„Man hat ja schon geglaubt, ich würde Märchen erzählen“

Stimmen von Foda, Kreissl und Scherb nach dem Altach-Spiel

Mit einem klaren 3:0-Heimsieg über Altach schießt sich der SK Sturm aus der Krise. Knapp fünf Monate mussten die Blackies auf einen vollen Erfolg in ihrer Heimstätte in Graz warten. Der letzte Heimsieg datiert vom 15. Oktober des Vorjahres (1:0 gegen Ried). Mit dem Triumph über die Vorarlberger konnten auch die ersten Punkte im Frühjahr 2017 eingesackt werden. Nun will man eine Serie starten. Schließlich empfangen die Schwoazen in der nächsten Runde niemand geringeren als den SK Rapid.

Sturm-Trainer Franco Foda zeigt sich nach dem Spiel sichtlich erleichtert, betont aber auch, immer gewusst zu haben, was in seiner Mannschaft steckt. Auch Geschäftsführer Sport Günter Kreissl „fällt eine große Last ab“. Altach-Trainer Martin Scherb beschreibt seine Spieler als teilweise „gelähmt“ und gratuliert Sturm zum Sieg.

Hier einige Statements zum Nachlesen/Nachhören:

Franco Foda:

Man hat ja schon geglaubt, ich würde Märchen erzählen.

„Man hat ja schon geglaubt, ich würde Märchen erzählen. Ich habe immer gesagt, dass die Mannschaft im Training gut arbeitet und konzentriert ist, aber es hat sich nur wenig auf dem Platz widergespiegelt. Gerade in St. Pölten in der ersten Halbzeit hat man schon gewisse Dinge vom Herbst wiedererkannt und darauf habe ich die Mannschaft hingewiesen, dass wir versuchen müssen, das über 90 Minuten zu bringen.“

 

… über die Leistung seiner Mannschaft:

„Das war heute viel, viel besser. Wir haben heute über viele Strecken das Spiel dominiert. Vor allem nach dem 2:0 hatten wir mehr Tormöglichkeiten auf das 3:0 und 4:0. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie giftig und aggressiv ist. Wir haben immer wieder nach vorne verteidigt, uns nicht zurückgezogen, sondern waren immer bereit noch nachzulegen und weiter nach vorne zu spielen. Und ja, das war gut!“

 

… bedankt sich beim Grazer Anhang:

„Großer Dank an die Fans. Das hat die Mannschaft schon gespürt: Man hat drei Mal verloren, dann fährt man ins Stadion, wo man die letzten Spiele auch nicht gewonnen und gut performt hat, deshalb hatten die Spieler schon ein mulmiges Gefühl. Die Kurve war ab der ersten Sekunde hinter der Mannschaft und das haben die Spieler gespürt.“

 

… hebt, angesprochen auf die gute Leistung von Baris Atik, auch andere Spieler hervor:

„Insgesamt war es eine Mannschaftsleistung. Man hat gesehen, wenn man ein Tor erzielt, bekommt man wieder Selbstvertrauen. Auch Marc (Anm. Schmerböck) hat eine gute Leistung abgerufen, das Mittelfeld mit Piesi (Anm. Simon Piesinger) und Jimmy (Anm. Jeggo) waren sowas von aggressiv, haben alle Zweikämpfe angenommen und fast auch die meisten gewonnen. Auch hinten Spendi (Anm. Lukas Spendlhofer) und Schulle (Christian Schulz). Im Prinzip hat man heute einfach gemerkt, dass alle Spieler fast am Limit waren und ich habe immer gesagt, wir können nur gut spielen wenn wir am Limit sind. Das war heute der Fall und jetzt ist es wichtig, das Spiel richtig einzuordnen und sich auf das nächste Spiel wieder zu konzentrieren.“

 

Günter Kreissl:

Es fällt eine große Last ab.

„Ich bin dankbar, es fällt eine große Last ab. Ich bin auch demütig und habe riesigen Respekt vor der Gruppe: Trainerteam und Mannschaft. Was heute abgeliefert worden ist, es ist wahnsinnig schwierig aus so einer Situation raus zu kommen, war sehr gut. Ich habe in dieser Woche sehr viel über Sturm Graz gelernt. Es war vielleicht eine der lehrreichsten Wochen und bin froh, dass wir am Ende dieser Woche, wo ich viel gelernt habe, gewonnen haben.“

 

War das heute auch persönlich eine Frustbewältigung? 

„Es hat einfach weh getan. Dieser Start hat weh getan. Mir ist unter der Woche einfach drum gegangen, zu sagen, wir müssen in der Verantwortung schon auch den Mumm haben, zu sagen, was nicht so rennt, nicht schön zu reden und bin jetzt sehr, sehr erleichtert und begeistert, weil es ist auch nicht üblich, dass man in so einer Situation mit einem so klaren Sieg rauskommt, und taugt mir richtig und ich freu mich riesig für alle Protagonisten.“

 

Ist der Knoten nun geplatzt? 

„Du willst schon wieder einen Hellseher! (lacht) Nein, ich hoffe! Ich denke, dass es sehr wichtig für den Verein war, dass das Spiel in der nächsten Woche gegen Rapid sehr gut besucht sein wird. Ich glaube, da braucht man motivationstechnisch nicht viel zur Mannschaft zu sagen. Wenn das Stadion sehr gut besucht ist, puscht das immer Spieler. Wir freuen uns jetzt natürlich ganz anders auf das Duell, als wie der Gemütszustand noch vor ein paar Tagen war.“

 

Was könnte zum Umschwung beigetragen haben?

„Kurz zu den Interviews dieser Woche angesprochen: Nicht entscheidend für die Mannschaft ist das, was ich zu den Medien gesagt habe. Das war das Statement, ich möchte, dass wir Vereinsinterne den Mumm haben, zuzugeben, was nicht so lauft. Wichtig waren die Gespräche, die wir unter der Woche geführt haben: Was das Trainerteam alles gemacht hat mit dem Team, auch die Gespräche in die ich involviert war. Ich glaube, das ist am ehesten das, wo wir uns freuen können, dass wir offensichtlich eine Atmosphäre geschaffen haben, wo die Burschen wieder so rennen und fetzen, wie sie es in der Herbstsaison gemacht haben und es war bis zur 93. Minute geil zum Zuschauen heute.“

 

Angesprochen auf die Leistung von Baris Atik, möchte er auch andere Spieler hervorheben:

„Baris Atik war für mich sehr gut, aber es gibt heute mehrere Protagonisten. Ich glaube auch Marc Schmerböck, zwei Tore vorbereitet und eines gemacht, hat eine ganz tolle Bilanz. Stefan Hierländer war glaub ich auch an allen Toren beteiligt. Von der ganzen Mannschaft war es eine kämpferische Top-Leistung, die sehr wenig zugelassen haben. Ich möchte auch den Christian Gratzei wiedermal hervorheben, der einen entscheidenden Ball zu halten gehabt hat, das ist oft das Schwierigste als Tormann, und den hat er überragend gehalten. Heute gibt es eigentlich, so wie es meistens bei klaren Siegen ist, nur Gewinner.“

 

Martin Scherb:

… analysiert das Spiel und gratuliert Sturm:

„Wir haben uns vorgenommen, geduldig zu sein und den Gegner wenig Umschaltmomente zu geben. Das ist uns in den ersten 20 Minuten auch ganz gut gelungen, ohne auch nach vorne wirklich gefährlich zu werden. Es war ein Neutralisieren beider Mannschaften. Einmal haben wir nicht konsequent und breit genug verteidigt, Sturm hat das gut ausgenutzt und die Führung erzielt. Ab diesem Zeitpunkt waren wir nicht mehr in der Lage, vor allem in der ersten Spielhälfte, irgendwas zu ändern, irgendwelche Aktionen zu setzen, obwohl wir es versucht hätten. Die Spieler waren teilweise wie gelähmt und wir hatten Glück, dass wir nicht höher in Rückstand gelegen sind. In der zweiten Spielhälfte haben wir taktisch einiges versucht zu verändern, haben ganz gut begonnen, die Abstände zwischen den einzelnen Formationen viel enger gehalten und ich war nach dem Beginn eigentlich guter Dinge. Aber nach dem 2:0 war das Spiel erledigt. Sturm hat es dann souverän zu Ende gespielt und auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Kompliment an Franco und an Sturm.“

 

8 Kommentare

  1. graz4ever sagt:

    Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen – freu mi irrsinnig über das Auftreten der Mannschaft gestern – aber soetwas kennen wir Sturm Fans bereits: 1 gutes-sehr gutes Spiel u alles is super..nur, daß anschließend wieder 1-2 Mistspiele kommen usw…

    JETZT GILT ES DIES ZU BESTÄTIGEN HERR FF!!! Ein Spiel ist kein Beweis..

    • markusmaier97 sagt:

      Also was hier selbst nach einem so klaren Sieg teilweise geschrieben wird, geht auf keine Kuhhaut. Man hat den Eindruck manche hier wünschten sich eine weitere Niederlage, um auf FF weiter draufhauen zu können.

      Ich freu mich über diesen gewaltigen Turn-around. Punkt.

    • graz4ever sagt:

      I bin eigentlich immer eher „Pro-FF“ (wobei i so Pauschalisierungen hasse) und hau überhaupt net auf ihn drauf! SAG nur, daß es dies jez zu bestätigen gilt, weil wir solche Auf u. Abs (mit 1Spiel wie jez, 2 wie gg Mattersburg, dann wieder besser) aus den letzten Saisonen zu genüge kennen u. vor allem auch die ganzen Lobesreden..

      Mehr hab i net gesagt..wo hau i irgendwo hin?

  2. markusmaier97 sagt:

    Hinter mir saßen 2 „Experten“, die schon vor dem Spiel den Ausgang kannten: Wir verlieren 3:0. Weil wie der Trainergott heute wieder aufstellt. Wieder die gleiche Mannschaft. Können wir nur verlieren sagten sie. Dass der FF nicht checkt, dass Alar vorne alleine nicht geht, un Piesi als 2. 6er und der Schmerböck wieder im Kader usw. Und der Hierländer müsste mal auf die Bank nach den letzten Leistungen.

     

    Hätte FF so aufgestellt, wie die „Experten“ meinten, ja dann wäre ihr Ergebnis wohl Realität geworden….

    Ich erkläre meinem Zahnarzt auch nicht ständig wie er meine Zähne zu behandeln hat und stell ihn als Vollidioten hin. Leute, jeder darf seine Meinung zu allem haben: Aber glaubt ihr wirklich, wir alle haben mehr Ahnung von Fußball als irgendein Trainer in der BULI mit abgeschlossener Ausbildung? Ich glaube das nicht.

    • Provinciano sagt:

      Alle Trainer der BuLi haben abgeschlossene Ausbildungen, trotzdem muss gefühlt die Hälfte von ihnen jede Saison den Sessel räumen, wenn es dauerhaft nicht läuft bzw. deutlich weniger rauskommt, als z. B. Budget und Kader erwarten lassen. Das ist überall auf der Welt, bei jedem Klub so (bzw. bei fast jedem Klub).

       

  3. markusmaier97 sagt:

    Kann diesem FF-Bashing echt nix abgewinnen. Das bringt niemanden was.

    • Schworza99 sagt:

      Naja dem Lederer würds wahrscheinlich nen Job bringen 😉

  4. rio sagt:

    Nur wenn jetzt auch Rapid geschlagen wird, ist dieser Altach-Sieg entsprechend wertvoll! Tolles Spiel, überhaupt keine Frage, aber ich befürchte, dass die Grünen ein doch „anderer“ Gegner sein werden. Deshalb trotz Sieg den Ball flach halten, weil nach 5 Runden und (hoffentlich NICHT) 4 Niederlagen durchaus von einer „Kriese“ gesprochen werden müsste. Bekanntlich: Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling!!!!!!

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