Nie wieder…

SturmNetz-Advent 2018 – #13

Auch in diesem Jahr möchten wir euch die Zeit bis zum heiligen Abend etwas versüßen. Im heurigen Advent blicken wir zurück auf einige denkwürdige Ereignisse aus 3,5 Jahren SturmNetz. Hinter Türchen Nummer 13 geht es um ein „Experiment“, das der Autor so nie wieder wagen möchte.

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Feiern können wir Jungs von SturmNetz alle ziemlich gut. Das Zusammensitzen und Bier trinken nach einem Heimspiel in der altehrwürdigen Dampflok gehört bei uns dazu wie das Amen im Gebet. VOR einem Spieltag um die Häuser zu ziehen, ist allerdings eher die Ausnahme als die Regel und endet in den meisten Fällen auch eher bescheiden. So geschehen vor dem Auswärtsspiel beim SV Mattersburg am 3. Februar 2018, das zugleich das Pflichtspieldebüt des Neo-Trainers Heiko Vogel darstellte.

„Wollt ihr noch ein bissi chillen?“ Damit sollte alles beginnen. Eine unverbindliche Frage, die den nächsten Tag ziemlich beschwerlich machen sollte. „Was kann schon dabei sein, sich mit zwei Freundinnen zu treffen und einen gemütlichen Abend zu verbringen?“, dachte ich mir. Also Treffpunkt ausgemacht, Knabbergebäck eingepackt und schon war ich da. Ohne Bier, ohne Wein, mit Chips. Dummerweise hatte ich die Rechnung ohne eine Freundin gemacht, die mich schon mit Kaltgetränken erwartete. Lange Rede, kurzer Sinn: Es war ein wirklich lustiger Abend, der schlussendlich damit endete, dass ich nicht bei mir daheim aufwachte, sondern am anderen Ende der Stadt. Blick auf die Uhr: 10:00. Genügend Zeit also, um pünktlich um 13:15 beim Murpark zu sein. Ich ließ mir also noch etwas Zeit und erreichte gegen 12:15 mein Zuhause. Erster Schritt: Das seit letzter Nacht ausgeschaltete Handy aufladen. Zweiter Schritt: Duschen. Dritter Schritt: Sachen zusammenpacken und sich in Richtung Murpark begeben. So der Plan, der nach zwei Drittel jedoch jäh zunichte gemacht wurde. Es läutete an der Tür. „Tu weiter, wir fahren nach Mattersburg“, riefen mir meine beiden SturmNetz-Kollegen zu. Ich, völlig überfordert und ob der vorangegangen Nacht noch etwas langsam im Kopf, musste erstmal auf die Uhr schauen. 12:30. Hä? Eigentlich sollte ich doch noch eine Dreiviertelstunde Zeit haben, um beim Treffpunkt aufzutauchen. Oder hatte ich mir die Abfahrtszeit falsch eingeprägt? Ein Blick auf das mittlerweile zumindest wieder betriebsbereite Handy sollte Aufklärung bringen. Zu einigen verpassten Anrufen meiner geschätzten Kollegen gesellten sich unzählige WhatsApp-Nachrichten im SturmNetz-Gruppenchat hinzu. „@Finki, habe mich verschrieben, meinte eigentlich 12:15.“ Nachricht um 12:12 (!!) gesendet. Das wäre sich, selbst in besserem körperlichen Zustand, niemals ausgegangen.

Aber es half ja alles nichts. Ich packte also schnell meine Sachen zusammen, stürzte mich in das Auto und schlief erstmal eine Runde. Als ich aufwachte, brauchte ich erst einmal ein paar Minuten, um mich zu sortieren. Und danach durfte ich auch schon erzählen: von einer Nacht, die in der Wohnung einer Freundin so ruhig begonnen hatte, danach in der Scherbe ihren Höhepunkt fand und schließlich im zweiten Grazer Bezirk endete. Ganz matchfit war ich zu diesem Zeitpunkt zugegebenermaßen noch nicht. Dieser Umstand sollte sich auch bis zum Abpfiff im verregneten Mattersburg nicht ändern und auch die Leistung des Teams konnte mich nicht wirklich aufmuntern. Sturm unterlag nach schwacher Darbietung mit 0:1 – bis heute bin ich mir nicht ganz sicher, welche Leistung schwächer war: die der Mannschaft oder jene des Spielberichtverfassers. Zumindest auf den Titel „Ernüchterndes Debüt“ bin ich jedoch zugegebenermaßen etwas stolz. Den (wahnsinnig tollen) Spielbericht kann man übrigens hier nachlesen.

Lehren gezogen…

Normalerweise liebe ich die Auswärtsfahrten mit meinen Freunden und Kollegen ja, aber dieses eine Mal war ich froh, dass es nach Stunden der Qual nachhause in mein Bett ging. Dachte ich zumindest. „Bua, du lasst mich heute aber nicht im Stich, oder?“, musste ich nach Beenden der Vor-Ort-Aktivitäten zu meinem Entsetzen auf dem Sperrbildschirm lesen. Verdammt, ich hatte einer Freundin ja noch versprochen, mit ihr und ein paar weiteren Freunden in die Stadt zu gehen. „Natürlich nicht“, antwortete ich also in meiner völligen Angst und schaufelte mir somit mein eigenes Grab. Denn nicht nur der fehlende Schlaf und die Katerstimmung vom Vorabend machten mir zu schaffen, es bahnte sich zudem bereits auf der Rückfahrt ein mehr als ernst zu nehmender Männerschnupfen an. Doch versprochen ist versprochen und so begab ich mich nach kurzem Zwischenstopp in Eggenberg hochmotiviert in die Innenstadt. Zu meiner Überraschung wurde es trotz aller Bedenken abermals ein unfassbar unterhaltsamer Abend, dem ich in weiterer Folge allerdings etwas Tribut zollen musste. Der Männerschnupfen mutierte zu einer echten Grippe und fesselte mich für einige Tage ans Bett. Zumindest habe ich aus dieser Erfahrung etwas gelernt: (Zu langes) Fortgehen vor dem Matchtag ist nicht die allerbeste Idee.

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