Oldie but Goldie!

Spielercheck: SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie SK Rapid Wien vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Einsendungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel ,,Man Of The Match‘‘ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man Of The Match:

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Christian Gratzei – Note: 2,00

Das Grazer Urgestein machte gegen die Hütteldorfer eine, wie für ihn in dieser Saison typische, starke und fehlerfreie Partie. Beim Gegentor, bei dem er von seiner Abwehr völlig im Stich gelassen wurde, war der Leobner chancenlos. Eigentlich wäre es ja fast skurril, eine der wenigen verbliebenen Identifkationsfiguren auf Seiten des SK Sturm Graz nach dieser tadellosen Saison nicht zu verlängern. Absolut verdient zum zweiten Mal in Folge unser Man Of The Match!

Dario Maresic – Note: 2,21

Wirkte um einiges sicherer als sein Innenverteidiger-Kollege und Kapitän Christian Schulz. Der 17-Jährige scheint seine Chance gegen Altach endgültig genutzt zu haben und stand deshalb, obwohl Spendlhofer wieder einsatzfähig gewesen wäre, völlig zu Recht in der Startelf. Von großer Nervosität im ersten Spiel vor 23.000 Zuschauern im Allianz-Stadion war nichts zu sehen. Der Jungspund weist zwar mit einer Passquote von 69% und fünf von elf gewonnen Zweikämpfen auch keine Top-Werte auf, konnte aber aufgrund der Tatsache, dass er klar der Bessere in der Innenverteidigung war, seinen Stammplatz rechtfertigen. Mit Maresic und Schoissengeyr dürfte die schwarz-weiße Zukunft in der Innenverteidung so gut wie geklärt sein.

Marc Andre Schmerböck – Note: 2,39

Er war der wichtigste Aktivposten im Angriffsspiel des SK Sturm. Bereits in der 16. Spielminute scheiterte Schmerböck nur knapp am Rapid-Torhüter Knoflach, nachdem er die Rapid-Verteidigung mit einem sehenswerten Haken stehen ließ. Zudem suchte er in der ersten Halbzeit zwei Mal etwas zu überhastet den Abschluss. Alles richtig machte der junge Eigenbauspieler in der 29. Minute,  nach einer traumhaften Kombination legte er mustergültig auf Baris Atik ab, dieser scheiterte jedoch kläglichst. Schmerböcks Formkurve bleibt zurzeit relativ konstant im überdurchschnittlichen Bereich.

James Jeggo – Note: 2,67

Rackerte wie immer über die volle Spieldauer. Mit einer Passquote von 83,9% und den meisten Ballkontakten auf Seiten des SK Sturm, nämlich 77, war er ganz klar einer der aktivsten Akteure am Spielfeld. In der Anfangsphase agierte er das eine oder andere Mal etwas zu ungestüm und verursachte so auch einen gefährlichen Freist0ß für die Wiener. Alles in allem jedoch eine ambitionierte Partie des Australiers, auf den bereits schon andere Vereine ein Auge geworfen haben sollen. Kein Wunder!

Stefan Hierländer – Note: 2,80

Blieb, wie auch schon in Altach, relativ farblos. Es war eine eher unauffällige Partie des Kärntners, was auch durch lediglich drei Zweikämpfe, von denen er übrigens zwei für sich entscheiden konnte, unterstrichen werden kann. Eine Passquote von 75% in der gegnerischen Hälfte zeigt jedoch, wie wichtig er trotz alledem für das Offensivspiel der Grazer ist. Speziell wenn im Umschaltspiel schnell kombiniert wird, ist Stefan Hierländer zumeist sehr wichtig für die Mannschaft.  Die Leistung gegen Rapid kann als eher unterdruchschnittlich eingestuft werden und so wurde er zurecht in der 68. Minute für Deni Alar aus dem Spiel genommen.

Charalampos Lykogiannis – Note: 2,93

Der Grieche war wie immer einer der aktivsten Spieler auf Seiten der Grazer und hatte mit 77 Ballkontakten, gemeinsam mit Jeggo, die meisten beim SK Sturm. Schaltete sich speziell in den ersten 45 Minuten immer wieder nach vorne mit ein. Jedoch blieben seine Offensivbemühungen gegen Rapid zumeist erfolglos. Dies dürfte der schwachen Flankenquote von lediglich 28,6% geschuldet sein. Lykogiannis bestritt zudem lediglich sieben Zweikämpfe, von denen er immerhin fünf gewinnen konnte. Eine solide Partie von Lykogiannis.

Philipp Zulechner – Note: 3,08

Zulechner bekam, trotz der Wiedergenesung von Torjäger Deni Alar, ein weiteres Mal das Vertrauen von Franco Foda und durfte sogar zum ersten Mal über die vollen 90 Minuten für den SK Sturm auf Torjagd gehen. Das Bemühen kann man dem Ex-Freiburger ja nicht abstreiten, trotzdem wirkt er im Offensivspiel nach wie vor wie ein Fremdkörper. Des Öfteren hatte Zulechner Probleme bei der Ballmitnahme und viele Flanken erreichten ihn gar nicht – dies ist absolut nicht seine alleinige Schuld. Ein Torschuss in 90 Minuten ist letzten Endes zu wenig für einen Stürmer. Eventuell tut ihm die volle Sommervorbereitung noch einmal gut, um sich spielerisch besser in die Mannschaft zu integrieren, denn zurzeit ist er nach wie vor keine gleichwertige Alternative zu Deni Alar.

Fabian Koch – Note: 3,16

Nachdem in der Anfangsphase viel Druck von Rapid über seine Seite ausgeübt wurde, stabilisierte er die rechte Seite mit Fortdauer der Partie. Wie immer lieferte Koch eine souveräne Leistung und ließ kaum etwas anbrennen. Mit einer Passquote von 81,5 % und einer Zweikampf-Quote von 60% war er einer der wichtigsten Spieler auf Seiten des SK Sturm. Der Tiroler hat sich in Graz seinen Stammplatz sowas von einzementiert und zumindest die rechte Außenverteidiger-Position sollte im Sommer seit Jahren zu keiner Baustelle werden.

Christian Schulz – Note: 3,27

Eine sehr durchwachsene Partie des Deutschen. Das Gegentor muss der Kapitän ganz klar auf seine Kappe nehmen. Viel zu unentschlossen ging Schulz in den Zweikampf. Apropos Zweikämpfe: Erschreckende neun von zehn Zweikämpfen verlor der Routinier im Spiel gegen Rapid, was auch durch die tolle Passquote von 83,9% nicht mehr auszugleichen war. Eine sehr schwache Partie von Christian Schulz. Vielleicht sollte neben Maresic beim nächsten Heimspiel Spendlhofer das Vertrauen bekommen.

Simon Piesinger – Note: 3,79

Es war wieder mal eine eher mittelprächtige Partie des baumlangen Mittelfeldspielers – ohne große Glanzmomente, aber auch ohne großem spielerischen Fauxpas. Piesinger konnte zwar nur die Hälfte seiner Zweikämpfe gewinnen, verbuchte aber einer Passquote von 77,3%. Er scherzelte hohe Bälle oft gut auf seine Mitspieler weiter und versuchte zumindest auch offensiv in Szene zu treten. Im Gegensatz zu Jeggo wirkt Piesinger jedoch nach wie vor sehr behebig und langsam. In der 66. Minute verlor er den Zweikampf gegen Matej Jelic, der Gott sei Dank nur die Querlatte traf, und wurde in Minute 82. für Seifedin Chabbi ausgewechselt. Ob die zuletzt erbrachten Leistungen des einstigen „Party-Garanten“ für eine Vertragsverlängerung reichen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

Baris Atik – Note: 3,90

Nach seinem wichtigen Auswärtstor bei Altach bekam Baris Atik wieder das Vertrauen von Franco Foda und durfte von Beginn weg ran. Die Hoffenheim-Leihgabe war von Anfang an sehr agil, presste immer wieder stark gegen den Ball und stellte mit seinen schnellen Antritten die Rapid-Verteidigung immer wieder vor Probleme. Problematisch wurde es dann jedoch auch für Atik selbst, und zwar in der 29. Spielminute: Eine wunderschöne Kombination hebelt die gesamte Rapid-Verteidigung aus und Marc Andre Schmerböck bedient den Dribblanski perfekt, dieser braucht aus rund 10 Metern nur mehr einschieben. Doch er vergibt die Chance stümperhaft und schießt neben das Tor. Diese Szene war untypisch für den technisch versierten Atik. Ein Ausgleich noch vor der Pause wäre irrsinnig wichtig gewesen und hätte vielleicht der Wendepunkt in diesem Spiel sein können. Schlechtester Mann am Platz war er, nach Meinung des Autors, trotzdem nicht.

Wechselspieler:

Sascha Horvath – Note: 2,84

Der Neo-Dresdner brachte nach seiner Einwechslung für viel Schwung, konnte aber die Niederlage auch nicht mehr verhindern. Seine Antrittsstärke und sein Spielwitz werden den Grazern in der kommenden Saison definitiv abgehen.

Deni Alar – Note: 2,33

Er hätte der Mann des Spiels werden können, wäre ihm da nicht der Unparteiische dazwischen gekommen. Alar kam in der 68. Spielminute für Hierländer ins Spiel und erzielte nur vier Minuten nach seiner Einwechslung den verdienten Ausgleich. Schiedsrichter Andreas Heiß sah jedoch ein Foul an Maximilian Wöber – sehr bitter. Alar brachte mit Horvath noch einmal neuen Schwung in die Partie.

Seifedin Chabbi – Note: 3,36

Kam in der 82. Spielminute für Simon Piesinger und hätte bei der letzten Möglichkeit der Grazer in der 91. Minute beeser selbst den Abschluss suchen müssen, anstatt noch einmal auf Zulechner querzulegen.

Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 229 eingegangene Bewertungen und widmet Man Of The Match Christian Gratzei folgenden Song:

https://www.youtube.com/watch?v=egY8rUpxqcE

 

5 Kommentare

  1. flo1909 sagt:

    Also ehrlich ich kann die immer guten Bewertungen für Jeggo echt nicht mehr verstehen; nur weil einer viel läuft? Vom fusßballerischen ist er eher noch unter Piese einzuordnen, taktisch oft sehr unklug, deswegen auch die vielen Gelben. Das asu dem ZM garnichts kommt ist ebenso ihm wie Piese geschuldet.

    • Schworza99 sagt:

      Jeggo ist von Foda zum Abräumer bestellt. Da kann er nicht viele spielerische Akzente setzen wenn er in der Verteidigung aushilft und nebenbei auch für Pisi ausbessert.

      Und im Gegensatz sollte ja Pisi der 8er oder kreativere sein. Betonung auf sollte. Man könnt fast meinen Ovenstad wäre dafür geholt worden…

    • Pata_Negra sagt:

      Nichts für ungut, aber gerade in der Partie war Jeggo im ZM der Aktivposten (sowohl als Passgeber, als auch defensiv in den Zweikämpfen). Piesi zwar manchmal mit klugen/guten Pässen, aber insgesamt viel zu passiv in seinem Spiel (offensiv wie defensiv). Schade, dass hier Ovenstad diese Rolle (noch) nicht ausfüllen kann…

  2. Ennstaler sagt:

    Wäre interessant zu sehen, wie sich die Bewertungen der einzelnen Spieler im Vergleich zur Herbstsaison, in der noch Matic und Edi spielten geändert haben. Fast hat man den Eindruck, dass der Abgang von Matic die Stimmung und die Einstellung der Mannschaft sehr verändert haben. Die Verantwortlichen im Verein sollten aber jetzt einbekennen, dass dem schnellen Transfergewinn die einmalige Chance, wieder einmal um den Meistertitel und die Champions-Quali mitzuspielen, geopfert wurde.

    • glockgame sagt:

      Auch mit Matic würde man nicht um den Meistertitel mitspielen! Schon vergessen wie von Runde 12 bis 20 mit Matic und Edomwonji (k.A. wie mans schreibt) der große Vorsprung verschenkt wurde?

      Ausserdem, einen Spieler mit aller Gewalt halten, der wegwill, bringt gar nix, der Spieler ist unzufrieden und bringt keine Leistung mehr, und die Ablöse verringert sich später auch. Siehe jetzt bei Alar: im Winter hätten wir locker 2 Mio bekommen für ihn, jetzt nach 2 oder 3 Toren (davon 1 Elfmeter) im gesamten Frühjahr will keiner mehr groß Ablöse für ihn zahlen.

      Wir sind nicht RB Salzburg oder Wienenergie Rapid, wir müssen Spieler verkaufen um wirtschaftlich zu überleben. Vor allem da dank des Zauberfußballs unseres Wundertrainers die Zuseherzahlen immer weiter sinken.

       

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