Kama hielt sich wacker
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Bundesliga-Begegnung RB Salzburg vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Wilson Kamavuaka – Note: 1,97
Nachdem der Kongolese unter der Woche noch vor 100.000 Fußballbegeisterten zu einem Kurzeinsatz in der Nationalmannschaft kam, musste er in der Mozartstadt vor knapp 10.000 Zusehern ran. Kamavuaka spielte zwar eher unspektakulär, dafür aber äußerst effektiv. Er ist ein wahres Zweikampfmonster und scheut keinen Textiltest, zudem konnte er auch einige Akzente in der Offensive setzen. Dieses unaufgeregte Spiel tut der Mannschaft sehr gut und bringt Sicherheit in die Reihen der Schwarz-Weißen. Keine unüberlegten Ballverluste á la Piesinger und Offenbacher, sowie die zweitmeisten Ballgewinne (12) aller Sturmspieler sollten ihm einen Stammplatz neben Anel Hadzic im zentralen Mittelfeld sichern.
Charalampos Lykogiannis – Note: 2,02
Lyko hatte mit Minamino in der ersten Halbzeit einige Probleme, konnte diesen jedoch mit Fortdauer des Spieles ruhigstellen und bot eine hervorragende Leistung. Vor allem die zweite Spielhälfte war ansprechend, der Grieche spielte so, wie man es sich von einem modernen Außenverteidiger wünscht. Zwar hatte er mit 19 Ballverlusten die meisten in der Mannschaft, aber dies kaschierte er mit 21 Ballgewinnen (Bestwert der Schwarz- Weißen). Auffällig bei Lykogiannis Auftritten sind seine Flanken, die er immer wieder mit viel Tempo in die Mitte schlägt, eine davon hätte Roman Kienast auch verwerten müssen. Er selbst machte es besser und köpfelte den zwischenzeitlichen Ausgleich. Wenn er so weiter macht und sein Passspiel verbessert, wird es wohl für Christian Klem nahezu kein Vorbeikommen an Lyko geben.
Sascha Horvath – Note: 2,13
Immer wieder wird Sascha Horvath aufgrund seiner Körpergröße gescholten, sein Auftritt in Salzburg sollte jedoch einige Kritiker zum Verstummen bringen. Er bestritt ganz starke 19 Zweikämpfe und konnte davon mehr als die Hälfte gewinnen! Zwei Mal musste Alexander Walke sein ganzes Können aufbieten, als er von Horvath geprüft wurde. Gemeinsam mit Michael Madl ist er der einzige Spieler, der eine zufriedenstellende Passquote vorweisen kann (76 Prozent). Es machte wirklich Spaß, dem Neuzugang beim Fußballspielen zuzusehen und mit so einer starken Leistung sollte er seinen Stammplatz sicher haben.
Michael Esser – Note: 2,30
Abermals hat „Bruno“ eine gute Leistung abgeliefert, er hielt Sturm mit zwei guten Paraden im Spiel und wirkte, wie gewohnt, sicher. Klar sah er beim zweiten Gegentreffer ein bisschen unglücklich aus, aber das Tor geht auf keinen Fall auf seine Kappe. An einem sehr guten Tag hält das Geburtstagskind wahrscheinlich auch Sorianos Kracher zum 3:1, der letztlich den Todesstoß darstellte. Alles in allem aber, abgesehen von einigen ungenauen Abschlägen, eine sehr solide Leistung des Deutschen.
Anel Hadzic – Note: 2,74
Die Leistung des Bosniers pendelte ein bisschen zwischen Genie und Wahnsinn. Mit extrem starken Grätschen konnte er immer wieder wichtige Ballgewinne für den SK Sturm verzeichnen, leider schenkte er diese gewonnenen Bälle sehr oft viel zu leicht wieder her. Hadzic wirkte etwas unkonzentriert (beispielsweise auch bei seinem Abschluss in der dritten Minute), wer will es ihm jedoch verdenken, nach dem bitteren Aus in der EM-Qualifikation gegen Irland. Der Bosnier bleibt aber einer der wichtigsten Spieler für das System Foda, vor allem in der Defensive, wo er es immer wieder hervorragend versteht, Löcher zu stopfen.
Thorsten Schick – Note: 2,77
Der Mittelfeldmotor des SK Sturm machte wieder eine gute Partie und es ist sehr erfreulich zu beobachten, wie seine Formkurve immer mehr nach oben zeigt. Wieder konnte Schick ein Tor vorbereiten und auch sonst brachte er den Ball oft gefährlich in die Mitte. Auch in der Defensive half er dem etwas verunsicherten Marvin Potzmann immer wieder, seine Seite dicht zu halten. So darf es gerne weitergehen!
Bright Edomwonyi – Note: 2,80
Fiel nur einmal auf, nachdem ihn der völlig kopflos agierende Martin Hinteregger foulte. Warum der gelbvorbelastete Salzburger hier als letzter Mann keine Karte bekam, weiß wohl niemand.
Michael Madl – Note: 2,82
Der Kapitän des SK Sturm Graz wusste in den letzten Partien vor allem durch seine unglaubliche Antizipationsfähigkeit zu überzeugen, zwar schlichen sich hin und wieder Fehler wie beim 2-1 gegen die SV Ried ein, aber die konnte Madl immer wieder wettmachen. Gegen Red Bull jedoch fiel er eher durch schlechtes Stellungsspiel auf: Beim 2-1 der Salzburger beispielsweise klaffte ein riesiges Loch zwischen dem Kapitän der Schwarz-Weißen und Lukas Spendlhofer. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass 83 Prozent seiner Pässe an den Mann gingen und Madl somit den Bestwert in dieser Statistik hält.
Marvin Potzmann – Note: 3,02
Leider konnte Marvin Potzmann nicht an die guten Performances der vergangen Spiele anknüpfen. Immer wieder schlichen sich Stellungsfehler in sein Spiel ein und auch offensiv blieb er eher ungefährlich. Bezeichnend auch sein Foul nach schlampiger Ballannahme gegen Valon Berisha knapp vor dem Ende der ersten Halbzeit. Es war der Leistung des Schweizer Schiedsrichters Bieri geschuldet, dass Potzmann hier ohne Verwarnung blieb.
Roman Kienast – Note: 3,15
„Ein Stürmer wird immer an seinen Toren gemessen!“, besagt eine alte Fußballweisheit. Roman Kienast gelang dies leider nicht, obwohl er einige Chancen hatte. Schade, denn mit einem Kienast in Topform hätte man die Partie in Salzburg sogar gewinnen können. Gemeinsam mit Kristijan Dobras zählt er zu den einzigen Spielern in den Reihen des SK Sturm, die gestern eine negative Zweikampfquote aufweisen konnten. Auffallend ist außerdem, dass Kienast die wenigsten Ballkontakte (37) aller Sturmspieler hatte, sogar Michael Esser kam auf 48.
Kristijan Dobras – Note: 3,42
Nachdem Dobras das 3:2 gegen Ried ausgezeichnet vorbereitete und frischen Wind nach seiner Einwechslung brachte, fand er sich in Salzburg in der Startelf wieder. Leider konnte er seine Leistung nicht bestätigen und enttäuschte wieder einmal. Schade, denn eigentlich steckt sehr viel Potenzial in ihm. Nachdem man mit Franco Foda jedoch einen Trainer hat, der es nach eigenen Angaben versteht, junge Spieler zu fördern und zu entwickeln, müssen wir uns wohl keine Sorgen machen.
Lukas Spendlhofer – Note: 3,51
Leider ist Lukas Spendlhofer in dieser Saison ein Schatten seiner selbst, darüber mag auch seine häufig fabelhafte Zweikampfbilanz nicht hinwegtäuschen. Er ist hinter Caleta-Car ligaweit der beste Spieler in dieser Statistik. Außerdem hatte er gemeinsam mit Anel Hadzic die meisten Ballkontakte aller schwarz-weißen Akteure. Dass Statistik jedoch nicht alles ist, bewies die Partie in Wals-Siezenheim ausgezeichnet. Beim 1:0 hob Spendlhofer mustergültig die Abseitsfalle auf und auch beim 2:1 war er gemeinsam mit Michael Madl völlig deplatziert. Über sein Defensivverhalten beim 3:1 hüllen wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens. Zudem unterliefen ihm einige haarsträubende Abspielfehler, vielleicht seine schlechteste Leistung in der laufenden Saison.
Kurzeinsätze:
Marko Stankovic – Note: 2,71
Eine echte Identifikationsfigur ist zurück! Marko Stankovic kam zu einem Kurzeinsatz und hatte sogar noch den Ausgleich am Kopf, ja was wäre das für eine Geschichte gewesen, aber es sollte leider nicht sein. Wir sind gespannt inwiefern er der Sturmmannschaft in den nächsten Wochen schon weiterhelfen kann.
Andreas Gruber – Note: 3,49
Kam für Sascha Horvath, blieb ohne nennenswerte Aktion.
Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 232 eingegangene Bewertungen und widmet Wilson Kamavuaka folgenden Song: Wenn er so weiter macht wird er so manchen Gegenspieler noch verrückt machen!
Esser hätte sich einen schöneren Geburtstag verdient als 3 Türln, 1 gelbe Karte und viel Aufregung. Defensive war leider nicht sattelfest. Die IV rund um Spendi unsicher, Lyko war zwar gut, hat aber Probleme mit dem Stellungsspiel, Potzmann agierte sehr unsicher. Für Letzteren musste oft Schick mithelfen, der sich eine noch bessere Note verdient hätte. In der Offensive gelang Dobras und Kienast leider gar nix.
Ich finde spendi war solite auf seiner iv position..
Madl ist rausgerückt wo ihn der speed gefehlt hat, bzw er es falsch eingeschätz hat er war nur einen kleinen schritt zu spät, aber das hat leider zum tor geführt..
Auch kama hat sich bei einem tor von rapid (glaube das es das 0:1 war) in der iv so angestellt..
Da fehlt vl noch das bisschen glück in den entscheidenten situationen..
Sonst brave leistung..
Solche flanken wie von lyko hab ich schon lange nicht mehr gesehen.. Hoffe die anderen lernen von ihm und nicht umgekehrt 🙂
Bei allem Respekt, aber wenn man als IV direkt an jedem der Gegentreffer beteiligt ist, dann ist das weit weg von solide!
Man kann darüber streiten ob er beim 2.viel retten hätte können, gut. Aber Tor Nummer 3 gehört nur ihm und zum 1., bevor man nur den Arm hebt und danach wild reklamieren geht ist es besser man verschläft nicht das Rausrücken. Das Einzige was man dabei zu seiner Verteidigung sagen könnte ist, dass Soriano vermutlich selbst dann noch nicht Abseits gestanden wäre, weil Lykogiannis in der Situation auch geschlafen hat…
Alte Fußballerweisheit, der der die Hand hebt, hebt meistens auch das Abseits auf. Bei Spendlhofer nicht das erste Mal. Schon seit dem Frühjahr permanent mit Fehlern die zu Gegentoren führen. Ich hoffe nur dass der nicht teuer war.
Interessant wäre eine Stellungnahme seitens Sturmnetz bezüglich der Ente, daß Lykogiannis Sturm im Winter verläßt. Ich würde eure „seriösen Quellen“ diesbezüglich grundlegend hinterfragen 😉
Die Quelle ist in der Tat eine überaus seriöse. Die Rede war davon, dass man laut unseren Informationen einen Abnehmer sucht. Mal abwarten, was sich noch tut.
Für mich hat das Spiel von Kamavuaka eine große Ähnlichkeit mit dem Spiel eines Hlinka damals. Dieses unaufgeregte Spiel gefällt mir sehr gut. Zusammen mit Hadzic ein wirklich gutes Mittelfeldgespann (für unsere Verhältnisse).
Ok.. Sry, muss ma das in der analyse nochmals ansehen 😉
Drei Lichtblicke im Spiel gegen die Dosinger: Kamavuaka, Horvath, Lykogiannis.
Drei Totalversager: Spendlhofer, Hadzic, Gruber (schafft es in ein paar Minuten an einem Gegentor beteiligt zu sein)
Ich hab es sicherlich schon einmal erwähnt aber was der Foda an dem Gruber hat versteht wohl nur er selbst. Der hat, seit er uns (Kurve) gezeigt hat still zu sein, doch keinen geraden Pass mehr zustande gebracht. In keiner Landesliga Österreichs würde der auffallen, positiv zumindest. Und immer wieder bekommt er, gar nicht wenige, Einsatzminuten. Jugend fördern alles recht und gut, doch wenn das Niveau nicht reicht sollte man das auch mal sehen.