„Löwen oder Katzerl? Ab Mittwoch wird wieder trainiert!“

Montagnachmittag. Tag der Arbeit. Grazer Hauptplatz. 18 Stunden nachdem der sechste Cuperfolg in der Klubgeschichte eingefahren war, hatten die Sturmanhänger noch immer nicht genug vom Feiern und versammelten sich in der Innenstadt, um ihre Helden in Schwarz-Weiß am Gründungstag des SK Sturm und auch am ersten Todestag von Ivica Osim zu empfangen. Im offenen Cabrio-Bus war man angereist und nachdem sich sämtliche Vereinsakteure ins Goldene Buch der Stadt Graz eintragen durften, präsentierte man auf einer improvisierten Bühne vor gut und gerne 20.000 Sturm-Fans den so verdient gewonnen Pokal.

Präsident Christian Jauk: „Es macht uns alle gemeinsam stolz, was uns gelungen ist. Der gestrige Abend war nichts anderes als der Ausdruck dessen, was wir uns über viele Jahre hinweg gemeinsam erarbeitet haben.“ Angesprochen auf Gespräche mit den Kommunalpolitikern ließ sich der Präsident dann einen Seitenhieb doch nicht nehmen: „Wir sind sehr nett empfangen worden. Nachdem die Mannschaft bei der Rede der Bürgermeisterin angefangen hat „Ein neues Stadion“ zu singen, durfte ich auch ein paar Worte zum Besten geben und wie ihr wisst, steht im Alten Testament schon geschrieben: An den Taten sollten wir sie erkennen. Wir haben ein Recht darauf, als größter Verein dieses Bundeslandes auch eine eigene Heimat zu haben“, was natürlich die Fans inspirierte, „Sportklub Sturm braucht eine Heimat“ zu akklamieren.

Auch ein äußerst entspannt und wenig gezeichnet wirkender Andy Schicker pochte darauf, diesen Titel so zu feiern, wie noch keinen zuvor. Zumal – so der Sportdirektor – ein Obersteirer wenig Schlaf braucht. Mit breitem Grinsen. Den auch Christian Ilzer im Gesicht hatte, allerdings – so der Trainer – nicht erst seit dem ersten Titel für Sturm mit einem steirischen Trainerteam, „sondern schon seit mich Andy Schicker angerufen hat, mich auf seine Alm holte, mir dort gesagt hat, ich sei in Wien ohnehin verloren und mich zum Sturm-Trainer machte.“ Als sich dann einige Kicker einige freie Tage wünschten, drehte sich Ilzer zur Mannschaft hin und fragte sinnbildlich: „Löwen oder Katzerl? Jetzt beginnt es erst. Wir können feiern, aber ab Mittwoch wird wieder hart trainiert. Sollte tatsächlich auch noch das Husarenstück Meistertitel gelingen, wird diese Phrase wohl für immer und ewig im steirischen Sprachgebrauch Einzug halten.

Auch in jenen von Capitano Stefan Hierländer, den gestern die Emotionen völlig übermannten und der mit dem Pokal in der Hand nur noch aufgrund des Weges ins Finale und der Stimmung in diesem rundherum vom vergleichsweise zu 2018 emotionaleren Titel sprach. Ganz ohne erzieltes Goldtor.

XL Galerie

[Zeige eine Slideshow]

1 2 ... 8 ►