Hinten hui, vorne pfui
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung Wolfsberger AC vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Der SK Sturm Graz sollte sich einen Tag vor Valentinstag in Klagenfurt mit dem WAC auf ein 90-minütiges Rendezvous treffen. Herausgekommen ist keine feurige oder leidenschaftliche Romanze, sondern ein Spiel bei dem man das Gefühl hatte, beide wissen nicht recht, was sie tun. Sowie bei einem schlimmen Blinddate.
Man of the Match:
Michael Esser – Note: 2,04
Der deutsche (Kuschel)bär konnte sich nach seinem Patzer im Cup gegen Salzburg wieder stabilisieren und bot eine solide Leistung. Gewohnt sicher bei hohen Bällen und auch seine Versuche das Spiel schnell zu machen, waren zumindest akzeptabel, leider scheiterten diese oftmals an seinen Mitspielern. Vor allem in der Schlussphase konnte Esser mit der einen oder anderen guten Parade aufzeigen und hielt seine Mannschaft somit im Spiel. Insgesamt wieder einmal eine gute Leistung von Bruno.
Anastasios Avlonitis – Note: 2,28
Wieder ein bärenstarker Auftritt des Griechen. Unglaublich wie er, galant wie ein Kavalier seine Dame, die Bälle aus dem Strafraum begleitete. Beeindruckend war dabei vor allem die Ruhe und Sicherheit mit der Avlonitis agierte, die beste Zweikampfquote (81,8 %) aller Spieler rundet einen gelungenen Auftritt ab.
Tanju Kayhan – Note: 2,47
Licht und Schatten wieder einmal beim Rechtsverteidiger. Diesmal jedoch definitiv mehr Licht als Schatten. In der ersten Halbzeit bot er eine wirklich ansprechende Leistung und sicherte zusammen mit Thorsten Schick seine Seite sehr gut ab. Die zweite Spielhälfte war dann jedoch gespickt mit einigen Stellungsfehlern, unter anderem jenen beim Lattenkopfball von Rnic. Obwohl Kayhan die meisten Ballkontakte aller Sturmspieler hatte (92), setzt er offensiv bisher noch nicht allzuviele Akzente. Defensiv erledigt er seine Sache zu meist recht gut, belegbar ist dies auch mit seiner Zweikampfstatistik (10 von 15 gewonnen).
Wilson Kamavuaka – Note: 2,58
Dem Innenverteidigerduo kann man in der bisherigen Saison wirklich wenig bis gar nichts vorwerfen. Obwohl der Kongolese im Mittelfeld deutlich besser aufgehoben wäre, macht er seine Sache in der Viererkette wirklich gut. Wilson hat – wie fast immer – am meisten Zweikämpfe aller Akteure bestritten (deren 21) und davon starke 17 gewonnen (81%) – dies untermauert seine starke Leistung. Zu bemängeln sind aber noch einige Stellungsfehler und Abstimmungsprobleme mit Avlonitis, die wir den beiden aber natürlich noch verzeihen. Hätte Kamavuaka seine Torchance in der 80. Minute verwertet, wäre er wohl der Spieler des Spieles geworden.
Charalampos Lykogiannis – Note: 2,86
Kuschlig hatte es Lyko vor allem in der ersten Halbzeit mit Jacobo der immer wieder versuchte ihn zu vernaschen, leider gelang es ihm auch einige Male. Es war ein gebrauchter Tag für den Griechen, der nicht an seine starke Leistung gegen Salzburg anknüpfen konnte. Zwar versuchte er offensiv auf sich aufmerksam zu machen, was ihm durchaus gelang, aber dafür haperte es in der Defensive. Obwohl Lykogiannis keine gute Partie ablieferte und eine grauenhafte Passstatistik vorzuweisen hatte (52 %) hat der derzeit mit Recht den Stammplatz auf der linken Abwehrseite inne.
Sandi Lovric – Note: 3,15
Leider konnte Lovric nicht die nötigen Offensivakzente setzen, aber man sollte auch nicht den Fehler begehen und zu viel von ihm erwarten. Er hat nämlich derzeit überhaupt keinen Mitspieler auf seiner Position von dem er etwas lernen könnte. Ein Hadzic wäre vielleicht einer gewesen, aber dieser bevorzugte einen Wechsel zum Tabellenletzten der Türkei, womöglich nicht nur aus finanziellen Gründen. Lovric machte zumindest defensiv ein recht akzeptables Spiel und beging keine unnötigen Ballverluste. Fakt ist: Mit einem jungen Spieler muss man Geduld haben. Der 17-Jährige wurde immer wieder gefordert und dazu gehört nun auch, dass er weiterhin das Vertrauen bekommt – auch wenn er nicht jedes Spiel heraussticht.
Daniel Offenbacher – Note: 3,38
Offenbacher ist und bleibt ein eigenes Kapitel. Der zentrale Mittelfeldspieler ist definitiv eine Kampfsau, und stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Zuletzt hat er auch zwei sehr gute Auftritte gezeigt – in Klagenfurt war davon jedoch nicht mehr viel zu sehen. Er war sehr präsent, hatte die zweitmeisten Ballkontakte aller Spieler und ganze 30 mehr als sein Nebenmann Lovric, jedoch misslangen ihm einfach die entscheidenden Aktionen. Mit 16 Fehlpässen spielte er ex aequo mit Lykogiannis die meisten in der Mannschaft und hat auch -wieder einmal- eine negative Zweikampfbilanz die im defensiven Mittelfeld nicht wirklich etwas verloren hat. Bei ihm werden die nächsten Spiele zeigen in welche Richtung es geht.
Thorsten Schick – Note: 3,51
Sein gestriger Auftritt ist bezeichnend für die ganze Saison. Eigentlich der auffälligste Akteur in den Reihen der Schwarz-Weißen, aber immer wieder vertändelt er seine Chancen leichtfertig. Würde er aus seinen guten Ansätzen mehr Kapital schlagen, wäre er wahrscheinlich nicht mehr beim SK Sturm. Eigentlich wäre Schick das Paradebeispiel eines modernen Außenverteidigers, denn er verfügt über eine solide Grundschnelligkeit und schlägt auch die eine oder andere gefährliche Flanke in den Strafraum. Aufgrund von mangelnden Alternativen im rechten Mittelfeld, ist es jedoch verständlich, dass Foda ihn dort aufstellt. Zum gestrigen Spiel ist noch zu sagen, dass Schick die beste Passquote(83,3 %) aller Spieler aus der Startelf aufweisen kann – zudem hat er mit 20 Zweikämpfen die zweitmeisten bestritten und hierbei mit 11 gewonnenen sogar noch eine positive Bilanz (55%). Wurde von der Leserschaft diesmal durchaus streng bewertet im Teamvergleich.
Sascha Horvath – Note: 3,52
Sieben Pässe gespielt, sechs sind angekommen, ein guter Wert, mehr kann man über die gestrige Leistung des Jokers nicht aussagen, da er nach seiner Einwechslung nicht wirklich oft zu sehen war.
Roman Kienast – Note: 3,53
Kienast dürfte wohl im nächsten Spiel wieder von Anfang an dabei sein. Mit 4 abgegebenen Torschüssen hat er die meisten aller Sturmspieler abgegeben – etwa doppelt soviele wie sein Sturmpartner Edomwonyi. Jedoch: Kienast hat lediglich 16 Minuten gespielt… Dabei hatte er eigentlich eine große Möglichkeit auf dem Fuß, verzog völlig und traf deshalb nur einen Kärntner.
Marko Stankovic – Note: 3,67
Ganz schwierig zu bewerten der Auftritt von Stankovic gestern, denn er war quasi unsichtbar auf dem Platz. Aufgefallen ist er meistens durch technische Fehler, seine Statistik liest sich zwar mit 80 Prozent angekommenen Pässen und einer positiven Zweikampfquote (55 Prozent) recht positiv aber täuscht etwas über seine gestrige Leistung hinweg. Konnte keine Akzente in der Offensive setzen.
Christian Klem – Note: 3,74
Das war gar nichts. Der linke Mittelfeldspieler fand zu keinem Zeitpunkt ins Spiel und ist seinem Gegenüber Schick, selbst wenn sich dieser nicht in Topform befindet, in allen Belangen klar unterlegen. Eine unterdurchschnittliche Passquote von 72,2% war im Prinzip noch das Beste, was er zu bieten hatte. Ansonsten brachte er es, obwohl er über die gesamten 90 Minuten im Einsatz war, auf gerade einmal 34 Ballkontakte. Mit Abstand die wenigsten aller Akteure die in der Startelf standen und ganze 13 weniger als Tormann Esser. In den Zweikämpfen hatte er nicht mehr Glück – 4 von 11 gewonnene entspricht mit 36,4% die schlechteste Zweikampfquote aller Akteure am Feld. Wir schreiben es nicht gern, jedoch nicht zum ersten Mal: Hier sollte man längst hinterfragen wie er sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Anderswo sind Spieler mit seiner Erfahrung Mannschaftsstützen und Führungsspieler, er hingegen scheint nach bald 200 Pflichtspieleinsätzen in der Profimannschaft immer noch völlig überfordert.
Bright Edomwonyi – Note: 4,29
Leider kommt der Nigerianer einfach überhaupt nicht in Schuss. Zweifel an seinen technischen Fähigkeiten und seiner Durchschlagskraft sind angebracht. Vielleicht hat jetzt auch Franco Foda erkannt, dass es keinen Sinn macht gegen defensiv eingestellte Gegner Edomwonyi beginnen zu lassen. Gegen Rapid könnte er mit seiner Schnelligkeit besser zur Geltung kommen da man die ein oder andere Konterchance erwarten darf – jedoch ist anzuzweifeln dass der Stürmer nach seinen bisherigen Auftritten im Frühjahr eine weitere Chance in der Startaufstellung bekommt. Dennoch: Seine Benotung erscheint im Mannschaftsvergleich überhart, man kann ihm den Einsatz nicht absprechen.
Kurzeinsatz:
Andreas Gruber – Note: 3,51
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 249 eingegangene Bewertungen und widmet Michael Esser folgenden Song, für das erfolgreiche Aufrichten nach einem Rückschlag:
Frage : Wie sieht es mit Avdijaj aus ? Trainiert er schon voll mit der Kampfmannschaft ? Könnte er schon Spielen eine Halbzeit gegen Rapid Wien kommenden Sonntag ? Bitte um genaue Info.
das einzige was man „genau“ sagen kann ist dass er gegen Rapid definitiv noch kein Thema ist. Er wird demnächst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, grundsätzlich glaube ich sollte man aber in den nächsten 1-2 Wochen noch nicht mit ihm rechnen. Gegen Rapid wie gesagt, ganz sicher nicht.
Meines Erachtens sind drei Spieler zu gut bewertet:
Lyko: Offensiv einfach zu schwach, auch defensiv nicht ganz sattelfest
Kama: vielleicht in den Zweikämpfen solide, aber da waren einige Pässe dabei, die man so NIE spielen darf als IV
Kayhan: WTF Hinten gar nicht mal so schlecht aber nach Vorne geht da absolut gar nix
Will hier nichts schön reden aber Edi alleine vorne is halt a arme Sau wie ich finde. Kienast als Solospitze reisst vorn genauso nix weil vom Mittelfeld auch sehr wenig kommt.
Edomwonyi mach ich überhaupt keinen Vorwurf…
Seine Ballbehandlung war gut, und er hat auch probiert Kienast in Szene zu setzen.
Aber Kienast bewegt sich ja garnix will den Ball punktgenau auf seinem Fuß haben und wenn er dann die Chance hat scheitert er auch kläglich.
Für mich weiterhin im Sturm erste Wahl muss Bright Edomwonyi sein und wie Balotelli45 schon sagt das Mittelfeld muss kreativer und aktiver werden!!!
Auf der Sturm-Facebookseite steht sehr viel Kritik an Edi, was ich sehr ungerecht finde. Bei ihm liegt der Hund nicht begraben. Ich bin einer ähnlichen Meinung wie tb_aut und Balotelli45. Er kämpft vorne fast alleine, läuft bis zum geht nicht mehr und kriegt wenige brauchbare Bälle vom Mittelfeld. Kienast finde ich sehr statisch, ist nur ein klassischer Target-Man, und wartet nur auf den perfekten Ball. Das Problem mMn liegt wie zuvor im Mittelfeld, aber ich bin noch davon überzeugt, das wir mit dem jetzigen Personal doch nach vorne kommen können. Das Talent haben wir, z.B. gegen RBS am Mittwoch, Grödig vor Weihnachten, nun muss der Trainer dieses Talent in Ergebnisse ummünzen. Ich bleibe optimistisch, daß wir eine positive Reaktion gegen Rapid sehen werden (hoffentlich!!).
Sich nur an Edi abzuputzen, finde auch ich als zu billig. Technik und Grundschnelligkeit passen, Einsatz ist vorbildlich. Wenn er noch die 2 bis 3 Chancen verwerten würde, die er pro Spiel vorfindet, wäre er nicht mehr bei Sturm. Es kommen einfach zu wenig brauchbare Bälle aus dem Mittelfeld.
Ich glaube das ein gesunder Spieler wie Avdijaj der Mannschaft sehr weiter helfen kann. Wie denkt ihr darüber ? Klar das stimmt schon, das vom Mittelfeld sehr wenig kommt um das die Solospitze für die Gefahr kann sorgen und keine verwertbaren Passe kommen. Aber es wird auch zu wenig geschossen auf das Tor außerhalb vom Sechszehner. Mit viel Einsatz kann die Mannschaft Rapid Wien in die Knie zwingen. Anastaios Avlonitis hat bis jetzt Michael Madl zum besten ersetzt. Nun hoffe ich Sturm GRAZ zieht die Kaufoption und holt im Sommer nicht einen anderen Spieler der kostenlos ist. Geld sollte ja da sein von den letzten Transfers.
Ja, der Avdijaj könnte die Mannschaft viel helfen, leider ist er noch eine Zeit verletzt. Die Spieler haben immer weniger Selbstvertrauen, aber es kann schnell in die andere Richtung gehen. Mit einem Auftreten, wie am Mittwoch gegen RBS, und ein frühes Tor könnte die Welt am Sonntag um 18:30 anders ausschauen!!!
Der Statistik nach hat avdijaj Sturm in der Hinrunde nicht geholfen. Ohne avdijaj hat Sturm mehr Punkte gemacht als mit avdijaj.
Sehr interessant, wie ich finde. Mein Eindruck wäre nämlich genau andersrum gewesen.
Blacky of the Week: Michael Madl 😉
starker Auftritt gegen QPR!