Jauk und Kreissl über die Trainerentscheidung und den Nachfolger
Heiko Vogel wurde von der Führung des SK Sturm dienstfrei gestellt. Präsident Christian Jauk und Geschäftsführer Sport Günter Kreissl standen bei der heutigen Pressekonferenz Rede und Antwort.
Die wichtigsten Aussagen haben wir für euch transkribiert.
Christian Jauk:
… über die Entscheidung, Heiko Vogel zu entlassen:
„Wir haben eine Entscheidung getroffen, die uns alles andere als leicht gefallen ist. Eine Entscheidung, die durchaus auch schmerzt, auf der anderen Seite auch einstimmig gefallen war und die wir intensiv diskutiert haben. Wir haben versucht, eine Entscheidung zu treffen, bei der wir einstimmig überzeugt sind, dass es eine Entscheidung ist, dass es eine gute ist für den SK Sturm und Möglichkeiten eröffnet, aus der aktuellen sportlichen Entwicklung herauszukommen. Wir haben aber auch eingesehen, dass wir nicht die Mechanismen des modernen Fußballs außer Kraft setzen konnten: Wir wollen eigentlich grundsätzlich immer langfristige, nachhaltige Personalsituationen erzeugen. Aber die letztlich aktuelle Situation hat uns zu diesem Schritt motiviert.“
… über die Durststrecke der aktuellen Saison:
„Heiko Vogel hat auch in dieser Saison vieles geleistet, was letztlich beim Ergebnissport Fußball nicht in Punkte umgesetzt werden konnte: 1 Sieg in 14 Spielen, der letzte Heimsieg am 28. Juli. Wir warten sehr lange hier auf ein Erfolgserlebnis. Man könnte vielleicht auch sagen, vieles in der Entwicklung der letzten Wochen war glücklos – auch das gibt es manchmal. Daher hoffen wir, dass diese Phase auch endet.“
… über die Gespräche mit Heiko Vogel:
„Ich möchte dem Heiko Vogel alles Gute wünschen. Ich habe heute ein sehr vernünftiges Gespräch mit ihm geführt. Ich habe gestern in der Früh am Sonntag ein sehr sehr langes Gespräch mit ihm geführt und ihm die Situation grundsätzlich erklärt und habe ihm auch unterrichtet, wie wir in die Diskussion hineingegangen sind. Es stand gestern in der Früh noch nicht fest, wir haben eine ergebnisoffene Diskussion gehabt. Wir sind der Meinung, dass diese Entscheidung die richtige ist. Es geht nicht um Einzelpersonen, der SK Sturm ist immer mehr, in diesem Sinne haben wir versucht zu handeln, nach bestem Wissen und Gewissen.“
… antwortet auf die Frage, ob es auch ein Thema war, den sportlichen Leiter abzulösen:
„Um das kurz zu beantworten: Nein, das war kein Thema.“
Günter Kreissl:
… über die Trainerentscheidung:
„Es ist eine paradoxe Situation, wie sie nicht so oft vorkommt. Nämlich, dass du über so einen langen Zeitraum ganz klar eine sportliche Entwicklung in der Mannschaft feststellen kannst, indem du sehr lange viele Spiele großteils positiv bewerten musst. Und dass du über so einen langen Zeitraum selten siegreich hervorgehst. Das Ganze hat gegipfelt in etwas, was ich derzeit als extrem unglücklich bezeichnen möchte, nämlich wie die letzten zwei Spiele verlaufen sind. Wenn du in so einer Situation bist und gerade beim letzten Spiel drei Mal Stange, Latte triffst, ein korrektes Tor aberkannt bekommst, einen Elfmeter nicht bekommst, zwei riesen Torchancen in der letzten Viertelstunde vergibst, dann kommt schon wirklich viel zusammen. Aber es gilt natürlich für uns, nicht nur das letzte Spiel zu bewerten, sondern eben diese Zeitspanne, die allen bekannt ist. Es ist einfach so, dass 14 Spiele mit nur einem Sieg für jeden Verein der Welt nahezu ein großes Problem darstellt. Natürlich auch für einen Verein, der Ambitionen hat, der Verantwortung hat, der Tradition hat, der Ziele hat. Unter dem Gesichtspunkt war es eine maximal schwierige Entscheidung. Ich denke, dass jeder von uns zerrissen war, 50:50 war und sich beide Wege vorstellen konnte. Es gab einen gespaltenen Ansatz, wo ich beides teilen kann. Es wäre ein Ansatz gewesen, zu sagen ‚Haben wir noch ein wenig Geduld, wir stehen so knapp davor, dass vielleicht der Durchbruch gelingt.‘ Kann man was abgewinnen, man kann aber auch denen was abgewinnen, die sagen ‚Wie lange will man noch warten? Ein Sieg aus 14 Spielen ist einfach verdammt wenig.‘ Unter den Gesichtspunkten haben wir lange und intensive Gespräche geführt. Wir haben uns in den letzten Wochen in eine Position gebracht, wo Druck entstanden ist, wo etwas entstanden ist wie Ultimatumsspiele. Wir haben diese Szenarien durchgespielt und es war schwer vorstellbar, dass wir diese Drucksituation in einer annehmbaren Zeitspanne beseitigen können. Es hätte vermutlich vier bis fünf Siege bedurft, dass wir mehr Ruhe haben im Verein und da geht es um Wahrscheinlichkeiten. Bei einer Mannschaft, die in 14 Spielen einen Sieg errungen hat, ist es trotzdem zuzutrauen vier, fünf Mal in fünf Spielen zu gewinnen, aber es geht auch um die Wahrscheinlichkeiten, wie man das einschätzt. Wir haben nach langer reiflicher Überlegung, auch schweren Herzens, aber dann doch einstimmig uns zu der Entscheidung durchgerungen, dass wir Veränderung herbeiführen wollen. Durch veränderte Personalien wollen wir frischen Wind herbeiführen, um das Glück von dieser Seite zu erzwingen. Es gibt aber sehr wohl auch ein weinendes Auge, weil wir die Arbeit des Heiko Vogel sehr geschätzt haben.“
… über den Nachfolger:
„Ich kann keinen Nachfolger präsentieren, weil ich mich mit dem nur sehr eingeschränkt auseinandergesetzt habe. Weil ich bis zuletzt alles versucht habe, um das Schiff unter der Führung von Heiko Vogel auf Spur zu bringen. Das heißt, es wurden keine großen Vorgespräche geführt. Es sind jetzt nicht drei Namen für den Verein da, bei denen ich sagen kann, da hab‘ ich schon alles ausgearbeitet, weil ich das moralisch für nicht gut halte.“
… über potentielle Nachfolgekandidaten, wie etwa Roman Mählich:
„Ich bitte um Verständnis, dass ich keine einzelnen Namen kommentieren kann. Das wäre im Sinne von Sturm Graz und im Sinne möglicher Kandidaten nicht gut. Ich möchte keine Kandidaten bestätigen, die zum Schluss vielleicht nicht ausgewählt werden. Das ist nie gut für den Kandidaten selbst und es ist für uns, für die Gespräche nicht gut.“
… über das Zeitfenster, wann der Nachfolger präsentiert wird:
„Es gilt immer: Qualität vor Zeitdruck. Wir müssen uns die Zeit nehmen, eine Entscheidung zu treffen, bei der wir ein gutes Gefühl bekommen. Ich gehe gerne in solche Situationen mit der Energie der gesamten Gruppe. Die gesamte Gruppe sind die Entscheidungsträger. Es macht keinen Sinn, etwas durchzusetzen gegen ein Bauchgefühl von vielen Personen. Das heißt, wir müssen eine Lösung finden, wo möglichst viele Leute ein gutes Gefühl bekommen. Wir haben aber ganz klar den Zugang, dass wir so schnell wie möglich eine Lösung wollen. Ich habe aber auch volles Vertrauen zu Günther Neukirchner und Joachim Standfest, die als Duo die Mannschaft in dieser Trainingswoche führen werden. Sollten wir bis Samstag keinen Abschluss haben, gehen wir bei diesem Trainerteam mit gutem Gewissen in das Spiel.“
… über das Anforderungsprofil des neuen Trainers:
„Ich schränke mich ungern ein, was das betrifft. Das Wichtigste ist, dass die Gruppe der Entscheidungsträger auf breiter Basis überzeugt ist. Ich kann mir auch unterschiedliche Typen vorstellen. Was nach wie vor Thema ist, dass wir sicher eine deutschsprachige Lösung bevorzugen. Viel mehr möchte ich darüber zum momentanen Zeitpunkt nicht sagen.“
… darüber, ob er seine eigenen Personalentscheidungen hinterfragt:
„Das muss ich massiv hinterfragen. Ich bin der, der dem Trainer den Kader zur Verfügung stellt – in Absprache mit dem Trainerteam. Es hat keine einzige Verpflichtung gegeben, wo wir nicht gemeinsam Videos analysiert und Gespräche geführt hätten. Trotzdem bin es ich, der die Letztentscheidung trifft und bin nach wie vor überzeugt vom Potenzial, das wir im Kader haben. Aber wir sind bei einigen Personalien weit hinter den Erwartungen, die wir uns erhofft haben.“
… antwortet auf die Frage, was passiert, wenn es auch mit einem neuen Trainer nicht funktioniert:
„Wenn das auch nicht funktioniert, geht es immer darum, Verantwortung zu übernehmen. Und das liegt auch an meiner Person. Ich bin auch in dieser Trainerentscheidung wieder maßgeblich beteiligt und würde mich der Verantwortung stellen, wenn es nicht zu funktionieren mag.“
… darüber, ob der neue Trainer auch Ablöse kosten darf:
„Das kann ich nicht ausschließen. Das ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass wir über Kandidaten nachdenken, die eine Ablöse kosten können. Aber das muss natürlich in einem Rahmen sein, der für Sturm Graz auch in Ordnung ist. Aber das wird im Anlassfall mit dem zuständigen Gremium besprochen, ob man das zusätzlich wirtschaftliche Risiko bereit ist, einzugehen.“
… über das zukünftige Trainerteam:
„Grundsätzlich würde ich mir wünschen, dass wir ansonsten im Trainerteam nichts verändern müssen. Aber ich weiß, wie wichtig auch Dinge wie Vertrauen und Zusammenarbeit sind. Sehr wohl wird der neue Trainer gefragt werden, wie er das neue Trainerteam zusammenstellen möchte. Von unserer Seite gibt es nicht große Bestrebungen, muss das aber offenlassen, weil Trainerteams immer auch eine Sache sind, die man mit dem Cheftrainer gut abstimmen muss.“
es braucht halt seinen Zeit bis sich Kreisel mit dem WAC geeinigt hat um die Ablösesumme von ILZER
Schmitz was wirstn jetzt den ganzen Tag so machen?
Ich meine, jeden Tag fünfmal Vogel raus zu posten, wird jetzt ja sogar dir zu blöd sein…
Hasenhütl wäre mein absoluter Wunschtrainer. Wird aber leider nicht leistbar sein 🙁
Chris Ilzer wäre vermutlich eine machbare Lösung, die ich absolut begrüßen würde.
Sollte es Roman Mählich werden, hoffe ich auf einen kurzfristigen Vertrag bis Saisonende mit Option für den Verein.
Illzer wäre blöd wenn er sich das im Moment antun würde. Befindet sich gerade im Aufbau und hat eine Mannschaft mit ausrangierten Spielern gerade zur Nr 4-5 in Österreich geformt.
Als er bei hartberg war hat kein Hahn nach ihm gekräht und nun soll er der Heilsbringer sein?
Könnte mir vorstellen, wenn er die Pro Lizenz hat, das größere Aufgaben auf ihn warten.
Liefering und wenn das funktioniert, Rose vielleicht ersetzen. Aber das ist natürlich schon ein quantensprung. Aber Qualität hat er allemal.
Es hat sich der Trainerwechsel leider abgezeichnet. Ballbesitzfussball funktioniert halt nur bei wenigen Mannschaften (Real, Barca, Bayern). Das Vertrauen der Spieler in die sportliche Führung war scheinbar zu gering. Es hat vermutlich auch nicht jeder Spieler nur wegen dem Geld den Verein verlassen bzw. ist gar nicht zu Sturm gekommen.
Heiko Vogel könnte bei einem internationalen Topclub ein guter Trainer sein, wo es nicht seine Aufgabe ist, Spieler erst entwickeln zu müssen.
Alles Gute an Heiko für die Zukunft und herzlichen Dank für das Cupfinale. Das bleibt unvergessen.
So meine Herren,
jetzt habt ihr endlich euer Ziel erreicht, Vogel ist Geschichte !!
Jetzt kommen wieder alle Möchtegern Fussballkenner aus Ihren Löchern,
Ilzer ja, Mählich nein !! Sogar Stöger und Hasenhüttl werden angedacht.
Kann mir einer von euch Klugscheissern erklären was ein Ilzer besser kann als ein Mählich. Ilzer ist mit Hartberg aufgestiegen ja super, hat jetzt einen Lauf mit’n Liendl und teilweise mit Schmerböck, auch seine Taktik wird durchschaut werden.
Was ich oasch finde ist das die Mannschaft seit längeren wusste das der Trainer zur Diskussion steht aber nichts wurde getan !!! Im letzten Spiel gegen IBK wurde auf einmal übers Limit gegangen wo es zu spät war. So etwas nenne ich charakterlos, vor allen die etablierten (da Pedda, da Spendi usw.
Ich finde es auch nicht ok Günter Kreissl anzuzählen, ich weiß er hat die Fehler früh erkannt, was soll er tun, im September alles über den Haufen werfen ? Die beiden waren schon lange nicht mehr einer Meinung aber die Chance war da das es sich ändert.
Die Gogo raus Schreier werden auch schon gesehen haben das der Didi nicht zaubern kann, so wird es auch den Vogel raus Schreiern gehen.
So lange nicht die Stars in der Mannschaft wieder auf die Grundtugenden zurückkommen wird sich nichts ändern.
swg
Wir wissen alle nicht über die Gemütslage der Spieler Bescheid.
Auch wissen wir nocht was in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen vorgefallen ist.
Aber das da einiges, vielleicht zwischenmenschlich, gravierend unstimmig war – ist offensichtlich.
Positiv ist zumindest dass sich Kreissl selbst kritisch hinterfragt und öffentlich quasi aussagt dass einige „Nieten“ gezogen wurden.
Diesen Schuh muss er sich anziehen wenn man die Neuzugänge sieht, das ist Fakt. Ungeschaut könnte man 4-5 Spieler in die Regionalliga verfrachten.
Was gewisse gezeigt oder besser nicht gezeigt haben ist ja eklatant.
Ein paar Junge könnte man ausprobieren.
Wunschtrainer: Hasenhüttl, Barisic, ;-))
Ablehnung gegen: Baumgartner, Pfeiffenberger,
Unentschlossen und trau mit net! Mählich, Ilzer,
Absolut nicht wünschenswert, Popovic, Vastic, Schopp etc…
Sorry, Ram: Alles unrealistisch was du hier genannt hast – bis auf Mählich wahrscheinlich. Aber er wird eh nicht kommen.
Rhetorisch brillant, jedoch unglaubwürdig! Dazu lächerliche Krokodilstränen um einen Trainer, dessen Tage spätestens seit Lanarca angezählt waren und mit dem Cup-Aus eigentlich ein einsamer Mann war.
Interessant, lustig und bedauerlich finde ich die Aussagen von GK betreffs neuen Trainer: deutsch sollte er können und er wird darauf achten, dass es eine Mehrheitsentscheidung im Vorstand gibt. Schon einmal unseren Vorstand näher betrachtet? Betreffs fachlichem Fußballverstand auf unserem Level, also „mein Hobby ist Fußball“. Und diesen Leuten will nun ein GK die Entscheidung überlassen bzw. sich damit aus der Verantwortung stehlen. Also von einem Geschäftsführer Sport muss ich verlangen können, dass er mir EINEN Namen nennt, Begründungen zu dieser Wahl liefert und maximal vom Vorstand den finanziellen Segen erhält. Aber nicht die Sesselklebertaktik anwendet, ich habe 3-4 Trainer genannt, entschieden hat aber der Vorstand, nur falls was schief gehen sollte. Dies ist einer Führungsposition unwürdig und gibt zu denken, vielmehr jetzt scheinbar Jauk zum nächsten Elfmeter antritt!