Open your Eyes
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Jörg Siebenhandl – 2,44
Am starken Jörg lag es nicht. Siebenhandl war bei beiden Toren chancenlos und agierte über das gesamte Spiel – trotz der für Tormänner undankbaren Bedingungen – einmal mehr souverän.
Gregory Wüthrich – 2,82
Fragt man in die mit Koryphäen der Fußballanalyse gespickte SturmNetz-Runde nach der Leistung des Schweizers, bekommt man folgende Antwort: „Der Hawi is ein gottverdammter Turm.“ Wie wahr. Wenngleich die schwarz-weiße Defensive zuletzt zu viele Tore kassierte, kann man weder ihm noch dem jungen Kollegen an seiner Seite einen großen Vorwurf machen. Möchte man auf hohem Niveau jammern, so könnte man festhalten, dass die Abstimmung zuletzt nicht ganz so ideal wie noch im Herbst war. Selbst der Schiedsrichter-Assistent hat gesehen, dass Wüthrich immerzu bemüht ist, die Bälle nach vorne zu bringen. Dafür verlässt er auch schon einmal seine Position und presst den ballführenden Gegenspieler durchaus hoch an – das kann auch mal daneben gehen, entstehen dadurch Löcher in einer ansonsten so stabilen Abwehr.
Andreas Kuen – 2,98
Er konnte endlich sein erstes Bundesliga-Tor in Schwarz-Weiß erzielen und zeigte nicht nur dabei einen unbändigen Einsatz. In weiterer Folge war sein Spiel allerdings von ungewohnten Fehlpässen und mangelnder Effizienz geprägt, was wohl auch auf die widrigen Platzverhältnisse zurückzuführen ist. Seine Standards kamen diesmal nicht allzu gefährlich. Kuen holte sich zudem eine unnötige Gelbe ab, als er mit dem Schiedsrichter-Assistenten das eine oder andere Wort wechselte.
David Nemeth – 3,07
Die Leihgabe der Mainzer ist wahrlich ein Phänomen. Gerade einmal 19 Jahre alt, agiert er in der Innenverteidigung bereits derart abgebrüht, dass es ein ums andere Mal eine Freude ist. Bei beiden Gegentoren wirkte er unglücklich, Schuld trifft ihn allerdings absolut keine. Beim Ausgleich war es das schwache Schiedsrichter-Gespann, das ein eigentlich ideales Stellungsspiel der Verteidigung bestrafte, beim Gegentreffer unmittelbar vor der Pause wurde er unglücklich angeschossen. Auch die schwierigen Platzverhältnisse konnten ihn in weiterer Folge dennoch nicht aus der Ruhe bringen.
Jakob Jantscher – 3,11
Der Top-Scorer der Grazer konnte gegen Altach seine Überform nicht zur Geltung bringen. Vor allem in der zweiten Hälfte agierte der Routinier sehr unauffällig und strahlte kaum Gefahr aus. Die Vorarlberger standen allerdings auch gefühlt immer mit zehn Mann im eigenen Strafraum und nahmen Jantscher somit auch geschickt aus dem Spiel.
Otar Kiteishvili – 3,13
Beim georgischen Messi ist der Maßstab ein anderer. Und zieht man diesen heran, muss von einer schwachen Partie die Rede sein. Im Abschluss ist Kiteishvili nicht allzu effizient – das ist bekannt. Wäre dieser Umstand ein anderer, wäre er vermutlich bereits längst in einer Top-Liga zu finden. Was dem Verfasser derzeit eher stört, ist die mangelnde Effizienz im Spielaufbau. Viel zu oft versucht er, zu zaubern und Situationen mit seiner Klasse zu lösen. Dabei wäre ein schnelleres, einfaches Abspiel in zahlreichen Szenen die sinnvollere Alternative. Gegen Altach brachte er in der Offensive sehr wenige Zuspiele an den Mann und konnte mit aussichtsreichen Feldpositionen häufig wenig anfangen. Zurecht holte er sich nach einer Schwalbe zudem den gelben Karton ab.
Stefan Hierländer – 3,18
Der Kapitän fightet wie, naja, wie ein echter Captain eben. Tolle Ansätze werden oftmals nicht belohnt, auch deshalb, weil ihm das nötige Glück in entscheidenden Szenen noch fehlt. Auf seiner Seite bekam er vom Mann hinter ihm kaum Unterstützung, zudem hatte Hierländer viel zu tun, ebenjenem Kollegen auszuhelfen. Der 29-Jährige haderte sehr mit dem Schiedsrichter. Auch wenn’s natürlich nichts bringt, aber wer kann es ihm verdenken?
Gorenc Stankovic – 3,21
Das Um und Auf der Schwarz-Weißen wirkt etwas müde. Das verwundert auch nicht, ist er der maßgebliche Faktor für die gesamte Stabilität der Mannschaft. Kurzum: Das Spiel Sturms steht und fällt mit ihm. An seine grandiosen Leistungen im Herbst konnte er zuletzt nicht ganz anschließen. Es sei ihm freilich verziehen.
Amadou Dante – 3,24
Es war dies kein schlechtes Spiel des 20-Jährigen, obwohl auch ihm nicht allzu viel gelang. Er rackerte unermüdlich, erledigte seinen Job in der Defensiv gut und versuchte immer wieder, sich in die Offensive aktiv einzubringen. Großes Manko am gestrigen Abend: seine Flanken, die ihm allesamt klassisch abgerissen sind.
Kevin Friesenbichler – 3,3
Er ist einfach ein Kämpfer vor dem Herrn. Es ist unglaublich, wie mannschaftsdienlich sich Friesenbichler ein ums andere Mal zeigt. Abermals konnte er mit einer – diesmal etwas glücklichen – Vorlage einen Assist verbuchen. In der zweiten Hälfte war er vordergründig mit sich selbst, dem gatschigen Rasen und den Schiedsrichterentscheidungen beschäftigt. Friesenbichler wollte einen Elfer schinden und tat dies etwas ungeschickt. Auch er holte sich eine Gelbe für Kritik.
Sandro Ingolitsch – 3,49
Es war dies nicht der Tag des Rechtsverteidigers. Ingolitsch wirkte ungewohnt unsicher, fabrizierte zahlreiche Fehlpässe und schlug zudem schwache Flanken. In der Offensive kam vom 23-Jährigen diesmal recht wenig, defensiv wurde der ein oder andere Stellungsfehler vermerkt. Auch das unnötige Foul, das zum skandalösen Ausgleich folgte, beging Ingolitsch. Man kennt den Salzburger weitaus stärker, der ob seiner schwachen Performance folgerichtig von Ilzer ausgewechselt wurde.
Einwechselspieler
Jusuf Gazibegovic – 3,04
Gazibegovic kam in der 66. Minute in die Partie und zeichnete in der Schlussphase für die einzige gute Flanke im gesamten Spiel der Blackys verantwortlich. Diese konnte der kopfballstarke Balaj auch beinahe verwerten. Bis zu dieser Szene baute er sich allerdings zu zaghaft in die Offensive ein und traute sich kaum, Akzente zu setzen.
Ivan Ljubic – 3,22
Ljubic klärte eine Großchance der Altacher mit einer sehenswerten Grätsche. Offensiv fiel er kaum auf.
Dardan Shabanhaxhaj – 2,89
Der Mann mit dem schwer zu schreibenden Namen konnte wieder Spielpraxis sammeln. Dabei zeigte er gute und freche Ansätze. In der Schlussphase fand er eine gute Abschlussmöglichkeit vor, fackelte dabei auch nicht lange und zog sofort ab. Unglücklicherweise blockte ausgerechnet ein eigener Mitspieler diesen Ball – das wäre was gewesen.
Philipp Huspek – 2,96
Der Flügelflitzer ist erst in der 88.Minute eingewechselt worden. Er probiert wie immer viel, aber es will ihm einfach nicht der Knoten platzen. Oft ist dafür einfach die Einsatzzeit zu kurz.
Bekim Balaj – 3,71
So sehr hat der Verfasser gehofft, dass sich Balajs Formtief aufzulösen vermag, nachdem er von der Bank aus kommend wichtige Treffer erzielte. Gegen Altach zeigte sich allerdings wieder ein altbekanntes Problem: Der Albaner bekommt einfach nicht die Bälle, die er bräuchte und kann seine Stärken so auch nicht zur Geltung bringen. Eine Ausnahme stellte sein Kopfball nach Gazibegovic-Flanke dar. Den Ball sah Balaj unter Bedrängnis erst sehr spät und dennoch verarbeitete er diesen sehenswert. Eine kuriose Szene hatte er zudem: Völlig alleinstehend vor dem Tor wurde er zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen. Uneigennützig hätte er den Ball zum noch besser postierten Hierländer abgespielt – lassen wir das lieber so stehen.
Sonstige Bewertungen
Christian Ilzer – 3,25
Ilzer setzte zurecht auf sein Stammpersonal und lieferte keine allzu großen Überraschungen. Aufgrund des dermaßen unglücklichen Spielverlaufs reagierte der Steirer früh und brachte alles, was er hatte. Gereicht hat es bekanntlich nicht, Schuld trifft den Trainer allerdings keine. Nach der unpopulären Meinung des Verfassers wäre wohl Ljubic dem georgischen Messi aktuell vorzuziehen, könnte Letzterer auch von der Bank aus einiges bewirken. Viel mehr als eine Mutmaßung ist allerdings auch das nicht.
Das Schiedsrichterteam um Stefan Ebner – 4,5
Jeder Mensch in Stadionnähe, sei es Niki auf der Pressetribüne, Jörg Siebenhandl auf der anderen Seite des Feldes oder ein Ordner im Stadioninneren – alle haben es gesehen. Alle. Nur ausgerechnet jener Herr nicht, der es hätte sehen sollen. Mit perfekter Sicht erkannte der Mann an der Linie den glänzend weißen, geradezu lächerlich im Abseits stehenden Altacher nicht. Knappe Abseitsentscheidungen, insbesondere in Spielsituationen mit hohem Tempo, können eine knifflige Angelegenheit sein. Diese war es nicht. Eine derartige Fehlentscheidung nach einem ruhenden Ball (!) sieht man wahrlich nicht alle Tage. Es war dies ein völliges Blackout des Assistenten, der seinen Bundesliga-Einstand bestritt, bei dem er von seinen Kollegen – die es allesamt ohne Wenn und Aber ebenfalls hätten erkennen müssen – im Stich gelassen wurde. Es war dies kurzum eine unentschuldbare Entscheidung, die für die Blackys besonders bitter ist, kippte diese das Spiel.
Das SturmNetz-Team bedankt sich für 149 eingegangene Bewertungen und widmet dem Schiedsrichter-Gespann folgende Nummer:
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