Mit Franco Foda auf der Tribüne gewinnt Sturm in Pasching 2:0

Endlich! Der sportliche Niedergang des SK Sturm ist vorläufig gestoppt. Doch dazu bedurfte es schon der Anwesenheit des Meistertrainers und aktuellen ÖFB-Teamchefs. Franco Foda wurde Zeuge eines knappen und glücklichen 2:0-Erfolges gegen den LASK, wobei dem ersten Tor eine klare Abseitsstellung voranging, erst Foda-Entdeckung Peter Zulj machte in der 57. Minute den Sack endgültig zu.

Seit dem 26. April 2003 (damals mit Foda in seinem ersten Jahr als Sturm-Trainer und noch gegen den SV Plus City-Superfund) konnte der SK Sturm nicht mehr im Paschinger Waldstadion gewinnen. Keine guten Vorzeichen also für die Grazer, die sich seit dem Weggang des Mainzers zudem in einer noch nie dagewesenen sportlichen Talfahrt befinden. Doch der Matchbesuch des Erfolgstrainers bewirkte wahrlich Wunder: Zwar fanden die Blackys auch gegen den LASK zu Beginn überhaupt nicht in die Spur, doch zumindest Glücksgöttin Fortuna stand ihnen an diesem Tag zur Seite.

Denn bis zur 40. Minute spürte man die Verunsicherung bei den Sturm-Akteuren – zum wiederholten Male wurde das System umgestellt – doch plötzlich bekamen die Blackys nach einer klaren Abseitsstellung von Thorsten Röcher fälschlicherweise einen Freistoß zugesprochen. Peter Zulj führte aus und ausgerechnet der von Franco Foda stets geförderte Dario Maresic kam am Sechzehner an den Ball und sorgte mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck für die Führung. Der erste Bundesliga-Treffer des Jungspunds aus der großen foda`schen Talenteschmiede, der, wie man munkelt – auch aufgrund des Abgangs seines einstigen Mentors – im Sommer den Verein Richtung Frankreich verlassen wird. Insgesamt jedoch eine schwache Vorstellung der Grazer in Halbzeit eins, vor allem Philipp Huspek und Fabian Koch hatten mit Alexander Riemann und Joao Victor so ihre liebe Not, während Sturm zumeist ideenlos mit hohen, langen Bällen operierte. 

Franco Foda war Zaungast beim Bundesliga-Spiel zwischen dem LASK und dem SK Sturm (c) WC/Steindy

Nicht nur Franco Foda (in der Halbzeitpause gab es für den Nationalteamtrainer im VIP-Bereich ein Rinderfilet mit Kräuterkruste, dazu stilles Mineralwasser) hoffte auf eine Leistungsexplosion seiner ehemaligen Schützlinge in den zweiten 45 Minuten, doch nichts da: Wiederum war es der LASK, der in Person von Joao Victor die erste Chance vorfand, sein Schussversuch wurde allerdings geblockt. Es sollte bis zur 57. Minute dauern, als kurzfristig wieder so etwas wie ein Hauch jenes Feuerwerkes, welches die Sturm-Elf im Herbst noch regelmäßig zu entzünden vermochte, aufflackerte: Huspek tanzte Riemann schwindlig, legte in den Rückraum ab, wo Peter Zulj mit einem Tausend-Gulden-Schuss die Kugel in den Maschen versenkte. Die Vorentscheidung. Die Linzer drücken danach zwar auf den längst fälligen Anschlusstreffer, doch weder Rene Gartler noch Marko Raguz gelang es, Jörg Siebenhandl an diesem Tag zu bezwingen.

Etwas befremdlich dann die Szenen nach dem Schlusspfiff: Obwohl es nur für einen glücklichen Sieg gegen den Aufsteiger (!) reichte, jubelten die Sturm-Akteure in einem Maße, welches höchstens an den Cuptitel 2010 oder die Meisterschaft 2011 (beide Titel mit Franco Foda auf der Betreuerbank) erinnerte. Und das, obwohl sich mit diesen eingefahrenen drei Punkten nichts am Faktum ändert, dass sich der Winterkönig SK Sturm in der Frühjahrstabelle nach wie vor im unteren Tabellendrittel wiederfindet. Es erweckt immer mehr den Anschein, als hätte der Verein seine Ansprüche seit dem Abgang von Foda deutlich nach unten geschraubt. Und auch die im besten Fall ironisch gemeinten Akklamationen der Anhängerschaft Richtung des Meistertrainers Nachfolger rundeten diese Eindrücke bestenfalls ab, denn so schnell und so leicht zufriedengestellt zeigten sich die sonst so kritisch gepolten Sturm-Aficionados nicht einmal in jener wirklich erfolgreichen Ära, in denen Foda den Verein durch glorreiche Zeiten führte.

Quo vadis, SK Sturm?

 

Anmerkung: Wir turnbefreiten, biertrinkenden Hobby-Schreiberlinge von SturmNetz haben uns darin versucht, einen Spielbericht zum Auswärtssieg gegen den LASK nach den derzeitigen, hochprofessionellen Standards der steirischen Leitmedien zu verfassen

 

 

24 Kommentare

  1. Würde Zulj eher als Entdeckung Kreissls bezeichnen! Er war damals überzeugt davon, dass gerade ein Typ wie Zulj, gepaart mit dessen enormen fußballerischen Fähigkeiten, ganz wichtig für unser Spiel sein könnte. Ich hätte damals nicht gedacht, dass es so aufgeht.

  2. jorge72 sagt:

    MUSS das jetzt wirklich sein? habt ihr so wenig selbstachtung? ich mag eure sportliche sicht der dinge sehr und ich denke darauf solltet ihr es auch belassen!

    • graz4ever sagt:

      Geh bitte..das is doch absolute WELTKLASSE

      🙂

      Dachte mir anfangs echt, sie haben den heutigen Kleine Zeitung Bericht über Sturm abgedruckt (um sich danach mitm Forum auszutauschen) so überzeugend war das!!!

  3. jorge72 sagt:

    foda ist nicht mehr trainer. also lasst das thema endlich mal ruhen und eure intimfeindin, sollte das ebenfalls tun…

    • Siro sagt:

      Ich finds aberwitzig…

      Gutes Signal an Tagen, wo man darüber debattiert, ob man den Fußball als eine Sache um Leben und Tod behandeln darf.

      Und ja, auch ich dachte erst, dass ist ein Auszug aus der Kleinen.

      Shame on me.

       

       

  4. renetotal sagt:

    An Lächerlichkeit nicht zu überbieten!!!

    Habe mich schon oft über euch echt geärgert und dieser „Artikel“ (ist das Wort nicht wert) gibt mir Recht.

    Glaubt ihr allen Ernstes, ihr seid soooo viel toll und sooo viel besser als Berufsjournalisten?

    Ihr erklärt sicher dem Polizisten, wie er zu strafen hat, dem Lehrer wie er zu unterrichten hat, dem Arzt wie er zu behandeln hat und nicht zuletzt dem Richter wie er zu urteilen hat.

    Aber das genau ist der Zeitgeist unserer Gesellschaft.

    • Schworza99 sagt:

      Naja zumindest wurde Foda seitens Sturmnetz nicht mit dem Syrien-Krieg in Verbindung gebracht. Aber es ist natürlich leicht objektiv zu sein wenn man ehrenamtlich vom Verein berichtet und nicht gegen Bezahlung…

      Und ich glaube wir alle haben mehr Vertrauen in Polizisten, Lehrer, Ärzte und Richter als in diese Schreiberlinge, die glauben mit dem Ableben Rinners und globalen Konflikten ihre Schmutzwäsche waschen zu müssen.

    • Unterton sagt:

      Oh ja, stimmt! Da wird in „renommierten“ Medien Murks veröffentlicht – Murks, für den Leute auch noch Geld hinlegen, aber wehe den Kritikern und wehe denen, die sich nicht für dumm verkaufen lassen! Immerhin haben die Herren dort irgendwo ein Stückerl Papier, das ihnen sagt, dass sie kompetente Journalisten sein könnten, wenn sie denn wollten.

      Wenn die geehrten Herrn Berufsjournalisten gegen Bezahlung so einen Mist abliefern, wie sie es seit Vogels Bestellung tun, dann haben sie es verdient, auf die Schaufel genommen zu werden und sollte sie sowas wie Berufsethos nicht zur Aufgabe und einer langen Karriere fern des Journalismus zwingen, dann müssen sie  solche Artikel wenigstens über sich ergehen lassen. 

    • Arch Stanton sagt:

      Ich gebe zu bedenken, dass die erste Aufgabe des Polizisten helfen ist und nicht strafen.

  5. Ennstaler sagt:

    Dass es Zeiten und Umstände gibt, in denen es geradezu schwer fällt, keine Satire zu schreiben, wusste schon der alte Horaz. Aber im Ernst: so verlockend es ist, sein Füllhorn der Ironie über Leute, die es durchaus verdienen, auszugießen, soll man doch nicht das Große Ganze aus dem Augen verlieren: Stimmung für Sturm machen und so die Mannschaft pushen. Verdammt noch mal, wieso landen so viele steirische Talente letztendlich bei zweitklassigen Vereinen, statt dass sie bei Sturm aufspielen?
    Und immer wieder an Foda zu erinnern – wenn auch ironisch – ist Heiko Vogel gegenüber einfach unfair. Ich wette, Foda hätte den flotten Doppelsturm Eze-Edi bestenfalls im letzten Spiel, wo es nur mehr um die goldene Ananas geht, aufgestellt.

  6. ds1909 sagt:

    Leute ich schätze eure Arbeit wirklich sehr, aber dieses „Schmähbankerl“ musste überhaupt nicht sein.

    Es wäre weit aus besser gewesen, die Paradejournalisten Kimkleit, Enziger, Kallinger  jeden Tag zu kritisieren, als einmal so einen Schwachsinn zu bringen. Satire hin oder her. Da hilft euch auch der letzte Satz (Anmerkung) nichts. Auch wenn es höhnisch und sarkastisch gemeint ist. Foda ist nicht mehr unser Trainer, basta. (Generell habe ich das Gefühl, dass man Heiko Vogel keine faire Chance geben will – und ja, die Kleine und die Krone tragen ihren Teil dazu bei). Ich hab ihn oft verdammt, gehasst und verflucht – aber genau so oft gefeiert, geliebt und verehrt.

    Stärkt doch lieber Vogel den Rücken!

    Ihr macht euch damit doch maximal das leben selbst schwer. Es könnte ja durchaus sein, dass das ein paar Leute im Verein sauer aufstößt und ihr dafür geschnitten werdet, oder keine Interviews mehr auf einen gewissen Zeitraum bekommt.

    Bitte begebt euch nicht auf so niedriges Niveau.

    • 1909 sagt:

      Bzgl. „faire Chance“, dass er diese von den Printmedien nicht bekommt, ist genau das, was hier (und schon in anderen Artikeln noch expliziter) kritisiert wurde.

      Dein letzter Absatz macht wenig Sinn; es ist wohl davon auszugehen, dass man im Verein sich an diesen „Berichten“ ebenso stößt wie das hier der Fall ist.

      Und ein bisschen Spaß muss erlaubt sein. Vor allem, wenn es um Fußball geht, da ist ein „Schmähbankerl“ doch absolut angebracht. Passt schon Jungs!

    • ds1909 sagt:

      @1909

      Natürlich ist Spaß erlaubt. Finde aber trotzdem dass man sich nicht auf die selbe Stufe stellen sollte.

      Du hast schon recht, dass mit der fairen Chance wurde kritisiert. Das hatte ich gestern leider komplett ausgeblendet….

    • Bernhard Pukl sagt:

      Grundsätzlich ist es nicht unsere Aufgabe, jemandes Rücken zu stärken. Eine faire Chance ist aber auf jeden Fall angebracht, weshalb Kollege Stefan Krainz sich dieses Themas schon angenommen hat:

      Link: https://www.sturmnetz.at/was-erlauben-diese-vogel/

  7. Gustlig sagt:

    Das passt schon, sehr klasse Parodie, Kompliment.

  8. graz4ever sagt:

    „Schwarz/Weißer“ gehts bei den Meinungen zu diesem Thema eigentlich eh net mehr!

    Insofern eigentlich perfekte Arbeit von euch SturmNetz!!! Allein die dadurch losgetretene Diskussion jetzt berechtigt das Sein dieses Artikels mmg…

  9. Hindemith sagt:

    Ich informiere mich über die Spiele des Sk Sturm in folgender Weise: Bei den Heimspielen bin ich in der Regel vor Ort im Stadion (Abobesitzer). Hin und wieder besuche ich auch Auswärtsspiele. Nach dem Spiel nehme ich mir die Zeit, um das gesamte Spiel noch einmal auf Sky zu sehen. Darüber hinaus lese ich den Ticker von Sturmnetz und verfolge die Spielberichterstattung in der Kleinen Zeitung. Daher wage ich zu behaupten, dass eben diese Spieltagsberichterstattungen in der Kleinen grundsätzlich weder tendenziös, noch über die Maßen schlecht wäre, (eben keine grossartig fachliche, sondern eine Berichterstattung, die für das breite Publikum passt), jedenfalls rechtfertigt es nicht, sich hier etwas aus den Fingern zu saugen und das noch als Parodie zu verkaufen. (Die Krone lese ich nicht). Bei den Kommentaren liegt die ganze Sache ja wieder etwas anders, aber zwischen Kommentar und Berichterstattung sollte jedenfalls doch ein erkennbarer Unterschied liegen, der Euch hoffentlich bekannt ist, oder?Ganz verstehe ich diese Weinerlichkeit im Umgang mit den Grazer Printmedien ehrlich gesagt nicht, wenn man die Boulevard-Berichterstattung in anderen Ländern so beobachtet geht es hier in Graz doch recht gesittet zu, und die alten Geschichten von unserem ehemaligem Trainer und seinem Naheverhältnis zu gewissen Journalisten könnte man nun aber schön langsam auch archivieren. Irgendwie besteht scheinbar noch immer das grosse Verlangen, sich an eben diesem abzuarbeiten, lasst doch endlich die Vergangenheit ruhen, es wäre doch viel klüger den Blick nach vorn zu richten. Mich interessiert am aktuellen Trainer ausschliesslich die Performance, die er abliefert, das ist das alleinige Kriterium in seiner Beurteilung.Noch eine Privatmeinung von mir bezüglich des Medienbriefings, sprich Pressekonferenz vor einem Spiel: Etwas langweiligeres und faderes gibts ja fast gar nicht. Hier gehörten einmal die Journalisten gebrieft, damit sie einmal lernen, fachliche und spannende Fragen zu stellen.

    • Schworza99 sagt:

      Nur ist der Kommentar nicht als einer gekennzeichnet, sondern befindet sich mitten im Sportteil. Kommentare sollten privat publiziert werden und nicht bei der Firma wo ich arbeite (zudem wenn die Firma jene Leute sponsert, die ich angehe). Da kann der Spielbericht noch so objektiv sein, wenn ich darauf einen Angriff auf den Trainer folgen lasse.

      Wie oft wurde während Kollers Amtszeit über ihn berichtet (Länderspielpausen ausgenommen)? Wie oft wurde im Zusammenhang mit Sturm über Koller berichtet? Wennst diese Daten mit unserem jetzigen Teamchef abgleichst…

      Und dieses Naheverhältnis Fodad zu den Schreibern darf man nie ruhen lassen…Foda gilt als Sturm Legende. Kann mich nicht erinnern jemals einen Angriff auf seinen Buddy GG gelesen zu haben…aber hey, wegen den paar Klauseln…wir brauchen eh ka Geld.

      Also wenn man die brisanten Themen ruhen lässt, aber eine Front gegen den Trainer eröffnen will…da hilft selbst der beste Spielbericht der Welt nix mehr, weil dann ist die Objektivität schon lange flöten gegangen.

       

    • Arch Stanton sagt:

      Lieber Hindemith!
      Es geht hier, so denke ich nicht um Weinerlichkeit, sondern um die Tatsache, dass in steirischen Printmedien manch einer positive Berichterstattung gepachtet zu haben scheint und manch einer eben nicht, ob Bürgermeister oder Sturmtrainer.
      Und was „die Vergangenheit ruhen lassen“ betrifft, will ich gar nicht weiter denken. Da haben wir ja genug aktuelle Beispiele, allerdings nicht aus den Sportseiten.

    • Hindemith sagt:

      @Schworza99:                                     Gerne für Dich erklärt: (Qualitäts-) Journalismus besteht aus sorgfältig recherchierter, sachlicher und ausgewogener Berichterstattung, sowie argumentativ abgesicherter Meinungsäusserung, die verschiedene Standpunkte abbildet.

  10. GazzaII sagt:

    Was bringt so ein Artikel? Mehr Klicks=> Ziel erreicht

  11. Ranger sagt:

    Interessant auch, dass der Stuss bzgl. „Spiel auf Leben und Tod“ vom ehemaligen Sturm-Pressesprecher Peter Siegmund kommt und die Zeitung eigentlich nur abgeschrieben und aufgebauscht hat. Der hatte wohl noch eine Rechnung offen… wobei dessen Blog eh kein Mensch liest und nur das „Glück“ hatte, dass ein Blattl-Journalist die „Story“ aufnimmt. Also Facepalm zum Quadrat.

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