Rang drei verteidigen
Der SK Sturm und das Frühjahr – zweifelsohne gibt es aufregendere Liebesgeschichten. Tauscht man sich mit anderen Sturmfans aus, wird man sich wohl trotz vieler inhaltlicher Differenzen wenigstens über diese eine Gegebenheit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einig sein. Unabhängig davon, ob der vorangegangene Herbst gut oder schlecht verlaufen ist, im Februar hat man stets das Gefühl, es könnte besser laufen. Ein eher glückliches Remis in Wolfsberg, eine bittere 1:4-Pleite in Hütteldorf und, noch schlimmer, eine Niederlage beim damaligen Tabellenvorletzten in Vorarlberg sorgten zuletzt doch für einige Dämpfer. Denen stehen zwar immerhin zwei Siege gegenüber, aber trotzdem: Man hat den Eindruck, dass der Höhenflug, den wir bis vor Weihnachten genießen durften, vorerst unterbrochen wurde. Es mangelt an jener Leichtigkeit, die die Grazer vor der Winterpause von Sieg zu Sieg trug.
Die vergangenen Jahre
2015/16 startete man mit zwei Remis (Altach und WAC) und einer Cup-Niederlage gegen Salzburg ins Frühjahr. Darauf folgte eine Niederlage in Hütteldorf. Nach einem Auswärtssieg gegen die SV Ried, reichte es zuhause im Bundesligaduell mit den Salzburgern immerhin für ein Unentschieden. Die Freude darüber hielt aber nur bis zur nächsten Runde in Mattersburg an, wo man eine 0:1-Niederlage einstecken musste.
In der Saison 2016/17 verschliefen die Blackys das Ende der Winterpause komplett und kassierten gleich drei Niederlagen in Serie:
- 21. Runde: Auswärtsniederlage in Mattersburg (0:1)
- 22. Runde: Heimniederlage gegen die Wiener Austria (0:4)
- 23. Runde Auswärtsniederlage gegen den SKN St. Pölten (1:2)
Anfang März schließlich zog man sich mit einem 3:0-Heimerfolg gegen den SCR Altach aus der Misere
2017/18 sollte als Sensationssaison in die Geschichte eingehen. Cup- und Vizemeistertitel euphorisierten die schwarz-weiße Gemeinschaft. Dennoch musste sich der damalige Neotrainer Heiko Vogel ausgerechnet in Mattersburg über eine verbesserungswürdige Leistung zum Auftakt ärgern und auch die darauffolgenden Begegnungen sollten ihn nicht unbedingt mit Freude erfüllen. Der Heimsieg gegen den SV Wimpassing war zu diesem Zeitpunkt wohl kein allzu großer Trost, wenngleich er wohl der bedeutendste und folgenreichste Erfolg in dieser Phase war.
- 21. Runde: Auswärtsniederlage in Mattersburg (0:1)
- 22. Runde: Heimniederlage gegen den Wolfsberger AC (0:1)
- 23. Runde: Remis gegen Rapid (1:1)
- 24. Runde: Heimniederlage gegen Salzburg (2:4)
Wieder konnte man sich erst Anfang März, diesmal mit einem Sieg gegen den LASK, „rehabilitieren“.
2018/19 – die erste Saison im neuen Modus – hätte man schon beim obligatorischen Auftakt in Mattersburg „auswärts nicht besser spielen können“ (Sorry, wirklich!) – immerhin ein 1:1. Nur eine Runde später holte man sich beim LASK mit einem 0:3 allerdings eine blutige Nase. Ein Remis gegen Salzburg und ein Sieg gegen die Wiener Austria sorgten immerhin für erste Frühlingsgefühle.
2019/20 brachte Niederlagen gegen den LASK (Cup), Mattersburg und Salzburg, ein Remis gegen die Austria und einen Sieg gegen die Admira, bis der Spielbetrieb aufgrund der COVID-19-Pandemie eingestellt werden musste.
Statistischer Vorteil
Am Dienstagabend geht es für Christian Ilzers Team vor allem darum, den dritten Rang zu verteidigen und dafür muss die SV Ried in der Merkur Arena auf sehr problematischem Geläuf besiegt werden. Dass die Platzverhältnisse dabei eher den Grazern als den Gästen aus dem Innkreis zum Verhängnis werden könnten, trübt die Vorfreude auf die Begegnung ein wenig. Hoffnung gibt hingegen die Statistik: Der SK Sturm hat nicht nur die letzten vier Spiele gegen die Rieder jeweils zu null gewonnen, sondern ist auch seit 13 Heimspielen gegen sie ungeschlagen. Außerdem konnten die vergangenen sechs Spiele in der Merkur Arena gewonnen werden.
Yeboah im Kader
„Am Samstag (nach dem Cup-Viertelfinale, Anm.) hat es so ausgesehen, als müsste der Mannschaftsarzt die Aufstellung für Dienstag vornehmen“, scherzte Trainer Ilzer bei der Pressekonferenz am Montagnachmittag. Die personelle Lage habe sich nach einem Tag Regeneration allerdings schnell gebessert. Einzig Jon Gorenc Stankovic, der aufgrund einer Gelbsperre nicht für einen Einsatz in Frage kommt, steht nicht zur Verfügung. Weiterhin nicht im Kader ist Vincent Trummer, der nach seinem Kreuzbandriss im August 2020 immer noch rekonvaleszent ist. Neuzugang Kelvin Yeboah wird hingegen zum ersten Mal zumindest auf der Ersatzbank Platz nehmen.
Spieldaten
SK Sturm Graz vs. SV Ried
16. Runde der Österreichischen Bundesliga 2020/21
Dienstag, 9. Februar 2021, 18:30 Uhr, Merkur Arena, Graz-Liebenau
Mögliche Startaufstellung:
Siebenhandl; Ingolitsch, Nemeth, Wüthrich, Dante; Ljubic, Kuen, Hierländer, Kiteishvili; Friesenbichler, Jantscher
Ersatz: Schützenauer, Geyrhofer, Gazibegovic, Jäger, Yeboah, Huspek, Balaj
Es fehlen: Trummer und Gorenc Stankovic
Die 1. Elf ergibt sich diesmal von selbst. Die Bank würde mir auch fast so passen.
Ich hoffe Geyerhofer ist wiedermal auf der Bank und Shabi auch.
Weichen müsste dann aber Hussi, weil 2 Stürmer auf der Bank wären gegen Ried nicht schlecht.
Wird alleine aufgrund des Geläufs eher nicht so die Zungenschnalzer Partie werden.
Dennoch sollte unbedingt gewonnen werden!