Kann Sturm Graz an die starke Hinrunde anknüpfen?
Sturm Graz hat für viele Experten und Fans eine überraschend starke Hinrunde in der österreichischen Bundesliga absolviert und überwintert derzeit auf dem ersten Platz, vor dem Serienmeister RB Salzburg. Es wird spannend, zu sehen, ob Graz auch in der Rückrunde an die starken Leistungen aus der ersten Saisonhälfte anknüpfen kann und ob dem Team von Heiko Vogel am Ende tatsächlich die Sensation gelingt und man sich die Meisterschaft sichert.
Während zahlreiche europäische Top-Ligen wie die englische Premier League oder die spanische La Liga keine Winterpause hatten, ruht der Ball in der österreichischen Bundesliga noch bis Anfang Februar. Erst am 3. Februar rollt das Leder in der Alpenrepublik wieder. Die Vorfreude bei den Fußballfans in Österreich auf den Rückrunden-Start ist groß, allen voran bei den Fans von Sturm Graz. Die Grazer führen die Tabelle derzeit mit 44 Punkten an und gehören damit zweifelsfrei zu den größten Überraschungen der Hinrunde. Auch wenn man nur einen Punkt Vorsprung auf Salzburg hat, gibt es nicht wenige Fans, die hoffen, dass man auch am Ende der Saison ganz oben steht und sich damit nach 2011 erneut den Meisterschaftstitel sichern kann. Top-Favorit auf den Titelgewinn sind die Blackys bei den Buchmachern aber nicht. Beim Sportwetten-Anbieter Betway erhalten die Grazer am 8. Jänner eine Meisterquote von 3,75. Bei dem Wettanbieter ist nach wie vor RB Salzburg der größte Anwärter auf den Meisterschaftstitel. Es bleibt die Frage, ob Sturm sich gegen diese Erwartungen stemmen kann.
Sturm hat die Wintervorbereitung aufgenommen
Ohne Fleiß, kein Preis – auch bei Sturm Graz gilt dieses Motto und dementsprechend hat Heiko Vogel drei Tage nach Neujahr am 4. Jänner offiziell die Wintervorbereitung gestartet. In knapp vier Wochen möchte der Cheftrainer seine Mannschaft fit für die zweite Saisonhälfte bekommen.
Im Trainingszentrum Messendorf herrscht wieder ein reger Betrieb und mit Blick auf die kommenden Wochen haben sich Vogel und sein Team viel vorgenommen. Insgesamt sechs Testspiele wird der Tabellenführer im Jänner absolvieren, d.h. im Schnitt mehr als 1 Spiel pro Woche. Das erste hat bereits gegen den SV Allerheiligen stattgefunden (Endstand: 4:2). Am 12. Jänner ist dann der FC Blau-Weiß Linz zu Gast am Sternäckerweg.
Nach dem Test gegen den Zweitligisten reist Sturm für zehn Tage ins spanischen Sotogrande (Cadiz) und wird dort im Hotel NH Almenara Golf sein Winter-Trainingslager bestreiten. Auch in Spanien stehen Testspiele auf der Agenda, dort wird man jedoch auf deutlich stärkere Gegner treffen. Am 16. Jänner wird gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen getestet und am 23. Jänner, quasi zum Abschluss des Trainingslagers in Spanien, bekommt man es mit dem ukrainischen Top-Klub Dynamo Kiew zu tun.
Den letzten Test wird man laut Vereinsangaben am 27./28. Jänner bestreiten. Der Gegner für diese Partie ist allerdings noch offen.
Was tut sich in Sachen Transfers?
In Sachen Neuzugänge hat sich Sturm Graz bisher dezent zurück gehalten, die Verantwortlichen des Sportklubs sehen derzeit keinen Bedarf, den Kader zu verstärken. Somit ist auch eine Rückkehr von Jakob Jantscher vom Tisch. Sportdirektor Günter Kreissl äußerte sich zu den Gerüchten: „Er wäre definitiv ein interessanter Spieler. Aber derzeit gilt eben: Ich habe auf diesen Positionen großartige Spieler, die es nicht verdienen würden, dass man ihnen jetzt einen Spieler vor die Nase setzt.“ Auch Abgänge sind laut dem Geschäftsführer Sport nicht geplant. Trudelt jedoch ein attraktives Angebot im Millionen-Bereich ein, wird es spannend zu sehen sein, wie die Verantwortlichen in Graz reagieren.
Sollte man sich bei einigen aktuellen Leistungsträgern des Tabellenführers auf keine vorzeitige Vertragsverlängerung einigen, wäre ein Transfer im Winter die letzte Möglichkeit, um nochmals eine Ablöse zu generieren. Einer der Spieler mit einer offenen Zukunft ist Stefan Hierländer. Dem Kärnter zufolge gab es bereits erste Gespräche zwischen ihm und dem Verein über dessen Zukunft. Der 26-Jährige soll jedoch auch beim Ligakonkurrenten Rapid Wien und beim deutschen Zweitligisten FC St. Pauli auf dem Wunschzettel stehen.
Ein Dauergast in den Transfergerüchten ist seit Wochen Dario Maresic. Der Jungspund wäre ab Sommer ablösefrei zu bekommen. Vor wenigen Tagen wechselte der Innenverteidiger seine Berateragentur zu ROGON, welche dafür bekannt ist, jungen Spielern den Schritt ins Ausland so schnell wie möglich schmackhaft zu machen. Während James Jeggo immer wieder mit einem Wechsel auf die Insel in Verbindung gebracht wird, soll Deni Alar an Bord bleiben. Zuletzt betonte er immer wieder, wie wohl er sich in Graz fühle, ein Verbleib sei aber auch an den neuen Trainer und den Zusammenhalt der Mannschaft gekoppelt.
Erscheint mir für eine Kurzmitteilung ziemlich lang 🙂