Monatscheck Oktober: Sturm Damen
In den Oktober starteten die Sturm Damen mit einem 1:0-Sieg gegen den FC Bergheim. Das Goldtor besorgte Kapitänin Annabel Schasching mit einem direkten Freistoß spät in der Partie: Der Ball ging über die Mauer, die Torfrau konnte nicht mehr eingreifen, 86. Minute. Auf diesen Erfolg in Salzburg folgte das nächste Auswärtsspiel gegen die Serienmeisterinnen aus St. Pölten, die mit vollem Punktemaximum in der Liga auf Platz 1 stehen. In der letzten Spielzeit konnten die Sturm Damen einen Punkt mitnehmen. In dieser Saison sieht es jedoch wieder nach einem Meisterschafts-Start-Ziel-Sieg der Niederösterreicherinnen aus. Die Sturm Damen konnten in der 6. Runde der PlanetPure Frauenbundesliga größtenteils mithalten. Das Team von Christian Lang schafftes es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Halbzeitpause. Am Ende setzte sich die individuelle Klasse von St. Pöltens Spielerinnen durch: Melanie Brunnthaler (51.) und Maria Mikolajova (64.) sorgten für die erste Niederlage der Sturm Damen in der laufenden Saison.

Bis auf die Niederlage gegen St. Pölten konnten alle restlichen Spiele im Oktober gewonnen werden. (c) SturmTifo.com
Zwei-Klassen-Gesellschaft
Was auf diese Niederlage folgte, kann man nur mit einem Wort beschreiben: Wahnsinn! Ein desolates Team aus Innsbruck wurde regelrecht überfahren: 16 Tore in 90 Minuten führten zum höchsten Bundesligaheimsieg in der Geschichte der Sturm Damen. In den ersten 30 Minuten gab es sechs verschiedene Torschützinnen: Matuschewski (4.), Schasching (16.), Croatto (21.), Kirschstein (23.), Maierhofer (26.) und Krumböck (30.) konnten ihre jeweiligen Torkonten erhöhen. Für die letztgenannte Laura Krumböck war es überhaupt erst der erste Treffer in Schwarz-Weiß nach ihrem Transfer im Sommer von der Wiener Austria zu den Grazerinnen.
Annabel Schasching, wie wichtig ist Stürmerin Laura Krumböck für das Spiel der Grazerinnen?
Kurz vor Halbzeitende trafen abermals Croatto (34.), Schasching (37.) und Matuschewski (41.) zum 9:0. Nach der Pause ging es in derselben Tonart weiter: Annabel Schaschings Tor zum 10:0 in der 46. Minute markierte ihren 6. Saisontreffer, der sie in die Top 5 der Torschützinnenliste katapuliert. Ebenfalls anschreiben konnte Anna Malle zum 11:0, 58. Minute. Zwischen diesem Treffer und dem nächsten Tor vergingen ganze 27 Minuten ohne Torhymne. Dafür folgten darauf wieder die Tore im Minutentakt: Auf Matuschewskis drittes Tor in der heutigen Partie (12:0, 85.) vollendenten Croatto (86.), Wirnsberger (87.), Keutz (90.) und Bertolo (95.) zum 16:0.

Annabel Schasching führte die Sturm Damen zum höchsten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte (c) SturmTifo.com
Der höchste Heimsieg kann aus Sturm Sicht sehr positiv gesehen werden, aus Ligasicht sollte dieses Ausmaß zu einer Diskussion über die Bundesligareife einiger Teams führen. Wacker Innsbruck konnte das Spiel trotz interner Widrigkeiten wahrnehmen, dass der Tabellenletzte es aber nicht schafft, in 6 gespielten Runden ein Tor zu erzielen, sollte zu denken geben. Generell sieht es im unteren Tabellendrittel mager aus: Wacker Innsbruck steht am Tabellenende ohne Punkte und einem Torverhältnis von -48. „Besser“ sieht es dann schon für den FC Bergheim und Altenmarkt aus, die jeweils einen Sieg einfahren konnten, aber auch ein negatives Torverhältnis (-22 und -37 Tore) aufweisen. Um die vorderen Plätze matchen sich die üblichen Verdächtigen, wie St. Pölten, Austria Wien, Neulengbach und natürlich Sturm. Als Überraschungsteam kann Altach/Vorderland gesehen werden, die aktuell den dritten Tabellenplatz einnehmen, einen Punkt hinter Sturm.
Derbytime im Cup
Nach diesem furiosen Heimsieg gegen den Tabellenletzten Wacker Innsbruck in der Bundesliga, ging es für die Sturm Damen am Nationalfeiertag in der Heimat darum, die erste Cup-Runde zu überstehen. Zugelost wurde dem Team von Christian Lang der Zweitligist aus dem Grazer Westen, LUV Graz.
Wie waren die Vorgaben von Trainer Christian Lang für dieses Cupduell, Kapitänin Annabel Schasching?
Die favorisierten Sturm Damen starteten aktiv in die Partie. Der Anstoß ging direkt aufs Tor, die Torfrau des LUV Graz konnte den Ball gerade noch an die Latte lenken, 1. Minute. In weiterer Folge versuchten sich die Sturm Damen daran, dass Spielgerät im Tor der Gastgeberinnen unterzubringen. Entweder stand eine Gegenspielerin oder die Torfrau im Weg oder die Chancen wurden von den Grazerinnen schlichtweg zu unpräzise herausgespielt. In Minute 17 war es dann ein Abschluss von der Strafraumgrenze von Julia Matuschewski der den Weg ins Tor fand. Mit dieser knappen 1:0-Führung ging es in die Kabinen. Die Grazerinnen fanden in weiterer Folge besser ins Spiel und brachten ihre Chancen aufs Tor.
Was hat euch der Trainer in der Halbzeit-Pause mitgegeben, Annabel?

Im Derby waren die Sturm Damen obenauf. (c) SturmNetz.at
In Minute 63. war es Kapitänin Schasching, die ihre Leistung mit einem Schuss in die Kreuzecke krönte:
Anna Wirnsberger ließ sich das 3:0 keine drei Minuten später nach einem Gestocher im Strafraum nicht entgehen. Wirnsberger war es auch, die noch einige richtige gute Chancen am Fuß hatte, aber an der stark spielenden Torfrau des LUV Graz scheiterte. Beim 4:0 war sie aber geschlagen, nachdem sie den Ball nach vorne abwehrte: Sophie Maierhofer stand richtig und konnte den Abstauber im Tor unterbringen. Die eingewechselte Sophia Bertolo markierte den Endstand zum 5:0 für die Schwarz-Weißen: Nach einem idealen Querpass von Wirnsberger musste Bertolo nur mehr ins leere Tor einschieben, 91. Minute.
Annabel, wie ordnet ihr diesen Cupsieg ein?
Dieser Sieg bedeutete nicht nur den Aufstieg in die zweite Runde des Cupbewerbs, es bedeutet auch ein Warmschießen für die nächsten Gegnerinnen in der Bundesliga, denn am Wochenende musste man zur Auswärtsfahrt nach Altenmarkt antreten.
Was sind die Vorgaben für die nächsten Partien, Kapitänin?
Das nächste Torfestival
Die geforderten drei Punkte wurden vom Team erfüllt. Das Heimteam aus Altenmarkt wurde mit 11:0 aus dem eigenen Stadion geschossen. Nach einem Eckball von Schasching konnte Verteidigerin Malle einköpfeln und startetet damit den Torreigen. Annabel Schasching herself legte in Minute 25 nach: ein schön herausgespielter Querpass von Michela Croatto ging direkt auf die Kapitänin, die unbedrängt im Strafraum vollendete. Das 3:0 wurde von Sturms Torfrau Mariella El Sherif eingeleitet: Julia Matuschewski, die schon beim 2:0 entscheidend involviert war, zielte vom Mittelkreis direkt aufs gegnerische Tor. Die Torfrau konnte nur mehr hinter sich greifen, 32. Minute. Ideal bedient von El Sherif, die gesehen hatte, dass Matuschewski im Mittelfeld nicht attackiert wurde. Das 4:0 besorgte Stürmerin Laura Krumböck. Ein Treffer, der abermals von Matuschewski eingeleitet wurde. Die Mittelfeldspielerin spielte den Pass zwischen die Abwehrreihen auf Großgasteiger, die wiederum quer in den Strafraum auf Krumböck ablegt. Diese muss nur mehr dankend abdrehen, 34. Minute. Kurz vor der Pause war es abermals Anna Malle, die mit Schasching das 1:0 kopierte: Schasching beim Eckball, Malle konnte wieder unbedrängt einnicken.

Altenmarkt hatte keine Chance gegen stark spielende Grazerinnen (im Bild: Anna Wirnsberger und Julia Matuschewski) (c) SturmTifo.com
Direkt nach Beginn der zweiten Halbzeit besorgten Krumböck und Kröll die Treffer 6 und 7. Was folgte war ein lupenreiner Hattrick von Michela Croatto zum 10:0, die ihre Tore in den letzten 20 Minuten erzielte. Kapitänin Schasching, die vor dem Spiel die drei Punkte ausgegeben hatte, markierte mit ihrem zweiten Treffer im Spiel den Endstand: Croatto konnte eine schöne Flanke zur Mitte bringen, Schasching bewegte sich frei und musste nur mehr einschieben, 89. Minute.
Zwei Spiele im November
Im November folgen noch zwei Spiele, bevor es in die Winterpause geht. Am Samstag, 05.11. treffen die Schwarz-Weißen in Messendorf auf die Vienna FC. Diese stehen aktuell in der Mitte der Tabelle mit 11 Punkten. Die Grazerinnen (19 Punkte) versuchen ihrerseits den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen und zu festigen, damit der Abstand auf Platz 3 (aktuell: Altach mit 18 Punkten) vergrößert wird. Mitte November folgt dann noch die zweite Runde des ÖFB-Ladies Cup gegen die Absteigerinnen aus der letzten Saison, FC Südburgenland.
Schön zu sehen wie sich sowohl unsere Männer als auch Frauen als klare Nummer 2 etablieren…