Nächster Heimsieg – Sturm festigt die Tabellenführung

Spielbericht: SK Sturm Graz vs. TSV Hartberg

Mit einem Duell der beiden steirischen Vertreter startete die österreichische Bundesliga nach der Länderspielpause in die 11. Runde. Sturm Graz thronte vor diesem Spiel vom Sonnenplatz der Liga, mit einem Pünktchen Abstand auf die Bullen. Der heutige Gegner aus Hartberg wusste in der aktuellen Saison allerdings auch schon zu überzeugen. Beispielsweise mit Siegen gegen die beiden (vermeintlich) großen Klubs aus der Hauptstadt. Während Sturm die Tabellenspitze verteidigen möchte, könnten die Oststeirer mit einem Dreier in Graz auf Platz 3 vorstoßen. Christian Ilzer fand vor der Partie lobende Worte für den Weg der Hartberger und erwartete ein absolutes Spitzenspiel. An seinem 46. Geburtstag stellte der Sturm-Trainer Seedy Jatta erstmals in der Bundesliga in seiner Startformation neben Mani Sarkaria als zweiten Neuner auf.

Gegen Hass und Hetze. Wichtige Botschaft vor Spielbeginn (c) SturmTifo.com

Direkt die kalte Dusche

Das Spiel startete aus Sicht von Sturm fatal. Die Grazer standen hoch und versuchten in den ersten drei Minuten extrem hoch zu pressen. Ein Ballverlust von Manprit Sarkaria sorgte für eine erste Kontergelegenheit der Hartberger. Sangare hebelte mit einem langen Ball die komplette Grazer Mannschaft aus, setzte damit Dominik Frieser perfekt in Szene, dieser brachte einen scharfen Ball zur Mitte, wo der von Sturm ausgeliehene Christoph Lang nur noch einschieben musste. 1:0 nach nur drei Spielminuten.

 

Die Power ungebrochen

Die Blackys reagierten unbekümmert auf diesen Schock und spielte weiter nach vorne. Die Antwort folgte beinahe mit der nächsten Offensivaktion. Otar Kiteishvili dribbelte sich vor dem Strafraum durch und verfehlte das rechte untere Eck nur knapp. Kurz darauf hatte auch Prass per Kopfball seine erste Chance. Nach kurzem hin und her hatten dann in der 14. Minute die Sturm-Fans zum ersten Mal an diesem Nachmittag den Torschrei auf den Lippen. Seedy Jatta, der Startelf-Debütant wurde von Otar Kiteishvili angespielt, setzte sich im Strafraum durch und netzte souverän zum Ausgleich. Sturms Offensivpressing brachte in den ersten 20 Minuten viele Ballgewinne in der gegnerischen Halbzeit ein. Hartberg schaffte es, wenn dann nur durch Konter, ins letzte Drittel. Nach furiosem Beginn kühlte das Tempo infolgedessen leicht ab, die Bemühungen der Grazer blieben dennoch ungebrochen, doch die letzte Präzision noch fehlte. Auch die beiden Freistöße von Sarkaria brachten nichts ein.

Seedy Jatta bringt mit seinem Premierentreffer den Ausgleich (c) SturmTifo.com

Spiel gedreht

Bis kurz vor der Pause kamen keine weiteren Strafraumaktionen weder für die eine noch für die andere Mannschaft zustande, bis zu einem entscheidenden Ballgewinn von Gregory Wüthrich. Über die linke Seite lief das Spielgerät bei Sturm über mehrere Stationen, bis Alex Prass plötzlich im Strafraum allein vor Tormann Raphael Sallinger stand. Überlegt und abgebrüht schob er die Kugel ins kurze Eck. Den unfreiwilligen Assist lieferte Ousmane Diakathé, der das Zuspiel von Seedy Jatta vor die Füße von Prass verlängerte. 2:1! Spiel gedreht nach 43 gespielten Minuten! Wie schon gegen den WAC schaffte man es, einen Rückstand in eine Führung zu verwandeln. Bis zur Halbzeit passierte nichts Bewegendes mehr.

Alexander Prass bejubelt seinen nächsten Treffer für Sturm (c) SturmTifo.com

Sturm behält die Spielkontrolle

Beide Teams zeigten sich nach Wiederanpfiff gewillt, das Heft in die Hand zu nehmen. Die ersten Minuten gehörten den Gästen aus der Oststeiermark. Im Spiel nach vorne prallten sie entweder an der Defensivreihe der Grazer ab oder die Zielgenauigkeit stimmte nicht. Die Schwoazn versuchten zwar, ihr bekanntes Angriffspressing wieder auszuüben, dennoch hatte die Hintermannschaft der Hartberger wenig Probleme, sich freizuspielen. Es dauerte bis zur 58. Minute, bis Sturm der erste Abschluss nach der Pause gelang. Mani Sarkaria ging auf der linken Seite an seinem Gegenspieler vorbei, spielte den Ball auf den mitgelaufenen Prass, der legte zurück auf Kiteishvili, dessen Schuss von Sallinger pariert wurde. Es folgten drei gute Gelegenheiten innerhalb von kurzer Zeit. Besonders auffällig agierte Sarkaria, der mit seinem Distanzschuss ebenfalls am Schlussmann der Gäste scheiterte. Nach 67 Minuten durfte Premierentorschütze Jatta seinen Arbeitstag beenden, für ihn kam Wlodarczyk in die Partie. Kurz darauf dann die Riesenchance, die Führung auszubauen. Auf der linken Spielfeldseite fanden sich die Grazer nach Ballgewinn in einer Drei-gegen-Zwei Situation. Alexander Prass traf die richtige Entscheidung, bediente Mani Sarkaria im Strafraum. Der Neo-Nationalspieler verzichtete auf einen Abschluss mit dem schwachen rechten Fuß, machte eine Flinte nach innen und zielte auf die kurze Ecke. Doch der Ball prallte von der Stange ab. Hartberg wirkte trotz der angenehmen Temperaturen wie eingefroren. Ein Abschluss aus der Distanz von Dominik Prokop in der 77. Minute war bis zu diesem Zeitpunkt die einzige gefährliche Aktion. Sechs Minuten später ein Eckball der Gäste, aber auch der brachte keine Gefahr. Innenverteidiger Bowat köpfte deutlich neben das Gehäuse. In Minute 87 zog ein Schnegg-Freistoß alle Aufmerksamkeit auf sich. Abermals fand er in Sallinger seinen Meister, der in dieser zweiten Halbzeit mit starken Paraden glänzte. Die vierminütige Nachspielzeit ging ohne Torschuss von statten.

 

Sturm Graz festigt mit dem verdienten Sieg gegen Hartberg die Tabellenspitze. Aufgrund der Niederlage der Salzburger gegen den LASK ist der Abstand nun auf vier Punkte angewachsen. Die anhaltend starke Form der Grazer gibt Hoffnung und Vorfreude auf die nächsten Aufgaben in der Europa League, Liga und im Cup.

 

 

12 Kommentare

  1. arrai sagt:

    Was mich an der Gesamtsituation sehr, sehr positiv stimmt, ist der Fakt, dass wir unsere Herbst-Schwächehase schon hatten – August u September waren spielerisch ja äußerst ausbaufähig, vieles halt gewonnen, wo man nicht recht wusste, wie eigentlich. Und trotz mauem Spiel trotzdem Erster. U nach dem Spiel heute gegen einen guten Gegner hab ich das Gefühl, unser Werkl beginnt erst jetzt richtig zu laufen. Sehr schöne Aussichten 🙂 🙂

  2. arrai sagt:

    *Schwächephase natürlich-mit einem Hasen sollte das nix zu tun haben 😉

  3. CrazyBusiness sagt:

    „festigt die Tabellenführung“? baut die Tabellenführung aus – der Abstand wurde sogar vervierfacht 😉

  4. Mikelangelo sagt:

    Sieg schön und gut, aber wie ich bereits öfters geschrieben habe, spielen wir bei Weitem nicht mehr so souverän und offensiv so gefährlich wie letzte Saison. Damals gab es quasi keine Fehlpässe und es wurde bereits seitens der Stürmer mehr gepresst. Jetzt habe ich das Gefühl, wir spielen mit angezogener Handbremse.

    Die heutige Leistung hat gegen Hartberg gereicht, gegen wiedererstarkte Rapidler oder das Austria wäre das bereits zu wenig; gegen Atalanta sowieso, denke ich. Seedy hat mir erste Halbzeit bedeutend besser gefallen als Wloda bisher.

    • fuchsrob sagt:

      @Mikelangelo: Es haben natürlich auch die Gegner dazugelernt, wie sie gegen uns spielen müssen!

      Was Freude macht: Wir haben momentan 4 Topstürmer mit Wloda, Mani, Willi und Seedy. Fast schon ein Luxus!!

      Ich bin übrigens auch der Meinung, dass es kein einfacher Ballverlust von Mani war sondern ein klares Foul des Hartbergers!

  5. Ritter2016 sagt:

    Meine Meinung: Das 2 Ex-Blackies Sturm einfach ausgekontert haben und der Herr Lang dann das Tor macht hat mich innerlich gefreut. Es zeigt, dass die „für Sturm zu schwachen Spieker“ Potenzial haben.

    Zur Zukunft: Ein Raphael Salinger ist auch groß, ist auch gut im Strafraum und auf der Linie. Aber: er ist auch fußballerisch ein Tormann wie ich ihn mir wünschen würde. Also wenn Scherpen nach seinem Leiharbeitsengagement in der 4. englischen Liga landet reicht ein Blick nach Osten!

    Zu Saisonbeginn hab ich gesagt: Salzburg wird mit Struber nicht Meister. Stu4m spielt schlecht und gewinnt. Genau SO wird man Meister. Dazu stehe ich! Sachlich gesehen. Sturm holt sich den Meister. Danach werden Ilzer und wohl auch Schicker und die halbe Mannschaft gehen. Deshalb finde ich es umso tragischer, dass JETZT wo Sturm Geld hat, nicht in den Aufbau einer Infrastruktur investiert wird um den Verein nachhaltig und langfristig zu stärken. Ich rede da nicht von einem Stadion. Ich rede von einer Infrastruktur für die Jugend.

    Zur Mannschaft: Otto Konrad sagte in der Pause: „Auch das Auge spielt mit“ (oderrso.) jedenfalls brachte er auf den Punkt, das das Spiel wieder sehr schlecht war. Ich sage noch immer: Sturm steht bombenfest und spielt überlegt. Jatta ist ein Aktivposten. Wlodarzcik ist immer noch ein Fremdkörper. Er kann NICHTS außer Tore schiessen. Mit ihm wird das Spiel statisch … ich meine auch, dass man in der IV und im Sturm einfach überbesetzt ist und im zentralen Mittelfeld jemand fehlt, der Prass und Hierländer nachfolgen könnte. Serrano ist das nicht. Horvath ist das nicht. Wels hätte es werden können. Der spielt in Stripfing oder wie das Dorf heißt und schiesst jede Woche ein Tor.

    Böving und Teixeira waren gar nicht im Kader. Wo sollen die Platz haben? Jatta und Sarkaria passen …

  6. Duddy sagt:

    Böving is verletzt.

  7. gepi20 sagt:

    Wir haben 11 Runden von 32 gespielt und stehen trotz „Schwäche“ (?) oben. Alle die hier bereits vom Meistertitel träumen: Weihnachten ist ein wenig früh. Dennoch sollte man einige Dinge festhalten : Auch wenn spielerisch nicht alles glänzt haben wir genau so im Meisterjahr 10/11 viele Spiele mit 1:0 oder 1 Tor Unterschied gewonnen. Wir haben de facto „keine“ Gegentore erhalten. Viele sprachen von Veränderung, Anpassung, die Gegner lernen dazu. Was haben manche geschimpft, dass wir immer wieder gegen Hartberg knapp verlieren oder Unentschieden spielen bzw. tiefstehende Gegner nicht bezwingen? Dieses Jahr: Ja , wir erzwingen solche Spiele, ja , wir kommen langsam in unser Spiel und ja: Wir sind nach 11 Runden ungeschlagen und ja: Lang, Wels & Co als junge Wilde : Wir haben jetzt den qualitativ in die Breite verstärkten Kader , der vielleicht mit den Jungen alleine nicht möglich wäre. Und wir stehen im Cup und in der EL voll im Rennen.
    Ich denke wir sollten dieses Jahr an etwas GLAUBEN und genau hinsehen, ob nicht wieder ein Entwicklungsprozess passiert ist, ein Systemwechsel mit Variante 2.0, nicht immer schön aber effizient.

  8. dawuede sagt:

    Wenn man die Tabelle und das was man am Platz sieht voneinander trennt kann ich einem der Vorposter durchaus zustimmen – die Schwächephase war schon, so richtig überzeugt, auch über mehr als nur eine Halbzeit, haben wir in der Liga original in den beiden ersten Runden. Am Samstag war es aber eines der besseren Spiele. Dass wir nach wie vor keine ungefährdeten Siege einfahren sondern gegen jeden Gegner von Platz 2 bis 12 bis zum Ende zittern müssen und uns gerade so irgendwie drüber wurschteln ist ein Indiz dafür dass das ein oder andere Spiel leicht hätte anders ausgehen können, und man durchaus auch auf Platz 3-5 stehen könnte.

    Nichts desto trotz hatte ich am Samstag sowie auch in der zweiten Hälfte in Wolfsberg das Gefühl dass die Jungs endlich auch die Liga ernst nehmen, und beherzt ins Spiel gehen – davor hatte man den Eindruck das sind lästige Pflichtaufgaben. Wenn nach dem ersten Durchgang wo jeder gegen jeden einmal gespielt hat, du noch immer ungeschlagen bist und mit 4 Punkten Vorsprung Erster bist hast du aber definitiv vieles richtig gemacht.

    Abseits vom sportlichen – der Zustand des Rasens hat mich doch überrascht, nicht weil es jetzt ein ungewohntes Bild wäre dass wir auf so einem Acker spielen, aber doch aufgrund der Tatsache dass der in der Länderspielpause angeblich völlig neu verlegt wurde. Was ist da wieder passiert, hat man den Dreck auf Wish bestellt oder wie genau kann ein völlig neues Geläuf einfach nur scheisse sein, die Spieler hatten merkbar Probleme damit (Jatta, Sarkaria, auch die Hartberger teilweise), es hat gestaubt und an manchen Stellen hat er sogar extrem gebraucht ausgesehen. Das wird noch zur neverending story.

    • RAM6I sagt:

      Antwort “ Abseits vom Sportlichen“

      Was willst drei Parteien ein Stadion, zwei Stimmen zu viel! Die mit der größten Stimme, ist nicht mal dazu bereit es aufzugeben um sich das Thema endlich vom Hals zu schaffen und sich auch Geld zu sparen. Natürlich deshalb weil dann eine der Parteien ohne Stadion dastehen würde, die letzte Partei könnte sich vll. ein Eigenheim anschaffen, will aber das Risiko nicht eingehen (was ja nicht ganz verkehrt ist.) Doch schreit auch diese Partei, das Ihnen gegenüber der Konkurrenz, Millionen dadurch im Jahr entgehen. Sollte auch der sportliche und finanzielle Support ausfallen, würde diese Partei auf Jahre nicht nur Meter sondern Kilometer gegenüber der Konkurrenz verlieren. Also solange, bei keiner Partei ein extremes Umdenken stattfindet, solange werden wir diese Thematik wohl oder Übel weiterführen können….
      Einer Person der letzten Partei, möchte ich nur die eigene Wertschöpfungsstudie ans Herz legen….da diese Person so Stolz darauf ist…
      „79,5% der Befragten bevorzugen ein eigenes Stadion für den SK Sturm Graz, weitere 10,4% präferieren ein zu 100% von SK Sturm Graz gepachtetes Sturm Stadion Graz Liebenau.“

      Ende…..Solange, werden wir uns mit dem ach so geilem neuen Rasen und weiteren Investitionen bzgl. Stadion herumschlagen dürfen….was nicht alles Neu ist im Stadion

  9. Beitrag aus der KZ zum Thema Rasen:
    „Der Rasen in der Merkur-Arena ist neu, wurde vor drei Wochen verlegt. Das Grün war auch schön anzusehen. Aber viele Besucher verglichen die Rasen mit einem Beachvolleyplatz. Damit die Dicksode von rund vier Zentimetern sich mit dem Unterbau verbindet, braucht es Gewicht. Und dafür wird Sand benützt. Mehr Sand bedeutet mehr Gewicht. Mehr Gewicht sorgt dafür, dass sich Dicksode und Unterbau schneller verbinden. Zusätzlich ist der Sand Schutz für die Dicksode.

    „Bringen wir keinen Sand auf, kann die Sode tief ausreißen. Das wäre verheerend“, erklärt Stefan Weber, verantwortlich für den Rasen in der Merkur-Arena. Dass der Rasen dadurch schmierig ist, wurde vor dem Spiel auch so kommuniziert.“

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