Heimsieg gegen das Tabellenschlusslicht
Die Welt ist wieder in Ordnung in Graz, zumindest bei den Frauen des SK Sturm. Während die Herren der Schöpfung sich abseits des Feldes nicht unter Kontrolle hatten und gestern die verdienten Strafen für ihr unsportliches Verhalten nach einer kuriosen Schiedsrichterleistung kassierten, konzentrierten sich die Frauen ganz im Sinne des Leitbilds auf das Wesentliche: Sportlicher Erfolg mit leidenschaftlichem und respektvollem Auftreten.
Drei Punkte für das Selbstvertrauen!
Das 5:2 gegen Wacker Innsbruck bei der Premiere an der neuen Heimspielstätte, dem Postsportplatz in der Herrgottwiesgasse in Straßenbahnnähe, war ein verdienter Erfolg mit wenigen Makeln. Die Torshow zeigt die sieben Highlights des unterhaltsamen Spiels.
Frau des Spiels war ganz klar Maria Plattner, die im Sommer aus Innsbruck zu den Schwoazen gewechselt war und mit dem Tor zum 1:0 (und zum 4:2) dem Spiel ihren Stempel entscheidend aufdrücken konnte. Zudem konnte Steffi Großgasteiger, unsere letzte Interview-Partnerin bei E-Mail für dich, mit einem trocken verwandelten Elfmeter auf 2:0 stellen. Dass es trotzdem noch einmal spannend wurde, lag daran, dass unsere Damen vor der Pause schlampig im Spiel gegen den Ball wurden und die schnellen Gegenstöße der Innsbruckerinnen nicht mehr ordentlich verteidigten. Prompt stand es 2:2 und es ging mit einem Unentschieden in die Pause, das sich Wacker Innsbruck durchaus verdient hatte.
In der zweiten Halbzeit war am Feld aber merklich zu erkennen, dass unserem Team vom Trainer ordentlich Feuer unterm Hintern gemacht wurde, denn die Grazerinnen versuchten mit deutlich mehr Konsequenz zum Abschluss zu kommen. Modesta Uka, die leider diesmal unter ihren Möglichkeiten geblieben war, musste Julia Wagner bereits in der Pause weichen. Besonders die für glücklose Giantsopoulos eingewechselte Chiara D’Angelo wirbelte auf der rechten Seite ab Minute 57 dann ordentlich Staub auf und belohnte sich mit einem tollen Sololauf, dessen abschließender Schuss vor die Füße von Wagner geblockt wurde. Wagner staubte trocken zum 3:2 ab (63. Minute) – eine Belohnung für die bessere Einstellung in Hälfte zwei und das gute Händchen des Trainers.
Das 4:2 nur sieben Minuten später ging dann wieder wie bereits erwähnt auf das Konto von Maria Plattner, die nicht zum ersten Mal ein Traumtor per Weitschuss erzielte. Ein Treffer, der sich das Prädikat „Tor der Runde“ verdient hätte. Schließlich brachte Habuda, die schon das 4:2 vorbereitet hatte, auch beim 5:2 einen Flankenball zu Julia Wagner, die ihre starke Hälfte mit ihrem zweiten Tor krönte. Die drei Punkte waren eingefahren, die überschaubare Menge an Zuschauerinnen und Zuschauern zufriedengestellt. Sturm bleibt somit im Rennen um Platz 2 gut mit dabei und kann den Anschluss in der Tabelle halten.
Wie geht es weiter?
Die Länderspielpause steht bevor und es geht erst am 13. Oktober weiter. Die meisten Spielerinnen des ersten Teams werden dem Trainer nicht zur Verfügung stehen, weil sie zu den Nationalauswahlen fahren und in den Akademien zur Schule und zum Training gehen müssen, es besteht also die Gefahr, dass das Team den Rhythmus verliert, der zu Saisonbeginn der große Vorteil gegenüber den anderen Vereinen war. Dass dann beim Spiel in Salzburg gegen den FC Bergheim drei Punkte auf der Tagesordnung stehen müssten, daran darf dennoch kein Zweifel bestehen.
Vor allem am Defensivverhalten wird bis dahin gearbeitet werden müssen, denn die Abwehr der Grazerinnen erhält in diesem Jahr statistisch gesehen mehr Tore und lässt mehr Chancen zu als in den Vorjahren. Das mag am Abgang von Yvonne Weilharter liegen, darf aber dennoch keine Ausrede sein. Auch die neu formierte Offensive ist (noch) nicht ganz so treffsicher, wie jene im Vorjahr. Trainer und sportlicher Leiter werden also genügend Stoff zum Grübeln haben, während der Großteil des Teams Nationalteamerfahrung sammeln darf.
die berichterstattung auf sturmnetz über die damenmannschaft find ich echt lobenswert! wollte ich schon länger mal loswerden…
super das die damen vorne um platz zwei mitspielen!