„It´s all over now, baby blue“
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung SK Sturm Graz vs. SK Rapid Wien sind abgeschlossen und alle Einsendungen ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man Of The Match
Jörg Siebenhandl – Note: 1,72
In seinem womöglich letzten Spiel für den Sportklub Sturm bestätigte Siebenhandl erneut, dass er einer der beständigsten Torhüter in der Österreichischen Bundesliga ist. Beim Gegentor – da ihm die Sicht verstellt – chancenlos, ließ er sich bei einem Schuss von Badji ins lange Eck nicht überraschen und in Halbzeit zwei glänzte er bei einer guten Schwab-Gelegenheit. Gegen Ende der Partie agierte er sehr abgeklärt und blieb im Gegensatz zu vielen seinen Vorderleuten souverän und ließ des Öfteren abgeklärt die Uhr herunterlaufen.
Otar Kiteishvili – Note: 2,22
Der Georgier war wieder einmal ein Lichtblick im Spiel des SK Sturm: Auch wenn ihm nicht alles gelang, er sich mit seinen Dribblings ab und an an der Rapid-Defensive festlief, versuchte er doch, Fußball zu spielen und strahlte so etwas wie Gefahr aus. Würde er noch etwas mehr Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen, müsste man wohl tagtäglich bangen Blickes darauf warten, welcher Klub denn gerade aktuell seine Fühler nach dem Mittelfeldspieler ausstreckt. Gegen Ende des Spiels ziemlich platt, ging er dennoch sichtlich über seine Schmerzgrenze. Otis Reaktion bei seiner Auswechslung spricht für seinen Charakter. Statistisch gesehen war er der einzige Sturmspieler mit mehr als einem Torschuss und auch seine Passquote von beachtlichen 96% war überragend.
Gideon Mensah – Note: 2,61
Defensiv wirkte die Salzburg-Leihe nicht selten unbeholfen, trabte seinen Gegenspielern zu oft lustlos hinterher. Bei einer Attacke gegen Ivan im eigenen Strafraum hatte er Glück, dass die Pfeife von Schiri Schörgenhofer stumm blieb. Offensiv glänzte er vor allem dank eines Energieanfalls beim perfekten Zuspiel auf Eze, für den er sich einen Scorrerpunkt mehr als verdient hätte. Insgesamt jedoch nutzte er zu selten die Gelegenheit, über den linken Flügel Nadelstiche zu setzen. Von einem fertigen Spieler, der Salzburg in der Königsklasse wirklich weiterhelfen kann, ist er jedenfalls noch zumindest ein Stück weit entfernt.
Juan Domínguez – Note: 2,83
Der Spanier versteht es stets, das Spielgerät gut abzudecken und so etwas wie Ordnung ins Spiel zu bringen. War sehr oft am Ball, ging aber nie auch nur das kleinste Risiko ein. Somit stehen mehr als unauffällige null Torschüsse und null Torschussvorlagen zu Buche – viel zu wenig für einen Spieler seiner Klasse. Ebenfalls bezeichnend für seinen unauffälligen Auftritt: Der defensive Mittelfeldmann kam in 90 Minuten mit exakt null Fouls aus. Zudem verlor er mehr Zweikämpfe als man es von ihm gewohnt ist.
Ivan Ljubic – Note: 3,56
Stark, wenngleich der 23-Jährige teilweise noch (zu) bedacht agiert. Seine Passquote war überragend, auch seine Zweikampfbilanz in Ordnung, er fand die Balance zwischen Defensive und Offensive und riskierte auch ab und an vertikale Zuspiele in Richtung Spitze. Ljubic zählt definitiv zu jenen Spielern, die man nach dieser Begegnung positiv herausheben muss.
Markus Lackner – Note: 3,58
Da Avlonitis und Maresic – nun ja – verhindert waren, musste Lackner die Lücke in der Innenverteidigung schließen. Bereits in der zweiten Minute zog er sich bei einem Zweikampf mit Badji eine Gehirnerschütterung zu, spielte aber dennoch durch. Eine Aktion, die nach dem Spiel für viel Zündstoff sorgte. Vorwerfen kann man dem 28-Jährigen – nicht nur in Anbetracht der Umstände – wenig, auch wenn er ab und an seinen Dauerkontrahenten Badji aus den Augen verlor.
Stefan Hierländer – Note: 3,59
Wohlwollend beurteilt eine unauffällige Partie des Kapitäns. Machte zwar etliche Kilometer, doch wollte ihm an diesem Tag so gut wie gar nichts gelingen. Immer wieder ließ er sich von Bolingoli und Co. überspielen und konnte etliche Rapid-Flanken nicht verhindern. Unterm Stich bleibt eine vergebene Kopfballchance, die wenigsten Ballkontakte aller Sturm-Mittelfeld-Akteure und eine ganz schwache Passquote. Hierländers Körpersprache schien zu verraten, dass diese beiden Play-Off-Partien für ihn bloß noch lästige Pflicht waren und ein One-Week-Holiday-Delay darstellte. Dass er phasenweise den zweiten Rechtsverteidiger mimen musste, tat bestenfalls noch sein Übriges dazu.
Jakob Jantscher – Note: 3,66
Nach einer starken Performance im Hinspiel rutschte der Steirer zurecht in die Startelf. Eine Bestätigung seiner Hütteldorfleistung blieb er jedoch schuldig. JJ blieb nahezu unsichtbar, seine Auswechslung war de facto seine einzige Auffälligkeit.
Lukas Spendlhofer – Note: 3,73
Wirkte etwa bei einem Murg-Tanz etwas hüftsteif, sein zweites Eigentor innerhalb einer Woche kann man ihm jedoch wirklich nicht ankreiden. Spendlhofer war wieder einmal der Sturmspieler mit der besten Zweikampfquote. Auch wenn er seiner Alles-Abräumer-Form vergangener Tage noch nachhinkt, muss man ihm zugute halten, dass er sich glaubwürdig und dank seiner Körpersprache, aber auch seiner Tacheles-Interviews nach dem Match, noch nicht im Urlaubsmodus befand.
Fabian Koch – Note: 3,79
Defensiv kann man Koch nichts Entscheidendes vorwerfen, obgleich er ab und an ziemlich indisponiert wirkte. Der Spielaufbau lief am Tiroler aber fast gänzlich vorbei und er konnte den ebenfalls schwachen Hierländer nie wirklich unterstützen. Zumeist und zu oft versuchte er sich in unkreativen, weiten Abschlägen. Im Vergleich mit seinem Gegenüber Gideon Mensah hatte er weniger als die Hälfte an Ballkontakten, produzierte dennoch sechs Fehlpässe.
Markus Pink – Note: 4,21
Trotz seiner Körpergröße konnte er gegen die Rapid-Abwehr kaum Duelle im ersten Stock für sich entscheiden, blieb im Großen und Ganzen jedoch einer der unauffälligsten Spieler am Platz. Ein Mittelstürmer, der über 90 Minuten keinen einzigen brauchbaren Ball bekommt, ist wahrlich nicht zu beneiden. Ganze 18 Ballaktionen stehen auf Pinks Habenseite, nur jeder zweite seiner Pässe fand einen Abnehmer. Pink rackerte und kämpfte zwar wie eh und je, etwas Brauchbares war jedoch nicht dabei. Aktuell würde wohl jeder reine Mittelstürmer im Spiel des SK Sturm wirken wie ein Praktikant, der in den Sommermonaten im Tiroler Unterland den Skilehrer mimt.
Einwechselspieler:
Philipp Huspek – Note: 2,77 (73.)
Offensiv hui, defensiv pfui: So kann man den Kurzeinsatz von Huspek zusammenfassen. Es verwundert kaum, dass ein Spieler wie Huspek, der stets bedacht ist, das Spiel nach vorne zu treiben, im System Mählich viel zu selten erste Wahl ist.
Emeka Eze – Note: 3,79 (54.)
Der für viele überraschend bereits in der 54. Minute ins Spiel gekommene Nigerianer versuchte anfangs Druck auf die Verteidiger auszuüben, jedoch war beim merklich noch nicht ganz fitten Stürmer die Luft auch rasch wieder heraußen. Dies missfiel auch dem Trainer, der ihn mehrmals zwecks taktischer Anordnungen an die Seitenlinie beorderte. Eze stand zweimal im Brennpunkt und beide Male hatte er Riesenglück, nicht zum letztlich spielentscheidenden Faktor zu werden: Erst klärte er einen Schussversuch von Schwab im eigenen Strafraum mit der Hand und vergab später nach perfektem Zuspiel von Mensah eine hundertprozentige Torchance kläglichst.
Thomas Schrammel – Note: 4,05 (87.)
Eminent wichtiger Wechsel kurz vor Schluss. Im Prinzip eindeutig zu kurz eingesetzt. Jedoch: Seine Gestik Richtung Nordkurve nach dem Spiel dürfte hier zwar keine Erwähnung finden, tut sie aber doch, da sie jene Blase verdeutlicht, in der sich so mancher österreichischer Bundesliga-Profi befindet. Schrammel und Sturm, das wird nun endgültig nie mehr zur Liebesgeschichte.
Sonstige Bewertungen:
Trainer Roman Mählich – Note: 4,53
Über Roman Mählichs Verständnis vom Spiel an sich wurde hier und auch anderswo bereits alles gesagt. Wir vermeiden es, wie andere – Peter Hyballa würde sagen – Provinzjournalisten, dies nach jeder Heimniederlage aufs Neue wiederzukauen. Eines jedoch steht fest: Wirft man einen Blick auf die Zuschauerzahlen, wird deutlich, dass wie schon beim Spiel gegen Salzburg hunderte Dauerkartenbesitzer auf einen Besuch in Liebenau verzichten bzw. keine Abnehmer für ihre Tickets mehr fanden. Fußball soll unter anderem auch unterhalten, darum lieben wir dieses Spiel, deswegen gehen viele von uns Woche für Woche auf den Platz. Wohl kaum jemanden interessiert ein destruktives Herumgemurkse und ängstlich, zögerlich agierende, erwachsene Kerle im Trikot des jeweiligen Lieblingsklubs. Mählich hätte spätestens zu Beginn der Meisterrunde dieser Entwicklung Einhalt gebieten müssen. Da es mittlerweile schwer vorstellbar ist, dass der Trainer sich in der zweiwöchigen Sommerpause neu erfindet, müssen und werden sich die Vereinsverantwortlichen nun Gedanken machen, wofür der SK Sturm in der kommenden Saison stehen soll. Langfristig gewinnen bekanntlich immer nur mutige Mannschaften Pokale. Noch mehr und noch wichtiger: Letztendlich vermögen auch nur wagemutige Teams, Zuschauer zu begeistern.
Schiedsrichterleistung rund um Robert Schörgenhofer – Note: 3,48
Prinzipiell eine unauffällige, souveräne Leistung des Vorarlbergers. Doch ähnlich dem Torhüterwesen kann einem Unparteiischen eine Szene eine ansonsten starke Performance zusammenhauen. Beim Regelverstoß von Eze war Schörgenhofers schlechtes Stellungsspiel schlichtweg fatal: Von dieser Position aus, zu weit weg vom Ball und dem Geschehen, konnte er nicht zweifelsfrei erkennen, wer das Handspiel begangen hat, da sich auch Sturms Torhüter Siebenhandl in unmittelbarer Nähe befand. Durch diese eine, letztendlich einzige, Fehlentscheidung entschied Schörgenhofer maßgeblich diese Play-Off-Begegnung zugunsten des SK Sturm. Immerhin hätte ja Eze auch vom Platz gestellt werden müssen. Man mag sich nicht ausdenken, hätte es dieselbe Situation mit umgekehrten Vorzeichen gegeben. Die unsäglichen „Wiener Mafia“-Rufe wären dann wohl wieder nicht zu überhören gewesen.
Das SturmNetz-Team bedankt sich für 378 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man of the Match, Jörg Siebenhandl, folgende Nummer:
https://www.youtube.com/watch?v=Fp-8zbh_tJ0
Spezielles danke auch an Maresic: Freitag Durchfall, Samstag Hochzeit, Sonntag Durchfall…
Bitte wie? In seinem womöglich letzten Spiel für den Sportklub Sturm….
Jörg Siebenhandel meinte ich.
Wo steht was von Jörg hab noch nix gehört von einen Abgang
Könnt ihr eure Aussagen untermauern? Es gibt keinerlei Transfergerüchte um jörg und er hat noch Vertrag! Sturm muss ihn nicht verkaufen!
Warum letztes Spiel von 7-Handl?
Das fragen wir uns alle! Gerüchte in Die Welt setzen kann jeder! Zahlen, Daten, Fakten!
Danke an Markus Lackner für den Einsatz!!!
Könnte die letzte Chance für Jörg sein ins Ausland zu kommen. Zufällig werden die Zetterer Gerüchte auch nicht entstanden sein…
Sofern die Ablöse passt müssen wir ihn ziehen lassen, will er weg hat er sichs durch seine Leistungen verdient. Besser jetzt noch Marie als in einem Jahr dann mit leeren Händen dazustehen…sofern halt was dran is of course.
Wohltuend objektiv und unaufgeregt…danke sturmnetz
Wird einen erst bewusst, wenn man zuvor eine der wöchentlichen Amokfahrten des Herrn Pucher gegen sämtliche Sturmverantwortliche leider gelesen hat.
PS: Was hat sich der Schrammel geleistet?
Der hat den Vogel gedeutet Richtung Nord! Wenn es berechtigt wäre, o.k. Aber für 17 Heimspiele zahlen wir und bekommen inklusive auswärtsfahrten die auch Kosten mit sich bringen permanent eine lustlose Mannschaft vor unsere Augen gesetzt und dann äußern wir unseren Unmut natürlich! Schrammel entschuldigt sich oder er muss gehen der grüne nasenbär! Bei der Block West Gruppe hätte er sich das nie getraut, der Hosenpupser der elendige!
Und hat mit allen Rapidlern abgeklatscht — zurück über den Semmering
Mich wundert ja das er kein Eigentor produziert hat um Rapid zum Aufstieg zu verhelfen.
Aber es ist eh egal. Wir scheiden höchst wahrscheinlich eh in der Quali aus.
Ich bin verwundert das mir zu Beginn der Saison hier kaum jemand geglaubt hat als ich Hosiner, Ferreira, Obermaier, Lackner, Pink, Schrammel die Qualität abgesprochen habe.???!!!!
Im Oktober habe ich sie als Totalversager tituliert.
Dabei bleibe ich!!!!
Kneissl ist verantwortlich für die desaströse Zusammenstellung des Kaders.!!!!
Und er ist verantwortlich für Mählich!!
Und dann bringt er noch den erfolglosen Hawara Fellner ins Spiel.
Ich finde es reicht nun. Die Luft ist raus!!!
Mählich und Kreissl…. Auf nimmer wiedersehen!!!
Wenn ihr realistisch seid , dann hauts euch über die Häuser. Wr.N. spielt eh wieder Regionalliga. Da passt ihr hin.
Der größte Trick, den die Wiener Mafia je gebracht hat, war die Welt glauben zu lassen, es gebe sie gar nicht..
Bravo Eze!
Eze hatte zweimal Riesenglück?
Beim Handspiel hatte Glück, ja.
Aber bei seinen Schuss hatte er wohl Pech bzw. Rapid Glück
Kannst als Unvermögen titulieren…
Bei Ezes „Hands“ – ausgleichende Gerechtigkeit – der Outeinwurf, der zu der Szene geführt hat, war keiner.
Die anderen Bewertungen teile ich größtenteils – was ich aber nicht verstehe, was man so am „Spendi“ glaubt zu haben – aus meiner Sicht ist der am Feld komplett emotionslos und macht oft irgendwas… Gefühlt tut er der Mannschaft nicht gut – aber das ist meine Meinung.
Dass man Lackner hat weiterspielen lassen, finde ich fahrlässig – nicht wegen der Leistung, sondern wegen seines Lebens – Gehirnblutungen, Gerinsel usw usw… Leute – so geht das nicht, egal wieviele wir noch auf der Bank hätten.
Ansonsten… Fade Partie – wie jetzt schon ewig sich abzeichnend – ich habe noch nicht verlängert – überlege noch – und nein, nicht weil wir oft verlieren, sondern weil mir oft fad ist im Stadion – und das ist irgendwie… naja Schade ums Geld oder?