„Heimsieg“ in Klagenfurt
Nach dem Heimsieg gegen die Bullen und den dadurch bereits vorzeitig fixierten Vizemeister-Titel, geht es für Sturm in den letzten Runden rein sportlich nur noch um die Krönung einer überaus erfolgreichen und emotionalen Saison. In der 30. Runde wartete auswärts die Austria Klagenfurt. Der Verein und die organisierte Fanszene hatten zum „Heimspiel in Klagenfurt“ aufgerufen und so präsentierte sich der Gästesektor bereits lange vor dem Anpfiff schon gut gefüllt. Auf der anderen Seite sah das Bild doch etwas trister aus, obwohl die Pacult-Elf im Kampf um den Europacup eigentlich jede Unterstützung benötigen könnte. Zwar war vor dem Spiel davon auszugehen, dass die Gastgeber um jeden Millimeter kämpfen werden, dennoch war Sturm der klare Favorit; Christian Ilzer konnte zudem auch auf die zuletzt fehlenden Stammspieler Gazibegovic, Wüthrich, Gorenc Stankovic, Prass und Højlund zurückgreifen, musste jedoch auf Kapitän Stefan Hierländer verzichten.
Actionreicher Beginn
Natürlich stand auch dieses Spiel ganz im Zeichen des vor einer Woche verstorbenen Jahrhunderttrainers Ivica Osim. Dazu präsentierte die Auswärtskurve ein großes Konterfei mit dem berühmten Zitat „Sturm deckt alles was schwarz ist in meinem Leben, alles, was weiß ist, auch.“ Vor dem Sektor war in großen Lettern „POčIVAJ u MIRU“, gefolgt von „VOLIMO TE IVICA OSIM“ zu lesen. Zudem schwieg der Gästeanhang von Anpfiff bis zur 9. Minute. Danach hallte ein eindrucksvolles „Ivan“ – „Osim“ durch das Klagenfurter Wörthersee-Stadion. Bereits vor der 9. Minute hätten die Gästefans aber beinahe über die Führung ihres Teams jubeln können. Doch weder Jakob Jantscher, noch Manprit Sarkaria konnten den Ball aus guter Position im Kasten unterbringen. Die Austria agierte von Beginn an aggressiv, was sich in der 12. Minute rächen sollte. Nach einem harten Einsteigen von Nicolas Wimmer, entschied Gerhard Grobelnik zuerst auf Gelb, revidierte diese Entscheidung nach VAR-Check jedoch auf glatt Rot. Die Kärntner mussten somit dezimiert einen Großteil des Spieles bestreiten. Kurz darauf sahen auch noch Gregory Wüthrich und Peter Pacult den gelben Karton. Auch wenn es in dieser Anfangsphase noch keine Tore zu bewundern gab, konnte man sich über zu wenig Action nicht beklagen.
Sturm überlegen – gr0ße Chancen Fehlanzeige
Spielerisch war die Begegnung aber bis hierhin kein wirklicher Leckerbissen, Sturm versuchte zwar, über viele kurze Pässe in die heiße Zone zu gelangen, fand aber aufgrund der tiefstehenden Klagenfurter Defensive kaum Abschlussmöglichkeiten vor. Die Austria versuchte ihr Glück in Kontern, die zumeist aber schon auf Höhe der Mittellinie endeten. Das Spielgerät befand sich über die meiste Zeit in Sturms Angriffsdrittel, mehr als einige wenige Distanzschüsse auf das Tor von Philipp Menzel brachten die Grazer aber auch nicht zustande. Mehr los war da schon auf den Rängen, wo Schwarz-Weiß eindeutig den Ton angab. Kurz vor dem Pausenpfiff kam Højlund nach Prass-Pass zum Abschluss, scheiterte aber an Menzel, der den Ball zur Ecke klärte. Das war es auch mit den Highlights im ersten Durchgang. Somit endete diese etwas seltsame und zu Beginn ziemlich turbulente erste Hälfte ohne wirkliche große Möglichkeiten folgerichtig torlos.
Endlich nimmt das Spiel an Fahrt auf
Die zweite Hälfte begann aus Sicht von Sturm denkbar schlecht. Kurz nach Wiederanpfiff kam die Austria nach einem Stankovic-Foul aus aussichtsreicher Position zu einem Freistoß. Turgay Gemicibasi trat an und verwertete zum 1:0 für die Gastgeber. Ein schönes Ding – so ehrlich musste man sein. Nun konnte man davon ausgehen, dass sich Sturm noch schwerer tun würde. Doch nur wenige Minuten später klingelte es auf der anderen Seite! Der kurz nach dem Rückstand eingewechselte Luca Kronberger leistete die super Vorarbeit für den Ausgleich durch Jakob Jantscher! Nun war wieder alles offen und auch das Spiel nahm im Vergleich zur ersten Hälfte ordentlich an Fahrt auf. Denn praktisch im Gegenzug hätte Markus Pink die mutigen Klagenfurter beinahe wieder in Führung gebracht, setzte die Kugel aber knapp über die Querlatte. Danach scheiterte Rasmus Højlund zweimal in Folge relativ knapp, ehe Patrick Greil plötzlich seinen Bewachern im gegnerischen Strafraum entwischt. Seine versuchte aber gerade noch von David Affengruber geklärte Hereingabe wollte die Kärntner Anhängerschaft als Handspiel gesehen haben, die Pfeife von Schiedsrichter Grobelnik blieb aber stumm.
Rein ins Glück!
Danach beruhigte sich die Partie wieder etwas, dennoch ging es weiter munter hin und her. Den Klagenfurtern merkte man in dieser Phase kaum an, dass sie bereits seit mehr als 60 Minuten mit einem Spieler weniger auskommen mussten. Zuerst hatte Jon Gorenc Stankovic nach einer Ecke die Führung am Kopf, scheiterte aber an Philipp Menzel, wenig später verhinderte auf der anderen Seite Jörg Siebenhandl die neuerliche Führung der Gastgeber. In den Schlussminuten sah alles schon nach einer Punkteteilung aus, als Sturm zu einem Freist0ß von der rechten Seite aus kam! Bei der anschließenden Freistoßflanke von Jakob Jantscher stieg der eingewechselte Anderson Niangbo am höchsten, netzte zum 2:1 für Sturm und ließ den Gästesektor explodieren! Zum Ende hin vergab Sturm noch einige Konter-Situationen, die nicht sauber zu Ende gespielt wurden. Egal! Auswärtssieg. Arbeitssieg. VOLIMO TE IVICA OSIM! Auf die Schwaozen!
Spieldaten
Bravo! Trotz gesichertem 2. Platz und dem emotionalen Abschied von Osim eine gute Leistung der Mannschaft! Jetzt sollten auch Lang und Kronberger ihre Chance erhalten, die in der Schlussviertelstunde eindrucksvoll in die Mannschaft gefunden haben.
Mit der Teilnahme in der EL Gruppenphase können wir jetzt noch punktuell die Schlagkraft erhöhen. Freue mich schon jetzt auf den Herbst und die CL Quali!
Lieber Gepi.
Gewonnen? Ja. Gute Leistung? NEE.
Zu kompliziert gespielt (hohe Flanken in die Box, oft durch die Mitte), viele Fehler…und das obwohl wieder einige Stammkräfte retour waren.
Und: es trifft zwar auf Kroni zu, aber das Lang in der 90., also 4 min. vor Spielende, „eindrucksvoll“ in die Mannschaft gefunden hat, ist gelinde gesagt überspitzt formuliert.
Aber wie gesagt: GEWONNEN! Und nur das zählt
Nein, vorallem Lang soll jetzt mit der 2er den Erfolgslauf fortsetzen und den Aufstieg fixieren. Wäre wichtiger als ein/zwei Bundesliga Spiele in denen es um nix mehr geht…
Finde schon, dass Bundesligaluft dem Lang guttut und die 2er ist ein paar Runden vor Schluss bei einem Spiel weniger 10 Punkte vorm Aufstiegskonkurrenten Wels. Da kann man schon mal auch an die Talenteförderung denken.