It’s all up to you

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Manprit Sarkaria – Note: 2,09

Manprit Sarkaria kam in der 54. Spielminute für Amadou Dante ins Spiel und brachte gleich Schwung in das bis dato müde Spiel der Blackys. Der 25-Jährige benötigte gerade einmal zwölf Minuten, um für den ersten Sturm-Treffer des Tages zu sorgen. Zwar sorgte Højlund bei diesem Treffer für die maßgebliche Vorarbeit, Sarkaria wusste aber ganz genau wo er zu stehen hatte und verwertete zielsicher ins rechte untere Eck gegen die Bewegungsrichtung von Torhüter Samuel Sahin-Radlinger. Direkt nach dem Tormann-Wechsel bei den Riedern prüfte er Ersatzgoalie Haas mit einem gut angetragenen Freistoß. In der 87. Minute war Sarkaria auch einer der Hauptdarsteller am abermaligen Ausgleich. Die Rückennummer 11 sorgte für die Flanke in die heiße Zone, welche in weiterer Folge über Umwege ihren Weg in den Kasten fand. Ohne Sarkaria wäre Sturm wohl gänzlich ohne Punkte aus dem Innviertel heimgekehrt. 

Gregory Wüthrich – Note: 2,22

Der Defensiv-Hüne sah beim ersten Rieder Treffer nicht gut aus, als er Leo Mikic nicht am Abspiel auf Nene hindern konnte. In dieser Situation stimmte in Sturms Defensive trotz Überzahl nichts mehr. Auch beim zweiten Gegentreffer war Wüthrich alles andere als unbeteiligt und hatte abermals gegen Mikic das Nachsehen. Seinen gebrauchten Tag rettete er aber mit seinem Treffer zum 2:2 in der Schlussphase, indem er in Goalgetter-Manier genau richtig stand und die Kugel nur noch über die Linie drücken musste. 

Jon Gorenc Stankovic – Note: 2,37

Gegen die SV Ried sind die Schwarz-Weißen besonders in Halbzeit eins häufiger ins Schwimmen geraten. Dem konnte auch Jon Gorenc Stankovic, der Brecher vor der Abwehr und Motor in der Zentrale, nicht erfolgreich entgegenwirken. Die Gastgeber spielten schnell und selbstbewusst in die Offensive und überspielten so auch des Öfteren Gorenc Stankovic. Der Slowene zeigte sich wie manche Kollegen nach Wiederbeginn verbessert. Mit einem starken Volley-Pass leitete er das 1:1 ein. Zudem konnte er etwas unorthodox das Tor von Wüthrich vorbereiten.

Rasmus Højlund – Note: 2,55

Ohne Jakob Jantscher an seiner Seite wirkte der junge Stürmer teilweise richtig verloren. Die Rieder Abwehr stellte Rasmus Højlund gekonnt zu, oft sogar mit zwei Mann. Der Däne konnte sich kaum lösen, sah daher wenig Licht. In der ersten Hälfte hatte der 19-Jährige trotzdem eine Doppelchance, der erste Schuss wurde geblockt, der zweite ging über das Gehäuse. Auch wenn ihm ein Treffer erstmals verwehrt war, darf er sich wieder über einen Scorerpunkt freuen: Nach weitem Zuspiel von Gorenc Stankovic stellte Højlund seinen Körper gut zwischen Ball und Gegner und setzte dann Sarkaria optimal in Szene. Gegen Sahin-Radlinger ging er im Kampf um den Ball ein Mal etwas zu rüde zu Werk und sah dafür den gelben Karton.

Alexander Prass – Note: 2,68

Die zwei Halbzeiten von Alexander Prass ähnelten sich wie Licht und Schatten. Die ersten 45 Minuten war der 20-Jährige kaum zu sehen. In der Defensive ließ er sich genauso leicht überlaufen wie einige seiner Mitspieler. Gerade vor dem 1:0 der Rieder wehrte sich Prass überhaupt nicht gegen den Torschützen Stefan Nutz. Offensiv verlor man die Bälle, so auch Prass, viel zu schnell. Das Zusammenspiel mit Hintermann Dante passte überhaupt nicht. Nach der Einwechslung von Sarkaria blühte Prass in der Offensive mehr auf. In den letzten 20 Minuten zeigte er einige gute Einzelaktionen und konnte mehrere Chancen herausarbeiten. Zwei Schüsse gab er ab, jeweils einen pro Halbzeit – für ein Tor reichte es nicht. Auf den Spielwitz, den er in der Schlussphase aufblitzen ließ, lässt sich aufbauen.

David Affengruber – Note: 2,73

Auch wenn David Affengruber nicht so glänzen konnte, wie es schon in einigen Saisonspielen der Fall war, kann sich der junge Innenverteidiger wenig vorwerfen. Die Grazer Defensive ließ zwar einiges zu und musste wieder zwei Gegentreffer hinnehmen, an Affengruber lässt sich dies aber nicht festmachen. Steigern kann sich der Niederösterreicher in puncto Passgenauigkeit – nur 35 von 55 Zuspiele fanden ihr Ziel. Dem schwachen Spiel der Grazer aus Durchgang eins konnte „Affi“ beinahe entgegenwirken – nach einer Flanke von Kuen setzte er einen Kopfball völlig freistehend nur knapp über das Tor.

Jörg Siebenhandl – Note: 2,80

Für den Grazer Keeper war es eine undankbare Aufgabe. Auch wenn die Rieder immer wieder für Gefahr sorgten, musste er nur zwei, drei Mal wirklich eingreifen und konnte sich dabei auszeichnen. Dennoch kassierte er wieder zwei Gegentreffer. Schuld kann man dem Schlussmann der Blackys aber keine geben. Beim ersten Treffer schien ihm komplett die Sicht verstellt zu sein, abgesehen davon war der Ball noch abgefälscht. Beim 2:1 konnte der Wiener ebenso wenig ausrichten.

Jusuf Gazibegovic – Note: 3,11

Seine Form vom Herbst sucht auch Jusuf Gazibegovic im Frühjahr noch. Offensiv erwartet man sich vom Rechtsverteidiger doch mehr, zumal schnelle Vorstöße und scharfe Schüsse aus der Distanz eigentlich zu seinem Repertoire gehören. Ein Mal versuchte er es aus gut 20 Metern, Gefahr kam jedoch keine auf. Derzeit spielt „Gazi“ eher defensiv, wo er mit agilen Flügelspielern, wie etwa Bajic und Mikic am Sonntag, durchaus zu kämpfen hat.

Stefan Hierländer – Note: 3,27

Da sah der Kapitän etwas unglücklich aus beim 2:1 der Rieder. Mit seinem Sprint hätte Hierländer Leo Mikic vor seinem Treffer noch abfangen können, doch er flog vor dem Torschützen vorbei und verpasste so die Balleroberung. Insgesamt war es ein passable Leistung ohne echte Höhen und Tiefen. Was wie auch schon in den Spielen zuvor wieder auffiel, ist die Art und Weise, wie der Kärntner seine Position interpretiert. Immer wieder rückte er in die Zentrale, dadurch blieb die rechte Seite der Offensive oft blank. Für das Spiel nach vorne konnte er wenig beitragen, in der Defensive ackerte der 31-Jährige wie gewohnt – aber eben auch teilweise auf der gegenüberliegenden Seite des Spielfelds. Verließ nach 80 Minuten für Christoph Lang das Feld.

Amadou Dante – Note: 3,44

Allein eine Auswechslung eines Außenverteidigers nach nicht einmal einer gespielten Stunde spricht Bände. Amadou Dante zeigte gegen Ried in einigen Momenten wieder seine Schwächen in der Defensive, an denen er schon die ganze Saison zu knabbern hat – schlechtes Stellungsspiel, langsame Reaktion und inkonsequentes Zweikampfverhalten. Zum Vorteil für Dante wurde keiner seiner Fehler direkt bestraft. Beim Aufbauspiel konnte Dante auch nur wenig beitragen – 13 von 31 Pässen kamen tatsächlich an. Aufgefallen sind Dantes Einwürfe, allerdings eher durch Weite als Präzision. 

Anderson Niangbo – Note: 3,77

Das Anderson Niangbo prinzipiell die Anlagen hat, um dem SK Sturm weiterzuhelfen, konnte er zwar schon in manchen Momenten zeigen, dennoch wirkt die Leihgabe von KAA Gent über weite Strecken wie ein Fremdkörper. Den fehlenden Jantscher konnte der Ivorer nicht ansatzweise ersetzen. Niangbo ackert zwar, der Knopf geht ihm aber nicht auf. Gegen Ried konnte er nur ein Drittel seiner Zweikämpfe gewinnen, seine Passquote lag bei 59 %. Zwei Mal kam Niangbo zum Abschluss – ohne echte Gefahr zu erzeugen. Kurz vor Schluss war eine der beiden Möglichkeiten, sein Versuch nach Kronberger-Zuspiel wurde geblockt. Zumindest die rote Karte für Ried-Keeper Sahin-Radlinger konnte er herausholen, auch wenn diese völlig überzogen war.

Andreas Kuen – Note: 3,78

Ein absoluter gebrauchter Abend für Andreas Kuen im Dress der Schwarz-Weißen. In Halbzeit eins fungierte er als zentraler Akteur hinter den beiden Spitzen Højlund und Niangbo. Ab und an wich er auf seine angestammte linke Seite aus und tauschte mit Prass. Nach der Auswechslung von Dante kurz nach Wiederbeginn wechselte der Tiroler auf die linke Verteidigerposition. Offensiv gelang Kuen leider so gar nichts. Neben einer ohnehin schwachen Leistung der Blackys fiel Kuen zusätzlich negativ auf – besonders seine vielen Fehlpässe bleiben in Erinnerung. Nur 24 von 40 Passversuchen kamen an. Der 26-Jährige machte kurz vor Schluss noch für Luca Kronberger Platz. 

Einwechselspieler

Christoph Lang (81.) – Note: 2,87

Der Youngster hätte eigentlich schon um einiges früher in die Partie kommen sollen. Da aber Sturm in der 66. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich schaffte, musste er sich noch einige Zeit gedulden. Durfte in seiner 15-minütigen Einsatzzeit immerhin den Ausgleich zum 2:2 am Feld bejubeln. 

Luca Kronberger (90.+6) – Note: 2,97

Zu kurz eingesetzt

Lukas Jäger (90.+6) – Note: 3,33

Zu kurz eingesetzt

Sonstige Bewertungen

Christian Ilzer – Note: 3,42

Die Variante mit Anderson Niangbo neben Rasmus Højlund und Andreas Kuen auf der Zehn wollte zunächst überhaupt nicht klappen. Sturm war vor allem in der ersten Hälfte vorne völlig harmlos. Mit der Einwechslung von Manprit Sarkaria und der damit verbundenen Umstellung bewies der Coach aber ein gutes Händchen, welches Sturm vermutlich den Punkt rettete. Kritik musste Ilzer abermals von vielen Ticker-User*innen aufgrund der abermals späten (mit Ausnahme von Sarkaria) Wechsel einstecken. 

Das Schiedsrichterteam um Julian Weinberger – Note: 3,53

Nicht die beste Vorstellung der Unparteiischen. Knapp vor dem Pausenpfiff wurde Andreas Kuen von Luca Meißl mit voller Wucht verrammt. Julian Weinberger, der wenige Meter daneben stand, entschied allerdings darauf weiterzuspielen, woraufhin Tin Plavotic den Ball sogar noch an die Latte köpfte. In dieser Situation wäre mindestens die gelbe Karte gerechtfertigt gewesen. Als Samuel Sahin-Radlinger in der 82. Minute plötzlich auf Anderson Niangbo zustürmte und dem Angreifer an einem möglichen Treffer hinderte, obwohl noch drei Verteidiger eingreifen hätten können, entschied Weinberger sofort auf Rot. Dies war zweifelsohne keine sonderlich kluge Aktion des Ried-Keepers, allerdings war er in dieser Situation nicht letzter Mann. Zudem zeigte die Wiederholung, dass sein Fuß zwar auf Gesichtshöhe war, er diesen aber weg drehte und Niangbo somit nur leicht traf. Der VAR überprüfte die Situation und bestätigte den Ausschluss. Aus unserer Sicht hätte hier eine gelbe Karte genügt. In einem recht fair geführten Spiel ohne große Aufreger stechen dann zwei gröbere Fehlentscheidungen deutlich heraus. 

Das SturmNetz-Team bedankt sich für 143 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man-Of-The-Match folgende Nummer: