Horvath: „Ich werde versuchen, in Dresden viel Spielzeit zu bekommen“
Der erste Abgang in der kommenden Transferphase ist überraschenderweise Sascha Horvath. Der flinke Mittelfeldspieler darf aufgrund einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag den Verein verlassen und wechselt in die Zweite Deutsche Liga zu Dynamo Dresden. Mit SturmNetz hat der 20-Jährige über seine Zeit bei Sturm und seine Zukunft gesprochen.
Sascha, als Allererstes einmal herzliche Gratulation zu deinem Wechsel in die Zweite Deutsche Bundesliga. Wie lange wusstest du schon vom Interesse aus Dresden?
Eigentlich gar nicht so lange. Das erste Mal, als ich was gehört habe, war ich bei einem Nachwuchsnationalteam-Länderspiel. Mein Manager hat mich darüber informiert, aber ich habe mich noch gar nicht so richtig damit befasst und ihm gesagt, dass ich eigentlich weiterhin bei Sturm bleiben will. Dresden hat allerdings nicht locker gelassen und da habe ich mich nochmal mit meinem Manager zusammengesetzt.
Musstest du trotzdem noch Für und Wider abwägen oder war dir dann klar, dass du diesen Schritt gehen wirst?
Für Sturm sprach sicher, dass innerhalb der Mannschaft alles gepasst hat. Letztendlich hat aber der sportliche Aspekt den Ausschlag gegeben: Die Zweite Deutsche Bundesliga ist einfach eine neue Erfahrung und ein guter Schritt. Trotzdem gehe ich mit einem weinenden Auge, da ich mich in Graz mit allen Kollegen sehr gut verstanden habe und mich die Fans hier stets gepusht haben.
Hat die Tatsache, dass du bei Sturm nicht immer Stammspieler warst, letztendlich auch zur Entscheidungsfindung beigetragen?
Natürlich ärgert man sich als Spieler darüber, man muss aber auch sagen, dass ich lange krank war. Außerdem war dies die Entscheidung des Trainers, diese ist dann als solche zu akzeptieren. Ich war stets bemüht, mich im Training aufzudrängen und im Frühjahr durfte ich zumindest einige Male auflaufen.
Was weißt du schon von deinem neuen Verein?
Ich hab mich natürlich schon ein wenig vorab informiert und weiß, dass die Fans dort echt stark sind. Mit dem Trainer (Anmerkung: Uwe Neuhaus) habe ich mich über seine Spielphilosophie unterhalten. Er ist ein Verfechter von Ballbesitz und operiert ungern mit hohen Bällen. Das ist etwas, was mir entgegenkommt, da ich selbst auch immer das „Kurz-Kurz“ suche. Aber letztendlich bin ich noch bis Sonntag Spieler des SK Sturm, erst danach werde ich mich noch genauer über Dynamo informieren.
Du hast schon die Fans in Dresden angesprochen, die dürften ja im Vergleich zu Graz – wo es in deinen zwei Jahren zwar auch stets turbulent war – ebenso eine andere Liga sein.
Sturm hat natürlich sehr gute Fans, die auch auswärts immer mit von der Partie sind, ich denke aber, in Dresden werden es dann doch noch ein paar mehr sein.
Bei Sturm ist man selbstverständlich nicht besonders erfreut, dass du den Klub wechselst, war aber letztendlich aufgrund einer Ausstiegsklausel in deinem Vertrag nur Passagier. War diese Klausel bei deinem Transfer von der Austria Grundbedingung, dass du in die Steiermark wechselst?
Da musst du meinen Manager fragen. Mir ging es damals nur darum, bei Sturm endlich wieder zu mehr Einsatzzeiten zu kommen. Ich habe bei der Austria gegen Ende hin ziemlich wenig gespielt. Daher habe ich mit Franco Foda gesprochen, dann war sofort klar, dass ich zu Sturm wechseln will.
Betrachtest du den Schritt nach Dresden als Zwischenstation nach ganz oben, eventuell auch als Chance, dich näher ans Nationalteam ranzuspielen?
So weit denke ich noch gar nicht. Ich werde versuchen, in Dresden viel Spielzeit zu bekommen, was danach passiert, werden wir sehen, das weiß ich noch nicht. Mir ist es wichtig, mich einmal in der Zweiten Deutschen Bundesliga durchzusetzen.
Rückblickend auf deine zwei Jahre in Graz: Was waren deine Highlights, was hätte besser laufen können?
Das erste Jahr bei Sturm war ein ewiges Auf und Ab. Ein echtes Highlight war, dass ich gegen meinen Ex-Klub mein erstes Bundesligator erzielen konnte. Auch die beiden Siege gegen Salzburg in dieser Saison waren für mich wichtige Momente. Wir waren im Herbst gut dabei, doch leider haben wir danach zu viele Punkte liegen gelassen. Trotzdem war es insgesamt eine gute Saison. Platz 3 wollen wir auf alle Fälle absichern und ob eventuell noch etwas nach oben geht, werden wir sehen.
Man muss ja befürchten, dass Sascha Horvath nicht der letzte Abgang im Sommer bleiben wird. Muss man sich um Sturm deswegen für die nächste Saison Sorgen machen?
Ich bin überzeugt, dass es Sturm gelingen wird, die Abgänge – egal, wie viele es sein werden – zu kompensieren. Sturm hat nach wie vor einen guten Namen, daher wird es mit dem Verein nicht bergab gehen. Es wurden ja auch im letzten Sommer sehr viele neue Spieler geholt und ich denke, das hat ganz ordentlich geklappt.
Vielen Dank für das kurze Gespräch und alles Gute in Dresden.
„Da musst du meinen Manager fragen. Mir ging es damals nur darum, bei Sturm endlich wieder zu mehr Einsatzzeiten zu kommen. Ich habe bei der Austria gegen Ende hin ziemlich wenig gespielt. Daher habe ich mit Franco Foda gesprochen, dann war sofort klar, dass ich zu Sturm wechseln will.“
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„Außerdem war dies die Entscheidung des Trainers, diese ist dann als solche zu akzeptieren.“
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„..und operiert ungern mit hohen Bällen..“
Kann jez jeder zwischen den Zeilen lesen, was er will aus dem ganzen Interview 😉
Auf jeden Fall: Viel Erfolg in Dresden, Sascha