Ilzer: „Ich erwarte mir einen richtig coolen Europacupabend“
Einen Tag vor dem Hinspiel des Achtelfinales gegen OSC Lille freut sich Cheftrainer Christian Ilzer auf die Partie gegen die Franzosen, weiß aber auch, dass seine Mannschaft über sich hinaus wachsen muss, um den Ligue1-Spitzenklub gefährlich zu werden:

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Nur zwei Niederlagen musste der OSC Lille in den letzten 25 Pflichtspielen hinnehmen, in der Ligue1 liegt man derzeit auf Champions-League-Kurs, aus 18 Legionären hat Coach Paolo Fonseca die Qual der Wahl und der Kaderwert der Rot-Marineblau-Weißen beläuft sich auf 220 Millionen Euro. Nichtsdestotrotz erwartet Christian Ilzer für das Spiel, für das am Mittwochnachmittag noch einige Restkarten erhältlich waren, einen richtig, coolen Europacup-Abend. Rein sportlich, hofft er, dass sein Team über sich hinauswächst, um im Rückspiel noch Chancen zu haben. „Es ist angerichtet für ein sehr großes Spiel, was daraus wird, liegt an uns“. Lille wurde – so Ilzer – bis ins kleinste Detail analysiert und sein Team sah eine Mannschaft mit viel Wucht und Dynamik. „Wir werden leiden müssen, dürfen nicht nur auf ihre Qualitäten reagieren, sondern auch unsere Stärken ausspielen“. Ilzer ist zudem aufgefallen, dass die Franzosen zuhause zumeist noch ein anderes Level ausspielen. „Zufall ist das keiner, strukturell gibt es in der Spielanlage aber kaum Unterschiede zu erkennen, wahrscheinlich spüren sie in ihrem Stadion noch mehr Energie, in der gewohnten Umgebung, mit dem eigenen Publikum im Rücken.“ Natürlich hofft der Coach auch auf die Effizienz eines Mika Biereth: „Tore verändern Spiele, da ist es unheimlich wertvoll, wenn man weiß, man hat da einen Goalgetter in den eigenen Reihen, der genau das Gespür für Bälle, die in die Endzone kommen, hat“. Der noch größere Mehrwert sei allerdings, dass im Kader von Sturm mehrere Akteure stehen, die schon bewiesen haben, dass sie wissen, wo das Tor steht.
Für Gregory Wüthrich ist es keineswegs das – sondern nur ein weiteres – High-Light-Spiel als Sturmspieler und er betont, dass er mit den Grazern schon mehrere solche erlebt hat. Auf den Stürmerstar der Nordfranzosen, Jonathan David, hat sich der Schweizer nicht extra vorbereitet, vielmehr liebt er solche Herausforderungen, da er in solchen Partien zeigen kann, aus welchem Holz er geschnitten ist. Es sei Usus, dass man sich bei Sturm sowieso auf alle Gegenspieler genauestens vorbereitet.
Das couragierte – leider unbelohnte – Spiel von Leipzig gegen das große Real lässt auch Sturm darauf hoffen, dass Marktwert allein nicht ausreicht, um Spiele gegen Außenseiter zu gewinnen.