Jakob Jantscher: „Wir tun gut daran, uns nach oben zu orientieren“

Sturms Eigengewächs Jakob Jantscher erlebte im abgelaufenen Herbst mit 33 Jahren seinen zweiten Frühling. Wettberwerbsübergreifend liegt er in der aktuellen Spielzeit mit 30 Scorrerpunkten in diesem Ranking sogar in den Top-10 Europas. Auf Kicker.de erzählte der Offensiv-Akteur über die nicht ganz so überragende Vorbereitung, seine starke Performance im Herbst, das Abenteuer Europa-League, eine mögliche Rückkehr ins ÖFB-Nationalteam, Neuzugang Rasmus Højlund und einen etwaigen Wechsel noch in diesem Frühjahr.

Zur Vorbereitung auf die Frühjahrmeisterschaft:

„Die Trainingsleistungen sind sehr gut, ergebnistechnisch läuft es noch nicht zufriedenstellend, da kann man sicher noch einiges besser machen, aber Ergebnisse sind in der Vorbereitung ja nicht das Wichtigste. Ich glaube, dass man das immer ein bisschen differenziert sehen muss bei der Vorbereitung, weil man im Training einen höheren Wert auf das Physische legt. Da ist es klar, dass man schon mal schwere Beine hat in einem Testspiel.“

Über seine Performance im Herbst:

„Die Position als Stürmer, die ich jetzt unter Christian Ilzer eingenommen habe, passt gut zu mir. Das offensive Pressing, wo wir durch die schnelleren Ballgewinne einen kürzeren Weg zum Tor haben, ist auch günstig für uns Offensivspieler. Deshalb glaube ich, dass ich durch das ganze Produkt, bestehend aus Trainer, Mannschaft, Idee und Philosophie, profitiere.“ 

Zu Sturms Auftritt in der Europa-League:

„In der Europa League war es eine gute Lernphase. Wir sind in eine Gruppe gelost worden, die sehr stark besetzt war, wo wir auch einige Zeit gebraucht haben, bis wir so richtig ankamen. Da hat man schon einmal den Unterschied gesehen: Qualität, Passtempo, Passgenauigkeit waren sehr hoch, weil die Gegner schon auf einem höheren Level sind. Aber ich glaube, dass wir doch auch Phasen hatten, wo wir sehr ansehnlichen Fußball gezeigt haben, wo man auch gemerkt hat, dass wir uns an das Niveau anpassen. Ich bin zuversichtlich, dass, wenn wir es nächstes Jahr schaffen, in eine Gruppenphase zu kommen, wir durch unsere gewonnene Erfahrung deutlich mehr Punkte holen werden.“

Über eine mögliche Rückkehr in das Nationalteam:

„Für mich ist es immer so, dass ich sage: Wichtig ist die Leistung im Verein und wenn die passt, dann kommt auch alles andere. Aber ja, ich bin jetzt 33 Jahre, fühle mich fit – ich freue mich immer, wenn ich dabei bin, es ist für mich immer eine große Ehre. Falls ich in Zukunft wieder dabei bin, werde ich mich riesig darüber freuen. Trotzdem ist für mich vorrangig, dass ich bei meinem Verein Sturm Graz gute Leistungen zeige und alles andere kann ich auch nicht großartig beeinflussen.“

Was er von Neuzugang Rasmus Højlund hält:

„Man muss dem Jungen einmal ein bisschen Zeit geben, um anzukommen und sich an alles zu gewöhnen. Es ist ja auch die erste Auslandsstation für ihn. Da braucht es erst mal ein paar Wochen, um ihn auch mal im Spiel zu sehen und dann ein bisschen einen Eindruck zu gewinnen. Ich glaube schon, dass er ein großes Talent ist. Er bringt auch eine erstaunliche körperliche Statur mit, für seine 18 Jahre. Er ist sicher ein Spieler, der uns in der Zukunft weiterbringen kann.“

Zu einem etwaigen Wechsel in die MLS:

„In der Transferzeit gibt es immer wieder Vereine, die anrufen und fragen, welche Möglichkeiten bestehen. Das ist aber immer noch weit davon entfernt, dass es wirklich konkret wird. Ich habe einen Vertrag bei Sturm Graz, das heißt, der Verein, der mich haben will, muss erst mal mit Sturm Graz Kontakt aufnehmen und das ist glaube ich noch bei keinem Verein der Fall gewesen.“

Ob Salzburg der Titel noch zu nehmen ist:

„Wir tun gut daran, uns nach oben zu orientieren. Für uns als Sturm Graz ist es wichtig zu schauen, wie man den Abstand zu Salzburg verringern kann. Wenn du mit dem zweiten oder dritten Platz eh immer zufrieden bist, dann wirst du in der Entwicklung stehen bleiben.“