Jatta beschenkt Sturm zum Liga-Abschluss

Ein letztes Mal im Jahr 2023 ist der SK Sturm Graz in der Bundesliga im Einsatz. Zum Abschluss der Herbstsaison fordert der SCR Altach die Blackys auf dem heimischen Rasen der Merkur Arena zum Duell heraus. „Entscheidend wird für mich sein, dass wir eine aggressive, bissige Mannschaft auf den Platz bringen, die gemeinsam für das Maximum arbeitet“, gab Trainer Christian Ilzer im Vorfeld der Partie zu verstehen. Im Vergleich zum Spiel am vergangenen Sonntag in Linz bringt er gleich vier Veränderungen in der Startelf. Die wohl erfreulichste Nachricht für alle Sturm-Fans: Seedy Jatta ist zurück nach der Verletzungspause und soll für frischen Wind in der Offensive sorgen. Neben ihm rücken auch noch Stankovic, Kiteishvili und Schnegg neu in die Mannschaft. Beim Team vom ehemaligen Sturm-Akteur und jetzigen Altach-Trainer Joachim Standfest durften dieselben elf Herren beginnen, die unter der Woche im Vorarlberg-Derby erfolgreich waren.

Das ging schnell

Bereits nach drei gespielten Minuten durfte das erste Tor bejubelt werden. Nachdem die Gäste weit aufgerückt waren, um Sturm unter Druck zu setzen, vertändelte Lukas Gugganig den Ball auf Höhe der Mittellinie. David Schnegg bekam die Kugel auf den Fuß und handelte goldrichtig. Sein Steckpass erreichte Seedy Jatta, der allein auf den Tormann zulief. Mit lockerer Selbstverständlichkeit schob der schnelle Stürmer in die linke untere Ecke ein. Was für ein Auftakt für die Grazer und was für eine Geschichte für Seedy Jatta, der sein zweites Saisontor erzielte.

Foto (c) SturmTifo

Stangenpech auf beiden Seiten

Wenig später schlug es beinahe ein zweites Mal im Kasten von Dejan Stojanovic ein. Ein Jon Gorenc Stankovic-Kobfball nach Sarkaria-Freistoß landete an der linken Stange. Da hätte der Altach-Schlussmann, der in diesen Anfangsminuten nicht den sichersten Eindruck machte, nur noch das Nachsehen gehabt. Sein Team fand im Anschluss ebenfalls eine aussichtsreiche Torchance vor. Lukas Fadingers Versuch traf die rechte Stange.

Chancen und viele Standards

In der 18. Minute kombinierten sich die Sturm-Offensiven wunderbar durch die gegnerische Defensive. Otar Kiteishvili, der die Chance selbst initiierte, kam im Strafraum zum Ball, lupfte jedoch knapp neben das Tor. Infolgedessen häuften sich die Offensivbemühungen der Grazer. Tomi Horvat, David Schnegg und Seedy Jatta hatten gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Die Eckbälle von Manprit Sarkaria brachten nichts Gefährliches ein.

Es bleibt spannend

Altach versuchte weiterhin mutig mitzuspielen, versteckte sich nicht, wie für ein Kellerkind üblich, hinten drin. Der mutige Spielansatz öffnete Sturm aber auch Räume zum Kontern, wie man beim 1:0 sehen konnte. In der Phase ab Minute 35 wurde das Spiel ein wenig ruppiger und Unkonzentriertheiten mehrten sich. Die Vorarlberger starteten einen Versuch über links, der Abschluss nach Flanke blieb allerdings ungefährlich. Plötzlich, im Anschluss an eine verunglückte Sarkaria-Ecke, sahen sich die Gäste in einer Drei-gegen-Zwei-Situation. Gustavo Santos ließ den Ball bis zur Strafraum-Kante an seinen Füßen treiben und fiel dann theatralisch zu Boden. Schiedsrichter Achim Untergassers Pfeife blieb zurecht stumm. Kurz vor dem Pausenpfiff noch die Dreifachchance für Mani Sarkaria. Geblockt, gehalten, verfehlt. Die Kugel landete überall, nur nicht im Tor. Nach der Aktion beendete der Schiedsrichter eine turbulente erste Halbzeit mit verdienter Führung für die Blackys.

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Chance um Chance

Sturm begann die zweite Hälfte so, wie sie die erste beendeten. Ein etwas zufälliger Ballgewinn öffnete die Chance für Seedy Jatta, erneut allein auf den Kasten zuzulaufen. Der Stürmer versuchte, den Goalie zu umrunden, schaffte dies aber nicht. Kurz darauf blieb ein verheerender Ingolitsch-Ausrutscher von Tomi Horvat ungenutzt. Sein Lupfer verfehlte das Tor deutlich. Auch Manprit Sarkaria hätte schon längst für einen anderen Spielstand sorgen müssen. Zweimal innerhalb von kürzester Zeit verpasste er es, den Ball im Tor unterzubringen. Nach sechs gespielten Minuten hatte man vier riesige Möglichkeiten auf einen Treffer vergeben. Und das rächte sich beinahe in der 57. Spielminute, als Dominik Reiter fast den Ausgleich erzielte. Scherpen entschärfte die Situation gerade noch. Es war eine der wenigen Chancen, die die Gäste in der zweiten Halbzeit beisteuerten. In der 66. Minute gab es die nächste große Doppelchance für die Schwoazn. Der eingewechselte Szymon Włodarczyk scheiterte, wie schon viele seiner Kollegen an Dejan Stojanovic. Auch Jussuf Gazibegovic, der nach einem Zuspiel von Sarkaria auf rechts in den Strafraum eindrang, brachte das Spielgerät nicht im Tor unter. 10.093 Fans sahen in der 74. Minute, wie Włodarczyk erneut eine gut herausgespielte Möglichkeit vergab. Das Gegenpressing der Altacher funktionierte überhaupt nicht, öffnete unglaubliche Räume, die wieder und wieder ungenützt blieben. In der 80. Minute hatte man 22 Abschlüsse, davon 8 aufs Tor, zu Buche stehen. Selten dominierte Sturm so eindeutig eine Partie in dieser Herbstsaison. Da es ihnen aber nicht gelang, den Sack zuzumachen, blieben die Vorarlberger im Spiel, vor allem durch Freistöße. Der eingewechselte Amir Abdijanovic drückte in Minute 82 ab, doch der Ball landete im Netz der Nordkurve. Ein Schuss von William Bøving, der für Otar Kiteishvili in die Partie kam, wurde von einem Verteidiger geblockt.

Foto (c) SturmTifo

In der verbleibenden Spielzeit blieben weitere nennenswerte Torchancen aus. Für das Selbstvertrauen und die Tordifferenz wäre an diesem Sonntag-Nachmittag zwar deutlich mehr drin gewesen, mit den drei Punkten darf man dennoch glücklich sein. Sturm Graz geht als verdienter Zweiter in die Liga-Pause.