Offiziell: Szymon Wlodarczyk wechselt zu Sturm Graz
Der SK Sturm Graz hat seinen nächsten Neuzugang für die kommende Saison präsentiert, und erneut ist es ein junger Stürmer. Nachdem man mit jungen Legionären im Sturm in der Vergangenheit äußerst gute Erfahrungen machen konnte, darf man auch auf Szymon Wlodarczyk gespannt sein, der um kolportierte 2,6 Mio Euro verpflichtet wird. Sein Vertrag läuft bis 2027 und sein Trikot ziert die Rückennummer 9. Wir haben uns die Vita des 20-Jährigen angesehen:
Er hört auf den klingenden Namen Szymon Wlodarczyk und der Autor muss beim Verfassen dieses Artikels wirklich genau hinschauen. Auch Thomas Seidl wird wohl die ein oder andere Übungseinheit einplanen müssen, um die (hoffentlich zahlreichen) Torankündigungen im Stadion fehlerfrei über die Lippen zu bringen.
Geboren wurde Wlodarczyk am 5. Januar 2003 im polnischen Wałbrzych, nur einen Katzensprung von der tschechischen Grenze entfernt. Sein sportliches Talent hat er im Blut. Seine Tante Urszula Wlodarczyk war eine äußerst erfolgreiche Siebenkämpferin, die bei den Europameisterschaften einmal Bronze (1994 in Helsinki) sowie einmal Silber (1998 in Budapest) gewinnen konnte. Ihr größter Erfolg war die Goldmedaille 1998 bei den European Indoor Championship im spanischen Valencia.
Sein Vater Piotr Wlodarczyk war selbst Fußballprofi. 1996 kam er bei Legia Warschau zu seinem Profidebut, nachdem er bereits bei seinem örtlichen, unterklassigen Klub KP Wałbrzych zu einem der besten Spieler wurde. Wie auch sein Sohn spielte Piotr auf der Position des Stürmers. Nach zwei Jahren Leihe zu Ruch Chorzów, in denen er immerhin 23 Tore in der obersten polnischen Klasse erzielen konnte, wechselte er zu Slask Wroclaw, wo er es in 34 Spielen auf zehn Tore brachte.
Seine Torstatistiken lesen sich ganz gut, so war es keine Überraschung, dass er 2000 den Schritt ins Ausland wagte und beim AJ Auxerre anheuerte, wo er es aber nur auf sieben Einsätze brachte. In den Folgejahren ging er in die Heimat zurück und war in der Zeit von 2002 bis 2007 immer ein Torgarant. Für Widzew Lodz brachte er es in 41 Spielen auf 19 Tore, bei Legia Warschau schoss er 45 Tore in 90 Einsätzen. Im Anschluss wagte er noch für drei Jahre den Sprung ins Ausland, bei Aris Saloniki und OFI Kreta konnte er aber nicht mehr auf seine hervorragende Torstatistik der Vorjahre anknüpfen. 2012 beendete er seine aktive Karriere im Dress von Baltyk Gdynia in Polen. Im Zeitraum von 1999 – 2004 wurde er vier Mal ins polnische Nationalteam berufen, wo er an der Seite von klingenden Namen wie Jacek Bak, Jerzy Dudek oder Ebi Smolarek auflief. In einem Testspiel gegen die USA in Chicago traf er zum 1:0 für Polen (Endstand 1:1), auch gegen Nordirland traf er zum vorentscheidenden 2:0 für die „Bialo-czerwoni“.
Nun aber wirklich zu Szymon: Seine ersten Kontakte zum Fußball hatte er natürlich durch seinen Vater, den er während seiner aktiven Zeit stets begleiten durfte. So schnürte er bereits als junger Bub die Fußballschuhe für die jeweiligen Klubs seines Vaters. Sein Interesse am Fußball hielt sich zunächst in Grenzen. In einer Ausgabe des Kurier Poranny vom Mai 2020 berichtete Wlodarczyk Jr., dass sein erstes sportliches Interesse dem Tennis galt. Erst nachdem sein Vater ihn mit etwas väterlichem Nachdruck zum Fußballtraining bei Aris bewegen konnte, fand der junge Pole ersten Gefallen am Fußball.
Sein erster Jugendklub war also Aris Saloniki. Im Anschluss folgte er seinem Vater zu OFI Kreta und Baltyk Gdynia. Nach dem Karriereende seines Vaters ging es für ihn zum Hauptstadtklub Legia Warschau. 2013 kam er dann im zarten Alter von zehn Jahren zu SEMP Ursynow, einem Ausbildungsverein, den man am ehesten mit dem FC Liefering vergleichen kann. Zwar spielte Ursynow zu dieser Zeit nur in der fünfthöchsten Spielklasse und hatte keine Kooperation mit einem ausgewählten Verein, trotzdem wurde der Klub zum einen von einem Legia-Trainer gegründet, zum anderen versorgt der Hauptstadtklub sich regelmäßig mit jungen Spielern von Ursynow.
Vier Jahre lang spielte Szymon bei SEMP und durchlief in Kooperation mit Legia auch deren Akademie. 2019 wurde er zum ersten Mal in die Reservemannschaft vom polnischen Rekordmeister berufen. Zwar spielte er die Saison hauptsächlich in der U19 von Legia, sein Debut in der dritten Liga machte er am 8. März gegen Bron Radom.
Richtig vielversprechend wurde seine Karriere aber erst im Jahr darauf. In der dritten Liga kam er mit 17 Jahren bereits auf 15 Treffer in 23 Einsätzen. Das merkte auch Czeslaw Michniewicz, der ihn am 22. August 2020 zum ersten Mal in den Profikader beruf. Auswärts bei Rakow Częstochowa gewann Legia zwar durch einen Last-Minute-Treffer, Wlodarczyk musste aber von der Bank aus zuschauen und noch auf sein Debut warten.
Am 20. Februar war es dann soweit: Wlodarczyk durfte beim Heimspiel gegen Wisla Plock beim Stand von 5:2 debütieren. Zwei Wochen später konnte er seinen zweiten und letzten Saisoneinsatz verbuchen – beim 1:0-Auswärtssieg bei Slask Wroclaw.
Die Folgesaison 21/22 war für Wlodarczyk eine erfolgreiche. Neben den gewohnten Einsätzen in der dritten Liga, in denen er in 17 Einsätzen zehn Tore und fünf Vorlagen lieferte, kam er auch in der Kampfmannschaft immer öfter zum Einsatz. Sieben Mal stand er in der polnischen Ekstraklasa für Legia am Feld. In der Qualifikation zur Champions League konnte Legia Bodo/Glimt und Flora Tallin ausschalten, ehe man an Dinamo Zagreb in der dritten Runde scheiterte – Szymon war dabei vier Mal im Kader, konnte aber keinen Einsatz verbuchen.
Zum internationalen Debut kam es aber am 25. November 2021 bei der 1:3-Niederlage gegen Leicester City. Kurz darauf konnte er auch bei der Heimniederlage gegen Spartak Moskau sein Können unter Beweis stellen. Legia schied übrigens mit sechs Punkten sang- und klanglos aus der Europa League aus.
Trotzdem hatte die Saison ein positives Ende – im Achtelfinale des polnischen Pokals erzielte Wlodarczyk sein erstes Tor in der Kampfmannschaft von Legia. In der 73. Minute traf er zum 2:1-Siegtreffer bei Motor Lublin aus der zweiten polnischen Liga.
Im Anschluss folgte ein ablösefreier Wechsel innerhalb der Liga zu Gornik Zabrze aus der Region Kattowitz. Dieser Transfer hat wohl dazu geführt, dass Wlodarczyks Knoten endgültig platzte. 30 Einsätze konnte er für sich verbuchen, dabei erzielte er neun Tore und lieferte einen Assist. Seine Scorerwerte werden vereinsintern nur von einem gewissen Lukas Podolski übertroffen.
Wlodarczyk ist mit 191 cm Körpergröße ein echter Hüne. Trotz seiner Größe ist er technisch aber sehr beschlagen und sehr agil. Seine große Stärke ist vor allem sein „Positioning“. Bei seinen Toren im Dress von Gornik Zabrze fällt auf, dass er stets versucht, sich ideal für einen Laufpass zu positionieren – angesichts der Tatsache, dass Sturm Graz mit Spielern wie Kiteishvili, Horvat oder Sarkaria über Spieler verfügt, die genau solche Pässe sehr akkurat an den Mann bringen, eine vielversprechende Facette.
Auch im Abschluss wirkt Wlodarczyk extrem routiniert. Mit seinem starken rechten Fuß waren seine Abschlüsse fast immer unhaltbar für den gegnerischen Torwart. Auch auffallend ist, dass er ein sehr moderner Stürmer ist, der sich bei der Arbeit gegen den Ball nicht auf seine Hintermannschaft verlässt, sondern sich nicht zu schade ist, auch selbst nach hinten zu arbeiten. Gewinnt er den Ball im Mittelfeld, kann es sehr schnell gehen. Entweder versucht er selbst, mit einem Sprint oder einem Dribbling aufs Tor zu gehen, oder entscheidet sich blitzschnell für einen Pass zu einem seiner Mitspieler.
Wlodarczyk hat also alles, was man braucht, um erfolgreich zu sein. Er ist jung, hat enorme Qualität, erzielte im letzten Jahr eine Menge Tore und gibt Christian Ilzer im Sturm völlig neue Möglichkeiten.

Foto: SK Sturm
Geschäftsführer Sport Andreas Schicker: „Der SK Sturm hat sich in den vergangenen Jahren einen sehr guten Namen als Entwicklungsplattform für Top-Talente gemacht. Dass sich mit Szymon Wlodarczyk ein weiterer – extrem talentierter – junger Angreifer für den SK Sturm entschieden hat, bestätigt diesen Ruf. Szymon bietet ein extrem spannendes und umfangreiches Skillset, kann trotz seines jungen Alters bereits auf einiges an Erfahrung im Profifußball zurückgreifen und wird uns mit seinen Qualitäten eine weitere sehr gute Option im Angriff bieten. Wir sind froh, dass Szymon sich für den SK Sturm entschieden hat und langfristig in Graz unterschrieben hat.“
Szymon Wlodarczyk: „Ich kann es kaum erwarten, künftig für den SK Sturm in der starken österreichischen Liga und auch in einer europäischen Gruppenphase auflaufen zu dürfen. Sturm als Verein und das Trainerteam haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Spieler fußballerisch auf das nächste Level bringen können, deswegen sehe ich in Graz die perfekten Möglichkeiten, mich als Spieler weiterzuentwickeln, Tore zu schießen und der Mannschaft zu helfen.“
Der Thomas Seidl wird da keine Probleme haben. Der wird ja nur rufen: „Torschütze zum 1:0 … SIMON…“ und dann kommt es e von den Rängen. Und da wir schon Shashiashvilli oder ähnliches geschafft haben …
Chabbi, Hosiner, Balaj … keine Perspektive und Hauptsache ablösefrei lautete die Devise.
Es ist noch nicht lange her, da mussten wir uns mit solchen Stürmern zufriedengeben. Absoluter Wahnsinn, welche Transfers wir mittlerweile tätigen. DANKE Andi Schicker!
Den Grozurek darfst in Deiner Aufzählung nicht vergessen! Legendär sein Konter, als er alleine aus dem Mittelfeld kommend, auf halben Weg abgebrochen hat.
R. Mählich dazu: er war schon müde
das Kuriose daran: er wurde erst ein paar Munuten vorher eingewechselt!
ich zitiere aus einem Posting:
„Legendär ist …
… sein Konterlauf im Spiel gegen die Austria im März 2019 ein paar Minuten vor dem Schlußpfiff, welchen er offensichtlich aus (Üb)Ermüdung beendet hat! Der Gag dabei: er wurde in der 55. Minute eingewechselt und er konnte wenige Minuten nach dieser Einwechslung das Siegestor erzielen.
Roman Mählich im anschließenden Interview: „Für seine Verhältnisse hat er in den letzten 14 Tagen gut trainiert.“
ab diesem Zeitpunkt war’s klar, daß beide Sturm sehr bald verlassen werden“
Stimmt nicht ganz so Er stand in der Startaufstellung und hat in der 55‘ das 1:0 geschossen. Trotzdem ist er im Vergleich zu unserer jetzigen Offensive wie ein Taschenmesser zu einem Panzer…
@Nimrod: uuups, shame on me 🙁
Dabei kann ich mich noch sowohl an den Treffer als auch an das Interview erinnern, aber offensichtlich nicht mehr an die Startaufstellung;-)
Servus Szymon!
Taug ma, dass wir uns wirklich einen solch hoch veranlagten Spieler leisten können!
Hut ab!
SWG
$$$$
also unter 15, wird der uns net verlassen
aber erstmal, Hallo Szymon!
Dass wir mittlerweile solche Leute verpflichten können ist echt arg, da gehts ja nicht nur ums Geld, sondern der muss da bei Sturm echt eine tolle Perspektive sehen – super Entwicklung unseres Vereins!!!
Willkommen Szymon!
gefällt mir gut. wenn wir jetzt EEE für 4-5x dieser Summe abgeben, finde ich den Wechsel stark in Ordnung. Wobei sich zeigen wird, wie sehr Emegha’s Geschwindigkeit uns fehlen wird.
Emegha zu halten würde ich jetzt auch nicht gut finden, vor allem bzgl. der Transferbilanz.
für die Geschwindigkeit könnte man ja den Super-Mario reaktivieren! Ich bin überzeugt, daß er dem Hofmann heute noch auf einem Bein davonhüpft 😉
Spaßerl – aber als langsam würde ich den Mo nicht bezeichnen
EEE wär schon geil zu halten, vor allem für die baldigen Qualispiele. Ist mMn gerade erst richtig angekommen in der Mannschaft und Szymon wird seine Zeit brauchen um reinzukommen.
Bzgl. Transferbilanz braucht man sich noch keine Gedanken machen. Vom Hojlund Transfer ist noch genug Budget über und die 2,5 Millionen würden bei einem Weiterverkauf von ihm auch noch in die Klubkassa kommen
Ich würde ihn gerne halten, weil unser Spiel sehr auf ihn zugeschnitten ist.
Andererseits haben wir dann zu viele Stürmer.
Wegen der Bilanz denke ich, dass uns Rasmus heuer noch 3 Millionen bringen wird.
Mein Traumszenario wäre, dass EEE bis zur CL-Qualifikation bleibt. Schaffen wir es, bleibt er sowieso bis Winter. Schaffen wir es nicht, kann er immer noch um 20 Mio gehen.
In der Zwischenzeit kann unser herangeführt werden und unseren Spielstil inhalieren.
EEE kann ne ganz ganz große Nummer werden, braucht jetzt aber den richtigen Trainer. Ilzer zum Beispiel, oder Mourino.
Wow … Willkommen bei den Schwoazen, Szymon! Und danke, Andi!
Extrem geiler Transfer!
Wenn Emegha uns noch verlässt wird noch ein Stürmer kommen laut schicker in der Krone wird der Schweizer Kwadwo Duah ins Spiel gebracht!
Extrem schneller Stürmer und laut Insidern einer der schnellsten Schweizer Stürmern mit Topspeed 36
Vamos schwoaze
@ Blacky, gibt es zu diesem Spieler Kwadwo Duah einen link von der Kronen Zeitung deb hier öffentlich machen kannst. Wäre sehr nett danke
Duah ist bereits 26, und hat Vertrag bis 2026!
wenn würd ja nur a Leihe sinn machen. so wie beim ajeti
Ja der is 26 und hat noch länger Vertrag. Also so viel Geld wie der kosten würde kann ich mir nicht vorstellen das unsere Herren ausgeben würden. Bei Weiterverkauf wenn er passen würde, wäre auch net wirklich viel drinnen vermutlich.
Hab mir auch den Artikel von der Krone durchgelesen und ebenso das Internet durchforstet, der Name wurde aber nirgendwo mit Sturm in Verbindung gebracht… Passt einfach nicht in unser Schema! SWG
Wie sieht’s bezüglich eines Wechsels von Triple E aus?
Hoffe nicht dass er zu den Bullen geht…
Auf TM schreibt einer “Emegha fix in der ewigen Stadt”, Summe: ca. 20 Mio.
RBS würde ich auch fast ausschließen. Die würden auch nicht so viel auf den Tisch legen, da geht’s wohl eher um Preistreiberei.
Ablöse würde ich eher zwischen 12 und 15Mio. und eine Weiterverkaufsbeteiligung schätzen und in Ordnung finden.
on der ewigen Stadt ? AS Roma ! Emegha zu AS Roma ? Wer weiß dazu mehr ?
Geschrieben wird Ablöse 20 Millionen Euro.
Hmm… mir persönlich wäre es lieber wenn Sturm in der Position wäre einen guten Stürmer mal 2-3 Jahre zu halten … derzeit wechselt man die Spieler ja zwischen 6 und 12 Monaten …
Wenn solche Ablösen möglich sind, kann es nur in Richtung Wechsel gehen, alles andere wäre aus Sturm Sicht betriebswirtschaftlich ein Wahnsinn…