It’s over now

Spielercheck: PSV Eindhoven vs. SK Sturm Graz

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

(c) SturmNetz

Gregory Wüthrich – Note: 2,63 

Der Schweizer Abwehrchef gehörte an diesem Abend noch zu den Besten seines Teams. Wüthrich dirigierte die Verteidigung bis kurz vor der Pause erfolgreich und ließ mit seinen Kollegen wenig zu. Die Grazer Defensive stand dank dem Innenverteidiger recht ordentlich und schaffte es, die Gastgeber aus Eindhoven vom Strafraum fernzuhalten. Bei den beiden Gegentreffern trifft Wüthrich keine Schuld. Schließlich wurde der Schweizer vorzeitig für Geyrhofer ausgewechselt, wohl um ihn für das Auswärtsmatch gegen die Austria am Sonntag zu schonen.

Jon Gorenc Stankovic – Note 3,06

Der Slowene führte die Mannschaft erneut als Kapitän auf das Spielfeld und versuchte, seine Kollegen anzutreiben und auch mit Ballgewinnen immer wieder Offensivaktionen einzuleiten. Wirklich gelungen ist das nicht, da Stankovic, wie der Rest seiner Kollegen, aufgrund der Ausrichtung vorwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt war. Leider wurde nach dem ein oder anderen Ballgewinn des Slowenen das Spielgerät wenige Sekunden später sofort wieder verloren. So schaffte es auch Stankovic nicht, Yeboah, Jantscher oder Sarkaria mit guten Bällen in die Spitze zu versorgen. Dass der Slowene dazu in der Lage wäre, ist hinlänglich bekannt. Er wurde vorzeitig ausgewechselt, um für das Spiel am Sonntag Kräfte zu sparen und in der 62. Minute durch Borkovic ersetzt.

David Affengruber – Note 3,10

Der junge Innenverteidiger erwischte gegen den Tabellenzweiten aus Holland leider einen schlechten Tag. Er stand wie seine Kollegen bis zur 44. Minute recht gut und konnte die gefährlichen Offensivspieler der Niederländer großteils aus der gefährlichen Zone fernhalten. Eine Minute vor dem Pausenpfiff unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler, der in der Folge zum Gegentreffer führte. Das Tor muss Affengruber gemeinsam mit Dante auf seine Kappe nehmen, so darfst du auf diesem Niveau nicht verteidigen. Danach leistete sich der Ex-Salzburger keinen Schnitzer mehr und blieb unauffällig. Es bleibt zu hoffen, dass Affengruber als jüngster Spieler im Stamm des SK Sturm aus den Aufgaben in der Europa League lernt und Leistungen wie auswärts gegen Real Sociedad konstanter auf den Platz bringt. 

Lukas Jäger – Note 3,14

Jäger bekam doch überraschend den Vorzug gegenüber Gazibegovic und zeigte eine unauffällige Leistung. Der Rechtsverteidiger leistete sich keine Fehler und warf sich das ein oder andere Mal erfolgreich in einen Abschlussversuch der niederländischen Offensivakteure. Einmal kam er nach einem der wenigen Eckbälle von Sturm zum Kopfball, konnte diesen aber nicht entscheidend auf das Tor von PSV bringen. Von den Fans oft zu Unrecht kritisiert, bekommt Jäger immer wieder das Vertrauen von Cheftrainer Christian Ilzer und versuchte gestern sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Ob er an seinen Defensivkollegen in fittem Zustand vorbeikommt, ist eher zu bezweifeln. Alles in allem war seine Leistung am gestrigen Abend in Ordnung. 

Jörg Siebenhandl – Note 3,18

Sturms Nummer eins hatte in der ersten Halbzeit überraschenderweise recht wenig zu tun. Kurz vor dem Pausenpfiff verschuldete Siebenhandl ein Foul, als er gegen Götze zu spät kam. Den zurecht verhängten Elfmeter konnte er fast abwehren, der Ball rutschte ihm leider durch und landete doch zur 1:0 Führung der Niederländer im Tor. Wirklich schuld war Siebenhandl an der Situation allerdings nicht. Die Kommunikation zwischen Dante und dem Grazer Schlussmann stimmte bei dieser Aktion einfach nicht, zusätzlich fuhr nach dem hohen Ball auch Affengruber über den Ball. Ansonsten hatte Siebenhandl kaum etwas abzuwehren, beim Tor zum 2:0 war der Tormann chancenlos. 

Manprit Sarkaria – Note 3,40

Der Ex-Austrianer war zumindest im Ansatz einer der Aktivposten im Spiel von Sturm. Sarkaria versuchte immer wieder, offensiv Gefahr auszustrahlen und den Spielaufbau von Eindhoven im Keim zu ersticken. Der Offensivmann mit indischen Wurzeln lief zwischendurch hoch an, kam aber wie Mannschaftskollege Yeboah so gut wie gar nicht ins Pressing. Sarkaria brachte leider seine Qualität nicht wie zuletzt in San Sebastian auf den Platz. Das lag aber eher an der defensiveren Ausrichtung Ilzers und der enormen Ballsicherheit des Gegners, als an Sarkaria. Sturms Nummer elf rackerte und bemühte sich, doch auch bei ihm schaute wenig Zählbares heraus. Sarkaria spielte durch und zeigte eine passable Leistung. 

Kelvin Yeboah – Note 3,50

Es war ein undankbarer Europacup-Abend für den Stürmer. Yeboah kam aufgrund der  Tannenbaum“-Grundausrichtung nie ins Pressing und bekam auch keine brauchbaren Bälle in die Spitze. Der Italo-Ghanaer spulte viele leere Kilometer ab und rackerte unermüdlich, zum Abschluss kam Yeboah dabei aber nicht. Die Formkurve scheint seit dem Doppelpack gegen den LASK aber wieder nach oben zu gehen. Der 21-jährige Stürmer wurde ebenfalls geschont und nach etwas mehr als einer Stunde durch Niangbo ersetzt. Ein Yeboah in Hochform ist für den SK Sturm extrem wichtig und wird auch am Sonntag gegen die Austria benötigt werden. Seine Qualität ist unumstritten und wird in diesem Spiel auch wieder mehr zur Geltung kommen. 

Jakob Jantscher – Note 3,64

Der Sturm-Dauerbrenner hatte an diesem Abend einen schweren Stand. JJ bekam kaum Bälle und kam gegen die ballsicheren Niederländer so gut wie nie in Pressing-Situationen, um dann schnelle Gegenstöße einleiten zu können. Die wenigen Standardmöglichkeiten, die Sturm vorfand, sorgten für keine Gefahr. Das Auffälligste von Jantscher an diesem Abend war ein Abschluss, der aber statt auf das Tor in den Nachthimmel von Eindhoven ging. Es war ein bemühter Auftritt von Jantscher, der Routinier hatte es aber schwer und konnte keinerlei Gefahr in der Offensive ausstrahlen. Nichts destotrotz ist es unumstritten, wie wichtig Jantscher für diese Mannschaft ist.  

Ivan Ljubic – Note 3,67

Der Mittelfeldspieler übernahm diesmal aufgrund der defensiven Grundordnung einen defensiveren Part als üblich und war in erster Linie damit beschäftigt, die Niederländer beim Spielaufbau im Mittelfeld zu stören. Er rackerte und lief viel und war auf jeden Fall bemüht. Ljubic blieb über die gesamte Matchdauer unauffällig und konnte in die Offensive keinerlei Akzente setzen. Das Bemühen und die Laufbereitschaft kann man auch ihm nicht absprechen, auf diesem Niveau ist das aber trotzdem zu wenig.

Andreas Kuen – Note 3,79

Wäre der Tiroler nicht in der Formation von Ilzer aufgeschienen, hätte man nicht bemerkt, dass Kuen auf dem Platz gestanden ist. Kuen konnte absolut nichts Zählbares zum Spiel beitragen und blieb sowohl defensiv als auch offensiv komplett farblos. Er hätte wohl gemeinsam mit Sarkaria in der neuen Grundordnung für offensive Akzente setzen sollen, das ist dem Linksfuß überhaupt nicht gelungen. Kuen wurde in Minute 62 ausgewechselt und durch Prass ersetzt.

Amadou Dante – Note 4,12

Es war ein gebrauchter Abend für den Linksverteidiger. Dante wirkte das gesamte Match über unsicher und fehleranfällig und leitete nach einem eigentlich leicht zu verteidigenden langen Ball durch eine falsche Entscheidung den ersten Gegentreffer ein. Hier muss der Ball entweder auf den bereits postierten Siebenhandl durchgelassen oder einfach weggeschlagen werden. So darf man in einem internationalen Spiel einfach nicht verteidigen! Der Verteidiger aus Mali schaffte es nicht, offensiv Akzente zu setzen oder eine Flanke in die gefährliche Zone zu bringen. Wie einige seiner Mitspieler würde ihm eine Pause gut tun. Dante wurde in der Pause ausgewechselt und durch Gazibegovic ersetzt.

Einwechslungen:

Jusuf Gazibegovic (ab der 46. Spielminute) – Note 3,12

Der Verteidiger wurde in der Halbzeit für den schwachen Dante eingewechselt und konnte die Defensive zumindest ein wenig stabilisieren. Offensiv konnte auch er sich nicht in Szene setzen. Gazibegovic leistete sich keine Fehler und verbrachte einen unauffälligen Abend. Am zweiten Tor trifft ihn keine Schuld. In Dantes aktueller Form ist Gazibegovic wohl die bessere Lösung. 

Alexander Borkovic (ab der 62, Spielminute) – Note 3,45

Der Neuzugang in der Verteidigung kam für die letzte halbe Stunde anstelle von Stankovic in die Partie, da dieser für das wichtige Spiel gegen die Austria am Sonntag geschont wurde. Borkovic spielte auf der Sechserposition und fühlte sich dort nicht wirklich wohl. Als gelernter Innenverteidiger bekommt er derzeit wenig Spielzeit, da die gesamte Defensive gesetzt ist. Verdient hätte er sich mehr Chancen zu spielen aber auf jeden Fall.

Alexander Prass (ab der 62. Minute) – Note 3,29

Der Neuzugang aus Liefering wurde für den blassen Kuen eingewechselt und konnte nichts Nennenswertes zum Spiel beitragen. Prass gibt immer alles, wirkt aber hin und wieder noch zu ungestüm und fehleranfällig. Das Potenzial zur Stammkraft zu werden, hat der erst 20-jährige Mittelfeldakteur. 

Anderson Niangbo (ab der 62. Minute) – Note 2,69

Der Neuzugang in der Offensive wurde für Yeboah eingewechselt und war der auffälligste Sturm-Akteur auf dem Platz. Ilzer hatte zu dieser Zeit bereits auf Raute umgestellt und so konnte sich Niangbo immer wieder offensiv in Szene setzen. Niangbo verzeichnete nach seiner Einwechslung auch die einzigen Torschüsse von Sturm. Der Mann aus Nigeria scheint sich auf der Position des Stürmers wesentlich wohler zu fühlen, als auf der des Achters. 

Niklas Geyrhofer (ab der 75. Minute) – Note 3,22

Der Eigenbauspieler kam für Wüthrich in die Partie, der wie einige der Stammkräfte im Laufe des Spiels geschont wurden. Geyrhofer blieb nach seiner Einwechslung unauffällig. 

Sonstige Bewertungen:

Christian Ilzer – Note 3,46

Der Cheftrainer wählte für das Spiel in Eindhoven eine Formation, die er davor noch nicht spielen ließ. Ilzer schickte seine Mannschaft im 4-3-2-1 ( Tannenbaumsystem“, O-Ton Roman Mählich) auf das Feld, um nach eigener Aussage PSV das Spiel zu überlassen und defensiv wenig zuzulassen. Lange Zeit gab ihm diese Entscheidung recht, Sturm ließ wenig zu und PSV kam zu keiner nennenswerten Torchance. In Minute 44 trafen die Gastgeber aufgrund einer Verkettung unglücklicher Eigenfehler doch zur Führung. Hier trifft den Steirer auf der Trainerbank natürlich keine Schuld. Wirklich viel kann man dem Chefcoach nicht vorwerfen, beide Gegentore sind aus individuellen Fehlern der Spieler entstanden und da kann bekanntlich kein Trainer der Welt etwas dafür. Das Einzige was man hinterfragen kann, ist warum Ilzer eine Formation gewählt hat, die noch nie erprobt war. Mit der bewährten Ilzer-Raute wäre es wohl leichter gefallen das viel zitierte  Hurricane-Pressing“ umzusetzen und mehr Akzente nach vorne zu setzen. Das alles war im Spiel gegen Eindhoven wenig bis gar nicht zu sehen. Ob den Spielern die Kraft fehlte, um das von Ilzer Geforderte auf den Platz zu bringen oder einfach Kräfte für das Austria-Spiel geschont werden sollten, bleibt unbeantwortet. 

Schiedsrichterteam um Pawel Raczkowski – Note 2,35

Der Unparteiische aus Polen und sein Team leiteten das Spiel unaufgeregt und ohne fragwürdige Entscheidungen. Generell hatte der Schiedsrichter an diesem Abend wenig zu tun und musste nur zwei gelbe Karten, eine auf jeder Seite, verteilen. Die knappe Abseits-Situation vor dem 2:0 für Eindhoven war nur mit Lupe erkennbar. Der VAR hat hier wohl zurecht auf Tor entschieden. 

Das SturmNetz-Team bedankt sich für 76 eingegangene Bewertungen und widmet der Mannschaft des SK Sturm und dem Man-Of-The-Match folgende Nummer:

 

2 Kommentare

  1. fuchsrob sagt:

    Schriftliche Bewertung für die Socken: Pfui!

    • Christian Haidacher sagt:

      Was passt denn deiner Meinung nach nicht an meiner Bewertung? Es wird immer eine subjektive Meinung des verfassenden Redakteurs in den Artikel eingebaut, anhand dem was wir während des Spiels beobachtet haben. Wir alle geben dabei unser Bestes und können leider nicht immer alle Spieler positiv bewerten, wir versuchen jedoch stets konstruktiv zu sein.

      Beste schwarz-weiße Grüße.

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