Krone richten

Spielvorschau: SK Sturm Graz vs. TSV Hartberg

Endlich rollt es auch wieder in der heimischen Liga, das Leder, das uns die Welt bedeutet – oder so ähnlich. Der Auftakt Sturms gegen den überraschenden und lizenztraumatisierten Aufsteiger aus Hartberg könnte dabei aus mehreren Gründen wichtiger kaum sein.

Down with the Sickness

Einerseits herrscht im Umfeld Sturms ob einiger abenteuerlichen Transferaktivitäten eine unnötige Negativstimmung, die es gilt, schnellstmöglich aus der Welt zu schaffen. Zum anderen startet man in Graz in die bekanntermaßen schwere Mission, eine sensationelle Saison bestätigen zu wollen. Wie unangenehm das werden kann, sollte bekannt sein. Auch Günter Kreissl betonte im Vorfeld stets, so auch hier, welch große Herausforderung das in der Regel darstellt. Die Wiener können sowieso ein Lied davon singen, aber auch beim einzig wahren Verein des Landes kennt man solch düstere Episoden, die man lieber schnell wieder zu vergessen versucht. Hinzu kommt, dass die stark veränderte Elf in Amsterdam gegen einen mächtigen Gegner nicht unbedingt zu überzeugen wusste. Manch einer sieht daher ohnehin das Ende nahen und Sturm bereits mittendrin im Abstiegskampf – jährlich grüßt er, so auch heuer, der grantelnde, steirische Murmelpanther. So oder so, Sturm braucht schnell ein Erfolgserlebnis, einen guten Saisonstart, um baldigst in die Spur zu finden und Euphorie zu erzeugen. Es wäre dies Balsam für den gesamten Verein und ein ideales Signal in Richtung Schwarzmalerei. Denn grundsätzlich spricht nichts dagegen, auch in dieser Saison neuerlich zu überraschen.

Schwacher Besucherandrang

Trotz der dem Spiel zugrunde liegenden immensen Bedeutung hält sich der Besucheransturm aus völlig unerklärlichen Gründen – Urlaubszeit hin oder her – bedauerlicherweise noch in Grenzen: Knapp 10.000 Tickets wurden bis dato abgesetzt. Das mag in Ordnung erscheinen, ist eines SK Sturm tatsächlich aber unwürdig. Dabei wird es den Funken von den Rängen dringend brauchen, um das Feuer zu entzünden, das uns kürzlich noch zu Cupsieger- und Vizemeisterehren verhalf. Wer also noch unentschlossen ist – Ticket sichern! Denn Liebenau muss erneut brennen.

Die Fans können abermals ein wichtiger Faktor werden. © Martin Hirtenfellner Fotografie

Verkehrte Welt

Nach dem etwas ernüchternden Champions-League-Ausflug in eine der Hauptstädte des Easy Going erscheint die Partie gegen die Oststeirer in etwa wie ein Umstieg von Lamborghini auf Daihatsu. Mit der zu erwartenden Spielausrichtung verhält es sich ganz ähnlich: Hat man in der Johan-Cruyff-Arena den Gastgebern freilich noch das Spiel überlassen, so wird Sturm diesen Part nun aller Voraussicht nach zu übernehmen haben. Als Geringschätzung des Gegners sollte genannter Vergleich aber keineswegs verstanden werden. Traditionell sind es vor allem die Aufsteiger, die insbesondere in frühen Phasen der Saison zu überraschen wissen und Sturm nicht selten ein Bein stellen konnten. Und gibt es da nicht auch noch eine Rechnung zu begleichen?

Ab ins Chaos

Wie eingangs erwähnt, kann die Bestätigung einer starken Saison durchaus zum Stolperstein werden – und wie. Wir schreiben das Jahr 2012, Sturm ist frischgebackener Meister – man gönnt sich ja sonst nichts. So darf es auch ruhig weitergehen, war man geneigt, zu glauben. Tat es aber nicht. Sturm kam einfach nicht in die Gänge und dann war da plötzlich Hartberg, ein vermeintlich dankbares Los im ÖFB-Cup. Der Rest ist bekannt. Im Cup gab es kein Weiterkommen, für Franco Foda kein Weitermachen und plötzlich regierte das blanke Chaos. Doch nicht nur Negatives ist mit Hartberg zu verbinden: Drei Jahre später feierte man ein gemütliches 6:0 in selbigem Bewerb, ein gewisser Kristijan Dobras lieferte in dieser Partie eine grandiose Leistung ab. Aber nicht nur er wusste zu überzeugen: Erstmalig mit von der Partie war nämlich auch das attraktivste, kompetenteste und allen voran trotzdem stets bescheidenste Fußballportal des Landes. Es war dies unsere Pflichtspielpremiere.

Im Fokus

Gespannt darf man außerdem sein, wie gut eine neu zusammengesetzte Sturm-Elf gegen einen durchaus schlagbaren Gegner bereits funktioniert. Ajax ließ diesbezüglich nur sehr bedingt Schlüsse zu und mag als Bewährungsprobe womöglich doch eine Nummer zu groß gewesen sein. Insbesondere in der Offensive darf man sich weitaus mehr Action erwarten. Im Fokus werden aber wohl nicht nur Neuzugänge in den Reihen der Blackys stehen, sondern auch Ivan Ljubic, seines Zeichens Sturmspieler im Dienste des Aufsteigers, und allen voran Markus Schopp, der an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt. Schiedsrichter der Partie ist in Graz ein selten gesehener Akteur: Rene Eisner. Als Steirer ist es ihm lediglich dann gestattet, Spiele mit Sturm-Beteiligung zu pfeifen, wenn beide Teams aus der Grünen Mark stammen.

Spieldaten:

SK Sturm Graz vs. TSV Hartberg

Samstag, 28.07.2018, 17:00, Merkur-Arena, Graz

Schiedsrichter: Rene Eisner

Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Spendlhofer, Avlonitis, Maresic; Koch, Lackner, Lovric, Zulj, Hierländer; Pink, Eze

Ersatz: Schützenauer; Hosiner, Schrammel, Ovenstad, Ferreira, Grozurek, Huspek

Es fehlt: Jakob Jantscher

 

11 Kommentare

  1. Wenn wir hier stehen sagt:

    Täusch ich mich, oder sind in der möglichen Aufstellung nur 10 Spieler? 😀

  2. Ennstaler sagt:

    Ich versteh nicht, wieso Huspek fast nie von Anfang an spielt.

  3. magictriangle sagt:

    Der Hussi hat, seit Vogel da ist kein Leiberl mehr. Wäre interessant was da vorgefallen ist.

    Die Ersatzbank schaut mager aus : Ovenstad, Hosiner, Ferreira und Schrammel — oje sag ich nur dazu . Kann man die nicht in die Regionalliga verfrachten und junge dazunehmen????

    Echt schwach die 4. Und  Grozurek braucht noch Zeit anscheinend, aber kämpfen und rackern darf er trotzdem schon ab jetzt, bitte höflichst !

    • Wistint sagt:

      Bei dieser Esatzbank bekommst das Grausen. Ich wäre auch dafür Junge einzubauen, aber das zählt bei Sturm jetzt nicht mehr, schade.

  4. GazzaII sagt:

    Keine Ahnung aber 10000 Tickets, nach der Transferzeit und dem Auftakt finde ich jetzt nicht so schlecht, kann man mit +12000 Zuschauern rechnen, was gegen den Gegner mMn durchaus gut ist

  5. schmitz sagt:

    Gibt es noch Karten in Fansektor????

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