Keine Punkte beim Ligakrösus
An einem herrlichen Sonntagabend traf mit Salzburg und Sturm die derzeitige Elite der österreichischen Fußball-Bundesliga zum Stelldichein! Sturm war gegen den überlegenen Tabellenführer natürlich klarer Außenseiter, mit einem Sieg hätten die Blackys jedoch auf fünf Zähler an die Bullen in der Tabelle herankommen können. Für eine Überraschung mit ausschlaggebend war mit Sicherheit auch, wie gut Sturm die Europacup-Schlacht gegen Real Sociedad wegstecken konnte. Die Salzburger sind aktuell rein spielerisch mit Sicherheit mindestens auf dem Level der Basken zu sehen, weshalb wieder eine äußerst konzentrierte Leistung von Nöten ist, um den Serienmeister zu biegen. Wie es funktionieren kann, zeigten Jantscher, Ljubic und Co. beim 3:1-Auswärtssieg im November 2020, auch wenn die diesjährige Mannschaft der Salzburger heuer noch um mindestens eine Stufe stärker agiert als vergangene Saison.
Der Favoritenrolle gerecht
Die Hausherren legten gleich gut los und zwangen Jörg Siebenhandl durch einen Schuss von Karim Adeyemi bereits in der zweiten Spielminute zu einer ersten Parade. Aber auch Sturm versteckte sich nicht, attackierte früh, bekam aber in der fünften Minute das perfekte Umschaltspiel der Gastgeber eiskalt präsentiert: Nach einem Ballverlust von Sturm in der Offensive, sorgte ein perfekter Ball für eine 3 zu 1-Überzahl-Situation, woraufhin Rasmus Kristensen alleine vor Siebenhandl leichtes Spiel hatte und zur frühen 1:0-Fürhung netzte. Sturm ließ sich nach dem Verlusttreffer immer weiter hinten rein drücken und hatte ein ums andere Mal Probleme, sich vom Offensivdruck der Salzburger zu befreien. Zumindest auf den Rängen hatten die Gäste im gut gefüllten Auswärtsblock die akustische Oberhand. Wirklich beflügelt wirkte das Team von Coach Ilzer durch den beherzten Support zunächst nicht, auch wenn man ab der 15. Spielminute das Spiel etwas besser in den Begriff bekam. In der 22. Minute ging es dann wieder einmal zu schnell für Sturm – wieder reichte ein perfekter Pass – diesmal auf den Top-Torschützen Karim Adeyemi, der den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken musste. Sturm hatte bisher wenig entgegenzusetzen, weshalb der 0:2-Rückstand zu diesem Zeitpunkt auch völlig in Ordnung ging. In der 34. Minute tauchte Sturm zum ersten Mal wirklich gefährlich vor dem Kasten der Salzburger auf, doch Jakob Jantscher scheiterte nach toller Vorarbeit von Stankovic an Keeper Philipp Köhn. Doch die Bullen blieben weiter am Drücker und glänzten mit schnellen Spielzügen und punktgenauen Zuspielen in der Offensive, die man in der heimischen Liga von keinem anderen Team zu sehen bekommt – so ehrlich muss man sein. Mit dem 0:2 zur Pause war Sturm eigentlich somit noch gut bedient.
Ereignisreicher zweiter Durchgang
Die zweite Hälfte hatte es gleich von Beginn an ordentlich in sich! Salzburg spielte weiterhin auf den nächsten Treffer, doch Sturm trat deutlich mutiger auf. In der 50. Minute kombinierten sich Blackys gefällig in die heiße Zone, ein Abschluss von Kelvin Yeboah fand zunächst nicht den Weg in den Kasten, Jakob Jantscher machte es danach besser und sorgte für den Anschlusstreffer! Der Jubel der mitgereisten Grazer war noch in vollem Gange, da entschied Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nach einem Foul von Wüthrich an Adeyemi auf Elfmeter für Salzburg. Doch der VAR hatte bereits zuvor ein Foul von Andreas Ulmer an Andreas Kuen gesehen, weshalb der Strafstoß zurecht zurückgenommen wurde. Die Partie wurde nun immer hektischer. Sturm versuchte, den Schwung des Anschlusstreffers mitzunehmen und auch Salzburg spielte weiterhin mit offenem Visier. In der 62. Spielminute gab es erneut Elfer-Alarm im Sturm-Sechzehner. Diesmal blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm und auch der VAR bestätigte zum Unmut des Salzburger Publikums, dass es sich nicht um eine regelwidrige Aktion handelte. Bis zur 75. Spielminute schien für Sturm noch alles drinnen zu sein, ehe Jörg Siebenhandl einen eigentlich ungefährlichen Ball nicht festhalten konnte und das Spielgerät hinter die Torlinie zu Boden prallen ließ. In der 80. Spielminute setzte Karim Adeyemi noch einen drauf und machte mit einem traumhaften Schuss das 4:1. Zuvor hatte man es den Salzburgern aber deutlich zu leicht gemacht. Zugutehalten musste man den Blackys aber, dass man sich nicht aufgab und kurz nach dem vierten Gegentreffer sogar noch eine Doppelchance zu einem weiteren Anschlusstreffer vorfand. Zu mehr als einem Sturm-Treffer sollte es an diesem Abend jedoch nicht mehr reichen. Sturm zeigte sich in der zweiten Hälfte im Gegensatz zur ersten Halbzeit verbessert und hätte mit etwas Glück zwischenzeitlich auch den Ausgleich schaffen können. Im Endeffekt war der Favorit aus Salzburg aber über weite Teile des Spiels übermächtig, weshalb die Niederlage auch in dieser Höhe durchaus in Ordnung ging.
Ein intelligenter Sportdirektor verlängert in so einer Phase den Vertrag mit Jörg um ein weiteres Jahr. Erstens um das Vertrauen zu stärken und zweitens, da die Verhandlung sicherlich leichter fällt bzw. die Verlängerung „günstiger“ (oder überhaupt!) zu erlangen ist. Wir dürfen nicht vergessen welche Konstanz ein Jörg Siebenhandl über all die Jahre erbracht hat. Eine Verlängerung von einem Jahr hat meiner Meinung nach ohnehin fast nur einen symbolischen Akt.
Von einer Pause für Jörg halte ich wenig bis gar nichts, da so eine Aktion das Vertrauen massiv schädigen würde. Vor allem bei Torleuten ist das Vertrauen das Um und Auf! Gerade jetzt ist es wichtig, dass er sich wieder beweisen kann und sein Selbstvertrauen erlangt.
Aber so weit denken anscheinend nur wenige, in diesem Forum wohl aber noch mehr als auf Social Media.
Zum Thema Pause: wenn das vertrauen durch ein pauserl in einem cupspiel leidet ist das vertrauen eigentlich eh nix wert. Ich glaub auch dass so eine Pause wenn der grund klar kommuniziert wird nicht zwangsläufig als was schlechtes gesehen wird.
Am Donnerstag wars bitter; heute wars wurscht. Solche Fehler passieren Ihm in der Saison nicht mehr. In 7Handl we trust!!
@Grazer1909: Ja eine Pause wäre evtl. mal angebracht gewesen, aber doch NICHT GENAU nach diesen Fehlern. In einer ruhigen Zeit, in der die Pause nicht basierend auf Leistungen erfolgt, dann ja.
Und btw: Jedes Cupspiel ist grundsätzlich wie ein Endspiel, aber will anscheinend auch nicht ganz verstanden werden.
Naja Jörg ist nach Vertragsende auch weit über 30…ob wir da jetzt noch einen Top Vertrag (mit Raika Unterstützung) raushauen sollten ist fraglich. Zudem könntest Maric und Schützenauer dann gleich die Fristlose überreichen bzw. alle TWs in der Jugend umschulen. Und nein die 1 Jahr Verlängerung brauche ich nicht. War bei Gratzei schon komplett sinnlos und nur ein Zuckerl an den Spieler ohne Wert für den Verein.
Und was wenn er gegen Ried wieder patzt? Und gegen den WAC wieder? Ihn in der Schusslinie zu behalten kann sinnvoll sein solange nichts schief geht…2x hintereinander ist nicht normal – vor allem für ihn. Und der Vertrauens-Logik nach müssten wir mit allen TW außer 7 sofort die Verträge auflösen…da kein Vertrauen da.
Wenn sich jemand den Fuß bricht spielt er ja auch nicht gerade deswegen weiter….nein er wird ausgewechselt und wird behandelt….Therapie…etc.
Mentale Defizite können wir nicht mit „Vertrauen“ wegignorieren. Wenn man dir vertraut hast dann umso mehr Druck nicht zum 3x in Folge alle im Stich zu lassen. Solche Gedanken kommen auf und werden die nicht bekämpft können die physisch und auch körperlich krank machen. 7 ins Burn-Out zu vertrauen kann nicht die Lösung sein…ein Fehler kann immer passieren….2 sind schon sehr auffällig…bei 3 können wir dann bei Karius nachfragen.
7 ist Profi genug zu wissen dass das wenn er 1x in Jahren (!) auf der Bank oder Tribüne sitzt es nicht automatisch heißt keiner vertraut dir. Es kann nicht der Anspruch sein einen Spieler 100% spielen zu lassen ohne wenn und aber. Macht weder körperlich noch mental Sinn.
Und einer der ältesten Spieler und Vize-Captain kann sich nicht Selbstvertrauen erspielen…wir sind hier im Profisport. Wenn 7 kein Rückhalt ist merkt das gesamte Team das…vor allem die Jungen. Die TW Position ist zentral. Ab jetzt wird jeder zusätzlicher Fehler zu interner und externer Kritik führen…automatisch.
Was am wichtigsten zu erwähnen ist: Es ist kein Form-Tief. Er spielt ja konstant gut hat dann aber für einen Moment monströse Aussetzer. Ohne Fremdeinwirkung. Auf offener Bühne auf Besserung zu hoffen kann schwer in die Hose gehen.
Ich denke manchmal muss man Spieler auch vor sich selbst schützen. Z.B. Ehrenreich als er damals in 4 Spielen hintereinander katastrophale Fehler gemacht hat und fast im Alleingang 2 EL Spiele verloren hat. FF hat damals auch gesagt dass Ehrenreich weiterspielen darf weil er ihm vertraut, das Vertrauen hat er ihm mit weiteren Fehlern zurückgezahlt.
Jörg jetzt als „Bestrafung“ nicht spielen zu lassen, finde ich auch komplett sinnlos. Aber ihn vor sich selbst schützen und ihn mal eine Partie draußen lassen einfach damit er nicht komplett übermotiviert ins Spiel geht, vielleicht dadurch wieder einen Fehler macht und sich die Abwärtsspirale weiter dreht.