Le capitaine en route vers la France!

Spielercheck: Sturm Graz vs. Wolfsberger AC

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung SK Sturm Graz vs. WAC sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match

Michael Madl – Note: 1,52
Michael Madl drückte gestern dem Spiel seinen Stempel auf. Mit Ausnahme in der Szene, in der Jacobo beinahe die ganze Sturm-Defensive austanzte, dirigierte er die Hintermannschaft in eindrucksvoller Manier. Kein Spieler hatte mehr Ballkontakte, kein Spieler eine bessere Zweikampfstatistik (82% aller Duelle gingen an Madl). Seine fünfte gelbe Karte kündigte sich an, nichtsdestotrotz war sie – in Hinblick auf das anstehende Spiel im Prater – extrem ärgerlich. Sein Auftreten auf – aber auch neben – dem Platz war eines echten Capitanos mehr als würdig. Sollte Madl diese Form bis zum Frühsommer 2016 konservieren, scheint das vor einiger Zeit noch beinahe undenkbare denkbar werden und ein Spieler des SK Sturm wird Österreich bei der Europameisterschaft in Frankreich vertreten.

 

madl

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Michael Esser – Note: 1,76
Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns bei „Bruno“ in einer Art Dauerschleife befinden: Der Torwart blieb wie gewohnt über 90 Minuten fehlerlos. Bei der einzigen Großchance von Jacobo war er da, bei hohen Bällen eine Bank, er strahlt eine enorme Sicherheit aus und auch seine Abschläge fanden zumeist einen Abnehmer. Esser ist drauf und dran, sich als bester Sturm-Torhüter der letzten zehn Jahre zu etablieren.

Roman Kienast – Note: 2,09
Das Spiel begann für Kienast etwa so wie in den Vorbereitungspartien im Sommer. Der baumlange Stürmer bekam wenig brauchbare Bälle, und wenn, vertändelte er diese und kam so über lange Zeit zu keiner echten Torchance. Aber anders als noch damals, ließ sich der Stürmer durch dieses Faktum nicht entmutigen. Vermehrt ließ er sich in das Mittelfeld zurückfallen und holte sich die Bälle selbst. Mit Fortdauer des Spieles wurde er immer spielfreudiger, somit war der Torerfolg der verdiente Lohn. Gestern hat es dem Stürmer ganz augenscheinlich wieder sehr viel Spaß gemacht. Das Assist beim 1:0 war sowohl Draufgabe als auch Bestätigung einer guten Leistung.

Anel Hadzic – Note: 2,25
Über einige technische Schwächen, die der Bosnier gegen den WAC offenbarte, kann man leicht hinwegblicken, da Hadzic gestern eine enorme Präsenz am Platz zeigte. Anel Hadzic ist einer jener Spieler, die in ihren Aktionen irrsinnig intelligent agieren, beinahe immer richtig stehen, im richtigen Moment das Tempo vorgeben und den passenden nächsten Schritt setzen. Wenn Hadzic konzentriert ans Werk geht und sich auf seine Stärken besinnt, ist er für den Sportklub Sturm so immens wichtig.

Lukas Spendlhofer – Note: 2,27
Sehr starke Partie von Spendlhofer. Hinten räumte er alles weg, was auf ihn zukam. Als die Offensivaktionen der Wolfsberger immer mehr verebbten, grätsche er auch fast noch den Linienrichter vom Rasen. Spendlhofer war ungewöhnlich oft im gegnerischen Strafraum zu finden und präsentierte sich sehr passgenau und zweikampfstark.

Daniel Offenbacher – Note: 2,45
Am Papier wurde Offenbacher die Rolle des Zentralen Offensiven Mittelfeldspielers zugedacht. Doch wieder einmal fand er überhaupt nicht in das Spiel. Er verlor oft, zumeist völlig unnötig, den Ball und vermochte kaum einen Zweikampf zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit konnte er sich dahingehend, wenn auch nur unwesentlich, steigern. Wäre da nicht sein erster Treffer seit dem November 2014 gewesen, man könnte durchaus von einer unterirdischen Leistung des Scheiflingers sprechen. Hoffentlich gibt ihm sein Torerfolg jenes Selbstvertrauen, um die Erwartungen die einst in seine Verpflichtung gesetzt wurden, irgendwann auch zu erfüllen.

Simon Piesinger – Note: 2,47
Nach eher schwachen 30 Minuten, steigerte sich der Linzer gegen Wolfsberg beinahe in einen „No Piesi – No Party“ ähnlichen Spielrausch. Er war gestern der Dreh- und Angelpunkt im Spiel von Sturm, zeigte sich extrem ballsicher, konnte viele Bälle abfangen und agierte zudem sehr offensiv. Auch wenn seine Passgenauigkeit noch sehr zu wünschen lässt, diejenigen seiner Bälle, die einen Abnehmer fanden, sorgten zumeist für Gefahr für das Tor von Christian Dobnik. Piesinger war die Freude, mit der er seinem Beruf nachging, in jeder Aktion anzusehen.

Marvin Potzmann – Note 2,52
Der Burgenländer konnte gestern 80% seiner Zweikämpfe gewinnen. Auch für einen Außenverteidiger ist dies ein sehr beeindruckender Wert. Seine kompromisslosen Tacklings wussten zu gefallen, sein Stellungsspiel war ausgezeichnet. In der Spieleröffnung war und ist er nach wie vor verbesserungsfähig.

Christian Klem – Note: 2,78
Eine sehr unauffällige Partie des Urgesteins. Erfüllte seinen Part trocken und solide. Glanzlichter vermochte er allerdings keine zu setzen. Einem Routinier, wie er mittlerweile einer ist, müsste man eigentlich zutrauen mehr Leaderqualitäten zu haben.

Kristijan Dobras – Note: 2,87
Dobras war gestern stets bemüht das Spiel der Schwarz-Weißen schnell zu machen. Immer wieder gelangen ihm brauchbare Pässe in die Spitze. Mit seiner Balleroberung und dem mustergültigen Assist zum 2:0 sorgte er für ein echtes Highlight. Somit war er auch der Spieler mit den meisten Torschussbeteiligungen: Zweimal versuchte er es selber, viermal bereite er einen solchen vor.

Thorsten Schick – Note: 2,90
Bewies erneut, dass er alles andere als ein abgebrühter Goalgetter ist. Schick ist nunmehr seit 19 Bundesliga-Spielen ohne Torerfolg. Auch gestern scheiterte er kläglich, als er allein auf Dobnik zulief, und viel zu lange zögerte. Auch in anderen Szenen zeigte sich, dass dem Grazer zurzeit einfach das Selbstvertrauen vor dem Tor fehlt. Positiv war seine Beweglichkeit und sein unermüdlicher Einsatz. Auch wenn vieles so ganz und gar nicht geklappt hat.

Eingewechselt:

Andreas Gruber – Note: 2,29
Wurde zwar erst in Minute 70 für Dobras ins Spiel gebracht, nichtsdestotrotz war Gruber gegen Wolfsberg in mehrerer Hinsicht sehr auffällig: In nur 20 Minuten kam er zu 5 Flankenversuchen, wobei alle misslangen. Zudem konnte er nur einen von sechs Zweikämpfen für sich entscheiden. Allerdings kam er zu drei Torchancen, wobei er bei einem Schuss an die Stange Pech hatte.

Zu kurz eingesetzt:

Bright Edomwonyi – Note: 3,03

Sandi Lovric – Note: 2,47

 

Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 201 eingegangene Bewertungen und widmet Michael Madl diesen Song. Maps sind jene von Frankreich, pack up Capitano!

 

3 Kommentare

  1. Rene90 sagt:

    überraschend bei allen Bewertungen bzw Analysen bzw auch dem Spielbericht ist jene Tatsache, dass Spendlhofer ebenfalls eine 100% Torchance nach einem super getretenen Freistoß von Schick

  2. Rene90 sagt:

    Zusatz
    vergeben hat. Warum darüber nicht bewertet bzw berichtet wurde ist mir ein Rätsel.
    Leistungen werden nur nach Tore, Assist und Danlobby entschieden, nicht ein ganzes Spiel als Gesamtes, kannten ja auch nicht erwarten wenn eine Fanlobby bewertet. Offenbacher war eine Katastrophe, Tor war ok, sonst 90 Min keine einzige gezielte positive Aktion bis zur Auswechslung. Seine Benotung im Mittelfeld. Geht es hier nach Leistung oder Sympathie?

    • Arch Stanton sagt:

      Es ist wohl so, dass auch wenn es mehr als 200 Bewertungen gibt, diese nun einmal subjektiv sind und auch der Durchschnitt daraus nie ganz objektiv sein kann. Und doch spiegeln zumindest die Zahlen so etwas wie eine Gesamtmeinung, wenigstens rechnerisch.
      Meiner Meinung nach wurden hier die Leistungen der Spieler dann auch gut beschrieben, wenn auch an der rechten Seite mit Silben gespart wurde.
      Zudem haben wir in diesem Forum ja die Möglichkeit, jegliche Einzelheit zu diskutieren..

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