Lykogiannis: „Ohne einen Titel gehe ich aus Graz sowieso nicht weg“
Das Interview in englischer Sprache gibt es auf Seite 2 // Interview in english on page 2
Wir haben uns an einem lauen Sommerabend mit Charalampos Lykogiannis verabredet. Stilgemäß im Grazer Innenstadtrestaurant Dionysos am Färberplatz. Der Legionär kommt überpünktlich und mit schwarz-weißem Poloshirt bekleidet. Während des Verzehrs von Klassikern wie Moussaka, Souvlaki und diversen Fischspezialitäten erzählt uns „Lyko“ so einiges von seiner Heimat und auch warum die kulinarisch-griechische Urlaubsoase inmitten der Landeshauptstadt für ihn so wichtig ist. Und dass er eigentlich gar nie mehr aus der Steiermark weg will.
Lyko, wir befinden uns im griechischen Restaurant Dionysos, wo du seit deiner Ankunft in Graz ja schon so einige Stunden verbracht hast. Ist das für dich ein Stück weit Heimat?
Dieser Ort ist ein wichtiges Stück von meiner neuen Heimat. Gerade am Anfang war es in Österreich schwierig für mich. Ich war ganz alleine hier, verstand kein Wort Deutsch. Langsam wird das besser, ich finde neue Freunde, es geht stetig bergauf. In dieses Restaurant komme ich trotzdem beinahe noch täglich.
Der Grieche an sich gilt als sehr heimatverbunden. Wie häufig hast du Zeit heimzufliegen und was vermisst du an Athen am meisten?
Primär vermisse ich meine Familie, dann natürlich auch meine Freunde. Meine Freundin lebt ja weiterhin in Athen. Sie hat dort ihre Arbeitsstelle und kann daher nicht ständig hier bei mir sein. Daher nutze ich auch die seltenen Gelegenheiten für eine Heimreise. Nach dem Spiel gegen Altach, als uns Trainer Foda drei Tage frei gegeben hat, bin ich beispielsweise sofort nach Athen geflogen.
Griechenland befindet sich seit Jahren in einer monetären, nun auch humanitären, Krise. Die Arbeitslosigkeit, speziell bei jungen Menschen, nimmt dramatische Züge an, auch die Flüchtlingsproblematik trifft Griechenland sehr hart. Du hingegen hast bereits mit 19 Jahren deinen ersten Profivertrag als Fußballer unterschrieben. Inwieweit hast du persönlich trotzdem etwas von dieser Krise gespürt?
Diese Probleme sind natürlich allgegenwärtig. Das kann man nicht ausklammern. Und ich bin umso dankbarer, dass ich mir meinen Traum, Profifußballer zu werden, erfüllen konnte und natürlich auch, dass Sturm mir diese Chance gegeben hat, hier in Graz meiner Arbeit nachzugehen. Ich weiß das schon sehr zu schätzen.
Inwieweit hat diese Misere auch Auswirkungen auf den griechischen Fußball?
Es ist momentan sehr schwierig in Griechenland. Bald beginnt auch bei uns die neue Meisterschaft, aber viele Präsidenten kämpfen noch mit dem Budget. Prinzipiell ist es ja ähnlich wie in Österreich, es gibt vier größere Mannschaften und danach klafft so etwas wie eine Lücke. An der Qualität aber mangelt es bestimmt nicht. Es gibt nach wie vor sehr viele gute griechische Fußballer in der Liga.
Aber die verlassen nun häufiger das eigene Land als früher. Du bist ja dafür ein gutes Beispiel: Sehr viele Griechen hat es in Österreich ja noch nicht gegeben, da die eigene Liga in der Vergangenheit in vielerlei Hinsicht weitaus attraktiver war als die österreichische.
Ich denke, es werden auch wieder Österreicher nach Griechenland wechseln. Das kommt schon wieder. Die vielen Legionäre heben zudem sicher auch das Niveau unseres Nationalteams. Viele von uns spielen ja in Portugal, in England, in Deutschland und so weiter. Europameister, wie 2004, werden wir höchstwahrscheinlich nicht mehr so schnell werden, aber ich bin davon überzeugt, dass es relativ rasch wieder bergauf gehen wird.
Gab es eigentlich so etwas wie einen Plan B, falls aus der Profikarriere nichts geworden wäre?
Plan B? Nein. Seitdem ich ein Bub war, bin ich verrückt nach Fußball. Ich habe eigentlich immer nur dieses Ziel verfolgt. (Anm: Lyko steht auf, greift nach einer Flasche und nimmt deren Verschluss runter.) In der Schule hat man mir irgendwann verboten meinen Ball mitzubringen. Da hab ich dann eben in den Pausen sogar mit den Flaschenkorken gekickt. Wenn es nichts mit einer Karriere als Fußballer geworden wäre, hätte ich wahrscheinlich irgendetwas anderes mit Sport gemacht. Mein Bruder beispielsweise ist Basketballer, das hätte mir auch gut gefallen.
Du hast bereits mit 19 Jahren bei deinem Heimatverein Olympiakos Piräus in der Superleague debütiert und du kannst zwei Kurzeinsätze in der Champions League gegen Montpellier vorweisen. Zudem bist du auch sämtliche griechische Nachwuchsnationalteams durchlaufen, trotzdem wurdest du an die beiden kleineren Klubs Levaiakos und Ergotelis verliehen. Was glaubst du, hat noch gefehlt, um sich beim griechischen Serienmeister einen dauerhaften Stammplatz zu sichern?
Mein Problem bei Olympiakos war, dass es nach meinen beiden Einsätzen in der Königsklasse zu einem Trainerwechsel gekommen ist. Der neue Coach hat schlicht und einfach nicht mehr auf mich gesetzt. Generell ist es in Griechenland eher so, dass man oft erst als 25-Jähriger das Vertrauen geschenkt bekommt. So lange wollte ich nicht warten. Darum habe ich mich für die beiden kleineren Vereine entschieden.
Bei diesen Klubs warst du auf Anhieb Stammspieler, wie realistisch war nach den zwei Jahren Ausleihe eine Rückkehr zu Olympiakos?
Das war für mich einfach kein Thema mehr. Auch wollte ich nicht noch einmal zu einem kleineren Verein. Ich hab wirklich auf eine Chance im Ausland gewartet.
Die ist dann ja mit Sturm für dich auch gekommen. Kannst du uns erzählen, wie der Kontakt entstanden ist und was dein erster Gedanke war, als du vom Interesse aus der Steiermark gehört hast?
Mein Manager hat mir davon erzählt. Er hat dann gar nicht weiterreden müssen, ich hab nach keinen Details gefragt, sondern einfach nur „Ja“ gesagt. Wenn ein Verein wie Sturm Interesse hat, muss man schon am nächsten Tag im Flieger sitzen. Ganz einfach. Mir war dieser Verein durch seine früheren Erfolge in der Champions-League natürlich noch ein Begriff.
Haben die ersten Eindrücke deine Erwartungshaltung bestätigt?
Der allererste nicht: Ich bin beim ersten Training in die Kabine spaziert und hab mich ein wenig erschreckt, da mich meine neuen Mannschaftskollegen extrem kritisch begutachtet haben. Ich hab mich gefragt, was da los ist. Irgendwann ist dann Stanko zu mir gekommen und hat zu mir gesagt, dass mit einem roten T-Shirt hier reinzukommen ein absolutes No Go sei. Mittlerweile weiß ich natürlich über diesen GAK Bescheid, aber am Anfang hab ich überhaupt nicht verstanden, was hier abgeht. Solche Fehler passieren mir jetzt nicht mehr (Anm: Lyko zeigt auf sein schwarz-weißes Polo-Shirt). Ich weiß jetzt, was sich gehört.
Auch dein Debüt für die Blackies hätte nicht unglücklicher verlaufen können: Beim Hinspiel in der Europa-League-Qualifikation hast du dir kurz vor der Halbzeitpause einen Muskelbündelriss zugezogen und bist für mehrere Monate verletzungsbedingt ausgefallen. Wie bitter war das für dich?
Das war natürlich eine Katastrophe. (Kostas Papanastasious, Chef vom Dionysos und für unser Interview dankenswerterweise als Dolmetscher fungierend, erzählt uns, dass Lyko jeden Tag bei ihm war und niedergeschlagen gewirkt hat, er aber immer zu ihm gesagt hat, er solle sich Zeit lassen, ruhig bleiben und sein Ding machen.) Dahingehend bin ich Egoist. Ich hab mich Schritt für Schritt zurückgekämpft und langsam wieder mit dem Training begonnen.
Dein Kampf zurück hat ja ganze drei Monate gedauert, bis du Mitte November gegen die SV Ried wieder für Sturm am Platz gestanden bist. Wie hast du diese Rehabilitationszeit in Erinnerung?
Ich hatte jeden Tag den Traum, wieder für Sturm zu spielen. Die Verletzung war ja keine leichte. Ich war eine lange Zeit außer Gefecht. Aber sobald ich wieder fit wurde, zählte für mich nur der nächste Samstag. Da wollte ich wieder spielen.
Deine Leistungen in den verbleibenden Herbstbegegnungen waren eher durchwachsen, doch im Frühjahr der letzten Saison bist du zu einem Leistungsträger innerhalb der Mannschaft avanciert. Siehst du das auch so?
Die ersten zwei, drei Spiele nach meinem Comeback waren wirklich schwierig. Das war auch eine Kopfsache. Ich war natürlich noch irgenwie blockiert. Aber das hat sich dann irgendwann gelegt. Ob ich jetzt ein Leistungsträger innerhalb der Mannschaft bin, sollen andere beurteilen. Das ist nicht mein Job. Ich bin Fußballprofi. Punkt.
Hatte diese Leistungssteigerung etwas mit der Verpflichtung eines weiteren Griechen, Tasos Avlonits, zu tun. Von außen betrachtet hatte es diesen Anschein?
Wenn ein guter Freund nach Graz kommt, tut das natürlich gut. Man hat jemanden mehr, mit dem man über alles reden kann. Das ist schon sehr wichtig für die Psyche. Ich denke schon, dass sich das auch auf die Leistung am Platz ausgewirkt hat.
Wir gehen davon aus, dass Anastasios Avlonitis sich bei dir über Sturm erkundigt hat, bevor er sich für Sturm entschieden hat?
Ja klar. Ich habe zu Tasos gesagt, er brauche gar nicht lang zu überlegen. (Anm: Lyko hält sich seine Hand vor die Augen.) Mach so und komm.
Insgesamt verlief das Frühjahr für Sturm alles andere als erfreulich. Schwache Leistungen auf dem Platz, das Nichterreichen der gesteckten Ziele und auch das Klima zwischen Team und Fans war sehr frostig. Wie hast du diese Zeit in Erinnerung, was lief da deiner Meinung nach alles schief?
Ich kann nur von unserer Leistung am Platz sprechen. Das was wir geboten haben, war nicht „sturmwürdig“. Diesbezüglich war völlig verständlich, dass die Fans damit nicht zufrieden sein konnten. Trotzdem haben sie uns, glaub ich, größtenteils immer unterstützt. Ich denke in dieser Saison können wir uns dafür endlich bedanken.
Habt ihr Spieler verstanden, worum es den Fans, etwa beim Stimmungsboykott, ging und hattet ihr dafür Verständnis?
Ich denke schon. Aber ich bin Fußballer. Wir müssen Leistung am Platz zeigen. Und wie gesagt, das ist uns letzte Saison auch viel zu selten gelungen.
Kommen wir nun auf den Trainer zu sprechen: Franco Foda wurde in der letzten Saison mit Eintracht Frankfurt und 1860 München in Verbindung gebracht. Für euch Spieler war es bestimmt nicht einfach, wenn der Trainer möglicherweise vor dem Absprung steht. Wie habt ihr Spieler die Zeit durchlebt, als es hieß, dass er ein Vorstellungsgespräch bei einem anderen Verein hatte?
Wir haben von diesen Dingen nur aus den Medien erfahren. Vorher hatten wir keine Ahnung davon. Auch danach haben wir das nie zum Thema gemacht. Der Trainer verhielt sich uns gegenüber wie immer. Ich konnte zumindest keine Unterschiede feststellen.
Vor wenigen Monaten wurde Günter Kreissl als neuer sportlicher Geschäftsführer präsentiert. War von Beginn an ein sprichwörtlicher Ruck zu spüren?
Auf alle Fälle. Er hat enorm viel Leidenschaft mitgebracht, das war psychologisch sehr wertvoll. Ich denke, das hat schon viel ausgemacht. Aber noch entscheidender war, dass Kreissl Spieler zu Sturm gebracht hat, die einfach stark sind und unser Niveau heben konnten.
Günter Kreissls Kaderumbruch hat ja auch dazu geführt, dass viele Spieler gehen mussten. Wessen Abgang hat dich am meisten geschmerzt?
Der von Tasos. Ganz eindeutig. Aber auch um andere Spieler hat es mir leid getan.
Bist du eigentlich noch mit dem ehemaligen Innenverteidiger in Kontakt? Wie geht es ihm und warum hat es deiner Meinung nach nicht geklappt, dass er auch noch in dieser Saison bei Sturm kickt?
Ich telefoniere jeden Tag mit ihm. Ich sag ihm immer, Tasos komm wieder zu Sturm. Leider hat er erst vor Kurzem eine Operation gehabt und es wird voraussichtlich noch bis Anfang Oktober dauern, bis er wieder fit ist. Aber ich glaube, im Dezember kommt er wieder nach Graz. Ihr könnt mir glauben, Tasos wäre nur allzu gerne noch immer Teil dieser Mannschaft.
Du meinst damit, dass Avlonitis im Winter wieder als Sturmspieler nach Graz kommt?
Vielleicht. Und wenn nicht, dann muss er zumindest für uns hier den Nikolaus machen. Der kommt ja auch immer im Winter. Tasos hatte einige Angebote aus Deutschland. Eines aus der Ersten, eines aus der Zweiten Liga. Er hat abgelehnt.
Momentan läuft es sportlich sehr gut. Trotz schlechter Vorbereitungsergebnisse lacht ihr derzeit von der Tabellenspitze. Wie erklärst du dir persönlich diesen starken Start in die Meisterschaft?
Wir haben durch die neuen Spieler an Qualität gewonnen. Das ist keine Frage. Aber ich denke, der Hauptgrund war, dass in dieser Mannschaft mittlerweile ein solcher Zusammenhalt ist, wie in einer Familie.
Gab es diesbezüglich in der letzten Saison Probleme?
Eine derart gute Atmosphäre gab es letztes Jahr nicht. Man muss aber auch sagen, dass uns in der abgelaufenen Saison manches Mal auch das Glück gefehlt hat. Vielleicht wäre die Atmosphäre eine ähnlich gute gewesen, wenn wir solche Erfolge gehabt hätten, wie derzeit. Das kann natürlich auch sein.
Es soll aber auch das ein oder andere Mal, beispielsweise zwischen Donis Avdijaj und Daniel Offenbacher, ganz schön gekracht haben?
Ich denke, es gab keinen Spieler mit dem ich persönlich nicht auch schon einmal zusammengekracht wäre. Das ist ganz normal. In jeder Fußballmannschaft der Welt. Dass es zwischen Donis und Offi öfters als üblich gekracht hätte, wäre mir nicht aufgefallen.
Hat letztes Jahr vielleicht auch eine Führungsfigur wie beispielsweise Christian Schulz gefehlt?
Schulz kommt aus der Bundesliga. Da hat er jahrelang gespielt. Natürlich ist so ein Mann mit all seiner Erfahrung für uns sehr wertvoll. Er ist ein echter Captain. So ein Charakter ist natürlich immens wichtig.
Im Spiel gegen Altach gab es bereits nach zwei Minuten ein Missverständnis zwischen dir und dem neuen Kapitän. Gibst du uns recht, wenn wir behaupten, dass das Tor doch eher auf deine Kappe ging?
Das war mein Fehler, das stimmt. Schulz war schon am Ball. Ich hätte gar nicht hingehen sollen. Aber so etwas passiert. Zum Glück haben wir dann trotzdem noch gewonnen.
Wie hat Schulz unmittelbar nach dem 0:1 reagiert?
Christian hat mir keinerlei Vorwürfe gemacht. Ganz im Gegenteil: Er hat mich angefeuert und gesagt, dass so etwas schon einmal passieren kann. Noch schöner war aber, als er nach seinem Ausgleichstreffer angerannt kam und gesagt hat, dass er dieses Tor mir widmen würde.
Du hast ja auch den James Jeggo vom Frühjahr und den James Jeggo in dieser Saison hautnah miterleben dürfen. Der Australier stieg ja zuletzt beinahe wie Phoenix aus der Asche. Wie ist so etwas möglich?
Man kann Jimmy nur gratulieren. Er hat sich wirklich hervorragend entwickelt. Im Frühjahr hat er ja nie gespielt.
Der Australier ist ja ein wesentlicher Baustein dafür gewesen, dass Sturm aktuell Platz 1 in der Bundesliga belegt. Was glaubst du: Handelt es sich um eine Momentaufnahme oder hat Sturm das Potenzial, die ganze Saison über vorne mitzuspielen?
Ich bin hierher gekommen, um Meister zu werden, oder zumindest Cupsieger. Das ist der Grund, warum ich Fußballer geworden bin. Einen Titel zu holen ist mein Plan. Bevor das nicht erreicht ist, gehe ich sowieso hier nicht weg. Eines kann ich euch verraten, das musste ich schon mehreren Leuten versprechen: Ich trinke keinen Tropfen Alkohol. Nie, seit Jahren nicht. Aber wenn Sturm Meister wird, kauf ich mir ein 5-Liter-Fass Puntigamer und laufe damit durch die Herrengasse.
Also glaubst du tatsächlich daran, dass Sturm Platz 1 noch lange verteidigen kann?
Wenn es uns gelingt, so weiterzuarbeiten wie bisher, dann glaube ich, dass wir auch nach der 36. Runde noch an der Spitze stehen. Uns muss es gelingen, in jedes Spiel zu gehen, so als wäre es ein Finale.
Kommenden Samstag wirst du im Spitzenspiel gegen Rapid erstmals in deiner Sturmära vor ausverkauften Haus auflaufen. Sind das genau die Spiele, für die man Fußballer wird?
(Anm: Lyko erhebt sich erneut und beginnt mit dem Stumklatscher.) Da freut sich jeder unglaublich drauf. Ein volles Stadion ist was ganz anderes als ein halbleeres. Tut mir leid für euch, aber das kann man nur verstehen, wenn man selbst am Platz steht. Ich kann euch verraten, wenn ich auf das Feld laufe, dann passiert das. (Anm: Lyko fährt sich haarezupfend über den Unterarm, um Gänsehaut zu demonstrieren.) Es ist wie ein Elektroschock. Ich lade immer wieder Freunde und Familie nach Graz in das Stadion ein und die sind auch begeistert, was hier abgeht.
Kann man die Stimmung mit der im Karaiskakis-Stadion in Piräus vergleichen?
Der einzige Unterschied, meiner Meinung nach, ist die Kapazität. Das Stadion in Piräus fasst 34.000 Zuschauer, das in Graz nur 15.000. Ich denke, wenn bei einem Heimspiel von Sturm auch 34.000 im Stadion wären, gäbe es keinerlei Unterschiede.
Dein Vertrag läuft nach der nächsten Saison aus, mit einer vereinsseitigen Option auf ein weiteres Jahr. Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie deine sportliche Karriere weiter verlaufen soll?
Ich will heuer eine gute Saison spielen. Ich bin froh, Spieler von Sturm zu sein. Solange man mich hier will, werde ich dankbar dafür sein und mein Bestes geben.
Und wenn dein Heimatverein Olympiakos Piräus bei dir durchklingelt und dich unbedingt zurück haben will?
Nein. Keine Chance. Wie gesagt, ich bin Egoist und ziehe mein Ding durch. Ich hatte vor eineinhalb Jahren einen Plan. Der lautete ins Ausland zu gehen. Von dem weich ich nicht ab.
Bei Sturm bist du derzeit absoluter Stammspieler. Mit Christian Klem hast du im Sommer deinen größten Konkurrenten auf deiner Position verloren. Wenn du dich verletzt oder gesperrt bist, muss Marvin Potzmann einspringen. Könnte der 19-jährige Lukas Skrivanek, der in der Sommervorbereitung bereits mit den Profis trainiert hat, auch Thema sein? Wie beurteilst du sein Potenzial?
Lukas ist ein sehr junger Spieler. Wenn er so weitermacht, fleißig arbeitet, glaube ich schon, dass er den Sprung schaffen könnte. Er hat auf alle Fälle Potenzial.
Lyko, deine Fähigkeit, so manchen strammen Schuss loszulassen, hast du ja schon ein paar Mal bewiesen. Unserer Meinung nach trotzdem noch zu selten. Wann packst du endlich öfters den Hammer aus?
Ich hab noch viel zu selten die Gelegenheit hierfür gehabt. Ein paar Mal ist es mir schon gelungen, aber das stimmt schon, noch viel zu selten. Das hat aber auch ein wenig mit den Vorgaben des Trainers zu tun. Wenn ich das nächste Mal die Gelegenheit dazu bekomme, denke ich an euch.
Bitte nenne uns zum Abschluss noch drei Punkte, die für einen längerfristigen Verbleib in Graz sprechen.
Einer sitzt ja mit uns da schon am Tisch. Mein Freund Kostas. Zudem ist diese Stadt wunderschön. Graz ist soviel ruhiger als Athen. Natürlich wird man auch erkannt, wenn man hier spazieren geht. Aber in Athen ist das schon viel stressiger. Ein Selfie jagt dort das nächste. Zudem darf ich bei einem großartigen Klub spielen. Wenn mir Sturm einen neuen Vertrag anbietet, bleibe ich. Ganz klar. Ach ja, einen vierten Punkt muss ich auch noch erwähnen: Frittatensuppe, Vogerlsalat und Zwiebelrostbraten (ohne Dolmetscher).
Das Interview führten Gernot Hofer und Günter Kolb.
Vielen Dank auch an Kostas Papanastasious für seine Dolmetscherdienste und die freundliche Bewirtung!
Grandioses Interview, ich hab mich beim Lesen köstlich amüsiert, großes Lob an das Sturmnetz-Team.
Ich hätte Lykogiannis gar nicht zugetraut, dass er so ein Spaßvogel ist. Hat ja fast schon Popovic-Niveau!
richtig geiles interview mit einem echt sympathischen lyko.
Danke für das super Interview! Schön dass sowas wieder möglich ist!
Sehr gutes Interview!
Na hoff ma da Kreissl hotn Avlo seine Nummer noch…
Wozu? Dafür steht Kreissl´s Aussage „man würde nicht an Spieler fest halten, die pokern und dann, wenn Sie sich „verpokern“ wieder bei Sturm anklopfen“…..
Ich glaube eher Piräus hat gepokert…
Das auch. Aber es war auch der Spieler, der sich nicht eindeutig festlegen oder entscheiden wollte. Sollte man dann schon berücksichtigen.
Und man hat mit Spendi, Schulz und Schoissengeyr wirklich gute IV. Wozu man also einen Avlonitis holen will, der nicht wenig kosten wird bzw. dessen Gehalt auch nicht ohne sein würde, anstatt einen 4ten IV von den Amas hochzuziehen bzw. ein jungen Österreicher zu holen entzieht sich hier meiner Kenntnis.
Und ich schätze mal, dass Kreissl es so ähnlich sehen wird.
Wir haben keinen Bedarf an Avlonitis. That´s it.
Und, auch auf die Gefahr hin hier „geprügelt“ zu werden, der große Wurf war auch ein Avlonitis nicht. Das ist meine persönliche Meinung.
Naja nur leider macht nicht Kreissl die Aufstellung sondern FF…und wenn man lieber auf Offi als Lovric setzt weiß man als Jungspund wo man steht…
Zudem haben wir die Fähigkeit entweder jemanden total fertig zu machen wie Beric oder ihn so zu hypen das er keine Leistung bringt siehe Lovric.
Naja Avlo hat konstant seine Leistung gebracht und das vom ersten bis zum letzten Tag. Wäre er ein Wunderwuzzi wäre er eh in Spanien, England oder bei Bayern…
Denke nur wenn Schulz z.B. gesperrt und Spendi verletzt ist müssen Schoisi und ein Jungspund die Mauer vorm Gratzei bilden. Wäre in nem Cupfinale oder ner EL Partie vlt. ein zu unerfahrener letzter Widerstand…
Denke in der IV sind wir am dünnsten besetzt. Auf der 6 z.B. könnte fast die halbe Manschaft spielen . Konkurrenzkampf ist auch eher unwahrscheinlich wenn Schoisi nicht explodiert.
Sehr sympathisch und ehrlich, der junge Mann! Super Interview, Jungs!
Gratulation zu diesem Interview. Dass der Grieche imstande ist, solche Wuchtel rauszuhauen, hätte wohl keiner erwartet. Wirklich ein angenehmes Kerlchen. *** Eine Rückkehr von Avlonitis ist im Moment vielleicht nicht oberste Priorität, nachhaltig wäre es aber beinahe perfekt. Schulz ist nimmer der Jüngste, patzt noch das ein oder andere Mal, Verletzungen passieren immer mal. Und va an Avlo weiß man was man hat. Hoffentlich wird das wirklich was.
Tolles Interview!
Danke an das Sturmnetz-Team!
Saugeiles Interview. Super Typ.
Off Topic bzw. Frage: Weiß jemand ob ich mir online ein Matic Trickot bestellen kann oder muss ich mir das im Sturm Shop kaufen?
ein Bravo dem SturmNetz Team, tolles Interview, Lyko der Frage „Donis vs Offi“ elegant beantwortet :-))))
Sehr sympathisch und der Titel des Interviews ist einmal eine Ansage!