Punktgewinn trotz Arbeitsverweigerung

Spielbericht: SK Sturm Graz vs. SV Mattersburg (0:0)

Nachdem der SK Sturm im letzten Bundesligaspiel gegen Salzburg eine mehr als passable Leistung gezeigt hatte, standen die Zeichen in Graz-Liebenau nicht schlecht für die Schwarz-Weißen. Der SV Mattersburg mit einigen Negativerlebnissen im Gepäck in die UPC-Arena, unter anderem mit einer herben 6:1-Heimpleite gegen Rapid Wien. In dieser Saison bewies Sturm aber auch schon, dass man am Boden liegenden Gegnern gerne wieder auf die Beine hilft, wie zum Beispiel der SV Ried beim ersten Aufeinandertreffen.

Vor dem Spiel wurde noch einmal das zehnjährige Bestehen des Sturmtifos, sowie die Fanfreundschaft zwischen Sturm und Pisa mit Spruchbändern gewürdigt. Eingeläutet wird die Partie mit dem obligatorischen Sturm-Klatscher  und einer gut aufgelegten Nordkurve. So etwas Ähnliches wie Torgefahr gibt es das erste Mal in der vierten Spielminute, aber ein abgefälschter Weitschuss von Sven Sprangler verfehlt das Tor um gut zwei Meter. Ein Spiel für Fußballästheten war das in der Anfangsphase wahrlich nicht, vor allem die Angriffsbemühungen der Schwarz-Weißen waren eher Magerkost.

In der 18. Spielminute dann die erste Torchance für den SK Sturm, nach einem herrlichen Pass von Lukas Spendlhofer, lässt Thorsten Schick den Ball auf Wilson Kamavuaka abtropfen, der einfach einmal abzieht, leider über das Tor – nichtsdestotrotz ein guter Angriff der Grazer.

Dann die 23. Minute: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kommt der Mattersburger Lukas Rath plötzlich völlig frei vom Fünfer zum Abschluss, aber einem Weltklasse-Reflex vom an diesem Abend bärenstarken Michael Esser ist es zu verdanken, dass es beim 0:0 bleibt. Vier Minuten später ist es wieder selbiger, der nach einer Freistoßflanke von der Strafraumkante völlig unbedrängt schießen darf. Wie so oft schon in dieser Saison hält „Bruno“ die Schwarz-Weißen mit einer unglaublichen Reaktion im Spiel, den Abpraller verpasst Malic dann aus Abseitsposition knapp. In der 35. Spielminute sind es wieder die Burgenländer, die über die desolate linke Abwehrseite für Torgefahr sorgen. Thorsten Röcher bedient Michael Perlak mit einem schönen Zuspiel in der Mitte aber, dieser platziert seinen Schuss zu zentral und scheitert abermals an der deutschen Eiche.

Wir schreiben die 44. Spielminute: nach einer weiteren Standardsituation verlängert Rath, den man als auffälligsten Akteur der ersten Halbzeit in den Reihen der Burgenländer bezeichnen darf, auf Perlak, der aber völlig alleine vor Esser stümperhaft am Tor vorbeischießt.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Etwas bessere zweite Halbzeit

Nach einer absoluten Arbeitsverweigerung in der ersten Spielhälfte reagierte Franco Foda und brachte mit Daniel Offenbacher und Kristijan Dobras zwei neue Akteure für die farblosen Anel Hadzic und Andreas Gruber ins Spiel. Vor allem der Youngster stand im ersten Durchgang völlig neben der Spur. Nach acht Minuten Fußball zum Abgewöhnen spielt Sascha Horvath den Ball auf Schick, der ihn auf seinen schwächeren linken Fuß legt und verzieht. Die Nordkurve skandierte zu diesem Zeitpunkt lautstark: „Wir wollen euch kämpfen sehen!“ Dies völlig zu recht. In den nächsten Minuten konnte keine der beiden Mannschaften ihre vielversprechenden Freistoßpositionen in Tore ummünzen. In der 59. Minute bringt Schick, der noch zu den auffälligeren Spielern zählte, eine gute Flanke auf Sturmspitze Roman Kienast, der das Leder aber über das Tor köpfelte. Quasi im Gegenstoß scheitert der eingewechselte Patrick Bürger mit einem Weitschuss an der Nummer 31 im Tor der Schwarz-Weißen. Sturm zeigte sich in der zweiten Halbzeit verbessert, aber schlechter als in den ersten 45 Minuten hätten die Blackies kaum auftreten können, wie auch Franco Foda in der Pressekonferenz nach dem Spiel zugeben musste. Offenbacher prüft den Mattersburger Keeper Markus Kuster in der 65. mit einem guten Weitschuss, Horvath scheitert im Nachsetzen am gegnerischen Schlussmann. In der 69. spielt Michael Perlak Patrick Farkas mit einem tollen Pass frei, aber dieser verzieht knapp.

Im zweiten Durchgang beteiligte sich auch Sturm zumindest ein bisschen mehr am Spielgeschehen, dies gipfelt in einem wunderschönen Madl-Freistoß in der 75. Spielminute, der leider nur an die Querlatte geht. Man hatte das Gefühl, als könne Sturm nur aus Standards ein Tor erzielen: Charalampos Lykogiannis köpfelte einen solchen in der 80. etwa einen Meter über das Tor. In der 89. Spielminute schießt Dobras den Ball noch einmal drüber und das sollte es dann auch gewesen sein, zumindest mit den Bemühungen auf Seiten der Grazer. Dem besten Mann am Platz gebührt auch die letzte Torchance des Spieles, aber Michael Perlak scheitert an Michael Esser.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Ein grauenhaftes Spiel durften die Sturmfans in Graz-Liebenau beobachten, der einzige der eine annehmbare Leistung zeigte war der Tormann der Grazer. Enttäuschung, Frustration und Wut dürften wohl auf Seiten der Sturmfans vorhanden sein – die Pfiffe von den Rängen nach den Schlusssignal von Schiedsrichter Dominik Ouschan bestätigen das – und dies völlig zu Recht, man kann froh sein, dass man diese Partie nicht verloren hat.

Stimmen zum Spiel:

Vastic:


Offenbacher:


Esser:


Madl:


Foda:

 

Spieldaten:

STU-SVM_BL_Aufstellungen-Wiederhergestellt

STU-SVM_BL_Statistiken

Fotos (© Martin Hirtenfellner Fotografie)

 

 

Die Spieler könnt ihr HIER bewerten.

 

8 Kommentare

  1. lankowitz sagt:

    Musste nicht ein anderer Trainer nach einem Heimremis gegen Mattersburg den Hut nehmen?

    Die Leistung damals war um Klassen besser als heute, eine Trainerdiskussion wird es bei uns trotzdem nicht geben.
    Willkommen in der geschützten Werkstätte!

  2. Rene90 sagt:

    es gibt nur ganz wenige Spieler die würdig sind ein Sturmm Dress tragen zu dürfen !!!!!!!!!!!!!!!!!
    Gerhard Goldbrich und Franco Foda, wenn nach so einem Auftritt nicht die Konsequenzen gezogen werden, dann frage ich mich, nur wann dann. Desweiteren wenn man nach 17 Runden noch immer der Meinung ist, man braucht auf der linken Mittelfeldseite nichts unternehmen (ob Gruber oder Dobras – beide haben keine BL-Qualität, da sie körperlich einfach Hendln sind – beide !!!! – einen Spieler auf 1m2 auszuspielen ist im heutigen Fußball nicht mehr gefragt – Laufpensum, Zweikampfverhalten, Schnelligkeit sind gefragt, beide haben null davon)
    im ZM waren alle Mattersburger Spieler besser, Prietl überragend – wäre eigentlich ein Spieler um denn man sich kümmern könnte, sein Vertrag läuft aus bei Mattersburg. Aber Goldie setzt ja lieber auf die Nationalteamspieler in unseren Reihen :-((((((
    im Sturm haben wir außer Kienast niemanden, wenn nicht im Spiel wie heute dann ist dort Funkstille. In diesem Bereich muss man im Winter reagieren !!!!

    die Kaderplanung für die nächste Saison muss bereits jetzt beginnen, da die Plätze 1-3 außer Reichweite sind und aus diesem Grund kann man Spieler mit denen man nächstes Jahr nicht mehr plant bereits auf die Tribüne setzen bzw versuchen an den Mann zu bringen

  3. Neukirchner sagt:

    Wundertüte!!!! Genau Herr Madl, das trifft es. Man wundert sich dass sich noch 8.000 Masochisten diese lustlose Truppe antun. Meine Highlights heute: Edi und Lykogiannis. Danke an unser hochqualifiziertes Scouting System. Wir verpflichten ja nur absolute Klassespieler. Wichtiger ist es uns ja eigene Talente hochzuziehen. Aber leider war der Sandi ja heute „verletzt“.

  4. Unterton sagt:

    Unglaublich, was Sturm da heute abgeliefert hat – wieder einmal sieht man gegen Mattersburg derart alt aus, dass einem übel werden könnte. Einzig Michael Esser zeigte eine tolle Leistung, die Innenverteidigung war auch noch in Ordnung, aber der Rest war zum Vergessen. Es kann doch nicht angehen, dass man zuhause gegen Mattersburg so einen Mist zusammenspielt. Sturm ist eine Wundertüte? Nein, Sturm ist berechenbar und zwar berechenbar wie das Einmaleins. Und Edomwonyi zu bringen muss übrigens irgendeine subtile Form von Galgenhumor sein, die ich nur nicht gleich durchschaut habe.

  5. Schworza99 sagt:

    Stimmt es das Sturm an Valentin Grubeck vom (echten) Salzburg dran ist?

    Ist zwar nicht die feine Art einem Verein mit finanziellen Problemen (kommt bekannt vor) einen Spieler abzuwerben aber naja so ist das Geschäft.

    Zum Spiel sag ich nichts denn mir fällt nichts nettes sein. (Esser natürlich ausgenommem)

  6. mahoni sagt:

    Man will anscheinend, dass das Stadion noch leerer wird. Einfach nur traurig. Vielleicht ist Fodas Fußball-Philosophie erfolgreich. Das hat er ja schon bewiesen. Hinter dem Ofen holt diese Art des Fußballs aber niemanden hervor.

  7. wama sagt:

    Wie immer gegen robuste, kämpferisch und läuferisch starke Mannschaften – da sehen wir verdammt alt aus mit unseren Kicker, die weder den Körper, noch den Mut und die Laufbereitschaft haben, gegen diesen Spielstil etwas auszurichten.

    Die 2. Hälfte war zwar etwas engagierter, aber Mattersburg war stets Herr am Platz und das in unserem Stadion – eine Schande!

    Was uns fehlt gegen solche Gegner ist vor allem die richtige Einstellung – gegen die kannst nur bestehen oder gewinnen, wennst von Anfang an dagegenhältst, mit denselben Tugenden wie der Gegner, also mit weit mehr auch körperlichen Engagement und Laufbereitschaft agierst. Gelingt das, setzt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit letztlich auch unsere etwas bessere Technik, einige bessere Einzellspieler durch.

    Gegen die Dosen, gegen Rapid sind wir diejenigen, die diese Tugenden wie Mattersburg zeigen(müssen), um halbwegs eine Chance zu haben – warum glaubt man noch immer, gegen Gegner wie Mattersburg ginge es fast aus dem Stand, nur mit Technik und guten Einzelaktionen?

    Es wird Zeit, sich diese sich heuer ständig wiederholenden Fehler einzugestehen und schleunigst abzustellen, denn mit Grödig und Admira kommen die nächsten ähnlichen Kampftruppen.

    Positiv gestern war, dass man wenigstens den Gegner nicht wieder zu Toren einlud, also keine schwerwiegenden Eigenfehler machte, somit zumindest den einen Punkt mitnahm und dass man wieder mal sah, wie wichtig ein guter Tormann für eine Mannschaft ist, einer, der auch mal Spiele entscheiden oder retten kann – Esser sei Dank!!!!

  8. Moe sagt:

    Bin ich froh dass ich das Spiel nicht gsehn hab!

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