Neuauflage: Franco vs. Paul

Spielvorschau: SK Sturm Graz vs. SV Ried

Nicht mehr als Mittelmaß?

Als Sturmfan fühlt man sich teilweise wie in einer Zeitschleife gefangen. Nach zuletzt ansteigender Form mit Siegen in der Meisterschaft gegen SCR Altach und den Wolfsberger AC und dem etwas schmeichelhaften Erreichen des Cup-Viertelfinales, hätte man vergangenen Samstag im Wiener Prater mit einem Sieg nicht nur Rapid überholt, sondern auch zu den Spitzenteams aufschließen können. Bekanntlich kam alles anders: Anstatt der erhofften drei Punkte setzte es die obligate, diesmal sogar gruselige Niederlage. Somit findet man sich nach dem 14. Spieltag auf Rang sechs wieder. Sozusagen im Niemandsland der Tabelle einer Zehnerliga, vier Punkte hinter einem selbst als Ziel auferlegten Europacup-Startplatz und ganze zwölf Punkte vor dem letzten Rang.

(c) sturmnetz.at - Stillstand oder Bewegung? Derzeit ein leidiges Thema bei Sturm

  (c) SturmNetz.at – Stillstand oder Bewegung? Derzeit ein leidiges Thema bei Sturm

Neuer alter Trainer

Große Sorgen hat auch der kommende Gegner. Die SV Ried befindet sich schon die gesamte Saison über im Abstiegskampf, schaffte nur zwei Siege und hat aktuell mit nur zehn Punkten den neunten Rang inne. Nach einem komplett verpatzten Start – ein Punkt aus fünf Spielen –  wurde Trainer Helgi Kolviðsson durch einen altbekannten, sowohl in Ried als auch Graz ersetzt. Paul Gludovatz übernahm das Ruder und konnte bereits in seinem ersten Spiel einen vollen Erfolg feiern. Der Gegner hieß am 22. August SK Sturm Graz. Ausgerechnet Daniel Sikorski, der in der Sommervorbereitung von Sturm getestet wurde, fixierte mit einem Abseitstor den knappen 1:0 Erfolg. Doch trotz des neuen Trainers und der damit verbundenen Hoffnung auf sportliche Rehabilitierung mag sich in Ried der Erfolg nicht so wirklich einstellen. In der vergangenen Runde konnten die Innviertler im Spiel gegen die Admira mit einem 1:1-Remis zumindest einen Punkt gewinnen und somit die rote Laterne vorerst an den WAC abgeben.

(c) Werner100359 - wikimedia commons

                                        (c) Werner100359 – wikimedia commons

Während es für die Rieder, die verletzungsbedingt auf Manuel Gavilan und Patrick Möschl verzichten müssen, darum geht, sich endlich ein wenig Luft im Abstiegskampf zu verschaffen, ist für Sturm ein Sieg wieder einmal Pflicht um den Anschluss nach oben nicht ganz zu verlieren. Diese Situation wiederholt sich, wie auch schon mit dem ersten Satz angekündigt – ein ums andere Mal. Sobald so etwas wie eine Euphorie entsteht, scheint es sportlich immer aufs neue zu stocken, wie man letzten Samstag gut sehen konnte. Oder liegt es eher daran, dass man durch ein immer wieder kritisiertes, statisch wirkendes System einfach zu berechenbar agiert und sich somit die Konkurrenz schon im Vorhinein darauf einstellen kann? In diesem Fall könnte man zum einen dem Trainer die Schuld geben, ein weiterer Punkt sind Spieler, die praktisch das „Zünglein an der Wage“ darstellen. Auch wenn eine Mannschaft nur durch Teamwork bestehen kann, sind solche Spieler für jedes Team unverzichtbar. Genau solch einer ist die Nummer 77 im Trikot der Grazer. Donis Avdijaj hat schon sehr oft bewiesen, wie wichtig er für das Spiel der Schwarz-Weißen sein kann. Leider muss man auch kommenden Samstag auf den Dreh – und Angelpunkt im offensiven Mittelfeld aufgrund seiner Muskelprobleme im Oberschenkel verzichten, wenngleich er derzeit im individuellem Training an einem Comeback arbeitet. Ein Verlust, den man kaum zu kompensieren vermag, was man in den letzten Spielen gut beobachten konnte. Wann und ob die Schalke-Leihgabe noch einmal für Sturm auflaufen wird, ist noch unklar. Eine Rückkehr im Winter nach Gelsenkirchen oder eventuell doch ein Verkauf werden immer wahrscheinlicher.

Bleibt abzuwarten ob Coach Franco Foda infolge der zuletzt eher dürftigen Leistungen einiger Akteure Konsequenzen zieht. Sollte es gegen den ausgemachten „Lieblingsgegner“ nicht gelingen, einen vollen Erfolg einzufahren, könnte die immer noch angespannte Stimmung im Vereinsumfeld ganz schnell wieder kippen.

Spieldaten

SK Sturm Graz – SV Ried
Samstag, 7.11.2015, 18:30 Uhr, UPC Arena

Mögliche Aufstellung:
Sturm Graz (4-2-3-1) Esser; Potzmann, Spendlhofer, Madl, Klem; Lovric, Hadzic; Schick, Offenbacher, Dobras; Kienast

Ersatz: Gratzei, Kamavuaka, Kayhan, Lykogiannis, Piesinger, Edomwonyi, Gruber

Es fehlen: Stankovic, Rosenberger (Kreuzbandriss), Avdijaj (muskuläre Probleme)

 

2 Kommentare

  1. Ranger sagt:

    Geil dass FF beim Mediabriefing sagte, dass er PG aus Respekt die Hand gibt mehr aber nicht. In Ried wars ja auch so, dass FF die Pressekonferenz nach dem Spiel nicht mit PK zusammen machen wollte, oder?

  2. wama sagt:

    wie siehts eigentlich mit horvath aus, ist der wieder einsatzbereit? würde uns bestimmt gut tun mit seiner technik und schnelligkeit, wie er schon ansatzweise zeigen konnte.
    foda wird gegen gludo sicher nicht noch mal verlieren wollen, also wird die einstellung unserer jungs schon mal passen, somit die grundvoraussetzung passen um gegen aggressiv zu erwartende rieder zu gewinnen.

Schreibe einen Kommentar