Milan Toth: „Ich bin geduldig“
Im Juni verpflichtete der SK Sturm Graz den 20-jährigen Stürmer Milán Tóth von Szombathelyi Haladás. Für die Grün-Weißen erzielte er in der zweiten ungarischen Liga elf Tore und konnte vier Assists für sich verbuchen. Mit sechs Treffern führt der Ungar derzeit die Torschützenliste der Zweiten Liga an, für einen Platz am Spielbericht in der Bundesliga reichte es bislang aber noch nicht. Sturm ließ bei seiner Verpflichtung auch dezidiert verlautbaren, dass Tóth als Verstärkung für Sturm II geholt wurde. Da man es innerhalb des Vereines jedoch oft und gerne – Stichwort Österreichertopf – mit Konrad Adenauer hält („Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“) und ein intensiver Oktober dem Klub bevorsteht, wird es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der Offensiv-Mann seine ersten Bundesliga-Minuten sammeln wird. Auf „csakfoci.hu“ sprach Milán Tóth über seinen neuen Verein und seine gegenwärtige Situation:
Wie Sturm überhaupt auf ihn gestoßen ist
Eigentlich war der Klub an einen Spieler dran, der nur den selben Berater wie ich hat. Auf diese Anfrage aus Graz empfahl mein Manager jedoch mich. Das passierte bereits zwei, drei Monate vor dem Ende der letzten Saison, ab da an wurde ich von Sturm analysiert und beobachtet. Ich erfuhr von diesem Interesse jedoch erst nach Ende der abgelaufenen Spielzeit. Ich weiß nicht warum mir mein Manager nichts davon erzählt hat, bin ich doch kein nervöser Typ. Aber ich gebe zu, hätte ich es gewusst und aus dem Transfer wäre dann nichts geworden, wäre ich sicherlich enttäuscht gewesen.

Tóth am Tag seiner Verpflichtung mit Sportdirektor Andi Schicker (c) SK Sturm
Ob auch Interesse von anderen Klubs da war
Ich hatte Angebote von Klubs aus der Ersten Ungarischen Liga. Auch Dunajská Streda hatte Interesse, die wollten mich aber verpflichten und direkt an Győri ETO verleihen. Ich wollte aber ins Ausland, auch wenn es nur die zweite Mannschaft eines Erstligisten ist. Aktuell läuft es ziemlich gut für mich, man wird erst später sehen, ob dies eine richtige Entscheidung war.
Über den Unterschied zwischen Zweiter Ungarischer und Zweiter Österreichischer Liga
Sie unterscheiden sich nicht wesentlich. Allerdings sind die Trainingseinheiten hier viel intensiver. Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass es während einer Einheit ständig nur 100 Prozent gibt. Ich habe mich wirklich schwer getan, mich darauf einzustellen und einen Rhythmus zu finden. Doch ich habe mitgezogen und meine Torausbeute ist der Lohn dafür. Ich wurde in Graz von Beginn an akzeptiert, zudem sprechen viele im Klub Englisch, so gab es keinerlei Kommunikationsprobleme.
Ob er hofft, möglichst bald auch in der Bundesliga zu Einsatzminuten kommen
Ich habe einige Mannschaftskollegen, die zu Kurzeinsätzen in der Ersten Liga kommen. Darin sehe ich jedoch wenig Sinn. Ich spiele lieber 90 Minuten in Liga Zwei, als zehn oder fünfzehn in der Bundesliga. Schon beim ersten Gespräch mit Andi Schicker, sagte mir dieser, dass es im Fußball immer sehr schnell gehen kann. Ich hoffe, mein Tag kommt irgendwann. Bei meiner Verpflichtung wurde klar kommuniziert, dass der Verein langfristig mit mir plant. Es liegt also nur an meiner Performance. Natürlich hätte es auch den Weg gegeben, schon viel früher ins Ausland zu wechseln, wie etwa ein Dominik Szoboszlai, bereits mit 15 oder 16 Jahren. Aber ich bin immer schon mein eigenes Tempo gegangen, mit diesem überwinde ich jede Hürde. Und ich bin geduldig.
Anzeige Mobil
Anzeige
RECENT POSTS