Oops! I Did It Again

Spielercheck TSV Hartberg vs. SK Sturm Graz

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Jörg Siebenhandl – Note: 1,76

Jörg Siebenhandl war es zu verdanken, dass der SK Sturm nicht schon früher den Ausgleichstreffer kassierte. War der 30-Jährige in der ersten Halbzeit noch relativ beschäftigungslos, so änderte sich das nach Wiederanpfiff enorm. In der 53. Minute rettete der Schlussmann zunächst gegen Rajko Rep, Sekunden später kratzte er einen Rotter-Kopfball sensationell von der Linie. Hätte Siebenhandl auch noch den Elfmeter gegen Dario Tadic gehalten, wäre die Wahl wohl noch deutlicher ausgefallen. Doch auch so geht die MOTM-Trophäe wie so oft in den vergangenen Spielen an den gebürtigen Wiener. He did it again!

Jon Gorenc-Stankovic – Note: 1,97

Erneut zeigte Gorenc-Stankovic eine enorm starke Partie. Der Slowene gewann 100 (!) Prozent seiner Zweikämpfe und ließ bis auf die ersten 15 Minuten in Halbzeit zwei gemeinsam mit Niklas Geyrhofer relativ wenig anbrennen.  Auch offensiv wurde der Innenverteidiger wieder gefährlich, anders als gegen Rapid war ihm gegen Hartberg aber kein Treffer vergönnt. Dennoch darf es gerne in dieser Tonart weitergehen!

Amadou Dante – Note: 2,04

Gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber lieferte Dante eine bemerkenswerte Leistung ab. Mit 86 Ballaktionen war der Linksverteidiger der aktivste Spieler am Feld, zudem überzeugte der 19-Jährige mit unglaublicher Laufbereitschaft. Sowohl defensiv als auch offensiv ist Dante ein Lichtblick in der Sturm-Mannschaft – nach dem Ausfall von Vincent Trummer dürfte man mit dem Mann aus Mali eine gute Alternative gefunden haben. Positiv: Dante versuchte sich vier Mal am letzten Pass und ging auch ebenso oft ins Eins-gegen-Eins. Negativ: 23 Aktionen des 19-Jährigen endeten mit einem Ballverlust für Sturm. Höchstwert.

Ivan Ljubic – Note: 2,18

Ljubic brachte die Blackys mit einem Schuss aus spitzem Winkel in Führung und absolvierte auch defensiv eine solide Partie. Nach der Umstellung Ilzers rückte der ehemalige Hartberger auf die Achter-Position, auf der er sich nicht ganz so wohl fühlte wie noch eine Reihe weiter hinten. Dennoch war es ein guter Auftritt des 24-Jährigen. Vor allem sein Passspiel ähnelte einem Schweizer Uhrwerk: 33 seiner 37 Abspiele fanden einen schwarz-weißen Abnehmer. Einziger Wermutstropfen: Ljubic hätte in der 77. Minute alles klar machen können, vergab jedoch aus guter Position.

Niklas Geyrhofer – Note: 2,21

Geyrhofer bekam nach einer starken Leistung gegen Rapid den Vorzug gegenüber Wüthrich und rechtfertige die Entscheidung Ilzers mit einer neuerlich überdurchschnittlichen Darbietung. Der 20-Jährige scheint mit Gorenc-Stankovic außerordentlich gut zu harmonieren und sorgt wie sein Innenverteidigerkollege immer wieder für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Gegen Hartberg köpfte der Jungblacky bereits in der vierten Minute an die Latte, doch auch trotz dieser vergebenen Chance darf Geyrhofer durchaus stolz auf sich sein.

Andreas Kuen – Note: 2,58

Kuen agierte unauffälliger als noch gegen Rapid, ließ im Gegensatz zu seinem Pendant Stefan Hierländer aber zumindest vereinzelt seine Klasse aufblitzen. Die meisten Angriffe liefen über seine linke Seite, allzu glücklich wurden die Aktionen aber nicht ausgespielt – der Neuzugang aus Mattersburg hatte daran einen nicht unwesentlichen Anteil. Auffallend sein Flankenspiel: Zwischen Minute 19 und 24 kam er dreimal in Folge völlig unbedrängt zu einer solchen, alle drei landeten bei einem Gegner aus Hartberg. Kuen wurde in der 62. Minute ausgewechselt, danach standen die Grazer wieder besser.

Stefan Hierländer – Note: 2,90

Hierländer erwischte gegen den TSV Hartberg nicht seinen besten Tag und blieb über weite Strecken des Spiels blass. Wenn es gefährlich wurde, dann zumeist nicht über die Seite des Kapitäns. Einzig in Erinnerung bleibt die Maßflanke auf Jakob Jantscher in Minute 60, die Sturms Nummer 13 aber kläglich vergab. Warum der 29-Jährige dennoch durchspielte, wird wohl Ilzers Geheimnis bleiben.

Otar Kiteishvili – Note: 2,94

Es ist dies bisher noch nicht die Saison Otar Kiteishvilis. Auch in der Oststeiermark enttäuschte der Georgier über weite Strecken der Begegnung: Es fehlen die zündenden Ideen und die genialen Momente, für den man den Mittelfeldspieler ursprünglich geholt hatte. Kiteishvili ist – wie man an seinen 14 geführten Zweikämpfen und zahlreichen Dribblings erkennt – zwar bemüht, für einen Spieler seiner Klasse ist das allein jedoch zu wenig. Ist das Eins-gegen-Eins an sich seine Stärke, blieb er in Hartberg gleich vier Mal hängen. Auch seine Zweikampfstatistik (nur 34 Prozent gewonnen) liest sich ernüchternd. 

Jakob Jantscher – Note: 3,08

Dass Jantscher an vorderster Front agieren kann, bewies er gegen Rapid. In Hartberg jedoch war nicht allzu viel von ihm zu sehen. Der 31-Jährige spielte zwar besser als sein Sturmpartner, jedoch ging auch von ihm im Großen und Ganzen kaum Gefahr aus. Zudem stand Jantscher unzählige Male im Abseits, wodurch viele Angriffe jäh zunichte gemacht wurden. 

Sandro Ingolitsch – Note: 3,41

Bis zur 93. Minute hätte man Ingolitsch wohl kaum etwas vorwerfen können. Der Neuzugang aus St. Pölten leistete sich defensiv keinen Fehler und schaltete sich auch offensiv immer wieder ein. Wenngleich in diesem Aspekt seines Spiels sicherlich noch Verbesserungsbedarf herrscht, war es alles in allem eine gute Darbietung des Linksverteidigers – aber eben nur bis zur 93. Minute. Denn in dieser riss der 23-Jährige Rajko Rep im Strafraum auf völlig unnötige Art und Weise um und brachte Sturm so um die drei Punkte. Zu allem Überdruss sah Ingolitsch auch noch die gelb-rote Karte und wird somit im Spiel gegen Altach fehlen.

Bekim Balaj – Note: 3,80

Balaj stellte sich in dieser Partie ganz in den Dienst der Mannschaft, eroberte viele Bälle und verteilte sie dann an seine Mitspieler. Diesen Satz kann man so oder so ähnlich wohl in jedem unserer Spielerchecks vorfinden. Doch irgendwann – und da wühlen wir ganz tief in der Floskelkiste – muss ein Stürmer auch Tore schießen. Und diese gibt es vom 29-Jährigen viel zu selten. Der Albaner strahlt viel zu wenig Torgefahr aus und kommt kaum zu Abschlüssen – und wenn er dann einmal zu einem (erfolgreichen) kommt, wird er wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen. Ein Blick auf seine Leistungsdaten: Der Albaner gewann nur 15 Prozent seiner Zweikämpfe, im „Ersten Stock“ blieb er nur in zwei von 14 Versuchen erfolgreich. Bei seinem einzigen „regulären“ Torschuss in der 80. Minute, als er die Entscheidung auf dem Fuß hatte, schaufelte er die Kugel nach starker Friesenbichler-Ablage am Tor vorbei. Nein, dieser Sonntag, er war nicht der Tag von Bekim Balaj.

Einwechselspieler

Kevin Friesenbichler – Note: 2,88

Friesenbichler kam nach etwas mehr als einer Stunde für Jantscher in die Partie und lieferte eine gute Darbietung ab. In der Schlussphase vergab der viel gescholtene Stürmer nach schönem Sololauf die Möglichkeit auf das 2:0, zudem servierte er Balaj in einer Situation die Kugel maßgeschneidert und auch eine Hereingabe auf Ljubic in Minute 77 fand ihren Abnehmer. Insgesamt lässt sich auf dieser Leistung aufbauen.

Tobias Koch – Note: 2,94

Zu kurz eingesetzt.

Sebastian Zettl – Note: 2,97

Zettl kam in der 78. Minute ins Spiel und zeigte einige gute Ansätze. Er kam in insgesamt 16 Minuten immerhin auf zwei Torabschlüsse, wirklich gefährlich wurde der Youngster aber nicht.

Lukas Jäger – Note: 3,40

Jäger ersetzte Andras Kuen in der 62. Minute und verlieh der nach Wiederanpfiff aus dem Tritt gekommenen Defensive wieder mehr Sicherheit. Überzeugt der Vorarlberg oftmals durch ganz starke Werte, wanderten diese in Hartberg in den Keller. Er konnte nur 33 Prozent der Zweikämpfe für sich entscheiden, zudem gelang ihm keine einzige Balleroberung. Eine farblose Vorstellung des defensiven Mittelfeldspielers.

Sonstige Bewertungen

Christian Ilzer – Note: 2,69

Ilzer schenkte der gleichen Elf wie gegen Rapid das Vertrauen und sollte damit zunächst auch Recht behalten. Die erste Halbzeit war gut, auch mit der Systemumstellung von 4-1-2-1-2 auf 4-1-3-2 nach etwas mehr als einer Stunde machte der 42-Jährige alles richtig, da Sturm so wieder gefestigter wurde. Einzig die Wechsel sind durchaus zu hinterfragen, mit dem schnellen Huspek hätte man die ein oder andere Kontersituation wohl noch besser ausspielen können.

Das Schiedsrichterteam um Manuel Schüttengruber – Note: 3,82

Der Elfmeterpfiff war richtig, ansonsten „überzeugte“ das Schiedsrichtergespann mit kleinlichen und teilweise unerklärlichen Entscheidungen. Insbesondere das zu Unrecht aberkannte Tor Balajs sorgte auf Seiten der Schwarz-Weißen für verständlichen Unmut.

Das SturmNetz–Team bedankt sich für 235 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man of the Match, Jörg Siebenhandl, folgende Nummer:

3 Kommentare

  1. flo1909 sagt:

    Zwei Bewertungen verstehe ich nicht: 1) Geyerhofer hat durch drei größere Schnittzer drei Großchancen zugelassen, war für mich nicht sein Tag. 2) Frise war nach seiner Einwechslung der einizige wirkliche Aktivposten in Offensivspiel, und deshalb hätte er sich, meiner Meinung nach, eine bessere Bewertung verdient.

  2. Ich hab das spiel leider nicht gesehn also konnte ich nicht abstimmen aber bei den noten is es oft so das nach symphatie benotet wird was ich schade finde

  3. Chris1909 sagt:

    Friesenbichler hätte durchaus auch noch besser bewertet werden können, starke Partie!
    Verstehe daher das Bashing kaum mehr. Natürlich, ein Stürmer wird an den Toren gemessen, aber alles andere ist ja bereits sehr in Ordnung. Somit noch etwas Geduld mit Friese!

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