Der nächste russische Tanz
Morgen testet der SK Sturm Graz am Sportplatz Unterschützen nahe Bad Tatzmannsdorf, wo sich der Verein gegenwärtig in einem Trainingslager befindet, gegen den RFK Terek aus der tschetschenischen Hauptstadt Grozny, einem Klub mit bewegter Vergangenheit und auch Bezug zu Österreich.
Terek wurde 1946 als Dynamo Grozny gegründet und schon 1948 in Neftjanik umbenannt. 1958 schließlich wurde der Klub nach dem Fluss Terek benannt, dessen Nebenfluss Sunscha durch die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien fließt. Der RFK Terek Grozny trägt seit 2004 außerdem einen besonderen Beinamen: A. A. Kadyrow.
Achmat Abdulchamidowitsch Kadyrow wurde 2003 als moskaugetreuer Politiker Präsident der Teilrepublik und schließlich bei einem von tschetschenischen Rebellen verübten Anschlag am 9. Mai 2004 getötet. Vor und neben seinem Präsidentenamt lenkte er ab 2001 bis zu seinem Tod auch die Geschicke des RFK Terek, der unter ihm nach dem Tschetschenienkrieg 1998/99 wieder aus der Versenkung auftauchte und gefördert durch großzügige staatliche Mittel 2004 schließlich in die Premjer-Liga aufstieg. Innerhalb von nur vier Spielzeiten schaffte man es, von der dritthöchsten russischen Spielklasse in die höchste nationale Liga. Nicht nur das: Am 29. Mai 2004 holte sich Terek noch als Zweitligist auch den Pokalsieg und somit die Spielberechtigung für die UEFA-Cup-Qualifikation 2014/15. Dem ersten Auftritt auf der großen europäischen Fußballbühne bereitete erst der FC Basel in der Hauptrunde ein Ende (zuhause 1:1, auswärts 0:2). 2005 erreichte der RFK Grozny in der russischen Premjer-Liga nur den letzten Platz und musste in die erste Division absteigen. Dort holte man 2007 die Vizemeisterschaft und stieg somit auch wieder auf. Seither hält sich der RFK Terek Grozny in der höchsten russischen Liga und 2014/15 konnte der Klub sich mit 37 Punkten Platz neun sichern.
Um auch, abgesehen von Testspielen, einen Bezug zu Österreich herzustellen, muss man in der Geschichte Tereks nicht lange suchen, da einem schnell der Name Stanislaw Tschertschessow ins Auge sticht. Dieser war nämlich von 2011 bis 2013 Trainer der russischen Mannschaft. Der ehemalige Torhüter bereitete als Hexer zwischen den Pfosten des FC Tirol auch schon so manchem Spieler des SK Sturm in der Vergangenheit Kopfzerbrechen. Sein Nachfolger und aktueller Terek-Trainer ist seit November 2013 Rashid Rakhimov, der hierzulande ebenfalls kein Unbekannter ist. Als Spieler durchlief er einige Stationen in der österreichischen Bundesliga (Admira Wacker, SV Ried, Austria Wien), ehe er schließlich bei Admira Wacker Mödling seine Trainerkarriere begann. 2008/09 trainierte er Lok Moskau. Nach einem längeren Engagement bei Amkar Perm landete er nun beim RFK Terek Grozny.
Der morgige Testspielgegner des SK Sturm hat derzeit einen kolportierten Marktwert von 36,45 Mio. Euro. Mit dem Mittelfeldmann Oleg Ivanov steht auch ein Spieler der russischen Sbornaja in den Reihen des russischen Erstligisten.
Heute (07.07.2015) hat Terek Grozny bereits gegen einen anderen österreichischen Bundesligisten getestet. Der russische Erstigist unterlag Admira Wacker mit 3:1.
Tore: (0:1) Mitrishev 2', (1:1) Starkl 10', (2:1) Ayyildiz 40', (3:1) Ebner 50'
Spieldaten
SK Sturm Graz – RFK Terek Grozny
Mittwoch, 08.07.2015, 18:00 Uhr, Sportplatz Unterschützen
Mögliche Aufstellung
Sturm Graz (4-2-3-1)
Esser; Potzmann, Spendlhofer, Kamavuaka, Mohammadi; Lovric, Piesinger; Schick, Avdijaj, Gruber; Tadic
Ersatz
Schützenauer; Ehrenreich, Madl, Klem, Schloffer, Schmerböck, Klaric, Edomwonyi, Dobras, Kienast
Es fehlen
Stankovic (Kreuzbandriss), Rosenberger (Kreuzbandriss), Gratzei (Fieber), Schnaderbeck (Hüftprobleme), Sharifi (mukuläre Probleme), Hadzic (Knieprobleme)
Fraglich
Offenbacher (Adduktoren-Probleme), Grupp (Rippenprellung)
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