Michael Petrović verfehlt Meisterschaft denkbar knapp

Riesenpech für Michael Petrovic: Mit den Urawa Red Diamonds hatte er heute die Chance, zum ersten Mal die japanische Meisterschaft zu gewinnen. Im Land der aufgehenden Sonne wird dieser Titel in einem Finale mit Hin- und Rückspiel ermittelt. Bereits am Dienstag hatten die Red Diamonds auswärts bei den Kashima Antlers mit 1:0 gewonnen und sich somit eine hervorragende Ausgangsposition verschaffen können

Beim heutigen Rückspiel im Saitama-Stadion, einem Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2002, wurde das Team von Petrovic zunächst seiner Favoritenrolle gerecht und war klar spielbestimmend, letztendlich reichte es dann doch nicht zur Meisterschaft. Gegen das Team aus Ibaraki ging Urawa bereits in der siebenten Minute durch einen Volleyschuss von Shinzo Koroki in Führung, knapp vor dem Ende der ersten Halbzeit gelang Mu Kanazaki der Ausgleichstreffer. In der zweiten Spielhälfte versuchte das Team von Petrovic keineswegs nur das Ergebnis zu verwalten, doch in der 78. Minute erfuhr es eine kalte Dusche: Erneut wsr es Mu Kanazaki, der einen gerechtfertigten Elfmeter verwandelte und damit entschied die Auswärtstorregel zugunsten Antlers. In der vierminütigen Nachspielzeit gab es zwar noch zwei Riesenchancen für Urawa, doch beide Möglichkeiten aus kürzester Distanz wurden nicht verwertet.

Es wäre die nach 1969, 1973, 1978,1982 und 2006 sechste errungene Meisterschaft in der Geschichte der Red Diamonds gewesen, die allerdings bis 1992 noch als Mitsubishi Urawa FC firmierten. Galt Urawa lange Jahre als Anlaufstelle alternder, internationaler Stars, standen in deren heutigen Startelf elf Japaner. Vor der Ära-Petrovic verbrauchte Urawa in 18 Jahren 19 Trainer, der ehemalige Sturmspieler geht hingegen bereits in sein sechstes Jahr auf der Trainerbank der Red Diamonds. Mischas Vertrag wurde bereits vor den beiden Endspielen um ein weiteres Jahr verlängert.

Petrovic war bereits zwischen 1985 und 1993 für den SK Sturm als Spieler tätig, anfangs im Mittelfeld, später dann auch als Libero. Im September 2003 erhielt der gebürtige Serbe, der mittlerweile im Besitz eines österreichischen Passes ist, das Angebot, als Cheftrainer zu Sturm zurückzukehren. In finanziell sehr dürren Jahren machte er doch sehr viel aus den vorhandenen Möglichkeiten, förderte immer wieder junge Spieler und war bei den Grazer Fans äußerst beliebt. Im Mai 2006 reichte er – gekränkt durch die zu geringe Wertschätzung seines Umfeldes und einen vermeintlichen Wettskandal – seine Kündigung ein und unterschrieb einen Vertrag beim FC Kärnten. Doch nur drei Wochen nach Vertragsunterzeichnung bekam er ein lukratives Angebot des damals im Abstiegskampf befindlichen Klubs Sanfrecce Hiroshima, mit dem er dann aber nicht die Klasse halten konnte und seinen bekannten Ausspruch „Ein Petrovic steigt nie ab“ nicht erneut bestätigen konnte. Trotzdem blieb er Sanfrecce bis Ende 2011 treu, konnte mit diesem Verein den Ligapokal gewinnen und schaffte auch den Wiederaufstieg. Seit 1.1. 2012 ist er nun schon bei seinem jetzigen Arbeitgeber beschäftigt und gilt als einer der längstdienenden Trainer der J-Leauge. Bereits 2014 hatte Petrovic mit dem von Mitsubishi gesponserten Verein den Meistertitel ebenfalls beinahe in letzter Minute verspielt.

1 Kommentar

  1. flo1909 sagt:

    Wenn FF geht würd ich ihn gerne noch mal in Graz sehen, war ein guter Trainer, geraucht hat er auch brav!!!

Schreibe einen Kommentar