Mit losgelöster Handbremse
Nach einem doch in mehrfacher Hinsicht ernüchternden Abend in der Johan-Cruyff-Arena zu Amsterdam, kommt das große Ajax am Mittwochabend in die dann doch zu kleine Merkur-Arena nach Graz. So bitter die Leistung im Hinspiel auch gewesen sein mag, so unglücklich die beiden Treffer der Niederländer auch gefallen sind, das Beste an jenen 90 Minuten war aus Sicht der Blackys das Ergebnis.
Thinking of Tampere
Ein 0:2 gegen einen von nur jenen fünf Klubs, denen es gelang, sich in seiner Geschichte alle europäischen Klubtitel zu sichern, ist weit weg vom Inbegriff der Chancenlosigkeit. Betrachtet man allerdings die Ajax-Historie, könnte man dann doch beinahe von einer Mission Impossible sprechen: Noch nie (!) in seiner mittlerweile 61-jährigen Europacup-Geschichte hatte der niederländische Rekordmeister in einem K.O.-Duell nach einem Heimsieg mit mehr als einem Tor Differenz im Rückspiel schlussendlich das Nachsehen. Rein statistisch gesehen gibt es allerdings doch so etwas wie ein Fünkchen Hoffnung: Wir schreiben den 30. September 1970, als der finnische Europcupvertreter Ilves Tampere mit einem 4:2 aus dem Hinspiel im Gepäck nach Liebenau reist und im weiten Rund vor nur knapp 6.000 Zusehern bereits nach 49 Minuten mit 0:3 zurückliegt. Durch die Treffer von „Grantenfredl“ Murlasits, „Ami“ Dietrich Albrecht und „Kopfballungeheuer“ Robert Kaiser schaffen die Blackys somit das einzige Mal in ihrer Geschichte, einen Zwei-oder-Mehr-Tore-Rückstand in Europa zu drehen. Der 3:0-Triumph beschert den Grazern das Traumlos Arsenal. Das Prinzip Hoffnung nach Wiederholung ist das, was bleibt. Ganz nach dem Motto: „Wir haben zwar keine Chance, aber die werden wir nützen“.
Erik ten Hag: „Wir können es noch viel besser“
Auch für den Ajax-Trainer ist der Käse noch nicht gegessen: „Es ist erst Halbzeit und das Schöne am Fußball ist, dass er immer unberechenbar ist.“ Natürlich sei die Ausgangsposition eine gute, zudem keinen Gegentreffer im Hinspiel erhalten zu haben, beste Voraussetzung. Vor allem aber betonte der 48-Jährige, dass es Ajax „noch viel besser könne“, als sie es vor einer Woche beim Pflichtspielauftakt gezeigt haben. Für ten Hag ist es logisch, dass gerade zu Beginn nicht gleich alles geklappt hat, aber „mein Team hat in der letzten Wochen große Fortschritte gemacht.“
Sturm-Coach verspricht, alles zu versuchen, was möglich ist
Trainer Heiko Vogel versprach bei der Abschluss-Pressekonferenz die losgelöste Handbremse, selbst auf die Gefahr hin, dass dies zu Kontern oder gefährlichen Situationen für Sturm führen könnte. „Es gibt kein Haushalten“, so der Coach, der auch entdeckt haben will, „dass wir über die bessere Energiereserven verfügen.“ Der Deutsche versprach mit zwei Stürmern zu beginnen, vor allem aber will er Ajax nicht so viel Ballbesitz wie im Hinspiel zugestehen. Als „Spiel des Jahres“ wollte Vogel das Rückspiel vor ausverkaufen Haus aber nur dahingehend wissen, als dass es das nächste ist. „Danach ist schon das Auswärtsspiel in Innsbruck wieder das Spiel des Jahres“, so der Sturmtrainer.
Erneut Zeit, Geschichte zu schreiben
Nachdem der Sturm-Anhang in der niederländischen Hauptstadt bereits eine champions-league-würdige Performance abgeliefert hat, besteht nun auch für die Akteure am Feld bereits zweieinhalb Monate nach dem denkwürdigen Cupfinale in Klagenfurt erneut die Möglichkeit, Historisches zu leisten. Wer weiß, vielleicht nennt man den Porno-Pedda gegen 22:30 dann nur noch den „Granaten-Peter“ und firmiert Philipp Hosiner ab sofort nur noch als „Kopfballungeheuer“. Und holländische Medien Sturm nicht mehr „eine Ansammlung mittelmäßiger Fußballer“.
Stimmen
Heiko Vogel:
Über das morgige Spiel …
Wie sieht der optimale Spielverlauf aus?
Wurden Elfmeter trainiert?
Ist das kleinere Stadion vielleicht ein Vorteil für Sturm?
Muss man bei diesen Temperaturen mit den Kräften haushalten?
An welchen Stellschrauben musste nach dem Hartberg-Spiel noch gedreht werden?
Wie schaut der Matchplan für morgen aus? Voll angreifen?
Kommt Ajax vielleicht noch zu früh?
Philipp Hosiner:
Wie weit bist du körperlich schon?
Ist die Regeneration gut verlaufen?
Gibt es für ein Spiel bei großer Hitze eine spezielle Vorbereitung?
Sind Trinkpausen überhaupt notwendig?
Vogel/Hosiner:
Erik ten Hag:
Wie komfortabel ist die Situation für Ajax?
Maximilian Wöber:
Wie groß ist die Konkurrenz bei Ajax für dich?
Wirst du bald zu Einsätzen kommen?
Du hast schon von Lüttich gesprochen. Ist Sturm für euch schon „gegessen“?
Welche Infos konntest du Erik ten Hag über den SK Sturm geben?
Spieldaten
SK Sturm Graz vs. Ajax Amsterdam
Champions Leeague: zweite Qualifikationsrunde, Rückspiel
Mittwoch, 1. August 2018, 20:30, Merkur-Arena (ausverkauft)
Schiedsrichter: Bartosz Frankowski (Polen)
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Spendlhofer, Avlonitis, Maresic; Obermair, Lovric, Zulj, Hierländer, Schrammel; Pink, Hosiner
Ersatz: Schützenauer, Ferreira, Lackner, Eze, Grozurek, Koch
Es fehlt: Jakob Jantscher
Bilder der Pressekonferenz und vom Sturm-Abschlusstraining gibt es hier:
HUSPEK gehört in die Start 11!!!@!!
mein Gefühl sagt mir , das es heute eine Magische Nacht geben wird. Auf die Schwoazn!!!!
Ob wir 0:2 oder 0:10 ausscheiden…heute muss voll riskiert werden! 3 Tore gegen Ajax zu machen ohne eines zu bekommen wird extrem schwer…jedoch unmöglich ist es bestimmt nicht. Ich hoffe heute das Wunder von Graz erleben zu dürfen.
Samma schworz…
Du sagst es. Alles oder Nix
So viel Eigentümer wird Ajax net schießen.
Laut dem Interview oben mutiert Hosiner zu einem Kofballungeheuer? Den Kopf kann man weglassen denk ich „Ungeheuer “ reicht. Ungeheuerlich wir oft der am Boden rumkugelt und dilettantisch versucht an Eltern zu schinden. Kicken wäre gscheiter.
So viele Eigentore wird Ajax nicht schießen, meinte ich!! Wer soll sonst die Tore schießen? Haas reaktivieren vielleicht.
Wir können es schaffen! Zuerst brauchen wie einen totalen Heimschiri – so einen wie ihn Ajax letzte Woche hatte. Und wir dürfen nicht wieder wie Testimonials für Pampers auftreten. Also Herz in die Hand u siegen!
Vooooolllgaaaaas Buam!
Weiß jemand wo ich das spiel streamen kann?
Die Kroaten haben jeden TV-Sender, sogar ORF 2, nur den Einser haben’s nicht…
AUF DIE SCHWOARZEN!
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