Hoffentlich bleibts anders

Spielvorschau: SK Sturm Graz vs. SCR Altach

ÖFB – Cup 2016/17, Achtelfinale. Wir schreiben den 26. Oktober 2016, der SK Sturm Graz trifft als Tabellenführer der Bundesliga auf einen Erstligisten aus der unteren Tabellenhälfte. In der Liga war man – mit Ausnahme der Zweitrundenniederlage gegen die SV Ried – bis dahin ungeschlagen, am letzten Spieltag vor der Cuppartie war der SV Mattersburg zu Gast. Die Blackys gerieten zwar in Rückstand, drehten das Spiel aber durch Treffer von Alar und Hierländer zum 2:1, ehe man in der 90. Spielminute doch noch das 2:2 hinnehmen musste. Ein Rückschlag, aber kein Beinbruch. Wie das Achtelfinale ausging ist bekannt, man schleppte sich in Überzahl ins Elfmeterschießen und verlor dann doch gegen den SKN St. Pölten. Der Cup war weg, und in der Liga ging es in den nächsten Wochen eher mühsam weiter.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Irgendwas ist heuer anders

ÖFB – Cup 2017/18, Achtelfinale. Wir schreiben den 25. Oktober 2017, der SK Sturm Graz trifft als Tabellenführer der Bundesliga auf einen Erstligisten aus der unteren Tabellenhälfte. In der Liga ist man nicht mehr ungeschlagen, am letzten Spieltag vor der Cuppartie war der SV Mattersburg zu Gast. Die Blackys geraten diesmal gleich zweimal in Rückstand, drehen das Spiel durch Treffer von Huspek, Zulj und Hierländer aber dennoch. Kein Rückschlag, schon gar kein Beinbruch. Irgendetwas ist heuer anders, die Partie gegen Mattersburg ist bereits das dritte Spiel, in denen man einen Rückstand in einen Sieg umwandeln kann. Die neugewonnene taktische Flexibilität von Trainer Franco Foda lässt inzwischen sogar die Fürsten der Finsternis Interesse an ihm bekunden. Dadurch ist man heuer auch etwas weniger von den Toren von Deni Alar oder den erotischen Empfindungen hervorrufenden Großtaten von Uros Matic abhängig, was ja insofern auch nicht schlecht ist.

Der SC Rheindorf Altach ist am Mittwoch in Graz zu Gast, und während sich der Großteil Fußballösterreichs auf das Wiener Derby konzentriert, dürfen wir hoffentlich Zeuge der nächsten fußballerischen Offenbarung der Mannen in Schwarz und Weiß werden. Als Motivation sollte ja eigentlich schon reichen, dass die Vorarlberger auswärts üblicherweise in Rot antreten. Wem das als Ansporn nicht reichen sollte, dem sei das kleine rote X am oberen rechten Rand des Internetbrowsers empfohlen. 

Alle weg? Gut, dann geht’s jetzt weiter. Cupachtelfinale, das heißt dass nur noch drei Runden zu überstehen sind, bis das Wörtherseestadion endlich wieder in Schwarz und Weiß erstrahlt, das letzte Mal ist eh schon viel zu lange her. Aber bevor dieser Artikel in Euphorie und Vorfreude erstickt, legen wir lieber erstmal den „vollen Fokus auf den nächsten Gegner“.

Das Fernziel. (c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Konzentrierte Gegnerbeobachtung

Die Altacher stehen momentan mit 16 Punkten aus zwölf Spielen auf Rang 7 in der Tabelle. Nach einem holprigen Liga- und einem großartigen Europacupauftakt haben sich die Leistungen mittlerweile eingependelt, nach oben ist wegen der mittlerweile fast traditionellen Schwäche zumindest eines Wiener Teams durchaus was möglich, und unten steht sowieso St. Pölten. Das erste Aufeinandertreffen in der Liga endete mit einem atemberaubenden 0:0 in Liebenau. Der letzte Sieg der Altacher gegen die Schwoazn liegt mittlerweile einige Zeit zurück, am 13.12.2014 trafen Ismael Tajouri und Ivan Kovacec zu einem 2:0 Heimsieg. In Graz konnten die Vorarlberger in mittlerweile 13 Spielen heiße zwei Punkte holen, elfmal durfte Sturm über die drei Punkte jubeln. Im Cup sieht die Bilanz allerdings deutlich negativer aus, das bisher einzige Aufeinandertreffen war das Achtelfinale 2005/06, Keeper Grzegorz Szamotulski musste auswärts zweimal hinter sich greifen und der SK Sturm schied mit einem 2:0 aus dem Cup aus. Allgemein gilt der Cup aber nicht wirklich als Lieblingsbewerb der Altacher, zwei Viertelfinali waren das höchste der Gefühle, letztes Jahr schied man gar in der zweiten Runde gegen den Regionalligisten Ebreichsdorf aus.

„Ich hoffe, dass der Cup auch anerkannt wird“

Beim Mediabriefing vor der Partie sieht Trainer Franco Foda das Los und den Gegner mit gemischten Gefühlen. Einerseits gebe es sicher leichtere Achtelfinalgegner als einen Bundesligisten, andererseits kenne man den Gegner. Überhaupt sei es „wichtig, dass wir endlich wieder einmal im Cup zuhause spielen“. Bis auf die verletzten Lukas Spendlhofer und Marc André Schmerböck und den erkrankten Christian Gratzei steht der ganze Kader zur Verfügung, auch Deni Alar hat seine Adduktorenprobleme nun endgültig überwunden. Foda warnt besonders vor der „kompakten Defensive“ und dem „guten Umschaltspiel“ der Vorarlberger, man rechne mit viel Ballbesitz, müsse aber vor gefährlichen Kontern auf der Hut sein.

Foda erhofft sich auch, dass die Grazer Fans „den Cup anerkennen“ und ein würdiges Umfeld schaffen, da die Mannschaft „die Unterstützung der Fans braucht“. Bisher sind 6000 Tickets verkauft, für Spätentschlossene lassen sich also sicherlich noch Plätze finden. Auf die Rolle des Cups angesprochen meint Foda, dass er generell „alle Spiele gewinnen will“ und dementsprechend auch besonderen Wert auf den Cup legt. Er wolle die Mannschaft nochmals an den Finaleinzug 2010 erinnern und auch niemanden schonen, sondern die bestmögliche Mannschaft aufbieten. 

 

Spieldaten

SK Sturm Graz vs. SC Rheindorf Altach
ÖFB-Cup Achtelfinale, Mittwoch, 25. Oktober 2017, Merkur Arena, Graz 18:00 Uhr

Schiedsrichter: Gerhard Grobelnik

Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Potzmann, Koch, Maresic, Schulz, Lykogiannis; Huspek, Jeggo, Zulj, Hierländer; Alar

Ersatz: Schützenauer, Lovric, Schoissengeyr, Röcher, Filip, Zulechner, Eze

Es fehlen: Spendlhofer, Schmerböck, Gratzei

 

6 Kommentare

  1. Ennstaler sagt:

    Ewig schade, dass man Chabbi gehen ließ. Wieso zeigte Sturm hier keine Geduld? Oder fühlte sich Chabbi in Graz nicht wohl und blüht erst unter seinem Trainervater wieder richtig auf? Drei Tore im Cup gegen den durchaus starken LASK verdienen auf jeden Fall volles Lob.

    • Nock-74 sagt:

      Ich habe mir dasselbe auch schon vor ein paar Runden gedacht. Er hat jetzt in 18 Spielen 15 Tore für den Tabellenführer der ersten Liga gemacht. Und wir wissen, dass der Aufsteiger meistens locker in der BuLi mitspielt. Also ich glaub er wäre im Vergleich zu Zulechner sicher die bessere Verstärkung bzw. Alternative zu Alar.

    • Schworza99 sagt:

      Chabbi sagt ja selbst: Mit Alar hätte ich funktioniert. Aber jetzt haben wir eh mit Eze eine sehr interessante Aktie, die hoffentlich heute wieder ein paar Minuten bekommt. Hoffentlich explodiert Zulechner auch noch, ansonsten kann man Eze ruhig als Stürmer Nummer 2 sehen…

    • Sturm wollte Chabbi nicht hergeben, sie wollten ihn verleihen. Chabbi wollte gehen und Sturm hat ihm keine Steine in den Weg gelegt

  2. graz4ever sagt:

    Wenn uns heuer niemand gröber beim Personal dazwischenscheißt u Foda das Kapitel Ofb (bald) zu Gunsten Sturms abschließt, bin i davon über zeugt, daß wir heuer ne riesen-mega Chance haben, zumindest einen Titel zu holen 🙂

    Auf den geilsten Klub der Welt :)))

    • flo1909 sagt:

      Wenn , wenn, wenn, glaub halt nicht, dass wir auf die Kohle für Lyko, Hirli, Maresic etc. verzichten wollen, wenn die vll sowieso weg wollen und wir im Winter noch was verdienen können.

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