In Ried brummte der Bär

Spielercheck: SV Ried vs. SK Sturm Graz

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der gestrigen Bundesliga-Begegnung SV Ried vs. Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match

(c) SturmNetz.at

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Michael Esser – Note: 1,98
Bruno beinahe wie immer ohne Fehl und Tadel: Beim Abseits-Tor von Sikorski chancenlos, das Duell zuvor gegen Filipovic hatte er noch erfolgreich bestritten. Wenn man schon etwas Negatives finden will, war Esser beim Herauslaufen zweimal zu zaghaft. Bei hohen Bällen wieder extrem sicher, versuchte auch immer wieder das Spiel schnell zu machen. Dass der „Bär“ auch manchmal brüllen kann, hat er gestern bewiesen: Nach dem Abseits-Tor bekam der Linienrichter (völlig zurecht) ganz schön sein Fett ab, auch Wilson Kamavuaka wurden gestern nach einer missglückten Aktion noch am Spielfeld vom Goalie die Leviten gelesen.

Thorsten Schick – Note: 2,65
Schick war in Ried fast überall. Beinahe alle Standards wurden von ihm erledigt, seine rechte Seite musste er notgedrungen gestern über fast 90 Minuten alleine bearbeiten, vier Torschüsse und fünf Torschussvorlagen sind positiv zu erwähnen. Schick war gestern der Aktivposten im Offensiv-Spiel der Blackies, seine Möglichkeit zum 1:0 in der ersten Halbzeit hätte er allerdings verwerten müssen, anstatt den Ball ins benachbarte Leichtathletik-Stadion zu bugsieren.

Donis Avdijaj – Note: 2,65
Das kampfbetonte Spiel der Rieder schmeckte dem Deutsch-Albaner so ganz und gar nicht. Speziell in Halbzeit eins war der Jungspund öfter im Diskurs mit Schiedsrichter Dominik Ouschan anstatt wie gewohnt für notwendige Offensiv-Aktionen zu sorgen. Über die gesamte Dauer gesehen, nichtsdestotrotz, wieder einer der auffälligeren Spieler. Im Vergleich zu seiner Leistung gegen Rapid aber ein deutlicher Leistungsabfall: Er blieb diesmal im Eins zu Eins auch zu oft an seinem jeweiligen Gegenspieler hängen. In den letzten zehn Minuten einer der sich augenscheinlich gegen die drohende Niederlage stemmte.

Michael Madl – Note: 2,72
Einige Tacklings in letzter Not hielten Sturm über lange Zeit am Leben, allerdings hatte auch der Kapitän gestern enorme Probleme im Spielaufbau. 13 Fehlpässe sprechen dahingehend eine deutliche Sprache. In der zweiten Halbzeit konnte er einige Male für Gefahr vor dem Ried-Tor sorgen.

Anel Hadzic – Note: 2,74
Kämpferisch gegen die extrem aggressiv auftretenden Rieder einer der wenigen, die zu Beginn den Fight aufnahmen, die unfassbaren 31 Fouls gegen Sturm über 90 Minuten zehrten auch am ehemaligen Ried-Spieler. Mit Fortdauer des Spieles offenbarte er gestern ungewohnte technische Mängel, indem er zu viele Ballverluste aufgrund solcher Stockfehler verursachte. Einige gekonnte Spielverlagerungen stehen wenig Kreativem in der Offensive entgegen.

Wilson Kamavuaka – Note: 2,90
In der Keine-Sorgen-Arena wieder in der Innenverteidigung eingesetzt, bewies er, dass er sich in der Rolle als defensiver Mittelfeldspieler um vieles wohler fühlt. Sein Zweikampfverhalten war größtenteils in Ordnung, sein Stellungsspiel offenbarte des Öfteren enorme Schwächen. Wenn dem ansonsten so ruhigen Esser einmal der Kragen platzt, sagt das doch einiges über Kamavuakas Leistung aus.

Marvin Potzmann – Note 3,47
Patrick Möschl hatte viel Spaß am Platz, was wesentlich auch am Abwehr- und Zweikampfverhalten von Potzmann lag. Zwar war der Burgenländer der Sturm-Spieler mit den meisten Ballkontakten, jedoch war er sehr fehleranfällig und konnte offensiv Dobras keinerlei Unterstützung geben.

Josip Tadic – Note: 3,63
Wie immer sehr aktiv, versuchte bereits im letzten Drittel immer wieder Bälle zu erobern,  diesmal jedoch zumeist erfolglos. Konnte sich zu selten in Szene setzen, wurde allerdings auch vom Mittelfeld in kaum einer Situation mit brauchbaren Bällen gefüttert.

Kristijan Dobras – Note: 3,77
Ging in der ersten Halbzeit über seine linke Seite gar nichts, konnte sich Dobras in der zweiten Halbzeit, analog zur gesamten Sturm-Elf, ein wenig steigern. Das Zusammenspiel mit Potzmann klappte gestern allerdings überhaupt nicht. Generell sind Flanken der beiden Außenspieler  zunehmend eine klare Schwäche im Spiel von Sturm Graz: Neun von zehn gingen gestern wieder ins Leere. Zudem konnte Dobras nur 5 von 18 Zweikämpfen erfolgreich bestreiten.

Simon Piesinger – Note: 3,78
Zwei Zuckerpässe, wovon einer davon die Führung durch Schick hätte bedeuten müssen, und ein starker Schuss in Halbzeit zwei stehen auf Piesis Habenseite. Das Soll fällt allerdings um einiges umfangreicher aus: 15 Fehlpässe ist ein Rekordwert. Zudem war der Linzer zu oft zu weit weg vom Spielgeschehen, bei Standards ungefährlich und konnte seine Aufgabe als staubsaugender Sechser nicht zufriedenstellend erledigen.

Martin Ehrenreich – Note: 4,25
Man darf ja zu Öhrli stehen wie man will. Eines  ist unbestritten: Ehrenreich ist zumeist mit voller Leidenschaft zur Stelle und lässt sich selten hängen, egal was passiert. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Aspekten: In Ried war Ehrenreich weder unglücklich noch fehlerhaft, sondern leider Gottes sehr schwach. Er fand am Feld kaum statt, hatte die wenigsten Ballkontakte aller Sturm-Verteidiger, geht selten in Zweikämpfe, und wenn, dann verliert er diese zu einem hohen Prozentsatz. Kein Außenverteidiger der gesamten Liga hat in dieser Saison weniger Flanken geschlagen als er, zudem gab es mehr Angriffe der Rieder über seine rechte Seite als insgesamt durch die Mitte und die linke Seite.

Roman Kienast – Note: 4,27
Erneut ein lustloses Auftreten des Stürmers. Entweder nervt ihn sein Reservistendasein oder seine derzeitige Unform. Er gewann nur 2 von 11 Zweikämpfen und konnte keinerlei Akzente setzten. Höhepunkt dieser Entwicklung war ein völlig unnötiger Check gegen Rieds Torhüter Gebauer. Das Spiel im Innviertel verdeutlicht erneut das massive Stürmerproblem.  Hier ist definitiv Handlungsbedarf gegeben, denn am 1. September ist es zu spät.

Zu kurz eingesetzt:

Andreas Gruber – Note: 3,80

Bright Edomwonyi – Note: 4,25

 

Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 101 eingegangene Bewertungen.

 

3 Kommentare

  1. ultrasneverdie sagt:

    gebrummt hat in ried nur die ultrazahlreich erschienene nordkurve zu graz.

    kein sang, kein klang, saisonziel herunterschrauben, dreck abputzen und weitermachen. zumindest die wiener bei den spielen gegen sie ärgern wäre ultracool!

  2. Neukirchner sagt:

    Roman Kienast verhält sich tatsächlich schon seit der Vorbereitung extrem angezwidert
    Keine Ahnung was mit dem zurzeit abgeht
    Ich denke bezüglich Verstärkung im Sturm: Im Prinzip hängt alles davon ab, ob sich Rapid doch noch für die CL qualifiziert. Wenn nicht wechselt Beric und dann beginnt sich das Transferkarussel zu drehen, ich vermute mal da wird’s dann doch noch eine faustdicke Überraschung geben….

  3. realistic sagt:

    Ehrenreich und Co sind einfach eine spielerische Katastrophe. Checkt dass keiner?????? Es ist fahrlässig und unglaublich naiv, oder man ist zu Stolz bei Sturm um Fehler einzugestehen. Mindestens 3 Neuverpflichtungen sind nötig, sonst ist der 5. Platz das höchste der Gefühle!!! nur 7 Tore geschossen und nicht vorhandene Aussenverteidiger – a Wahnsinn. Wieso schaut man nur zu?????? Am Markt gibt es mehr als genug fähiges und auch bezahlbares Personal!!!!!

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