Keine Punkte in Wien
In Floridsdorf ging es im Freitagabendspiel gegen den Tabellenzweiten, der bereits seit vier Pflichtspielen ungeschlagen war. Auch in diesem Flutlichtspiel sollte sich dieser Erfolgslauf fortsetzen. Bei Sturm II ersetzte der im Winter zurückgeholte Simon Nelson den gelb-rot-gesperrten Kapitän Gabriel Haider. Die Schleife trug an diesem Abend Keeper Matteo Bignetti. Überraschend fehlte Samuel Stückler im Kader der jungen Schwoazn, für ihn rückte der 17-jährige Jacob Hödl in die Startelf. An der Seitenlinie vertrat Co-Trainer Thomas Kaiser Coach Jürgen Säumel, der seine Rotsperre absitzen musste.

Nach etwas mehr als einem Jahr und Zwischenstopp in Altach absolvierte Simon Nelson wieder eine Partie für die Schwoazn – © SturmNetz
Floridsdorfer Sturmlauf, aber keine Tore
Schiedsrichter Oliver Fluch pfiff die Partie pünktlich um 18 Uhr 10 an. Beide Mannschaften starteten engagiert in die Partie. Der Floridsdorfer AC deutete seine Gefährlichkeit erstmals in Minute 4 an, als Flavio über die rechte Seite durchbrach, sein Ball in die Mitte aber noch geblockt werden konnte. Quasi im Gegenzug kam Sturm II zu seiner vermutlich besten Torchance im ganzen Spiel. Antonio Ilic verlängerte einen weiten Ball von Rechtsverteidiger Senad Mustafic in den Strafraum, Leon Grgic schaltete am schnellsten und stürmte in die Lücke. Sein erster Stanglpass-Versuch mit rechts wurde noch geblockt, also folgte der schöne Heber mit links, der Peter Kiedls Kopf fand. Kiedl setzte den Ball gut in Richtung rechte Kreuzecke, traf jedoch leider nur die Latte.
Wenige Minuten später zeigte der Floridsdorfer Stürmer Paolo Bertaccini, dass mit ihm an diesem Abend zu rechnen ist. Nach gutem Zuspiel versuchte er, mit einem Drehschuss Bignetti im Tor zu überraschen. Der Grazer Keeper hatte mit dem leicht abgefälschten Ball aber keine Probleme. Schon in der 10. Minute hätte Nermin Haljeta auf 1:0 für die Hausherren stellen können, nach gutem Zuspiel von Flavio legte er sich den Ball im Strafraum aber zu weit vor und Bignetti kam gut raus. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit gab es Halbchancen auf beiden Seiten (Ilic 16′ und 26′, Kiedl 23′ bzw. Bertaccini 20′ und 30′), für echte Gefahr sorgte aber vor allem der Mann des Spiels, Flavio dos Santos Dias. In Minute 35 hatte er Raum und Zeit, um eine Hereingabe in den Grazer Strafraum gut zu verwerten. Für einen Moment hielt das ganze Stadion die Luft an, bevor der Mann mit der guten Schusstechnik zum Abschluss kam. Sein Schuss sauste aber knapp links am Tor vorbei. Auch die letzte gefährliche Aktion der ersten 45 Minuten gehörte dem Kapverdier, als er wenig später erneut in den Strafraum einlief. Diesmal wurde er jedoch gut vom herauseilenden Grazer Kapitän gestellt. Somit ging es mit Vorteilen für den FAC, aber dennoch torlos in die Pause.

Kapitän Matteo Bignetti hatte mit der Floridsdorfer Offensive alle Hände voll zu tun. – © SturmNetz
Viele Chancen und ein Tor
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. In den ersten Minuten fand das Spiel vorrangig in der Floridsdorfer Hälfte statt, konkrete Torchancen entstanden daraus jedoch keine. Eine scharfer Flachschuss von Hödl in der 61. Minute, der durch das Abfälschen noch gefährlich werden hätte können, war das höchste der Gefühle. Wenig später versuchte es der eingewechselte FAC-Stürmer Yannick Woudstra mit einer Direktabnahme im Strafraum. Bignetti hätte den Ball gehabt, doch noch bevor er eingreifen konnte, klärte Abwehrchef Sebastian Pirker akrobatisch. Auch Nikola Stošić zeigte, welchen Wert er für die Mannschaft haben kann. In der 73. Minute hätte der FAC nach einem Sturm-Freistoß eine hervorragende Kontersituation vorgefunden, eine 2:1-Situation gegen Rechtsverteidiger Mustafic. Stošić, der den Rückraum absicherte, schaltete aber schnell und brachte Flavio mit einem leichten Stoß zu Fall. Die logische Gelbe Karte trägt das Prädikat „wertvoll“. Nur zwei Minuten später trat er auch am anderen Ende des Spielfelds in Erscheinung, nach Zuspiel von Kiedl zog er außerhalb des Strafraums ab. Der Ball hätte sich wohl schön Richtung Kreuzeck gesenkt, wurde aber noch von einem FAC-Verteidiger ins Toraus geköpfelt. Treffsicherer erwiesen sich die Floridsdorfer quasi im Gegenzug. Nach einer schnellen Kombination über links und einem misslungenen Klärungsversuch des eingewechselten David Burger legte Nico Grimbs Nermin Haljeta den Ball im Grazer Strafraum auf. Aufgrund des dort herrschenden Chaos und des herausgerückten Keepers konnte Haljeta problemlos zum 1:0-Siegtreffer für die Heimmannschaft einschieben. Danach verhielt es sich mit dem Spiel wie in Minute 7 mit dem Ball: Die Luft war draußen. In der dritten Minute der Nachspielzeit hatte Tizian-Valentino Scharmer nach einem Karner-Freistoß noch die Chance auf den Lucky Punch, doch der Tiroler setzte den Ball aus kürzester Distanz am Tor vorbei. Somit endete das Duell gegen die topplatzierten Wiener ohne einen Torschuss der Jungblackys verdient mit einer 0:1-Niederlage.
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