Letztes Duell vor der Winterpause

Spielvoschau: SK Sturm Graz vs. SV Grödig

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen (noch nicht ganz) winterlich und ehe man es sich versieht, steht schon die Winterpause vor der Tür. Zum letzten Mal in diesem Jahr wird Liebenau in hellem Flutlicht erstrahlen. Für den Herbstabschluss, mitten in der vorweihnachtlichen Adventszeit, gastieren die Kicker aus der Salzburger Marktgemeinde Grödig in der UPC Arena. Doch die oft zitierte „besinnliche“ Adventszeit gibt es rein sportlich im Umfeld des SK Sturm heuer nicht. Nach einem durchwachsenen Herbst mit einigen Höhen und Tiefen, der teils einer Achterbahnfahrt glich, zeigt die Leistungskurve der letzten Wochen klar nach unten. Lediglich zwei Punkte konnte man aus den letzten vier Spielen einfahren. Viel zu wenig für den Anspruch des Vereins. In der Tabelle bedeutet das „Mittelfeldtristesse“ pur. Tristesse herrschte zuletzt auch auf den Rängen. Nur noch gut 5.000 Fans sorgten für in Graz doch recht ungewohnte Leere. Der nicht mehr zu übersehende Unmut der Anhänger, gepaart mit einem Zuschauerschwund sollten in der Vorstandsetage doch die Alarmglocken schrillen lassen.

(c) Jacktd/wikimedia commons

(c) Jacktd/wikimedia commons

Baustelle Abwehr

Der letzte Sieg gelang am 7. November, als die SV Ried knapp mit 3:2 bezwungen wurde. Damals experimentierte Coach Franco Foda etwas überraschend mit einer Dreierkette in der Abwehr, was in der Anfangsphase des Spiels in Chaos ausartete. Nach dem bitteren Remis in der letzten Runde gegen die Admira, als sowohl Marvin Potzmann als auch Kapitän Michael Madl frühzeitig mit Gelb-Rot vom Platz mussten, ist nun der Trainer gefordert, die halbe Abwehr umzustellen. Laut Media-Briefing geht Foda auf Nummer sicher und wird eine gewohnte Viererkette bringen. Tanju Kayhan – welcher schon im Duell gegen die Admira eingewechselt wurde, wird höchstwahrscheinlich auf der rechten Seite beginnen und Wilson Kamavuaka die Position von Madl in der Innenverteidigung übernehmen.

Grödiger Lieblingsgegner?

Der Kontrahent aus dem Flachgau hat, ähnlich wie auch Sturm, mit teils starken Leistungsschwankungen zu kämpfen. Nach den zuletzt guten Leistungen im Heimderby gegen RB Salzburg und beim SV Mattersburg, folgte eine überaus schwache Vorstellung in Altach, die sich mit einer 0:3-Niederlage zu Buche schlug. Dem Abstiegskampf konnte man bisher nie ganz entfliehen, so beträgt der Polster zum letzten Rang nur vier Punkte. Allerdings könnte man mit einem vollen Erfolg in Graz durchaus auf das Heimteam aufschließen. Lediglich drei Punkte trennen die beiden Teams in der Tabelle. Dabei kann der SV Grödig in der aktuellen Saison gegen den SK Sturm eine überaus positive Bilanz aufweisen: Aus den bisherigen zwei Partien konnte man vier Punkte mitnehmen – in Graz ein Remis, zwei Monate später wurden die Steirer zu Hause klar mit 3:0 besiegt, was gleichzeitig den derzeit höchsten Saisonsieg bedeutete. Ein altbekannter, ehemaliger Nationalspieler, welcher besonders bei Sturm schon für viel Gesprächsstoff sorgte, durfte in diesem Spiel nur die letzten Minuten ran. Da die Vorentscheidung in diesem Spiel schon längst gefallen war, war auch kein Jokertor von Roman Wallner mehr nötig. Der 33-Jährige kann getrost als Dauerbrenner in der österreichischen Bundesliga bezeichnet werden. Zu seinen absoluten Spezialitäten zählen zweifelsohne Tore gegen Sturm. Sechzehnmal konnte er in der Bundesliga schon gegen seinen Jugendverein jubeln. So oft wie gegen kein anderes Team. Zusammen mit seinen Stürmerkollegen Sulimani und Gschweidl sorgte in der abgelaufenen Herbstsaison für sieben Treffer. Der wahre Goalgetter spielt aber im Mittelfeld. Der vom FC Liefering transferierte brasilianer Lucas Henrique Ferreira Venuto hält aktuell alleine bei sieben Toren, was Platz vier in der Torschützenliste bedeutet. Diesen teilt er sich mit Keita, Minamino und Roman Kienast.

Madl darf diesmal gegen Grödig nur zuschauen (© GEPA pictures/Energie Steiermark)

Winterschlaf im Mittelfeld

Der Toptorschütze bei Sturm, der nach längerer Durststrecke zuletzt wieder richtig in Fahrt gekommen war, laboriert an einem Jochbogenbruch, den er sich bei der Niederlage in Wien Favoriten zugezogen hat. Ob er – eventuell auch mit einer Maske – auflaufen kann ist fraglich. Zusätzlich zu den gesperrten Abwehrspielern, fehlen immer noch Christian Gratzei, Josip Tadic und der heiß diskutierte Donis Avdijaj.
Egal wer aufgestellt wird bzw. für welche Formation man sich entscheidet, für die Fans zählt eigentlich nur ein Sieg, wenngleich auch das keine wirkliche Wiedergutmachung mehr werden kann. Viel zu enttäuschend war die Leistung der Schwarz-Weißen in den vergangenen Partien. Rein rechnerisch wird man zwischen Rang vier und sieben überwintern. Auf jeden Fall sollte der Blick nach unten nicht außer Acht gelassen werden, denn die Konkurrenz im Nacken schläft nicht.
Wie auch immer dieses Spiel enden wird, auf das Trainerteam wartet immens viel Arbeit in den kommenden Wochen. Am 20. Jänner bricht man ins Trainingslager nach Belek auf. Bereits am 6. Februar wird die Frühjahrssaison mit dem Auswärtsspiel in Altach eingeläutet. Am 10. Februar folgt das Cup-Viertelfinale gegen RB Salzburg.

Spieldaten

SK Sturm Graz – SV Grödig
Samstag, 12.12.2015, 18:30, UPC-Arena

Mögliche Aufstellung:
Sturm Graz (4-2-3-1) Esser; Kayhan, Spendlhofer, Kamavuaka, Lykogiannis; Offenbacher, Piesinger; Schick, Dobras, Gruber; Kienast

Ersatz: Schützenauer, Klem, Lovric, Schoissengeyr, Ehrenreich, Stankovic, Edomwonyi

Fraglich: Horvath, Hadzic

Es fehlen: Madl, Potzmann (beide gesperrt), Gratzei (Handverletzung), Tadic (Bänderriss), Avdijaj (Oberschenkelprobleme)

 

Update:

Sascha Horvath und Anel Hadzic haben sich beim Training Freitagabend verletzt und sind für das Spiel fraglich!

 

1 Kommentar

  1. Moe sagt:

    Na das kann mal was werden… Ich hoff Edo darf auch heute nochmal zeigen was er kann, Kienast war ja auch in den Spielen vor seiner Verletzung nicht wirklich überragend.

    Die Ausfälle von Horvath und Hadzic sin natürlich auch bitter. Vor allem weil Kamavuaka in die Innenverteidigung rücken muss.

    Ich würd sagen Pflichtsieg wenn das nicht eine ganz katastrophale Herbstsaison werden soll.

Schreibe einen Kommentar