Kein voller Erfolg in Altach

Sturm Graz muss sich bereits drei Tage nach dem bitteren Ausscheiden aus dem internationalen Geschäft auswärts dem SCRA Altach stellen. „In den nächsten Tagen müssen wir dieses Spiel abhaken, weil wir haben in der Liga noch viel vor. Wenn uns das ewig nachhängen würde, wäre es ein Riesenfehler. Am Sonntag werden wir wieder voll angreifen“, betonte Schlussmann Jörg Siebenhandl im Post-Match-Interview in Dänemark. Er feiert heute gemeinsam mit Kapitän Stefan Hierländer ein besonderes Jubiläum, das 300. Bundesligaspiel! Letzterer ist als eine von vier Änderungen gegenüber dem Spiel am Donnerstag in der Sturm-Mannschaft wieder von Beginn an dabei.

Hin und Her!

Bei guter Stimmung in der Altacher Cashpoint-Arena überzeugte Sturm von Beginn an mit den gewohnten Tugenden. In Minute 10 gab es erstmals eine Aufgabe für den VAR. Klar ersichtlich stieg ein Altach-Verteidiger Sturms Mittelfeldmotor Alexander Prass an der Grenze zum Strafraum an den Fuß. Der Schiedsrichter entschied zunächst auf Freistoß, wurde aber vom VAR darauf hingewiesen, dass der Kontakt innerhalb des Strafraums passierte. Elfmeter für Sturm, den Otar Kiteishvili mühelos und ganz gelassen verwertete.

Es geht munter weiter und plötzlich steht es 1:1. Auch Altach hatte einen guten Tag erwischt und erzielte durch Stürmer Atdhe Nuhiu mit dem ersten Abschluss per Kopf den Ausgleich. Auf der rechten Offensivseite bringt Rechtsverteidiger Jan Jurcec das Spielgerät ideal zur Mitte. Gregory Wüthrich verliert seinen Zweikampf – eine absolute Seltenheit – und Adthe Nuhiu netzt ein. Jetzt war die Heimmannschaft endgültig in der Partie angekommen.

Die nächste nennenswerte Möglichkeit hatte Ex-Blacky Lukas Jäger, dessen abgefälschter Schuss nur knapp den Kasten verfehlte. Auch die Grazer spielten sich die nächste Chance heraus. Außenverteidiger David Schnegg, der in dieser ersten Halbzeit einer der auffälligsten Akteure war, hämmerte den Ball an die Stange. Es ging hin und her, keines der beiden Teams schaffte es, das Spiel komplett an sich zu reißen. Zwischen Minute 30 und Minute 45 hatten beide Mannschaften gute Chancen die Führung zu erobern, jedoch fehlte die nötige Präzision im Abschluss. Sturms Mittelfeld kombinierte oft schön, aber ohne den großen Erfolg. Für den neutralen Zuschauer war es eine durchaus unterhaltsame erste Hälfte an diesem frühen Sonntagnachmittag.

Selbes Bild!

Direkt nach Wiederbeginn setzte sich Prass auf seiner linken Seite durch, drang in den Strafraum ein und schloss mit seinem schwachen rechten Fuß ab. Zu hoch angesetzt. Im Gegenzug hatte Bischof eine aussichtsreiche Schusschance. Ein Grazer Bein verhinderte gerade noch rechtzeitig, dass der Abschluss auf die kurze Ecke kommt. Beide Teams machten genauso weiter wie in der ersten Halbzeit. Ein Abfall der Unterhaltsamkeit war nicht in Sicht. Altach zeigte, zur Freude der knapp 6.000 Fans im Stadion, eine seiner besten Saisonleistungen. Mit einigen Wechseln versuchte Christian Ilzer die Mannschaft neu zu beleben. In der 70. Minute gelang Otar Kiteishvili nach kurzem Leerlauf eine weitere Top-Chance. Sein Schuss wurde allerdings gut von Altach-Goalie Tino Casali pariert. Eine der prägenden Figuren dieses Spiels, Adthe Nuhiu, überzeugte offensiv wie defensiv mit seiner enormen Körperlichkeit und Kopfballstärke.

Es bleibt dabei!

Die letzte Viertelstunde war angebrochen und nun versuchten die Blackys wieder, das Tempo anzuziehen. Kurz darauf jubelt Sturm, darf sich wegen des Eingriffs des VARs aber schlussendlich doch nicht über das 2:1 freuen: Der eingewechselte Albian Ajeti kommt nach katastrophalem Klärungspass von Csaba Bukta zum Ball und muss diesen nur noch in die kurze Ecke einschieben. Der VAR meinte aber, sich einschalten zu müssen, denn dieser habe ein Foul des Stürmers an seinem Gegenspieler Felix Strauss gesehen – obwohl es garantiert keine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters war. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber schließt sich der Meinung aber an und nimmt das Tor zurück. Sehr strittige Entscheidung des gesamten Schiedsrichterteams, es bleibt beim 1:1.

Die Grazer probierten in der Schlussphase alles, um das wichtige Führungstor zu erzielen, jedoch gelang nur noch wenig. Die Kombinationen liefen nicht mehr so frisch, so flüssig, wie man es sich vorstellte. Am Ende treten die Grazer die Heimreise mit nur einem Punkt an. Auf Tabellenführer Salzburg fehlen jetzt 4 Punkte.

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