Keine Chance dem Gewitter!
Lasst uns kurz zurückreisen. Zurückreisen, hinein in den sagenhaften Sonntagabend am 20. Mai 2018. Spieler, Trainerstab, Funktionäre und Fans liegen sich nach dem Heimsieg gegen die Admira in den Armen: Der Cupsieg wird gefeiert, der Vizemeistertitel bejubelt, Christian Gratzei verabschiedet und die soeben verkündete Vertragsverlängerung des Eigenbauspielers und Youngsters Dario Maresic versetzt auch noch den letzten anwesenden Aficionado in Ekstase. Die schwarz-weiße Welt scheint schier perfekt, der oft zitierte Sturmgeist lebt auf wie schon lange nicht. Die Champions League wartet. Siege gegen Gegner wie den FC Basel oder Ajax Amsterdam erscheinen für den euphorisierten Sturmfan absolut im Bereich des zwar nicht Wahrscheinlichen, aber durchaus Möglichen zu liegen. Die Fans der Blackys träumen bereits von einer Fortsetzung längst vergangener internationaler Erfolge.
Wieder in der Gegenwart angekommen, nur zwei Wochen später, gleicht das Stimmungsgemüt einiger Anhänger des Sportklub Sturm Graz jenem auf einer Beerdigung. Ein grandioser und höchst einfallsreicher Schachzug eines Wiener Sportdirektors, ein längst feststehender Abgang zum grün-weißen Hauptstadtklub und eine Ausstiegsklausel reichen also schon wieder aus, um ein düsteres Gewitter über Graz entstehen zu lassen. Über jenem Graz, dass gerade noch sonnige Höchsttemperaturen aufweisen konnte.
Vorweg sei gesagt, dass die Aufregung, die große Enttäuschung und der allgemeine Grant in der Anhängerschaft der Blackys absolut nachvollziehbar ist und auch der Autor dieser Zeilen einige Tage gebraucht hat, um die Entwicklungen der letzten Wochen zu verdauen. Dies ist ihm nun gelungen und deshalb möchte er auch andere Fans dazu ermutigen, wieder positiv nach vorne zu blicken und versuchen, trotz aller Umstände Zuversicht im schwarz-weißen Lager zu erzeugen. Im Folgenden soll nun auf einige kleine Wolken eingegangen werden, die sich immer mehr zu einem großen Unwetter zusammenbrauen, obwohl sie im einzelnen gar nicht so tragisch sind, wie sie erscheinen.
Ein G’riss um die Cupsieger
Ihnen wurde schon genug mediale Aufmerksamkeit geschenkt und auch wenn es schmerzt, sollte man sich als Sturmfan so schnell wie möglich damit abfinden, dass mit James Jeggo und Uros Matic zumindest zwei absolute Lieblingsspieler der vergangenen zwei Jahre, trotz einiger Bekentnisse zum Verein, ab der kommenden Saison für die Wiener Austria auflaufen werden. Auch Christian Schoissengeyr wird, nachdem er sich bei den Vertragsverhandlungen mit Geschäftsführer Sport Günter Kreissl verpokert hat, ebenso die Reise an den Verteilerkreis antreten – aufgrund seiner Leistungen in der vergangen Saison ein verschmerzbarer Abgang. Ob die Vorgehensweise der Austria mit Erfolg gekrönt ist, wird man in Bälde sehen. Marvin Potzmann hat sich wiederum für den grün-weißen Hauptstadtklub entschieden und wird bei Rapid Wien versuchen, seine erste konstant gute Saison zu bestätigen. Dieser Abgang stand allerdings bereits Monate vor seiner Publizierung fest und dürfte wohl nur mehr den größten Optimisten überrascht haben.
Dass mit Bright Edomwonyi ein weiterer Akteur des Cupsiegers 2018 nach Wien-Favoriten wechseln könnte, ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Die Entscheidung, wie es mit dem Nigerianer weitergeht, liegt ausschließlich bei dem Spieler und seinem türkischen Verein Rizespor – Sturm hat darauf wenig Einfluss, zumal man sich die Ablösesumme wohl nicht leisten können wird, beziehungsweise nicht will. Mit Thorsten Röcher steht seit heute der nächste Abgang fest. Der FC Ingolstadt macht von der vertraglich festgeschriebenen Ablösesumme Gebrauch und holt den Flügelflitzer um kolportierte 1.25 Millionen Euro, zugegebener Maßen recht günstig, in die zweite deutsche Bundesliga. Laut Günter Kreissl sei diese Klausel ein K.O.-Kriterium gewesen, um den Niederösterreicher im vergangenen Sommer vom SV Mattersburg nach Graz zu lotsen. Ob die Höhe der Klausel, aufgrund der grandiosen Weiterentwicklung des Spielers in der vergangenen Saison, im Nachhinein völlig zufriedenstellend ist, darf allerdings durchaus hinterfragt werden.
Dass es auch eine sehr schwierige Aufgabe sein wird, Peter Zulj in Graz zu halten, ist ebenso bekannt. Die Auftritte des „Spieler der Saison“ im Nationalteam haben die Begehrlichkeiten am Mittelfeldregisseur mit Sicherheit nicht verringert. Hier hat Sturm aber alles selbst in der Hand. Günter Kreissl betonte bereits, dass es sich in der Causa Zulj um ein Mega-Angebot handeln muss, damit er wechseln darf. Auch Deni Alar dürfte mit seinen 20 Saisontoren Interesse aus dem Ausland geweckt haben und soll ebenfalls über eine Ausstiegsklausel verfügen.
Neue Möglichkeiten beim SK Sturm
Natürlich wäre es ärgerlich, sollten auch noch diese Schlüsselspieler den SK Sturm verlassen. Allerdings würden sich dadurch auch völlig neue Möglichkeiten für die Blackys auftun. Für Thorsten Röcher wurde nun bereits einiges auf das Konto der Schwarz-Weißen überwiesen und sollte für Peter Zulj das kolportierte 6-8 Millionen-Angebot eintrudeln, für das ein Transfer möglich werden sollte, stehen dem SK Sturm Graz budgetäre Mittel zur Verfügung, die es seit der glorreichen Champions League-Zeit nicht mehr gegeben hat.
Günter Kreissl hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er selbst mit geringen finanziellen Mitteln einen schlagfertigen Kader zusammenstellen kann. Wenn diesem nun Millionen zur Verfügung stehen, man also nicht mehr nur nach ablösefreien Spielern Ausschau halten muss, kann dies durchaus auch eine Chance sein, den Kader im Vergleich zur vergangenen Saison vielleicht sogar qualitativ zu verstärken. Das Vertrauen des Autors in die sportliche Führung ist groß, und deshalb ist er auch davon überzeugt, dass Sturm in diesem Sommer einen starken Kader auf die Beine stellen wird. Sei es mit einem Peter Zulj, oder mit einem adäquaten Ersatz, den man sich aufgrund seines Abganges leisten wird können.
Mit Anastasios Avlonitis konnte zudem bereits ein Innenverteidiger verpflichtet werden, der, sollte er an die Leistungen seiner ersten Zeit in Graz anschließen können, durchaus stärker einzuschätzen ist als Ex-Kapitän Christian Schulz oder Neo-Veilchen Schoissengeyr. Mit Markus Lackner hat man zudem einen Spieler verpflichtet, der sowohl in der Innenverteidigung als auch im zentralen Mittelfeld spielen kann und bei den Admiranern ein absoluter Leistungsträger war.
Es gibt noch keinen Grund dazu, den Kader für die neue Saison in Frage zu stellen, weil dieser überhaupt noch nicht feststeht und demnach noch kein einziges Spiel absolviert hat. Man darf sich aber sicher sein, dass in den kommenden Wochen die Sonnenstrahlen in Graz wieder überwiegen werden, sich die Wolken mehr und mehr auflösen werden. Spieler kommen und gehen, was den Verein allerdings ausmacht, sind keine einzelnen Fußballer, sondern das große Ganze und sein gesamtes Umfeld – und das wird auch nach einigen Abgängen und Neuzugängen weiter bestehen.
Die Vergangenheit zeigt: Nichts Neues bei Sturm Graz
Ein weiterer Grund dafür, Ruhe zu bewahren, ist jener, dass es bei Sturm Graz Gang und Gäbe ist, im Sommer einen Umbruch durchzuführen. Wie oft wurden den Grazern nach einer starken Saison, auch von der Konkurrenz, bereits gute Spieler weggekauft? Waren es vor gut einem Jahrzehnt Spieler wie Christoph Leitgeb (RBS), Jürgen Säumel (Turin), Klaus Salmutter (LASK), Thomas Krammer (Austria Wien), Sebastian Prödl (Werder Bremen), Jakob Jantscher (RBS) und Daniel Beichler (Hertha BSC), die den Klub verließen, so waren es in jüngster Vergangenheit Leistungsträger wie Michael Esser (Darmstadt), Florian Kainz (Rapid Wien), Robert Beric (Rapid Wien), Marco Djuricin (RBS), Uros Matic (Kopenhagen) oder Bright Edomwonyi (Rizespor). Trotz all dieser Abgänge ließ sich der SK Sturm Graz nie unterkriegen und stellte in der Folgesaison meist einen Kader auf die Beine, der absolut konkurrenzfähig war.
Günter Kreissl bewies im letzten Sommer, dass Abgänge á la Matic und Edomwonyi kompensiert werden können. Genauso werden auch Abgänge wie Zulj oder Alar auszugleichen sein, sollten diese Spieler Graz tatsächlich verlassen. Der Grazer Sportdirektor meinte zudem bei einem Medientermin kürzlich, dass Heiko Vogel und er bereits seit Wochen arbeiten, um auf etwaige Abgänge vorbereitet zu sein. Demnach sollte man der sportlichen Führung vorerst das Vertrauen schenken, welches sie sich über zwei Jahre hart erarbeitet hat, und einen neuen Kader zusammenstellen lassen, den man früher oder später sowieso wieder bewerten wird. Im Voraus aber schon das Schlimmste herbeizureden macht wenig Sinn und die von Kreissl oft zitierte positive Energie nicht größer.
Das Grundgerüst steht nach wie vor
Zu guter Letzt sollte man bei all den Abgängen bedenken, dass ein gewisses Grundgerüst im Sturm-Kader, selbst wenn alle genannten Spieler den Verein noch verlassen sollten, weiter bestehen wird. Wenn man sich die Elf anschaut, die aller Voraussicht nach auch in der nächsten Saison in Graz zu bestaunen sein wird, dann kann man nach Ansicht des Autors nach wie vor beruhigt schlafen. Mit Siebenhandl hat man einen aktuellen Nationalteam-Torhüter im Kader, hinter ihm tummeln sich drei Nachwuchs-Nationalteam-Goalies. Auf der rechten Abwehrseite hat man mit Koch eine absolute Konstante, im Zentrum mit Maresic, Spendlhofer und Avlonitis hohe Qualität. Ob auf der linken Seite mit Schrammel als Nummer eins geplant wird, wird sich weisen. Im Mittelfeld verfügt man mit Sandi Lovric, Stefan Hierländer und Markus Lackner ebenso über starke Spieler, wie auf den Flügeln mit Huspek und Jantscher, im Angriff wird man definitiv weiter Emeka Eze bestaunen dürfen. Wenn dieser Kader nun noch mit ein paar qualitativ hochwertigen Neuzugängen und einigen vielversprechenden Nachwuchsspielern komplettiert wird, dann wird der SK Sturm Graz auch in Zukunft für positive Schlagzeilen sorgen.
Also lasst uns den positiven Hype nicht von ein paar wechselwilligen Spielern zerstören! Lasst uns auf die neue Saison freuen, auf fantastische Europacup-Reisen und auf die sonnigen Tage, die in der kommenden Spielzeit wieder auf uns warten werden.
Bezüglich der (bestens kompensierten) Abgänge der letzten Jahre (ok, nicht alle waren die großen Nummern, aber viele doch mehr oder weniger lang Stammspieler) noch zu ergänzen: Horvath, Piesinger, Dobras, Avdijaj, Atik, Klem, Offenbacher, Hadzic, und … schon komplett vergessen: Romano Schmid 🙂
Also, kein Grund zur Panik.
Zur Panik seh ich auch keinen Grund, aber Alar tät mir persönlich brutal weh und Edi bei den Veilchen genauso! Außerdem denk i das Edi/Deni uns sehr schmerzen würden weil besonders Edi wirklich a Waffe is, die i net gegen uns haben möcht!
außerdem, auch wenn wir es schaffen die Abgänge adäquat zu ersetzen , ist dennoch zu bedenken, dass uns der halbe Kader ab geht der noch dazu zum Großteil die letzten zwei Jahre zusammen und sich dabei auch eingespielt haben! über die ganze Saison gesehen mache ich mir auch nicht wirklich große Sorgen jedoch mit einer komplett neuen Mannschaft in die Europa Quali zu gehen, halt ich für sagen wir suboptimal..
also ich sehe das genauso und kann die „schlechte Stimmung“ der letzten Woche nicht ganz nachvollziehen. natürlich ist es bitter wenn der eine oder ander Spieler Sturm verlässt, in Wahrheit ist aber noch nix großartigeres passiert, was nicht ohnehin jedes Jahr läuft…
Jeggo: war in diesem Jahr sicher eine Stütze, man sollte nicht vergessen, dass die meisten hier zu Saisonbeginn ihn nicht im Stamm gesehen haben und lieber einen Lovric gehabt hätten – jetzt gilt es den Beweis anzutreten
Potzmann: hat in drei Jahren eine gute Saison gespielt, wird abgehen, keine Frage – sollte aber ersetzbar sein – er erinnert mich ein wenig an Hölzl, nur das der seine Traumsaison am Anfang hatte. schauen wir einmal ob Potzi auch bei Rapid funktioniert
Röcher: ablösefrei von Mattersburg, eine Saison später um >1 Mio. verkauft! Top-Transfer, auch wenn er abgeht – vor der Saison hatten ihn die wenigsten auf der Rechnung, wer sagt, dass GL nicht wieder so einen Goldgriff macht?
Schoissi: Mitläufer und Ergänzungsspieler – durch Avlonitis mehr als gut ersetzt
Matic: verstehe die Aufregung sowieso nicht: war eine Halbsaison bei Sturm, um gutes Geld verscherbelt, hat sich in einer Liga, die nix besser ist als unsere, nicht durchsetzen können und macht bei der Austria einen Neustart. na und? habe keine Beziehung zu ihm und er keine zu Sturm – mir egal wo der spielt
Edi: hat ebenfalls eine Halbsaison gespielt, guter Stürmer, mit Eze (wenn wieder fit) haben wir (für mich) einen besseren Ersatz
bis dato also meiner Meinung noch nix passiert, mit Avlo und Lackner sogar gut ersetzt. Weh tun würde sicherlich der Verlust von Alar und Zulj – aber da ist noch nix passiert, somit habe ich persönlich noch kein „Verständnis“ für Trübsal blasen. Aber irgendwie hat das auch was positives und erinnert mich an die Situation genau vor einem Jahr – viele Spieler weg, viele neue, deren Explosion noch nicht zu erwarten war, noch dazu mit dem für viele ungeliebten Trainer in die neue Saison ohne jegliche Erwartungen gegangen – wir Sturmfans neigen eh ansonsten zu Euphoriestürmen und sind dann mit einem dritten Platz enttäuscht, da schadet es nicht, demütiger in die Saison zu gehen, und sich dafür über einen dritten Platz ausgiebig zu freuen 🙂 – und wie heuer geht halt hin und wieder was auf!
Eine mögliche Grundaufstellung inkl. Bank für 2018/2019, Stand heute, schaut ja nicht so schlecht aus:
Siebenhandl (Schützenauer)
Koch, Spendlhofer, Maresic, Avlonitis, Schrammel, Luan, Skrivanek
Hierländer, Zulj, Lovric, Lackner, Huspek, Jantscher, Ljubic, Lema, Fadinger, Filip
Eze, Alar, Schubert
Dazu vielleicht Gebauer, andere zwei oder drei sofort taugliche Neuzugänge je nach weiteren Abgängen (offensiver Links- und Rechtsverteidiger, Stürmer, Links/Rechtsaußen), plus zwei oder drei Amateure, die schon am Sprung sind, aber die keiner richtig kennt….
Sowohl dieser Artikel von Stefan Krainz, als auch einige Kommentare sind tatsächlich exakt das Gegenteil von jenen Kommentaren jener Sturm-Fans (nicht nur in diesem Forum), die die letzt-wöchentlichen Entwicklungen halt eher negativ sehen.
Hier wird halt fast alles positiv und in fast allem eine Chance gesehen, als ob man schon hoffen sollte, dass Zulj uns verlässt und Kreissl sich mit dem eingenommenen Geld erneut beweisen kann (tut mir leid, aber das kann man auch so interpretieren).
Es muss nur jedem klar sein, dass Sturm nicht jedes Jahr so ein „Glück“ haben kann wie letztes Jahr mit dem Transfer von Zulj und Röcher!
Es gibt halt auch Sturm-Fans (und ich zähle mich auch zu jenen), die nach einer guten Saison auf Basis einer funktionierenden Mannschaft eine Weiterentwicklung und nicht den traditionellen Neustart sehen wollen. Wer hier Entwicklungen der Vergangenheit hervor holt um damit zu zeigen, dass man für die neue Saison eh positiv gestimmt sein kann, will offensichtlich keine Weiterentwicklung, sondern viel mehr eine Fortführung des bisher Gesehenen.
Man kann es so sehen, wenn ma halt nur seit letztem Jahr fan ist.
Aber als Sturmfan sollte man scho gmerkt haben, dass egal wer geht, der zumindest gleich gut oder besser ersetzt wird.
Das geht seit Jahren so, warum sollts jetzt anders sein? Für jeden spieler der geht, gibts ersatz.
Die Schwarzmalerei ist einfach nur mehr traurig, wir habe und werden keinen Ronaldo, Messi, Zidane oder sonst wen verlieren.
Es sind alles nur Leute die Bundesliga standard waren und eine gute Saison hatten. Und komischerweise war des mit Sturm.
Also sag ich mal so, es liegt eher an der Arbeit des Klubs als an den einzelnen Spielern.
@Grazer Fussballwunder: Erstmal möchte ich sagen, dass ich deinen Einwand durchaus verstehen kann. Auch bei SturmNetz gehen unsere Meinung teils auseinander. Es sei nur noch einmal erwähnt, dass dies lediglich meine bescheidene Meinung ist.
Das mit Zulj ist natürlich eine überspitzte Interpretation deinerseits, die ich so nicht bestätigen kann! Ich glaube, jedem Sturmfan wäre es lieber gewesen, wenn der ganze Kader zusammengeblieben wäre – keine Frage. Dementsprechend würde ich mich selbstverständlich auch riesig freuen, wenn Röcher der letzte Abgang in dieser Transferperiode gewesen sein sollte. Glauben kann ich daran aber nicht. Deswegen überwiegt bei mir der Optimismus in Verbindung mit der Realität. Sollte Zulj gehen ergeben sich eben wieder neue Möglichkeiten – es geht immer weiter.
Ich bin einfach der Ansicht, dass bis auf den Röcher-Transfer Sturm nur bedingt Einfluss auf die bisherigen Wechsel hatte. Bei Potzmann und Jeggo hat man alles, im Bereich des Möglichen, versucht, um die Spieler zu halten. Wenn diese sich dann vertragslos anders entscheiden, kann man relativ wenig tun. (Ja, vielleicht hätte man versuchen können, die Verträge noch früher zu verlängern oder das Gehaltsgefüge sprengen sollen) Bei Edi und Matic hatte man/hat man ohnehin keinen wirklichen Einfluss. Bleibt also nur der Röcher-Transfer für den Kreissl hauptverantwortlich ist.
Auch mir wäre ein Aufbau auf die aktuelle Mannschaft lieber gewesen. Was ich allerdings nicht teilen kann, ist der Aspekt, dass es keine Weiterentwicklung gibt. Wenn man die Ablöse von Röcher mit Ausstiegsklauseln aus der Vergangenheit vergleicht, gibt es eine Steigerung um rund 50%. (Auch wenn ich selbst der Meinung bin, dass sie noch immer etwas zu nieder ist). Sollte man Zulj um die besagte Summe verkaufen, wäre es der absolute Redkordverkauf in der Vereinsgeschichte. Man hat für Matic und Edomwonyi letztes Jahr ebenso gutes Geld bekommen und dieses wieder in die Infrastruktur investiert. (Und in zwei Spieler, die nicht aufgegangen sind) Daher sehe ich definitiv eine Weiterentwicklung bei unseren Blackys.
Swg.
@Duddy
Man kann es auch so sehen, wenn man über 2 Jahrzehnte Sturm-Fan ist, dafür bin ich der lebende Beweis. Fakt ist aber auch,dass ich Sturm-Fan bleibe, auch wenn weitere 15 Spieler uns verlassen sollten. Spieler und Funktionäre kommen und gehen, als echter Fan bleibt man ein Leben lang, das ist ja klar!
Trotzdem wärs halt schön, wenn man auf einer tollen Entwicklung weiter aufbauen könnte, anstatt erneut von vorne anzufangen.
Gegen Basel/Ajax hätte es durchaus eine gute theoretische Chance gegeben weiter zu kommen (@ Duddy: so ein optimistischer Sturm-Fan bin ich).
Selbst wenn wir die Abgänge gut ersetzten, werden wir im Juli kaum eine gut eingespielte Mannschaft haben!
Natürlich werden wir keinen Ronaldo, Messi, Zidane oder sonst wen verlieren, aber nach den bisherigen Abgängen und den Auftritten von Zulj im Nationalteam ist nun auch noch zu befürchten den „Spieler des Jahres“ abzugeben.
Das mussten wir schon lange nicht mehr (wenn überhaupt schon mal???) und ob das dann auch wieder zu einer Kaderverbesserung führt sei dahingestellt.
Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen!
Irgendwie kommt mir alles vor wie nicht Fisch nicht Fleisch. Einerseits muss mal wohl damit leben Spieler einfach aufgrund des vorhandenen Spielraums einfach nicht länger halten zu können und ist auch auf Transfereinnahmen angewiesen. Andererseits hätte ich einer eingespielten Sturmmannschaft durchaus mit sehr viel Glück die CL-Gruppenphase zugetraut. Damit hätte man sein Budget (auch ohne evtl. Punkte) verdoppelt. Mit diesen Einnahmen hätte man vielleicht auch mal über eine Saison hinaus die Mannschaft zusammenhalten können und vielleicht den Salzburgern wirklich mal Paroli bieten können. Aber es könnten auch durchaus mit einer EL-Gruppenphase und Zulj Verkauf +/- 10 Mio. zum Budget kommen. Aber wie es auch immer ausgehen sollte bleibe ich für immer ein Optimist und „In Günter I trust!“
Und es geht weiter:
Laut Spox (beruft sich auf KLZ und GK) ist Edomwonyi fix weg.
Ich würde jetzt gerne mal Zugänge sehen. Avlo und Lackner sind mir für Jeggo, Potzmann, Röcher und Edi zu wenig. Abgesehen davon was mit Zulj und Alar passiert…
Als Edi im Winter retour geholt wurde (wohl nur aufgrund der Verletzung von Zulechner) hätte wohl keiner geheult, wenn er im Sommer wieder weg wäre…
Er muss erstmal nach Wien wechseln bzw. mal seine Leistungen bestätigen…
Ganz ehrlich, ich verstehe die negative Stimmung auch nur teilweise.
Abgänge:
-Potzmann, ja tut mir weh, muss aber erstmal seine einzige gute Saison bestätigen
– Jeggo, teilweise dasselbe, denke aber, dass mit lackner und lovric besserer ersatz vorhanden ist
– Matic, zwar kein Abgang, aber auch er muss erstmal seine gute Viertelsaison bestätigen (nachdem sich die Gegner auf ihn eingestellt hatten, ging es mit den Leistungen bergab)
– Schoissengeyr viel Spaß in Wien mit ihm 🙂 hätte mir eigentlch viel von ihm erhofft, ist aber nicht wirklich aufgegangen
– ich erspare jetzt die restlichen Abgänge
im Großen und Ganzen muss man sagen, dass Sturm in der nächsten Saison sicher einen gleich starken/besseren Kader haben wird.
Als Ersatz für Zulj würd ich mir Knasmüllner wünschen, ich denke, er ist ein ähnlicher Charakter/Spieler.
Außerdem, in Kreissl we trust. Wie wurde er beschimpft als er Matic bzw. Zulj präsentiert hat… Nur bitte keine Stallgeruchtransfers ala Avlonitis, Jantscher. Das hat schon unter Goldbrich nicht funktioniert…
Schwierig… Trotzdem auch von mir ein Versuch
2 Punkte sind wohl klar
– Der Sturmfan ist es ja leider gewohnt, dass man immer wieder Spieler abgeben muss, aber dass das nach einer Traumsaison mit Vizemeistertitel und Cupsieg mehr schmerzt als nach einer Saison wo man, sagen wir mal, 4ter;-) wurde, ist doch logisch
– Man soll ja immer nach Höherem streben=> 3,2,? So lange das Brausewasser in Salzburg regiert wird man Platz 1 realistisch betrachtet nie fordern können, aber damit man überhaupt mal davon träumen darf müsste man mMn den Kader mal 2 oder gar 3 Saisonen halten und punktuell verstärken können!
Wirklich frustrierend/Grund für Gewitter ist für mich aber die Gesamtsituation.
Seit Jahren sehen wir uns als einen der „großen 4 Klubs“ in Österreich. Vom Fanzuspruch her sind wir Nummer 2, trotzdem nähern wir uns budgetär (gefühlt) immer weiter an die „Dorfklubs“ hinter uns, als an die Wiener Klubs vor uns an. Das Problem dabei ist, dass ja nicht mal „Theorieweltmeister“ in Fanforen, am Stammtisch oder sonst wo genau wissen, wie man diese Situation ändern kann, wissen tun aber alle, dass es frustrierend ist!
zB wir spielen eine Traumsaison, die Austria eine Sch..sssaison trotzdem hat deren kreativer Sportdirektor kein Problem, dass er einige Spieler von uns/mit Bezug zu uns abwirbt, da kommen die Gewitterwolken meiner Meinung nach her! Wir sind von Fanpotential und auch vom Anspruch her ein (in Österreich) großer Klub, finanziell sind wir es aber definitiv nicht!Wenn man, um zum Abschluss nochmal zur Einleitung zurückzukehren, dass nach einer Traumsaison (wieder mal) realisiert ist das verständlicher Weise weit frustrierender als nach einer Saison wo man 4ter oder 5ter wird, wo man von den finanziellen Möglichkeiten her, leider auch hingehört.
Ad Röcher und Klauseln:
Entweder geht Röcher nach Wien oder spielt eine gute Saison für uns und bringt uns 1.25m…ich weiß was ich wählen würde.
Bei Alar war ja noch GG beteiligt, daher würd ich mir da keinen Millionenbetrag erwarten, wenn sogar Limassol mitbieten kann…
Hab kein Problem damit wenn Spieler Klauseln von 1m aufwärts haben. Je nach sportlicher und finanzieller können diese eben höher oder niedriger sein (bei uns kommt sowieso nur das Sportliche zur Geltung).
Die Völkerwanderung gibts eh jedes Jahr und wie jedes Jahr müssen wir halt neu aufbauen. Aber ich vetrau dem Kreissl, wenn er einen Maresic verlängern kann dann kann er auch einen gescheiten Kader aufbauen…