Hupfts in Gatsch
Welch ein gebrauchter Sonntagnachmittag gestern in Liebenau, was für eine Katerstimmung am Tag danach, für die allerdings nicht der gestrige Glühweinkonsum verantwortlich gemacht werden kann, sondern vielmehr ein unfassbarer Auftritt Sturms, der uns wie mit einem nassen Fetzen für dieses Jahr aus dem Sturmstadion Liebenau und einige bereits in den Weihnachtsurlaub gejagt hat. Und an dieser Stelle sollte nun ein Spielercheck geschrieben stehen, der mit folgender Einleitung Woche für Woche auf SturmNetz vollkommen zurecht Raum findet:
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung SK Sturm Graz vs. SCR Altach sind abgeschlossen und alle Einsendungen ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
So sollte das hier nun also ablaufen. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel und würden wir heute einen Man of the Match küren, wäre dies vom Attribut „ehrenvoll“ ähnlich weit entfernt wie die Altacher nun fünf Jahre lang von einem Auswärtssieg beim SK Sturm – zumindest bis gestern. Anpatzen lassen wir uns unseren heroischen Titel jedenfalls nicht. Auch von unseren subjektiven Einschätzungen und Ausführungen zu den jeweiligen Akteuren wollen wir heute Abstand nehmen, denn wenn man im letzten Heimspiel des Jahres und mit Platz drei im Visier einem SCR Altach kollektiv gefühlt 85 Minuten lang beim Fußballspielen lediglich zuschaut und lieber geschlossen und gemeinsam untergeht, anstatt sich auch nur irgendwie am Match zu beteiligen, dann sind am Tag danach einzelne statistische Werte nicht im Geringsten von Bedeutung. Kurzum: Der Check wird heute auf unter zehn Prozent abgespeckt, denn würden hier nur zehn Prozent von dem ausgeführt, was sich der Autor denkt und wie er sich fühlt, hätten wir alle mindestens über die nächsten zwei Wochen hinweg keine Lust auf Sturm.
Man of the Match
Otar Kiteishvili – Note: 3,03
Die meisten Zweikämpfe (22) aller Akteure am Feld geführt, stellt er mit insgesamt sieben auch den Topwert hinsichtlich erfolgreicher Dribblings. Jedoch alles bedeutungslos. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Jörg Siebenhandl – Note: 3,41
Im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen. Dass der Ausgleich für ihn relativ unglücklich ausschaut, ist heute genauso wenig von Interesse.
Anastasios Avlonitis – Note: 3,49
Rund 89 Prozent seiner Zweikämpfe gewonnen, doch wen kümmert das? Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Jakob Jantscher – Note: 3,61
Sein Tor in Minute vier spielte keine Rolle. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Lukas Spendlhofer – Note: 3,69
Seine 88,4 prozentige Passquote hatte gestern keinerlei Bedeutung. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Ivan Ljubic – Note: 3,71
Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Emanuel Sakic – Note: 3,74
Die mit 70 Prozent zweitbeste Zweikampfquote am Feld sagt überhaupt nichts aus. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Kiril Despodov – Note: 3,74
Drei erfolgreiche Dribblings führten unterm Strich zu überhaupt nichts. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Bekim Balaj – Note: 3,79
Sein Assist auf Jantscher in Minute vier brachte im Endeffekt nichts ein. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Thomas Schrammel – Note: 3,84
Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Stefan Hierländer – Note: 3,84
Seine zwei Torschüsse waren rein gar nichts wert. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Einwechslungen:
Thorsten Röcher (ab der 71. Spielminute) – Note: 3,90
War zumindest bemüht, ein wenig Schwung ins Spiel zu bringen, gliederte sich aber mit Fortdauer der Partie gut in das Gesamtauftreten seiner Kollegen ein und wurde zunehmend handlungsunfähiger. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Christoph Leitgeb (ab der 86. Spielminute) – Note: 4,01
Extrem wichtiger Wechsel für das Spiel von Sturm. Zwar erst sehr spät in die Partie gekommen, allerdings gerade noch rechtzeitig, um beim Gegentreffer zum 1:2 in Minute 92 mitten im Strafraum und rund einen Meter vom ballführenden Sam entfernt im Sinne von „i mog irgendwie nimma“ einfach einmal stehen zu bleiben und dem Altacher Angreifer ganz gemütlich und gefühlt minutenlang dabei zuzusehen, wie dieser ungehindert einschieben konnte.
Markus Pink (ab der 83. Spielminute) – Note: 4,45
Seine Einwechslung – auch kein großer Turnaround. Ein Kopfball landete völlig unbedrängt im Seitenout. Bewertung: im Kollektiv sang- und klanglos untergegangen.
Sonstige Bewertungen
Nestor El Maestro – Note: 4,14
„Ich war auch noch nicht oft Trainer von Sturm Graz.“ – das gab Nestor El Maestro im Sky-Interview nach dem Match auf die Anspielung, dass ihm eine Niederlage nach 1:0-Führung noch nicht so oft passiert sei, zu Protokoll. Direkt eingeschnappt, so wirkte es zumindest. Die Frage, die sich einem hier stellt, ist allerdings folgende: Was genau hat das mit Sturm Graz zu tun? „Wenn ich nur 10 % von dem erzähle, was ich denke und wie ich mich fühle, dann habt ihr Schreibstoff für zwei Wochen und das gönn‘ ich euch nicht.“ – so viel zum eingangs bereits erwähnten Zitat aus dem selben Interview. Dem schließe ich mich an dieser Stelle weiterhin an und spare mir somit auch hier eine ausführlichere Form der Beurteilung. Bewertung: Rädelsführer des heute vielzitierten Kollektivs, sang- und klanglos untergegangen.
Schiedsrichter-Team um Oliver Drachta – Note: 2,83
Keine auffälligen Fehlentscheidungen, aber auch keine wirklich brenzligen Situationen, mit denen er sich konfrontiert sah. Hatte die Partie grundsätzlich im Griff. Und dass ein Schiedsrichter die beste Benotung aller Bewerteten erhält, spricht ebenso Bände. Der heimliche Man of the Match (sic.).
Danke jedenfalls für 281 eingegangene Bewertungen! Die folgende Nummer sei einzig und allein dem heute so angeschlagenen Gemüt, der Frustration und dem ausgeprägten Ärger der schwarz/weißen Fanseele gewidmet und keinem jener Herrschaften, die ebendafür verantwortlich sind:
Für mich bester Mann: Unser zeugwart, der wieder für saubere leiwal gesorgt hat.
(Was nicht abwertend gemeint ist gegenüber ihm)
Ich hasse es in diesen Tagen sturm fan zu sein, weil ich mir rundherum nur das Gelächter anhören kann was wir für ein sorch Team haben. Trotzdem werd ich wieder ins Stadion gehen, weil ich immer Fan von sturm sein werd.
Ich hoffe, man rüstet im Winter nach … so kann es nicht mehr weitergehen!
schön langsam wissen wir es 😉
swg
Katerstimmung?
Aspirin is das neue Heroin.
Kater, Hilfsausdruck…
Typisch Sturm Graz, Niederlage mit Ansage, sowie das Amen im Gebet.
Se la vie, Havarie
Sturm Graz ist kein normaler Verein, Sturm Graz ist mehr, ich schwer.
Man of the match, Sturmfans, ewig treu, ein Leben lang.
Jetzt kommt das Auswärtsdouble gegen LASK
Ohne Gewähr, des wird schwer, bei meiner Ehr.
Jürgen Werner, game changer, not bad, Fussball Ö verändert, nachhaltig, Respekt.
Wir sind Sturm, ich liebe diesen Verein, Sonntag kämpfen wir für die schwarz-weissen Farben.
Fun fact: Kultverein, schwarz-weisse Farben und Sponsor is a Bierfirma
Das ist Sturm Graz
Ich würde an eurer Stelle auch mal den Hrn. Kreissl bewerten (lassen). Wie viele Trainer wollen wir in kürzester Zeit noch verbrennen? Wenn es die Herren Vogl, Mählich und anscheinend auch nicht El Maestro hinbringen, zumindest in Heimspielen ein bisschen was zu bieten, könnte es womöglich auch woanders liegen als am Trainer.
Der Kader passt von vorne bis hinten nicht zusammen – sowohl von der Mentalität her als auch vom Können. Ich musste am Sonntag dauernd an Gustl Starek denken: „Wenn´s schon ned kicken könnts dann rennts wenigstens“.
Das wäre „ein bisschen“ lächerlich, entspricht aber durchaus der Meinung vieler! Nach einer Niederlage gibt es von Kreissl über El Maestro bis hin zu den Spielern die Note 5 und bei Siegen ist alles gerade einmal „normal“.
Finde es übrigens generell merkwürdig, dass es diesmal keinen MotM gab – die individuelle (!!!) Leistung eines Kiteishvili (gelaufene Kilometer, gewonnene Zweikämpfe, erfolgreiche Dribblings etc.) war sicher um nichts schlechter als von MotM Philipp Huspek in Tirol. Dass es mit dem Torerfolg nicht klappte, kann man ihm mMn auch nicht ankreiden, da die Abwehr von Kobras einfach sehr, sehr gut war…
Man kann jetzt herziehen und sagen: Sie sollen laufen. Sign. Es gibt Tage da funktioniert gar nix. Sign. Insgesamt stehen wir nicht so schlecht da. Noch sign.
Aber: Hätten wir nicht die Heimpartien so ausgeschüttet wären wir ganz oben dabei. Andererseits ist eine grottenschlechte Austria nur mehr 7 P entfernt.
Und ja: Der Trainer müsste eigentlich die Mannschaft bis in die Haarspitzen motivieren (können) und ist bereits einige Monate im Amt.
Ich kann es wirklich nicht verstehen, warum die Kicker immer wieder lahmen und nicht die Chance auf einen Polster für Platz 3 (EC) nutzen.
Die Qualität ist da, die Konstanz nicht. Das ist Aufgabe des Trainers. Ich hoffe doch, dass wir nach dem LASK Spiel im Frühjahr mit Trainingslager und Ruhe konstanter agieren. Ansonsten fängt das Spiel im Sommer mit Neustart von vorne an.
Ich finde es „mutig“ von Maldini sich hier zu einem sachlichen Kommentar hinreißen zu lassen auf die Gefahr hin als Kreissl Verehrer abgestempelt zu werden.
Ich habe das Match nicht gesehen und darum werde ich auch kein Kommentar dazu abgeben.
Was mich ein bisschen irritiert ist das Sturmnetz immer öfter reißerische Artikel verfasst. Kritik üben ist gut und richtig, aber nach einem Match alles infrage zu stellen und mehr oder weniger den kompletten Verein schlecht schreiben ist mMn nicht ok.
Ich glaube auch nicht das es Zufall ist das gerade Pink als Header beim Spielbericht herhalten musste.
Ich hoffe das die Damen und Herren hinter der Seite meine Zeilen richtig einordnen können.
Swg
Schön langsam wissen wir es..
E.S