Nur nicht aus Liebe weinen
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie SK Sturm Graz vs. FK Mladost Podgorica sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:

(c) Martin-Hirtenfellner-Fotografie
Dario Maresic – Note: 2.16
Ein weiteres Mal setzte der 17-jährige ein kräftiges Ausrufezeichen in seiner noch sehr jungen Profikarriere. Es ist nahezu unglaublich, mit welcher Ruhe und Abgeklärtheit Maresic agiert. Schön beobachten konnte man dies beispielsweise gegen Ende der zweiten Halbzeit, als er als letzter Mann mehrmals souverän gegen einen heranrauschenden Montenegriner klären konnte. Dass zwar die eine oder andere Unsicherheit im Spiel des Eigengewächses vorkommt, ist selbstverständlich, jedoch darf man festhalten, dass sich der Nachwuchsnationalspieler bisher keinen groben Schnitzer im Trikot der Schwarz-Weißen erlaubt hat. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, er wäre jener Akteur im Team des SK Sturm, der schon des Öfteren das deutsche Teamtrikot überstreifen durfte. Maresic wurde auf jeden Fall völlig verdient zum Spieler der Partie gewählt, mit diesen Leistungen sollte ihm im Normalfall ein Stammplatz gewiss sein.
Jörg Siebenhandl – Note: 2.58
Der von den Würzburger Kickers gekommene Neuzugang konnte einem schon fast leid tun. In seinem Pflichtspieldebüt für die Schwarz- Weißen stand die Null gerade einmal zwei Minuten lang. Vorwerfen kann man ihm aber wenig, da er kaum bis gar nicht gefordert wurde. Bei hohen Bällen agierte Siebenhandl sicher und auch seine Abstöße konnten sich sehen lassen. Auch bei der einzig ernstzunehmenden Möglichkeit Podgoricas in Halbzeit zwei konnte der Schlussmann die Kugel sicher festhalten.
Sandi Lovric – Note: 2.64
Eigentlich ist es schon ein wenig kurios, dass genau die beiden, von den Fans so oft geforderten, Eigengewächse als beste Feldspieler ausgezeichnet wurden. Klarerweise genießen sie bei den Sturmaficiondos durchaus einige Sympathien mehr als andere Akteure auf dem grünen Rasen, aber dass diese Entscheidung auf jeden Fall begründbar ist, sollen folgende Tatsachen beweisen: Zwar verzeichnete Lovric schon den einen oder anderen Ballverlust im Mittelfeld, da ihm in bestimmten Situationen noch das richtige Timing fehlt, aber seine Passsicherheit kann sich ruhig sehen lassen. Immer wieder versuchte er gegen Podgorica auch das eine oder andere riskante Abspiel zu wagen oder probierte es mit einem Abschluss aus der zweiten Reihe. Daraus resultierte dann auch die gefährlichste Tormöglichkeit Sturms durch Zulechner. Gegen Ende der zweiten Halbzeit hatte er auch Pech, dass ein Kracher mit seinem schwachen(!) linken Fuß knapp über die Latte rauschte. Von dieser jugendlichen Unbekümmertheit darf es ruhig mehr sein. In dieser Form könnte Sandi noch ein ganz wichtiger Bestandteil für die kommende Saison werden.
Peter Zulj – Note: 2.70
Der Rieder Neuzugang kann ein wenig als die Wundertüte der kommenden Saison charakterisiert werden. Auch sein erstes Pflichtspiel in schwarz und weiß lässt viel Spekulationsfreiraum. Speziell in der ersten Halbzeit vermochte es Zulj einige Akzente zu setzen, man denke hier beispielsweise an eine sehenswerte Vorarbeit, der ein Zulechner-Kopfball folgte. Auch Lovrics Pendant auf der Doppelsechs ließ erkennen, dass der gefährliche Pass in die Schnittstelle beherrscht wird. Zwar gab es einige Ungenauigkeiten und Fehlpässe, aber bei der mangelnden Bewegung der Vorderleute ist dies durchaus nachvollziehbar. Zuljs Leistungskurve zeigte jedoch mit Fortdauer der Partie zunehmend nach unten und er konnte in Halbzeit zwei dem Spiel seinen Stempel in keiner Weise aufdrücken. So war es wenig verwunderlich, dass ihn Franco Foda vom Platz nahm.
Fabian Koch – Note: 2.98
Der Dauerläufer auf der rechten Abwehrseite spulte wieder einmal eine grundsolide Partie ab. Nicht mehr und nicht weniger. Defensiv wurde er von den Montenegrinern kaum gefordert und offensiv gelang ihm nicht viel. Koch versuchte zwar immer das vordere Angriffsdrittel zu bespielen, aber seine Pässe fanden selten einen Abnehmer im Strafraum. Aufgrund der dicht gestaffelten Mauer aus Podgorica aber auch wenig verwunderlich. Im Rückspiel sollte da jedoch etwas mehr kommen.
Charalampos Lykogiannis – Note: 3.09
Für ihn gilt selbiges wie für sein Außenverteidigerpendant, jedoch zeichnete sich Lyko zusätzlich durch einen miserabel getretenen Freistoß in aussichtsreicher Position aus. Speziell in so einer Partie wären die gefürchteten Distanzschüsse des Griechen eine Waffe gewesen. Irgendwie wirkte es bei ihm – so wie auch bei weiten Teilen der Mannschaft – als würde das nötige Selbstvertrauen fehlen. Schöne Vorstöße erstickte er selbst leider zumeist gleich wieder im Keim.
Thorsten Röcher – Note: 3.36
Mit einigen Vorschusslorbeeren startete der Außenbahnspieler aufgrund seiner gezeigten Testspielleistungen in die neue Spielzeit. Dass Röcher die nötigen Attribute für einen Stammplatz mitbringt, war gegen Podgorica zwar zu erkennen, leider konnte er sich aber dennoch zu selten durchsetzen und seine Dribblings waren oft wenig erfolgreich. Zugutehalten muss man ihm aber, dass er sich nicht davor scheut, auch einmal in ein Eins gegen Eins zu gehen. Letztendlich war das Gezeigte aber zu wenig und er wurde folgerichtig durch Marc Andre Schmerböck ersetzt.
Stefan Hierländer – Note: 3.47
Eine Bewertung für den Kärntner abzugeben, ist immer ein etwas schwieriges Unterfangen, da er oftmals über weite Strecken des Spieles untertaucht und plötzlich mit einem Geistesblitz überrascht. Dieser blieb gegen die Montenegriner jedoch gänzlich aus. Hierländer wirkte viel zu lethargisch und ihm fehlte in vielen Situationen die Spritzigkeit sowie nötige Robustheit, die man auf dem internationalen Parkett mitbringen muss. Auch er dribbelte sich einige Male fest und traf oft die falschen Entscheidungen. Insgesamt leider kein guter Auftritt des Kärntners.
Deni Alar – Note: 3.95
Die Torgarantie des SK Sturm Graz fand wie so oft im Frühjahr keinen Zugriff auf die Partie. Zwar war Alar sehr bemüht und auch vielerorts auffindbar, jedoch gelang es ihm gemeinsam mit Sturmpartner Zulechner nicht, Räume für ihre Mitspieler zu schaffen. Auffälligste Aktion des Stürmers war ein abgefälschter Schuss in Halbzeit Zwei, bezeichnend für seine gezeigte Leistung. Im Strafraum können wohl wenige Angreifer der österreichischen Liga mit Alar mithalten, außerhalb fehlt ihm oft das nötige Durchsetzungsvermögen und die technische Finesse.
Philipp Zulechner – Note: 4.27
Wenn es gegen Podgorica gefährlich wurde, dann war zumeist Zulechner zur Stelle, beispielsweise mit einem schönen Kopfball in Halbzeit eins oder seiner Riesenchance im zweiten Durchgang, als er aus kurzer Distanz den Ball in die Wolken schoss. Insgesamt war das Gezeigte aber viel zu wenig. Zulechner wirkt mit dem Ball am Fuß sehr unbeholfen und technisch limitiert. Das Bemühen und den Willen darf man ihm aber nicht absprechen.
Christian Schulz – Note: 4.58
Der Kapitän des SK Sturm glänzte, wie schon so häufig, mit einem haarsträubenden Schnitzer und die Gunst der Fans scheint nun endgültig ausgereizt. Da hilft auch gutes Stellungsspiel wenig, wenn man Attribute wie Grundschnelligkeit und Zweikampfstärke vermissen lässt. Immer wieder hatte Schulz gegen die bulligen Montenegriner das Nachsehen. Mit so einer Vorstellung wird es ganz schwierig einen Stammplatz für die kommende Saison zu rechtfertigen.
Kurzeinsätze:
Fabian Schubert – Note: 2.63
Ihm gelang es in zehn Minuten mehr Gefahr zu erzeugen, als die gesamte Offensivreihe des SK Sturm in den vorangegangenen Minuten. Konnte sich oftmals gegen mehrere Gegenspieler behaupten und hatte gute Ansätze. Schubert hat bewiesen, dass er zukünftig eine Alternative sein kann.
Philipp Huspek – Note: 3.23
Versuchte noch etwas Bewegung in das statische Spiel des SK Sturm zu bringen, was ihm durchaus gelang.
Marc Andre Schmerböck – Note: 3.28
Konnte keine Akzente setzen.
Das SturmNetz-Team bedankt sich bei 323 eingegangenen Bewertungen und widmet dem Man of the Match, Dario Maresic, folgenden Song:
Sandi Lovric spielt 1:1 wie früher Sandro Foda. Querpässe, Rückpässe, Sicherheitspässe. Der Trainersohn wurde zurecht dafür kritisiert, Lovric wird auch noch unter die besten Spieler gewählt. Wie ihr selbst andeutet, Sympathie ist halt doch viel, wenn nicht alles bei einer Bewertung.
Wenn er wirklich 1:1 Sandro Foda wäre, hätte er die letzten 2 Jahre nicht auf der Bank verbracht…
Manche Leute hier auf SturmNetz sind wirklich unmöglich…Ich glaube wenn wir einen Messi in unserer Mannschaft hätten würden diese wieder Gründe finden wieso dieser Scheiße ist.
Lovric und Maresic haben beide eine gute Partie gezeigt, die definitiv um einiges ansprechender war als sie manch ein Mitspieler gezeigt hat. Bei Lovric muss man noch dazu bedenken, dass dies erst sein 5. Spiel war seit seiner Verletzung und erst das 2. über die volle Disatnz. Der Junge wird uns noch sehr viel Freude machen…Die ganzen *hater* werden noch froh sein das wir diesen „Sandro Foda“ in der Mannschaft haben.
Ich bin absolut überzeugt von Maresic, der schon in seinem ersten Bewerbsspiel 10x bessere Ansätze zeigte wie Lovric in allen seinen Spielen bisher zusammen. Ebenso bin ich überzeugt von Romano Schmid, auch dieser lässt unbestritten sehr viel Potential aufblitzen. Lovric hingegen wurde jedoch Ende nie gespusht, ich sehe bei ihm aber absolut nix, was ihn von der Masse abheben sollte!