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Spielbericht: SK Sturm Graz – Wolfsberger AC 0:4 (0:3)

Der SK Sturm konnte am Allerseelentag im Sturm-Stadion Liebenau seinen Aufwärtstrend nicht prolongieren und bekam vom Lavanttaler Eurofighter – knapp nach dessen Cup-Aus in Innsbruck – einen argen Dämpfer versetzt. Das El Maestro-Team agierte zu Beginn noch mit Druck und bereits in Minute 5 war es Kiril Despodov, der sich die Kugel eroberte, auf und davon war, jedoch beim finalen Pass auf Thorsten Röcher völlig ausließ. Taten sich die Wolfsberger anfangs noch schwer, war es nach knapp einer viertel Stunde Lukas Schmitz, dessen erste echte Annäherung Jörg Siebenhandl zur Ecke zu klären vermochte. Mehr als ein Warnschuss: Denn nach einem weiteren Eckball machte sich der Sturm-Torhüter bei einem Kopfball von Anderson Niangbo zwar erfolgreich lang, doch die gesamte Grazer Hintermannschaft schlief und so war es für Michael Novak ein Leichtes, den Abpraller zur 1:0-Gästeführung über die Linie zu drücken.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Ex-Blacky verzichtet auf Torjubel

Mit einem Schlag waren die zarten Angriffsbemühungen der Grazer auch schon verpufft und keine zehn Minuten später der nächste Nackenschlag: Der seit Wochen in Hochform agierende Romano Schmid war für die schwarz-weiße Hintermannschaft viel zu flink, traf die Kugel perfekt in das kurze Eck, verzichtete danach aber respektvoll auf jedwede Euphorie. Zumindest etwas Erfreuliches an diesem gebrauchten Tag. Sturm fand in Halbzeit eins zwar durch Thorsten Röcher und bei einem (fast) perfekt getretenen Despodov-Freistoß Möglichkeiten vor, dem dritten Treffer des Spieles waren allerdings da schon die Gäste näher: Denn nach einer Hereingabe von Marcel Ritzmaier klärte Isaac Donkor glücklich und nur unter Mithilfe der Innenstange. Kurz vor dem Halbzeitpfiff half aber nichts mehr: Die Wolfsberger tänzelten bis zur Strafraumgrenze, von wo Michael Liendl die perfekte Flanke auspackte, Shan Weissman dem heute als Innenverteidiger aufgebotenen Ivan Ljubic entrückte und mit seinem zwölften Saisontreffer für das 3:0 für das Gästeteam sorgte. Nach vier Partien ohne Sieg waren somit die drei Punkte für die Kärntner bereits frühzeitig im Sack. 

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Kein Aufbäumen nach der Pause

Beide Teams kamen unverändert aus den Kabinen, unverändert gestaltete sich auch das Geschehen am malträtierten Liebenauer Rasen. Während die Kärntner auf Schonmodus switchten, gelang dem Heimteam gar nichts mehr. Mehr noch: Weissman und Novak fanden Chancen vor, bloß der fehlende Nachdruck verhinderte den nächsten Treffer gegen die Blackys. Liebenau nun im Stimmungstief, das erst durch ein heftiges Murren des Anhangs unterbrochen wurde, als Oldie Christoph Leitgeb für Thorsten Röcher das Spiel betrat und zeitgleich der Mann der letzten Woche, Kiril Despodov, Philipp Huspek weichen musste. Es dauerte dann auch bis zur 66. Minute, als nach einem Hierländer-Freistoß Bekim Balaj den Ball mit dem Kopf über das Tor jagte. Weniger noch als ein zartes Plänzchen.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Debakel nimmt seinen Lauf

In der 70. Minute dann eine mehr als symbolträchtige Szene: Doppelpass Niangbo mit Liendl, die (abseitsverdächtige) Situation schien bereinigt, doch erneut döste die gesamte Sturm-Hintermannschaft und der eingewechselte Christopher Wernitznig stocherte – rechtzeitig zu Movember-Beginn – den Ball vorbei an den völlig verdutzten Dominguez und Co. über die Linie. Game Over, Rien ne va plus, Nichts ging mehr. Nur dem Ex-Blacky Marc Andre Schmerböck war es letztendlich zu verdanken, dass diese Niederlage nicht in das höchste Heim-Debakel seit Bestehen von SturmNetz ausartete, als dieser mit der Kugel völlig freistehend vor dem Tor, der Nordkurve einen Gruß zukommen ließ. 

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24 Kommentare

  1. 11er sagt:

    Rückstand können wir nicht. Ohne ein 1:0 von uns gibt’s kein Konzept. Wie kannst so auseinanderfallen?

  2. Schworza99 sagt:

    Uns ist nix gelungen.
    Dem WAC alles.

    Mund abputzen und gegen Hartberg gewinnen. Im Winter nachrüsten…wenn ein Leitgeb bei 0:3 kommen muss sagt das sehr viel über den Kader aus…

    • Goe sagt:

      So ist es…der WAC hat einen Lauf und ihnen gelingt viel! Fertig!

      Schaut’s Euch die Ergebnisse der heutigen Runde der deutschen Bundesliga an, das passiert und fertig! Reaktion zeigen Jungs, ihr könnts das!

  3. Siro sagt:

    WAC ist eben eine Klasse stärker. Das ist Fußball auf einem völlig anderen Niveau. Lieber einmal gegen die eine arge Klatsche, als Niederlagen gegen Teams auf Augenhöhe. Was soll Rapid erst sagen!

  4. gayrold sagt:

    Was verdammt sind nochmal die Basics??????

  5. Melvinuss sagt:

    Konzentrier ma uns halt wieder mal auf den Cup 🙂

    P.S. Schmitz und Co: The stage is yours

  6. fuchsrob sagt:

    Die erste Hälfte war eigentlich gar net so übel, ausser dass wir extrem schlecht verteidigt haben. Ein echter fähiger Linksverteidiger fehlt nach wie vor . Ljubic ist kein LV; er war an zwei Toren direkt beteiligt. 2. Hälfte war eine Katastrophe. Ich hatte das Gefühl, das Spiel wurde in der Halbzeit für aufgegeben erklärt.

    • Ritter2016 sagt:

      Ljubic hat auch gar nicht LV gespielt. Er war der dritte IV

    • fuchsrob sagt:

      @Ritter: das stimmt natürlich!
      Er war aber in der 3er Kette links das schwächste Glied der Kette leider.

  7. 0:4 zu Hause. Es kümmert keinen. Die letzten 10-15 Minuten schieben wir hinten den Ball, als ob wir führen, oder wollen wir das Ergebnis halten? Keinen interessiert es wie wir hier verlieren. Keinen Spieler, nicht den Trainer. Ok die Prämien zahlen scheinbar die Wettbüros. Verarscht werden nur die Zuseher. Hoffentlich rächt sich das nicht.

  8. Rene90 sagt:

    Rapid interessiert niemanden, typisch auf ANDERE schauen, mich interessiert nur unsere Leistung und die war heute ……
    Salzburg und LASK sind uns derzeit weit überlegen, auch dem WAC hinken wir derzeit hinterher wobei hier sich es nächstes Jahr wieder drehen kann, je nach Abgängen beim WAC bzw welche Leihen sie bekommen.

  9. black_aficionado sagt:

    Komplett eigenartige Partie…
    Erste Hälfte spielerisch gar nicht so schlecht! Gut reingekommen, die ersten 15 – 20 min extrem giftig und druckvoll (wenn der Pass vom Despo auf Röcher besser kommt steht es vermutlich auch 1:0). Dann bekommst ein Gegentor aus einem Standard und verteidigst 2 Mal schlecht (beide Male über Ljubic, ich habe es zwar im Stadion nicht genau gesehen ob es seine Fehler waren, aber es ist bezeichnend. Auch in dem Fall: Danke für Nichts, Eisner) und bis 3 Türl hinten….
    Statt dass es dann ein Aufbäumen in der 2. Hz gibt, kommt dann aber gar nix mehr und es passt auch nichts mehr zusammen. Der 4. Gegentreffer hat dann das K.O. besiegelt, ab dem Zeitpunkt hat man wirklich nur mehr schauen müssen, dass es nicht noch höher wird…

    Seis drum. Ich teile die Sichtweise eines Vorposters, lieber einmal gegen den WAC (oder Salzburg/ Lask) verlieren, als gegen den Rest der Liga. Die 3 Teams sind uns heuer in allen Belangen überlegen und nicht unser Anspruch!

  10. Ritter2016 sagt:

    Der WAC entwickelt sich halt brav. Die letzten beiden Trainerentscheidungen waren gut. Der Kader passt, da sind immer wieder Ausreißer nach oben dabei. Der WAC hat keinen Sportdirektor, kein Nennenswertes scouting, ähnlich wie Hartberg halt. Beide haben das „Glück“, dass sie wenig Geld haben und sich alle Kandidaten 5 x anschauen … und dann passt es.

    Sturm macht das gar nicht. Nun ist die Frage was sich zb im Winter ändern kann/soll. Man bräuchte einen guten, modernen LV. Da man schon 6 Legionäre im Kader hat muss es ein Österreicher sein. Da gibt es niemanden.

    Leider sieht man das Puzzelstück nicht. Man kann nicht sagen „einen ZM und alles lauft“. Hat man nicht. Wir kämpfen um Platz 5. das ist die Realität!

    • 12terMann sagt:

      Name: Vincent Trummer
      Nationalität: Österreich
      Alter: 19 Jahre
      Verein: SK Sturm Graz (SK Sturm Graz Amateure)
      U21 Nationalteamspieler.
      Es gibt die Spieler. Warum sie nicht berücksichtigt werden ist die Frage, die man stellen muss.

  11. Ritter2016 sagt:

    Wenn man mit dem teuren Kader um Platz 5 spielt hat das e keinen Sinn. Wo sind dann die Trummer‘s, Ferk‘s, Amoah‘s, Krienzer‘s usw … ich bin seit Jahren für Förderung der Jugend. Wenn nicht, wozu dann die Akademie?

  12. Ritter2016 sagt:

    Und nur ganz allgemein. Das mit dem Rauchverbot im Stadion funktioniert nich nicht zu 100 % …

  13. glockgame sagt:

    Eine Niederlage gegen den WAC war zu erwarten, wenn auch nicht in der Höhe, ich ging von einem 0:1 aus. Warum? Ganz einfach:

    1.) Wir sind Sturm. Wir beleben erfolglose Mannschaften wieder. Schon seit Jahren. Wir sind ein Traditionsverein. Egal ob heuer schon Rapid und Austria, jetzt den seit 4 Runden sieglosen WAC. Wir bleiben bei unserer Tradition.

    2.) Überheblichkeit. Alle sprachen vor dem Spiel von einer erfolgreichen Woche. Was hat man erreicht? Im Cup gegen einen extrem schwachen Abstiegskanditaten aus der 2. Liga ein knappes 1:0, das 2:0 in der Nachspielzeit war ja wohl eher eine Comedy-Einlage der Kapfenberger. Zuvor ein schmeichelhaftes 4:0 in St.Pölten, wobei in der 1. Hälfte nix ging und in der 2. Hälfte beinahe 100% aller Chancen verwertet wurden. Mehr war da auch nicht gegen den Tabellenletzten. Der Hype in den Medien nach den Despodov-Toren war ja nimmer auszuhalten, 3 Tore gegen den WAC waren ja quasi schon fix für die beste Offensive der Liga. Mannschaft glaubt, sie sind die besten und sowieso schon fix in der Championsleague, da reichen gegen schwächelnde Kärntner mit 3-fach-Belastung auch 70%. Dann komme es eben wie es kommen muss, Ergebnis von gestern ist bekannt.

    3.) Schwäche gegen die Top5-Vereine. Es ist nun mal Fakt. Gegen vor uns liegende Mannschaften gelingt uns nix. Lask, Rapid, sogar Austria und Hartberg,…und mann denke nur ans Frühjahr! 8 von 10 Spielen verloren. Und das wird diese Saison wieder so sein im Meisterplayoff.

    4.) Mentalität: alle wollen immer den 3. Platz. Den schaffen wir aber nicht wenn nicht die vor genannten Punkte abgeschafft werden. Und ich fürchte, es wird im Meisterplayoff wieder so laufen wie im letzten Jahr, sollte nicht schnellstens ein Umdenken in den Köpfen der Spieler passieren! Der Trainer sieht das genauso, wie man seinen Statements entnehmen kann. Die Spieler sind nicht bereit immer und in jedem Spiel an ihre körperlichen und geistigen Grenzen zu gehen. Wie oft hört man in den Interviews von „nicht gedankenschnell genug“, „einen Schritt zu spät“, etc. Vielleicht hilft ein Mentaltrainer oder Psychologe oder sowas.

  14. Ritter2016 sagt:

    Ja. Er ist auch kein wirklicher IV genauso wie Hierländer kein linker Flügelverteidiger ist. Die Kombi aus zwei „Positionsfremden“ auf der linken Seite ist halt auch nicht gut. Das hat man beim 2. Tor gesehen. Hierländer irrt herum, Ljubic erwischt den Ball nicht. Nichtsdestotrotz darf Donkor bei der Situation davor den Ball nicht so verlieren!

  15. Rene90 sagt:

    @12ter Mann und @Ritter2016
    unter GK wird es keinen Weg für die Spieler aus der AKA geben …..

  16. brent_everett sagt:

    0:4 gegen ein Fussballdorf mit 20.000 Einwohner. Von denen können grad mal 2 kicken, einerseits der oide GAK Opi Liendl u der Weissmann. Die anderen wären sogar zu schwach für die Sturm Ersatzbank. Aber auch nur vom Namen her sind wir besser. Was ich immer kritisiere: wir spielen für diese Liga das falsche System. WAC spielt die Bälle einfach nur vertikal nach vorn u alle dann dem Ball hinterher. Absolut trivial aber erfolgreich. In der Liga regiert nun mal der RB Fussball! Schön, wenn der Trainer klare u harte Worte findet – aber die Erkenntnis, dass es in unserer Liga nur um Tempo u Physis geht, kommt sehr spät! Wir sind nur noch der Sk Wundertüte! Wir können in der Liga gegen jeden 5:0 gewinnen (bis auf RB), aber auch 0:5 verlieren. Ich rechne jetzt sogar mit einer Klatsche gegen Hartberg. Zumindest wäre es keine Überraschung mehr. So sad!

    • Kolkrabe sagt:

      Hey brent, interessant dass deine Expertise mit einem Trump Zitat endet. Dass der Wac in der Euro Gruppe punktet ignorierst ausreichend.So what?

    • glockgame sagt:

      Naja, kicken können die beim WAC schon auch alle.
      Was mir bei unseren schon seit Jahren abgeht: unbedingter Wille und Glaube was zu erreichen. Und bedingungsloser Einsatz von Anfang bis zum Ende. das unterscheidet uns von den „Kleinen“. Unsere wirken oft übersättigt, pomadig, glauben es geht auch mit minimalstem Einsatz. Ich seh da ein Mentalitäts- und Motivationsproblem.

    • brent_everett sagt:

      Da der Spielstil von RBS, Lask u Wac international nicht üblich ist, tun sich auch Mannschaften aus anderen, auch grösseren Ligen, schwer eine Antwort auf dieses System zu finden. Daher wäre es natürlich naheliegend auf diesen Zug aufzuspringen. Wir hätten unter Garantie den gleichen Erfolg wie Wac. Trust my great and unmatched wisdom.

    • Nock-74 sagt:

      @brent: dir ist aber schon bewusst, dass du für einen solchen Spielstil die nötigen Spieler und vor allem die nötige Einstellung brauchst?! Beides sehe ich leider nicht einmal in weiter Entfernung bei uns.

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