Leserbrief: Das Becken des Durchschnitts

In unregelmäßigen Abständen wollen wir euch an ausgewählten Leserbriefen teilhaben lassen, welche unsere Redaktion immer wieder erreichen. Diese Woche ließ uns User Langfinger94 einen emotional aufgeladenen Kommentar zukommen, welcher einige Unstimmigkeiten bei Sturm umschreibt und zusammenfasst.
Achtung: Inhalte der Leserbriefe müssen nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.

 

Am kommenden Samstag startet die von noch manchen sehnsüchtig erwartete Frühjahrsmeisterschaft. Die Transferzeit präsentierte sich im Grazer „Wohlfühlbecken“ von ihrer besten Seite. Neben einer Soap-ähnlichen Einlage rund um die Causa Mario Leitgeb, gab es bei Sturm doch eine gewisse Durchschnittsrotation. Mit Danijel Klaric kommt ein akademisch angehauchter Vollblut-Regionalligaspieler zum 34-Mann-Kader von Sportchef Franco Foda aus der ersten Liga retour. Das mittlerweile 21-jährige Jungtalent erzielte im Herbst ganze zwei Tore für Wiener Neustadt. Die weiteren Leihspieler, die dem Sportchef zwar auf der Payroll aber nicht zur Verfügung stehen werden, heißen nach wie vor Marc-Andre Schmerböck und Andreas Pfingstner. Schmerböck durfte zeitweilig mittrainieren, der Linksfuß Pfingstner verbrachte die Winterpause verletzt und bleibt in Wiener Neustadt. Eine Optionsziehung für die kommende Saison scheint nicht vorgesehen zu sein.

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© Martin Hirtenfellner Fotografie

Neben den Kaderleichen Martin Ehrenreich, Naim Sharifi oder David Schnaderbeck bleibt und verstellt auch Christian Gratzei weiterhin den Platz des Ersatztorhüters. Er durfte im vergangenen Jahr bekanntlich einen neuen Zweijahresvertrag unterschreiben. Während die bösen, subventionierten Wiener Großklubs nach Langzeitverletzungen ihrer Stammtorhüter auf frische U21-Kräfte setzen und auch im Winter nicht nachbesserten, regieren in Graz wie gewohnt altbekannte Mächte.

Der unter dem Sportchef nicht allzu hoch gehandelte Goldbrich-Wunsch-Stürmer Josip Tadic folgte ein Jahr nach Goldbrich-Wunsch-Innenverteidiger Tomislav Barbaric und verließ auf Eigeninteresse hin den SK Sturm. Den Wechsel in die Türkei beschleunigte man wohl mit einer kleinen Abfertigung. Auch der allzeit wechselwillige Anel Hadzic konnte fünf Monate vor der Arbeitslosigkeit endlich wechseln und stieß ebenfalls in die Türkei, direkt in den Abstiegskampf, wo er im Cup bereits mit zwei Assists einen relativ souveränen Einstand feierte.

Der Kapitän Michael Madl, sowas wie der letzte Identifikations-Mohikaner im ganzen Verein (neben Günther Niederl), wechselte nach einem kleineren Tohuwabohu leihweise nach London zu Fulham. Eine Kartenlegerin aus Graz, welche nicht genannt werden möchte, sah in die Zukunft und sagte eine schwere Zeit im Frühjahr für den Londoner Investmentklub voraus. Inwieweit Madl dort aktiv punkten kann, um allzu große Marktwertverluste zu vermeiden und dadurch im Sommer mit Knick nach Graz zurückkehrt, wird man im Frühjahr sehen. Am Samstag trifft der Ex-Magath-Klub zuhause auf Derby County. Madl soll angeblich im 18-Mann- Kader stehen.

Für die abgewanderten Spieler zeigte Sturm bravourös, wieso man sich vor zweieinhalb Jahren für das kostenpflichtige Scoutingwerkzeug „Instatscout“ entschieden hat. Mit James Jeggo stieß ein spielstarker Achter zu Sportchef Franco Foda. Er soll die Lücke zwischen den scheidenden Daniel Offenbacher, dem lernenden Sandi Lovric und dem abgewanderten Hadzic ersetzen. Der Australier hat bereits Profierfahrung in seiner Heimat sammeln dürfen. Wie schnell ihm die taktische und physische Umstellung gelingt, wird man sehen. Da australische Toptalente oftmals früh nach England oder Deutschland wechseln, könnte Sturm hier ein wahrer, bisher nicht gescouteter, Gold(y)griff gelungen sein. Einer der letzten Goldygriffe, Toptalent Taisuke Akiyoshi, wurde im Jänner übrigens in seiner Heimat in die Zweite Liga verliehen, um Spielpraxis zu sammeln.

Während ein ehemaliger Sturm Graz Defensivspieler ab Sommer für internationale Furore sorgen soll – Rapids Stefan Stangl könnte in der kommenden Übertrittsperiode für drei Millionen Euro nach England wechseln – bediente sich Sturm in der Scoutingabteilung an Charalampos Lykogiannis und holte voraussichtlich bis zum Sommer den 26-jährigen Edelreservisten Anastasios Avlonitis von Olympiakos leihweise. Den griechischen Reservisten kannte man wohl so gut, weshalb man – auch unter Zeitdruck stehend – auf ein Probetraining verzichtete. Weshalb im Sommer 2015 der 21-jährige und x-te Hagmayrschützling Christian Schoissengeyr verpflichtet wurde, ist aktuell nicht bekannt. Ebenfalls nicht vorhersehbar, ob die „junge Garde“ um Sandi Lovric, Philipp Seidl, Lukas Skrivanek, Tobias Schützenauer, Benjamin Rosenberger oder Peter Puster auch im Frühjahr zwischen Regionalliga-Nirvana, 90-Minuten Aufwärmorgien in Wien und Lernstress pendeln müssen. Man wird davon ausgehen müssen – stellt Sturm unter Sportchef Foda doch ein österreichisches Alleinstellungsmerkmal – mit vier Rechtsverteidigern im Durchschnittsalter von 26 Jahren in die Saison zu starten. Ob Philipp Seidl indes im Sommer vom Papierausbildungsverein wirklich nach Hütteldorf übersiedeln soll, wird man sehen.

Fakt scheint zu sein, dass dem neuen Sportdirektor kein leichter Job, dafür ein überaus breiter durchschnittlicher Kader übergeben wird. Ein Thema könnte jedoch vorher besiegelt sein. Dem bald 30-jährigen Marko Stankovic soll ein neuer Zweijahresvertrag vorgelegt werden. Er soll Talente wie David Schnaderbeck (23) oder Klaric (21) führen.

Dass in Graz, im Vergleich zu Grödig (!), Rapid oder auch Altach die Transfermühlen eher holprig mahlen, beweisen die grob berechneten Fehlleistungskosten für Scouting-Streiche ohne aktiver Geniebeteiligung. Für Ergänzungsspieler Taisuke Akiyoshi, Igor Oshchypko, Jelani Smith, Tomislav Barbaric, Aleksander Todorovski, Daniel Beichler, Željko Balen, Naim Sharifi, Tanju Kayhan oder Christian Schoissengeyr wurden durch die jeweiligen Laufzeiten inklusive aller zu entrichtenten Steuern rund 980.000,- Euro ausgegeben. Natürlich unter der Annahme, dass alle Nicht-EU-Ausländer zumindest mit der gesetzlich verpflichtenden Entlohnung einer Schlüsselarbeitskraft bezahlt wurden. Für 2016 sind dies 2.430,- Euro pro Monat, zuzüglich Lohnnebenkosten. Aliquote Prämienzahlungen sind nicht inkludiert.

Dass man mit zweieinhalb Stürmern in das Frühjahr geht, darf man gerne in die Rubrik „no risk – no fun – no strategy“ einordnen. Bright Edomwonyi fiel bisher eher in der jeweiligen Vorbereitung auf, auch Roman Kienast wird wohl nach der Frühjahrsmeisterschaft kein Thema für die EM sein. Warum zum Beispiel Grödig und nicht Sturm beim U20-Teamstürmer Valentin Grubeck zugeschlagen hat, man weiß es nicht.

Doch es gibt auch sehr Positives vom Grazer Traditionsklub zu berichten. Hans Rinner wurde bei der Generalversammlung von 22 der 400 Teilnehmer einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt. Christian Jauk präsentierte bei dieser die nächste mit Politglanz „2020“ versehene Agenda und ein „Sportkonzept“, das aus nicht bekannten Gründen nur präsentiert und bisher nie zur Anwendung kam. Neben dem berichteten Wechseln soll Dr. Ernst Wustinger noch in den Aufsichtsrat verschoben werden. Auch im operativen Tagesgeschäft soll es zu Änderungen kommen. Im Bereich von „Fanmanagement und Marketing“ wünscht sich die Klubspitze Rotation. Ähnlich wie im vergangenen Jahr, als Finanzchefin Bauer allerdings freiwillig ausschied. Bis wann sich die Sportdirektorensuche erledigt hat, ist noch nicht abzusehen. Das Profil des künftigen Sportdirektors muss selbstverständlich klar in die Vorstellung von Sportchef Foda und Elfmeterschützen Jauk passen, der operativ das letzte Wort hat. Zu einem weiteren Schöttel-Dilemma soll es hier laut Insidern nämlich nicht kommen.

 

29 Kommentare

  1. Helmut Pi sagt:

    ich würde den lieben Langfinger94 sofort als Redakteur fürs Sturmnetz engagieren. Der Stil ist witzig, unterhaltsam mit ein paar schrägen Gedankengängen und – wahrscheinlich – detaillierter Recherche im Bereich Gehaltskosten. Davon würde ich gerne mehr lesen, auch mitunter mal in Form von konstruktiver Kritik…

  2. Alex011 sagt:

    Wenn man es nicht selber erleben würde, wäre es eine herrliche Satire, so ist es ein Drama.

  3. black_aficionado sagt:

    Etwas hat er aber schon vergessen, der @langfinger!

    Lt Interview (auf Laola) mit Lord Franggo sind alle Schuld außer er und die sportliche Leitung (also er)!
    Er besitzt sogar die Chuzpe, dass er Stangl Hyballa umhängt, das muss man sich mal geben. Und natürlich rechnet er sich nach wie vor Prödl, Jantscher usw an. Vergessen die Streitereien mit Hörmann, als dieser dem Franzl nicht die „Verstärkungen“ lieferte und er auf die Jungen zurückgreifen musste…

    Dass der Meistertitel 2011 den Verein in völliges Chaos stürzte, auch weil der Kader Franzl Style „punktuell verstärkt“ wurde, das wird nicht einmal hinterfragt.

    Die Fans sind sowieso Idioten und nur undankbar, in Wahrheit ist in Graz alles super!

    • 12terMann sagt:

      Die „Causa Stangl“ ist in der Tat eher Peter Hyballa umzuhängen. Er sagte damals bei einem Sturm12-Stammtisch, dass Stangl ihm nicht genug anbiete und nicht bereit für den Profifußball sei.
      Dass Foda Stefan Stangl das Vertrauen nach dem Europa League Spiel bei AEK Athen, wo er einen verunglückten Rückpass machte, quasi entzogen hat und ihn kaum mehr Einsatzzeit gab, ist natürlich die Vorgeschichte dazu …

  4. Mario Si sagt:

    Sehr amüsanter Leserbrief! Bei den Leihspielern wurde David Schloffer vergessen, welcher derzeit Spielpraxis in der 4. deutschen Liga sammelt, bevor sein Vertrag verlängert wird…

    • IvicaOsim sagt:

      Du meinst diesen David Schloffer, der ein einziges Mal ein gutes Spiel absolvierte? Beim 6:0 gegen inferiore Grödiger spielte er tatsächlich so, wie man es von ihm in jeder Partie erwarten konnte – die erhoffte Leistungsexplosion jedoch blieb aus. Kurioserweise habe ich GG auffällig oft von dieser einen großartigen Partie in Grödig sprechen hören, was selbstverständlich auch zwingenderweise der Grund war, die Option auf zwei weiter Jahre zu ziehen; schließlich hat er doch >eine< gute Partie absolviert.

      Nach einem weiteren erfolglosen Jahr in Graz, wurde er wohl nicht grundlos in die 4. dt. Liga verliehen…

    • IvicaOsim sagt:

      Ad Stangl: Du willst also sagen, dass Stangl als 19jähriger in seinen ersten Minuten als Profi nicht „zum Anschauen“ war und es deswegen nicht vorhersehbar war, dass aus ihm jemals was wird? Mutig! Er hatte 2 1/2 Pflichtspieleinsätze bei Sturm, inklusive Tor und Assist. Ich habe nur noch 45 Minuten gegen Arsenal, in denen ich ihn für sehr vielversprechend hielt und die Partie gegen die Austria im Mittelfeld in Erinnerung. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis er Klem, dessen Stellungsfehler nie enden wollend scheinen (weswegen sich auch Lykogiannis als LV durchsetzen muss), ersetzen wird. Allerdings habe auch ich in Erinnerung dass es Hyballa war, der mit Stangl (und ich glaube auch Neuhold) nicht mehr weitermachen wollte.

      Ad Kainz: Du kritisierst, dass so viel „geraunzt“ wird, beziehst dich aber trotzdem auf das Geraunze von damals, um seine unfassbar niedrige Ablösesumme zu rechtfertigen? Von einem der vielversprechendsten Nachwuchs-Nationalteamspieler, auch wenn sie seit Monaten in einer Einstellungs- und Formkrise stecken, ist eine höhere Ablösesumme verpflichtend. Gleichzeitig rechtfertigt eine solche Unform jedoch den Wechsel von Stangl? Entweder oder!

      Ad Madl: Ihm die Chance zu Fulham zu wechseln zu verwehren ist nicht möglich, einen besseren Deal für diesen Wechsel herauszuschlagen, muss möglich sein. Den Kapitän ein halbes Jahr OHNE Gebühr zu verleihen, ist unfassbar und völlig inakzeptabel. Was, wenn er sich verletzt oder im Fulham die Option im Sommer trotzdem nicht zieht, dann hat man ihn ein halbes Jahr verschenkt?!

      Ad Schnaderbeck: 23, in einem Monat 24, null Pflichspielminuten. Wenn er nicht bald wie Jamie Vardy zündet – Kaderleiche!

      Ad Schoissengeyr: Die Rapid-Fans haben uns ausgelacht für diesen Wechsel und ihm jegliche Qualität abgesprochen. Viel Vertrauen wird ihm von Vereinsseite auch nicht entgegengebracht; siehe Avlonitis-Verpflichtung.

       

       

      —–

      Die Verkäufe von Hadzic und Tadic haben grundsätzlich den Anschein, als hätte man sie noch schnell verkauft, um ein paar Euros zu erhalten (was auch der Grund des Wechsels von F. Kainz war), bevor ihre Verträge im Sommer ausgelaufen wären, wobei man für Tadic noch eine Option hatte, aber bei seinen Leistungen (wirkte trotz Toren fast immer wie ein Fremdkörper) hätte man diese wohl nur sehr ungern bis sicher nicht gezogen.

      Wenn man einen vielversprechenden Nachwuchs-Teamkicker wie Grubeck verpflichten kann, wenn man ein akutes Stürmer-Problem hat, das jedoch offenbar einer Diskussion nicht würdig ist, sollte man diese Chance auch nutzen, denn gegen Grödig sollte man sich durchsetzen können. Man hat es jedoch auch verabsäumt Onisiwo und Schobesberger (dessen Verpflichtung ja fast nur noch Formalität war) zu verpflichten, obwohl man vor anderen Vereinen an ihnen dran war.

      Zu guter Letzt war jedoch die „Leistung“ Avlonidis nicht einmal beim Flughafen in Empfang zu nehmen absolut intolerierbar. Irgendein Mitarbeiter muss sich dafür einfach die Zeit nehmen, da gibt es nichts zu entschuldigen.

    • IvicaOsim sagt:

      der 2. sollte unter dem Kommentar von @Hindemith stehen..

  5. brent_everett sagt:

    Noch nie war die Erwartungshaltung so gering. So gering wie seit 1993 nicht mehr. Noch nie war man jemals so angeödet, fast schade dass die Winterpause vorbei ist. Man brauchte sich 2 Monate nicht über seinen Lieblingsverein ärgern. Bis auf: Es ist natürlich ärgerlich, dass man den Kapitän in die 2 englische Liga verleiht und nicht erst im Sommer verkauft. Für den Fan unverständlich, für Michi Madl natürlich leiwand. Wer verlässt schon nicht gerne ein sinkendes Schiff. Übrigens lt Krone rechnet Herbert Prohaska mit einem Sturm Abstieg: „Zwischen Sturm und dem Letzten WAC liegen nur 10 Punkte, da kann es aufgrund der 3 Punkte Regel sehr schnell gehen. Leichtfertig darf da kein Klub mit seinem Punktepolster umgehen, es geht schneller nach unten, als man glaubt…“ Aber ganz ehrlich: haben sie den Abstieg mit Ihrer „Einkaufspolitik“ eigentlich nicht eh verdient?

  6. Neukirchner sagt:

    Klingt zwar witzig, pointiert und zynisch. Bringt aber die gesamte Performance in Schwarz-Weiß auf den Punkt. Man kann nur hoffen, dass sich Idealisten finden, das Schiff Sturm Graz wieder auf Kurs zu bringen. Mit den derzeit agierenden Personen droht ihm ein Schicksal wie der Titanic.

  7. abisz sagt:

    LangFinger – LordFranggo

    Gewitzt dieser Black Nemesis.

    • BlackNemesis sagt:

      Da muss ich dich enttäuschen.

      Für den Lord fehlt mir die grafische Raffinesse. Für diesen tollen Bericht mittlerweile die Lust auf Sturmaktivität. Aber vielleicht baue ich mich einmal ein. Mit der Wahrheit um die Fodaneubestellung und der Angst von Regionaljounalisten.

  8. mario no sagt:

    Super Leserbrief!

    Sofort als Redakteur/Kolumnist verpflichten. Wäre der beste Neuzugang bei Sturm seit langem.

    • Günter Ko sagt:

      Lieber Mario;

      wir sind bereits in Verhandlungen, müssen aber Langfinger94 vorher noch zum Medizincheck schicken. SturmNetz ist bekannt dafür, dass schon sehr viele, junge Talente durch unsere Hände gegangen sind. Langfinger würde sicher eine gewisse Konstanz in unser Tun bringen. Genau diese Unbeständigkeit war im ersten Herbst von SturmNetz noch ein kleines Problem. Auf alle Fälle werden wir diesen schlimmen Finger von unserem Scoutingssystem genauer beobachten lassen, bitte versteh aber, dass wir in der Öffentlichkeit nicht über eine etwaige Ablösesumme für Langfinger sprechen werden. Das ist international eben nicht üblich.

    • abisz sagt:

      Bei Sturm reiben’s sich in der Pressestelle bei solch dummen Seitenhiebe-Kommentaren von CREW-Mitglieder(!!!) halt auch die Hände.

       

       

      Sorry, so etwas gehört sich nicht wenn ihr ernstzunehmenden Journalismus betreiben wollt und jemals in Richtung Interviews mit Verantwortlichen schielt bzw. auf eine Besserung des Verhältnis. In hundert Jahren wäre das bei sturm12 keinem eingefallen derartig zu kommentieren als „Offizieller“, auch wenn sich viele vielleicht ähnliches gedacht haben. Unheimlich blöd aber sicherlich auch eine Stilfrage. Der Herr Ko wird sich riesig vorkommen sein bei seinem zynischen Beitrag, die Konsequenzen daraus jedoch…

    • Neukirchner sagt:

      Lache wenn dir zum Weinen lieber abisz…..ist ein adäquates Mittel….Versuchs Mal. Wirkt. Wenn du alles supaduba findest. Vergiss es.

    • Arch Stanton sagt:

      Ich glaube nicht, dass man sich als „Sturmnetzoffizieller“ in seiner Arbeit oder in Kommentaren beim Verein anbiedern muss.

      lieber abisz: Ironie kann schon Bestandteil ernstzunehmenden Journalismus‘ sein und weil Zyniker nichts als enttäuschte Romantiker sind, strotzen diese Seiten nur so von Zynismus.

  9. Hindemith sagt:

    Jo, eh so super dieser „Leserbrief“!

    Tut leid liebe Leute, dass ich in dieses allgemeine Geraunze nicht so vorbehaltlos einstimmen kann. Ist ja auch so einfach, alles schwarz zu sehen.

    Stefan Stangl, ach ja, schon vergessen, dass der bei Sturm überhaupt nicht zum Anschauen war. Dass der plötzlich bei Rapid zur grossen Nummer wird, dass hat nun wirklich niemand von den ganzen Experten vorausgesehen.

    Dazu darf ich auch noch an Florian Kainz erinnern. Wenn man nicht ganz mit Blindheit beschlagen war, konnte man sein Potential erkennen, nicht so unsere „Experten“ unter den so genannten Fans, als der Junge nämlich in einer Formkrise war, wie sie eben in diesem Alter manchmal vorkommt, und er auch noch unvorsichtigerweise erklärte, er möchte irgendwann einmal zu einem Topklub wechseln, war er sowieso unten durch, und es wurde ihm jegliches Niveau abgesprochen. wie im fast gleichem Atemzug die viel zu geringe Ablöse bekrittelt wurde, als er uns verließ.

    Jo, das geht so unter dem Motto: Gut werden die Leute erst wenn  sie von uns weg sind, oder wenn sie erst gar nicht zu uns gekommen sind. Ewig schade heisst´s dann.

    Weiteres Beispiel: Anel Hadzic: Dem haben wir jetzt schon wirklich eine längere Zeit zugeschaut. Ein jeder attestiert ihm grossartige Fähigkeiten, wäre einer der eine Mannschaft führen könnte, nur am Spielfeld waren diese nur ganz selten zu bemerken. Bei ihm bleibt der Eindruck zurück, dass er sich irgendwo unter seinem Wert verkauft hat. Jetzt ist er endlich weg, schon weinen wir ihm Krokodilstränen hinterher.

    Michi Madl: Natürlich ist es extrem schade, dass wir die gefühlt einzige Indentifikationsfigur mit ihm verloren haben, aber wer will ihm diese Chance verbauen? (Trotz aller finanzieller Eskapaden ist Fulham ein Kultclub)

    Endlich ziehen wir die Jungen in die Kampfmannschaft hoch: Da heisst´s natürlich: So ein aufgeblähter Kader.

    David Schnaderbeck: Eigengewächs, Verletzungsprobleme, hat sicher Potential, firmiert auch schon unter „Kaderleiche“.

    Nur 3 Stürmer? Jetzt sind wir natürlich wieder zu schwach besetzt, obwohl wir  zu Kienast, Edomwonyi, Klaric, auch noch andere Möglichkeiten haben, Stichwort falsche Neun.

    Josip Tadic: Kaum ist er weg, haben wir einen Klassestürmer verloren. Vorher ist er das Beispiel für unser schlechtes Scouting.

    Zu Marc Andre Schmerböck, hat ´s immer geheissen: grosses Talent, wieso spielt der so selten, jetzt ist man den richtigen Weg gegangen, verleihen um Spielpraxis zu sammeln,  no, passt auch wieder nicht.

    Christian Schoissengeyr will ich auch nicht abschreiben, wieso er nicht von der Stelle kommt, frage ja nicht nur ich mich.

    Laut gelacht habe ich bei der angeblich einzigen „Kultfigur“ G.N., ist Provinzialität allein schon dafür ausreichend?

    Conclusio: Wir alle erleben keine leichte Zeiten, immer wieder blitzt die Aufbruchsstimmung durch, wird aber durch dieses verdammte Mittelmass, dass unseren Herzensklub lähmt, zunichte gemacht. Trotzdem wehre ich mich mit Händen und Füssen gegen diese generelle Schlechtmacherei, das macht es nämlich den Verantwortlichen noch leichter, sich in ihren Trotzhaltungen einzubunkern.

    Sorry, zu schnell in einem Guss hingeschrieben, aber das musste ich einfach mal anbringen….

    • Jimmy sagt:

      Schön zu sehen, dass es auch noch mehr Sturmfans gibt, die außer Dauersudern auch noch was beitragen können! Vielen Dank dafür!

    • IvicaOsim sagt:

      Ad Stangl: Du willst also sagen, dass Stangl als 19jähriger in seinen ersten Minuten als Profi nicht „zum Anschauen“ war und es deswegen nicht vorhersehbar war, dass aus ihm jemals was wird? Mutig! Er hatte 2 1/2 Pflichtspieleinsätze bei Sturm, inklusive Tor und Assist. Ich habe nur noch 45 Minuten gegen Arsenal, in denen ich ihn für sehr vielversprechend hielt und die Partie gegen die Austria im Mittelfeld in Erinnerung. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis er Klem, dessen Stellungsfehler nie enden wollend scheinen (weswegen sich auch Lykogiannis als LV durchsetzen muss), ersetzen wird. Allerdings habe auch ich in Erinnerung dass es Hyballa war, der mit Stangl (und ich glaube auch Neuhold) nicht mehr weitermachen wollte.

       

      Ad Kainz: Du kritisierst, dass so viel „geraunzt“ wird, beziehst dich aber trotzdem auf das Geraunze von damals, um seine unfassbar niedrige Ablösesumme zu rechtfertigen? Von einem der vielversprechendsten Nachwuchs-Nationalteamspieler, auch wenn sie seit Monaten in einer Einstellungs- und Formkrise stecken, ist eine höhere Ablösesumme verpflichtend. Gleichzeitig rechtfertigt eine solche Unform jedoch den Wechsel von Stangl? Entweder oder!

       

      Ad Madl: Ihm die Chance zu Fulham zu wechseln zu verwehren ist nicht möglich, einen besseren Deal für diesen Wechsel herauszuschlagen, muss möglich sein. Den Kapitän ein halbes Jahr OHNE Gebühr zu verleihen, ist unfassbar und völlig inakzeptabel. Was, wenn er sich verletzt oder im Fulham die Option im Sommer trotzdem nicht zieht, dann hat man ihn ein halbes Jahr verschenkt?!

       

      Ad Schnaderbeck: 23, in einem Monat 24, null Pflichspielminuten. Wenn er nicht bald wie Jamie Vardy zündet – Kaderleiche!

       

      Ad Schoissengeyr: Die Rapid-Fans haben uns ausgelacht für diesen Wechsel und ihm jegliche Qualität abgesprochen. Viel Vertrauen wird ihm von Vereinsseite auch nicht entgegengebracht; siehe Avlonitis-Verpflichtung.

       

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      Die Verkäufe von Hadzic und Tadic haben grundsätzlich den Anschein, als hätte man sie noch schnell verkauft, um ein paar Euros zu erhalten (was auch der Grund des Wechsels von F. Kainz war), bevor ihre Verträge im Sommer ausgelaufen wären, wobei man für Tadic noch eine Option hatte, aber bei seinen Leistungen (wirkte trotz Toren fast immer wie ein Fremdkörper) hätte man diese wohl nur sehr ungern bis sicher nicht gezogen.

       

      Wenn man einen vielversprechenden Nachwuchs-Teamkicker wie Grubeck verpflichten kann, wenn man ein akutes Stürmer-Problem hat, das jedoch offenbar einer Diskussion nicht würdig ist, sollte man diese Chance auch nutzen, denn gegen Grödig sollte man sich durchsetzen können. Man hat es jedoch auch verabsäumt Onisiwo und Schobesberger (dessen Verpflichtung ja fast nur noch Formalität war) zu verpflichten, obwohl man vor anderen Vereinen an ihnen dran war.

       

      Zu guter Letzt war jedoch die „Leistung“ Avlonidis nicht einmal beim Flughafen in Empfang zu nehmen absolut intolerierbar. Irgendein Mitarbeiter muss sich dafür einfach die Zeit nehmen, da gibt es nichts zu entschuldigen.

    • Rockstar sagt:

      Gut zu lesen dass es auch noch Leute gibt, die nicht alles gleich schlecht reden. Da werden viel zu leichtfertig Noten vergeben obwohl die genauen Umstände niemanden bekannt sind.

      Tatsächlich gab es bei Madl wenig Spielraum, und woher wollen die Berufskritiker hier wissen was dort genau ausgehandelt wurde? bzw. ob es denn überhaupt andere Optionen gab?

      @IvicaOsim du weißt offenbar bestens Bescheid über alle Personalien und deren Verträge, auch die finanziellen Möglichkeiten sind dir bewusst. Warum wirst du den nicht Manager? Oder zumindest könntest du in Zukunft die neuen Spieler vom Flughafen abholen, damit diese nicht traurig und desorientiert sind.

       

    • Rene90 sagt:

      da kann ich mich nur anschließen, hervorragender Beitrag mit Weitblick

  10. kato sagt:

    ursprünglich hab ich gedacht, sturmnetz ist endlich das methadon für meinen sturm12-entzug, aber inzwischen bin ich ziemlich desillusioniert. das problem ist, ihr seit die genauso unreflektierte dunkle seite zur messendorfer hurra-propaganda.

    ausgewogene analysen oder konstruktive kritik fehlanzeige. stattdessen gibts einseitigen kampagnenjornalismus, zynismus und sinnlose persönliche untergriffe wie „goldygriff“. das ist echt net notwendig und untergräbt die korrekten kritikpunkte.

    am schlimmsten finde ich aber, wie ihr spieler aburteilt, die ihr noch nie kicken gesehen habt. dieser artikel ist dabei der höhepunkt, aber das zieht sich jetzt schon durch die ganze transferperiode.

    da wird klaric als halber stürmer abgetan, der maximal regionalliganiveau hat.

    nur 2 tore in der herbstsaison? der muss schlecht sein! da brauchen wir uns die situation ja gar net mehr genauer anschauen. wir wissen ja, dass bei sturm alles schlecht ist. wenn der klaric zu sturm zurückgeholt wird, muss er auch schlecht sein. ist doch logisch!

    ich hab mir heut die situation ein bisserl angeschaut. ihr wisst schon, so wie man das machen sollte, bevor man seinen senf zu irgendwas abgibt als experte für eh alles.

    und weil ich mich erinnert hab, dass der klaric bei den amas viele tore geschossen hat. eines alle 112 minuten (!!!). das war auch keine eintagsfliege, in der U18 und U16 (damals noch in wien) war seine quote noch etwas besser.

    jedenfalls wurde klaric daraufhin im september nach wr. neustadt verliehen, um spielpraxis zu sammeln.
    am 5. spieltag.
    ohne bei der vorbereitung dabei gewesen zu sein.
    als einer von 20 (!) neuzugängen.
    zu einem cheftrainer und sportlichen leiter in personalunion, der nur tormanntrainer-erfahrung hat.

    klaric spielt 4 partien von beginn an, dazu wird er ein paar mal eingewechselt. in 484 minuten am platz schießt er 2 tore (und 1x stange, aber egal). in einer defensiven mannschaft, die nicht eingespielt ist. insgesammt schießt wr. neustadt in 19 spielen 17 tore (0,89 tore pro spiel). klarics quote auf 90 minuten gerechnet is 0,37 tore. d. h. klaric macht durchschnittlich 41% der tore, die wr. neustadt durchschnittlich schießt. dazu kommt eine passquote von 73%, man kann also vermutlich mit ihm kombinieren.

    zum vergleich: der hier geforderte grubeck macht zwar auch 0,37 tore pro spiel, allerdings bei der viel offensiveren austria salzburg (1,53 tore pro spiel, grubecks anteil 25,2%)

    zugegeben, ich hab klaric nie spielen gesehen und die datenbasis ist klein. aber ich trau mich sagen, dass er eindeutig talent hat. er braucht eine chance, es zu zeigen. wr. neustadt war dafür eindeutig der falsche verein. die 2 tore haben wegen der schwierigen bedingungen keine aussagekraft, aber im teaminternen vergleich war er dort einer der besseren.

    die kritik an sturm ist also nicht: „warum gehen wir mit 2 1/2 stürmern in die rückrunde?“ sondern „warum verleiht man klaric (und pfingstner!) an so einen chaosverein, wo sie zum versagen verdammt sind?“

    es gibt eine fülle an kritikwürdigen vorgängen bei sturm, auf die man ein bloggeristisches licht werfen kann und muss. aber bitte konstruktiv, net mit abqualifizierungen und hohlen phrasen für billige lacher aus der letzten reihe.

    <tl;dr> klaric ist ein talentierter stürmer. die 2 tore im herbst sind nicht representativ, weil wr. neustadt. er ist genau der „nachwuchs“-spieler, für den wir immer spielzeit fordern. ps: der autor des artikels ist ein polternder stammtischexperte, ausgewogene analyse fehlanzeige.

    • Mario Si sagt:

      Hallo kato. Wie im ersten Absatz beschrieben ist dies ein Leserbrief. Jeder ist eingeladen uns Texte jeglicher Art zuzusenden (einfach über das Kontaktformular oder per Mail). Den einen oder anderen werden wir auch in Zukunft veröffentlichen. Lg

    • abisz sagt:

      Es nützt halt nichts sich danach hinter Leserbriefen zu verstecken. Ist ungefähr so wie wenn sich die Krone hinstellt und sagt „das freie Wort“ ist total unabhängig und die Leserbriefe werden nicht im Sinne der Blattlinie veröffentlicht.

      Meines Erachtens gibt es einfach gewisse Grenzen, manchmal ein sehr schmaler Grat, in eurem Fall ist man aber derartig oft jenseits von Gut und Böse unterwegs, dass ihr euch selbst damit nur noch schadet. Egal ob mit polemischen „Leserbriefen“, Kommentaren darunter, Fodas in Wildon, Schnappserl für Goldbrich und selbst so süffisanten Dingen wie der durchgestrichene Sportdirektor vor Goldbrich…

    • nuvola sagt:

      Ein kleiner Hinweis: Ein Leserbrief spiegelt eine (subjektive) Meinung wieder. 😉

      Ich denke, dass das Veröffentlichen von Leserbriefen eine gute Idee ist. Vielleicht gelingt es, eine Perspektivenvielfalt zu präsentieren. 🙂

  11. 12terMann sagt:

    Man kann sich in der Tat aktuell über sehr viele Dinge im Verein ärgern. Vieles läuft nicht so, wie es geplant, besprochen oder erdacht war. Hinzu kommt, dass des Lösungs- und Auswege nicht wirklich in Sicht sind. Und eigentlich gibt es nur eine Sache, die wir Fans nun tun können:
    Trotzdem ins Stadion gehen, trotzdem Sturm-Fan sein und bleiben und für den Zeitraum des Spiels alles rund um den Verein zu vergessen und hinter Sturm stehen!
    Durchaus mit kritischem Blick, durchaus den Verein immer wieder mit berechtigter Kritik konfrontieren und nicht locker lassen. Doch über all dem muss stehen: Sturm zu unterstützen. Den Verein Sturm. Wegen einzelnen Spielern oder handelden Personen dem Stadion fernzubleiben, schadet dem Verein. Kritik kann man besser im Stadion, als zuhause an den Verein bringen.
    Ich bin nicht beim Verein angestellt und ich bin auch kein verblendeter Optimist. Doch eines bin ich in jeder Situation, die mein Verein erleben wird: unterstützendes Mitglied und Fan. Das ist das einzige, das ich immer für meinen Verein tun kann.
    In diesem Sinne:
    „Ich glaube, das Geheimnis für die Erfolge unseres Vereins liegt nur in dem Wort ‚Treue‘ zu den Klubfarben Schwarz-Weiss.“
    Dr. Karl Assmann, 1. Obmann des Grazer Sportklubs Sturm, 1934

    „Sturm ist wichtiger als jeder Spieler.“
    Ivica Osim, Jahrhunderttrainer des SK Sturm Graz

    „Anhänger bleibt man auch, wenn die Mannschaft schlecht gespielt hat oder absteigt. Man kann sich ärgern oder niedergeschlagen sein, aber man hört deshalb nicht auf, mit seinem Klub zu halten.“
    Gerhard Roth, Sturm-Botschafter

     

    • Arch Stanton sagt:

      So ist es 12terMann:

      wer sudern will, soll sudern, aber trotzdem:

      alle ab ins Stadion!!

      Auf die Schwoazn!

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