Ilzer: „Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt für eine Ansage“
Nach einer bislang überaus erfolgreichen Saison mit Platz Zwei im Grunddurchgang, acht Punkten in der Europa-League und dem Einzug in das Pokal-Halbfinale zog Sturm-Coach Christian Ilzer in der Sendung Talk und Tore auf Sky Sport Austria Resümee:
Über den bisherigen Verlauf
„Es war ein sehr, sehr guter Grunddurchgang. Wir haben im August durch den Abgang von Rasmus Højlund und der Verletzung von Jakob Jantscher unsere eingespielte Offensive verloren und mussten ein neues Sturm-Duo etablieren. Da hieß es justieren und das ist uns sehr gut gelungen. Wir haben jetzt eine super Ausgangsposition für die – wie ich es nenne – Erntephase, jetzt gibt es die Preise der Saison, da musst du da sein, dafür haben wir jetzt zwei Wochen Zeit uns vorzubereiten.“
Was sein Team erreichen kann
„Die Tabelle ist kein Geheimnis. Wir wollen das beeinflussen was vor dem „Ist-Gleich-Zeichen“ steht und das ist unsere Leistung. Wir müssen uns auf das konzentrieren was ansteht. Wie wir es beispielsweise vor dem Cupspiel gegen Salzburg getan haben. Wir ernten derzeit viel Lob, aber das ist auch gefährlich. Die Ziele, die wir formulieren, haben wir selbst unter Kontrolle. Und die formulieren wir intern sehr scharf und klar. Eine große Kampfansage an Salzburg brauchen wir aber nicht öffentlich machen, denn das bringt uns nichts. Daraus resultiert kein einziger Vorteil für uns. Wir haben gute Waffen und ein gutes Konstrukt aufgebaut und natürlich gibt es von Außen einen Erwartungsdruck. Mit diesem müssen wir souverän umgehen. Wir wissen schon was wir machen. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt für eine Ansage, aber bestimmt nicht in der derzeitigen Phase.“
Was ein eventueller erster Titel für Christian Ilzer bedeuten würde
„Es ist wichtig, dass man Träume hat, die inspirieren. Aber es bringt nichts in solchen hängenzubleiben. Es gilt im Jetzt den bestmöglichen Job zu machen. Und im Jetzt gibt es viel zu tun und das macht es so spannend. Wenn am Ende dann ein Titel rausschaut, wird der Moment da sein, in dem man stehen bleiben muss. Wo man diese Aussicht genießen muss und die Zeit anhält. Auch bei der Busheimfahrt aus Tirol haben wir das gemacht und gesagt, „dass war schon ganz fein, was wir bislang geleistet haben“. Am nächsten Tag stehe ich dann aber wieder vor der Mannschaft und gebe die Richtung vor.“
Was die aktuelle Mannschaft von Sturm aus seiner Sicht auszeichnet
„Unterschiedlichste Qualitäten auf allen Positionen die man einfach braucht, um erfolgreich Fussball zu spielen. Es ist aber auch ein Team, welches extrem zusammenhält und davon überzeugt ist, dass dieser Weg uns zum Erfolg führt. Jeder Spieler ist willig diesen Weg mitzugestalten. Beim Lustenau-Auswärtsspiel, wo ich krankheitsbedingt ausgefallen bin, habe ich gemerkt, wie auch unser Trainerteam funktioniert. Wenn eine Mannschaft sehr reif ist, bist du als Trainer nicht mehr ganz drinnen. Da kannst du rausgehen aus diesem Kreis, in die Beobachterrolle, und siehst, wie gewisse Mechanismen funktionieren.“
Über die Rolle von Jon Gorenc Stankovic
„Seine Frisur entwickelt sich immer mehr in Richtung meiner. Er ist ein absoluter Leader, aber wir haben mehrere. Es lastet nicht alles auf seinen Schultern, aber er war von Beginn einer, der unseren Weg mit vollster Überzeugung mitgetragen hat. Jon ist kein lauter Typ, aber wenn er etwas sagt, dann hat das innerhalb der Mannschaft Gewicht. Er versteht Fußball, er kann ein Spiel gut lesen und ist eine zentrale Figur in unserer Mannschaft.“
Wie ehrgeizig ist Chris Ilzer?
„Ehrgeiz hat mich immer geprägt und war immer ein Teil von mir. Ein starkes Ego bringt dich auf ein gewisses Level, will man den nächsten Step gehen, muss man sich aber über dieses Ego hinwegentwickeln. Immer alles gewinnen zu wollen und sich zu matchen, das war schon immer in mir.“
Sein manchmal unsympathisch wirkendes Gebärden an der Outlinie
„Manche Dinge macht man sicher bewusst, ich würde mich selbst auch nicht sympathisch dabei finden, wenn ich so überreagiere. Aber ich glaube, ich hab mich in den Jahren schon entwickelt, auch weil dabei ein Bild von mir abgegeben wird, mit dem ich im Nachgang nicht zufrieden bin. Immer schafft man das aber nicht. Das hat aber auch mit meinem Werdegang zu tun und wo ich her komme. Ich komme aus der letzten Liga, da war Kampfeskraft gefragt, mir ist aber schon bewusst, wie wichtig es ist an Souveränität zu gewinnen und über gewisse Dinge drüberzustehen. Aber natürlich passiert es, dass man in ein sehr emotionelles Muster reinstürzt. Ich will diese Emotionen aber auch zulassen können.“
Über das nicht so erfolgreiche, schwierige Jahr bei der Austria
„Auch ohne dieses Jahr würde ich zu schätzen wissen, was ich am SK Sturm habe. Diese Zeit war sehr lehrreich, vor allem wie man Siege und Niederlagen richtig einschätzt. Als Trainer musst du vorangehen, klar bleiben. Die Zeit bei der Austria hat mich gelehrt, Misserfolge zu moderieren, das Bewusstsein auf den Kern der Arbeit zu lassen. “
Zur angeblichen Anfrage von Schalke 04 im vergangenen Herbst
„Wenn Erfolg da ist, gibt es immer wieder solche Gerüchte. Der Zeitpunkt war mir damals gar nicht Recht. Es war so rund um meinem Geburtstag, ich hatte mein Handy mehrere Stunden ausgeschaltet und als ich es eingeschaltet habe, ist es fast übergegangen. Das hat dann schon eine Dimension. Ich habe danach meinen Berater angerufen. Wir handlen das so, dass wenn Vereine sich über meine Vertragslaufzeit erkundigen, er mich dann gar nicht darüber informiert. Wir haben damals ja zwei Tage später gegen Salzburg gespielt und ich habe versucht, daher diese Gerüchte via Instagram sofort abzustellen.“
Ob die deutsche Bundesliga denn das nächste große Ziel ist
„Mein nächstes großes Ziel ist es mit Sturm Graz bestmöglich zu performen. Ich hab keinen Karriereplan. In dem Moment wo Entscheidungen anstehen, versuche ich bestmöglich solche zu treffen. Meistens verlasse ich mich da auf mein Bauchgefühl. Ich bin jetzt Trainer bei Sturm Graz und das ist eine große Sache. Damit kann ich mich identifizieren. Ich bin bei einem Topverein mit einem überragenden Trainerteam, einem Sportdirektor und einer Mannschaft, wo es jeden Tag Spaß macht zur Arbeit zu gehen. Und auch eine Herausforderung, die Erwartungen, die wir selbst an uns haben, umzusetzen. Diese erfüllt mich, aber natürlich gibt es auch andere, größere Ligen. Es müsste aber schon etwas ganz Spezielles sein. Wo man gar nicht Nein sagen kann. Aber darüber muss ich mir derzeit wirklich keine Gedanken machen. Eines kann ich aber ausschließen: Ein nochmaliger Wechsel innerhalb von Österreich ist aktuell völlig ausgeschlossen.“
sollte glasner frankfurt verlassen wäre ilzer sicherlich ein heißer kandidat für die nachfolge
& er wird niemals ein rotes Trikot tragen –
EHRENMANN
Das ist schon ein schönes Gefühl, dass wir uns bei ihm darauf verlassen können!
Ilzer ist unglaublich, genau der richtige Mann zur richtigen Zeit. Wird seinen Weg bestimmt noch weitergehen, hoffe dennoch sehr, dass er diese Etappe bei seinem Heimatverein mit einem Umzug durch die Herrengasse krönt!
Danke Chris, einer der besten Sturmtrainer aller Zeiten.
Ja und danke für den letzten Satz von ihm..
off topic. Ein gewisser Rasmus H. ist dreifacher Torschütze für Dänemark gegen Finnland! Der Junge macht konsequent seinen Weg.
Und wo hat er das gelernt? Bei Sturm!!!
Heute Doppelpack vom Höllenhund
Einen Oscar für den Scout, der Höljund für Sturm entdeckt hat!
EEE hat für die U20 der Niederlande beide Treffer beim 2:1 Sieg über Frankreich gescort!
Der Transfersommer wird heuer wohl heiss. Laut Laola ist Gazi heiss begehrt in der Bundesliga…..
https://www.krone.at/2965767