Perfect Strangers

Spielercheck: SV Frauental vs. FC Gamlitz

Der Spielercheck gestaltet sich aufgrund einer mannschaftlich großartigen Leistung des SV Frauental durchaus schwierig. Gleich mehrere, wenn nicht sogar alle, Akteure hätten sich definitiv den Titel des Man of the Match redlich verdient. Auf der Gegenseite wäre dies um ein Vielfaches einfacher gewesen: Der Schlussmann der Gamlitzer, Rene Grill, und das sollte man der sportlichen Fairness halber nicht unerwähnt lassen, überragte bei den Gästen und machte die rollenden Angriffe der Hausherren trotz oftmals guter Abschlüsse reihenweise zunichte. Diesem Umstand ist es letztlich auch geschuldet, dass die Frauentaler den Sack nicht deutlich früher zumachen und „nur“ zwei Treffer erzielen konnten. Letztendlich hat sich der Autor für folgenden Akteur der groß aufspielenden Gastgeber entschieden, dem die Ehre des Man of the Match zuteil wird. Abseits des Platzes wandert diese Trophäe übrigens völlig verdient an den sympathischen Mann mit den köstlichen Kotelettsemmeln. 

Man of the Match:

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Florian Eibinger – Note: 1,0

Der Sechser mit der Nummer 12 auf Seiten der Frauentaler hat alles, was einen echten Leithammel auszeichnet. In der Zentrale ist er schlicht die Ruhe weg, gewinnt praktisch jeden Zweikampf und dirigiert noch dazu seine Mannschaftskollegen. Und wie. Im noch etwa zehn Kilometer entfernten Stainz gingen bei der örtlichen Polizei an diesem schönen Sonntag mehrere Anrufe wegen Lärmbelästigung ein, wie uns aus verlässlicher Quelle zugetragen wurde. Florian Eibinger ist am Feld und im Gehörgang der Fans stets präsent. Darüber hinaus bot er ein starkes, wohlüberlegtes Stellungsspiel und konnte somit mehrere Anläufe der Gäste gleich im Keim ersticken, ohne dabei unfair zu Werke zu gehen. Mit seiner Ruhe und Souveränität mit dem Spielgerät sorgte er auch immer wieder für einen geordneten Spielaufbau. Florian „Flurl“ Eibinger: ein echter Leader.

Gregor Furek – Note: 1,5

Es hätte dies womöglich das Spiel des Lebens für den quirrligen Stürmer werden können. Wäre da nicht der blendend aufgelegte „Kung Fu-Rene“ (Grill, Anm. d. Red.), der zumeist mit unwahrscheinlicher Fußakrobatik parierte, im Weg gestanden. Gregor Furek war an praktisch jeder Offensivaktion der Hausherren beteiligt. Er setzte sich mit hoher Geschwindigkeit immer wieder bärenstark durch, hatte viele Topchancen, scheiterte aber ein ums andere Mal denkbar knapp. Auch als Vorbereiter konnte sich die Nummer 9 auszeichnen: In Minute 64 legt er nach grandioser Vorarbeit quer, Timotej Petek verpasst den Stanglpass jedoch um wenige Millimeter. In der Schlussphase (83. Minute) kam dann endlich, was kommen musste: Nach einem Zuckerpass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr zieht er durch die Mitte, behält alleine vor dem Gamlitz-Keeper die Nerven und schiebt überlegt ein. Da war auch für Grill nichts mehr zu halten. Mit einer etwas besseren Chancenauswertung wäre ihm der Platz an der Sonne keinesfalls zu nehmen gewesen. So muss Gregor mit dem starken zweiten Platz vorlieb nehmen.

Peter Vlah – Note: 1,5

Wie die gesamte Abwehr des SVF hatte Peter Vlah einen eher ruhigen Arbeitstag. Der Defensivverbund ließ kaum etwas zu und blieb über die gesamte Spieldauer höchst souverän. Der Neuzugang in Frauental überzeugte durch starkes Stellungsspiel und agierte vor allem in der Luft fulminant. Peter Vlah war es auch, der als Dosenöffner der Partie fungierte und für die verdiente Führung sorgte. Wenig überraschend per Kopf. Summa summarum: ein bärenstarker Auftritt.

Timotej Petek – Note: 1,5

Der Mann im Mittelfeld war einer der Hauptverantwortlichen für die vor allem in Halbzeit zwei rollenden Angriffe der Frauentaler. Immer wieder konnte er seine Mitspieler gut in Szene setzen. In Erinnerung blieben allen voran mehrere bemerkenswerte Dribblings und der ein oder andere Traumpass in des Gegners Hälfte. Ebensolche konnten von den Gästen mehrmals gerade noch in allerletzter Sekunde geklärt werden. Timotej Petek ließ öfters seine starke Technik zum Vorschein kommen und hätte sich gleich mehrere Scorerpunkte in Form von Assists verdient. Es war ein Genuss, ihm beim Kicken zuzusehen.

Patrick Haring -Note: 2,0

Kapitän Patrick Haring und daneben der „Flurl“. Was für eine Kombination im zentralen Mittelfed! Mit einer geballten Ladung Routine sind es vor allem diese zwei Herren, die den SVF am Spielfeld führen. Und das, wie man gesehen hat, mehr als ansprechend. Auch der Kapitän ließ zentral absolut nichts anbrennen und agierte ebenso mit viel Ruhe und Übersicht. In punkto Toreschießen scheint er aber lieber seinen Kollegen eine Reihe davor den Vortritt zu lassen. Patrick hatte einen Riesensitzer, den der Gamlitz-Schlussmann jedoch einmal mehr mit einer akrobatischen Fußabwehr zu vereiteln vermochte. Nichtsdestotrotz ein cooler Auftritt des Kapitäns, der in der 67. Minute für Konstantin Kamnig Platz machte.

Sebastian Stanzer – Note: 2,0

Für Sebastian Stanzer gilt Ähnliches wie für Timotej Petek. Er bewies in einiges Szenen starke Technik und eine überraschend feine Klinge. Sebastian hätte in der 64. Minute beinahe das vorentscheidende 2:0 erzielt. Den bereits erwähnten Stanglpass verpasste er dabei aber ganz knapp, nachdem er zuvor perfekt in den freien Raum gesprintet ist und die sich anbietende Möglichkeit genau erkannte. Er wurde in der 73. Minute ausgewechselt, um auch Christopher Galli noch die Möglichkeit zu geben, sich zu beweisen.

Andraz Bajlec – Note: 2,0

Andraz Bajlec machte es seinem Kollegen in der Innenverteidigung gleich und zeigte eine abgebrühte und starke Vorstellung. Er konnte einige Angriffsversuche der Gäste aus Gamlitz sehenswert antizipieren und legte ebenfalls ein starkes Stellungsspiel an den Tag. So rettet er einmal in höchster Not, indem er ein eigentlich sehr gutes Zuspiel gekonnt abfing. Zu spektakulären Offensivaktionen der Gäste kam es zumeist erst gar nicht, da Bemühungen dahingehend von der Verteidigung zuvor bereits unterbunden wurden. Zusammen mit Petar Vlah wurde alles abgeräumt. Andraz Bajlec blieb zwischendurch auch etwas unauffällig. Für einen Verteidiger ist das in der Regel jedoch ein sehr gutes Zeichen.

Daniel Ljubec – Note: 2,5

Der rechte Außenverteidiger Daniel Ljubec hatte defensiv alles im Griff und schaltete sich zudem ebenfalls in die Offensive der Hausherren ein. Einmal tankte er sich über die Seite gut durch, die anschließende Flanke ist ihm aber etwas abgerissen. Daniel machte es seinen Kollegen im und vor dem eigenen Strafraum gleich, ließ nichts anbrennen und machte ein gutes Spiel.

Alexander Muster – Note: 2,5

Der Mann auf der linken Seite im Mittelfeld versuchte immer wieder die vor ihm agierenden Stürmer in Szene zu setzen. Alexander Muster scheute auch nicht davor zurück, den riskanten Pass in die Tiefe zu spielen. Daher fanden solche verständlicherweise auch gelegentlich nicht ihr angedachtes Ziel. Insgesamt legte Alexander eine beherzte Vorstellung an den Tag.

Julian Lambrecht – Note: 2,5

Auch für Julian Lambrecht gilt selbstverständlich: Hinten wurde nichts zugelassen. Nach vorne setzte er etwas weniger Akzente als sein Gegenüber auf der rechten Seite. Es war dies dennoch eine tadellose Vorstellung des Außenverteidigers.

Daniel Paul – Note: 2,5

Tja, wie benotet man einen Goalie, der kaum gefordert war? Daniel Paul hatte an diesem schönen Nachmittag das „Pech“, sich nicht allzu oft beweisen zu können. Wirkte, wenn am Ball, jedoch stets souverän. Während der ersten 45 Minuten musste er lediglich eine Flanke mit den Fäusten aus der Gefahrenzone befördern und tat dies in bemerkenswerter Manier. In der 50. Minute konnte er sich schließlich, zum ersten und letzten Mal an diesem Tage, so richtig auszeichnen: Einen stark angetragenen Weitschuß entschärfte er mit einer Traumparade, indem er den Ball gerade noch aus dem langen Eck fischte. Da blieb der mit Kotelletsemmel gefüllte Mund vorübergehend geöffnet. Die Männer in Rot-Weiß vor ihm sorgten allerdings dafür, dass er ansonsten das schöne Wetter und tolle Spiel seiner Kameraden in Ruhe bestaunen durfte. Am Ende dieser Wertung zu stehen sei keinesfalls als Zeichen einer schwachen Vorstellung zu werten! Andere hatten in dieser Partie einfach mehr zu tun.

Kurzeinsätze:

Christoph Fuchs:

Christoph Fuchs spielte gemeinsam mit dem ebenfalls eingewechselten Christopher Galli eine blitzsaubere Aktion. Leider verstolperte er den Ball alleine vor Grill. Das sah etwas unglücklich aus, doch die Kugel sprang kurz vor ihm nochmals auf. Schwierig zu verwerten, aber an einem guten Tag macht er den locker, wurde uns gesagt.

Konstantin Kamning:

Konstantin Kamning brachte gegen Ende nochmal ordentlich Schwung in die Partie. In bester Erinnerung bleibt ein grandioses Tackling – ohne zu übertreiben: Das war weltklasse.

Christopher Galli:

Auch Christopher Galli wirbelte in der Schlussphase die Gamlitz-Abwehr ordentlich durcheinander. Der SVF hat also auch auf der Bank Qualität – das gilt für alle drei Einwechselspieler.

 

Dem Man of the Match sowie der gesamten Mannschaft sei zu diesem starken Auftritt ein großes Kompliment ausgesprochen und dieser Song gewidmet. Das SturmNetz-Team bedankt sich für diese wohltuende Abwechslung und für die Gastfreundschaft in der wunderschönen Südweststeiermark!

 

 

 

2 Kommentare

  1. Unterton sagt:

    Für mich war ganz klar Petek der Spieler des Tages. Er war in beinahe jede Offensivaktion von Squaw Valley involviert und zeigte dabei ein ungeheures Maß an Übersicht. Er hat beide Tore vorbereitet und vor allem beim 2:0 beinahe im Stile des einzig wahren Ronaldos (eh schon wissen) seinen Gegenspieler ausgespielt.

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