Haxerl stellen und Flügerl stutzen für Europa!

Spielvorschau: RB Salzburg vs. SK Sturm Graz

Die Glanzvorstellung beim 4:0-Heimsieg gegen den WAC war gestern – morgen wartet der Meister. Der SK Sturm gastiert zum Sonntagsspiel der 28. Runde der höchsten österreichischen Spielklasse beim in Topform befindlichen FC Salzburg. Während Sturm um den Europacup fightet, steuert das Brauseschifferl vollgetankt mit Energy in Richtung Meisterschaft. Topspiel also in der Bundesliga. Der Erste empfängt den Dritten – wir haben zur Einstimmung ein paar Facts gesammelt:

Red Bull in Fahrt – Sturm am Weg dort hin

Der morgige Gegner und Titelaspirant strotzt aktuell nur so vor Selbstvertrauen. Zuletzt konnte die Truppe rund um Coach Oscar Garcia Sturms direkte Konkurrenten um die Europaleague-Qualifikation – SCR Altach und die Wiener Austria – jeweils mit 5:0 deklassieren. Vergangenen Mittwoch gelang den auf einigen Positionen umgebauten Salzburgern zudem der Einzug ins ÖFB Cup-Semifinale, gegen den Zweitligisten Kapfenberg ging es allerdings über die vollen 120 Minuten. Ein Umstand, der das Spiel der Salzburger morgen kräftetechnisch aber wohl kaum beeinflussen wird. So sieht das auch Sturm-Cheftrainer Franco Foda beim gestrigen Mediabriefing im heimischen Messendorf, der auf den breit aufgestellten und ausgeglichenen, qualitativ hochwertigen Kader des Ligakrösus verweist und betont: „Aufgrund der letzten Ergebnisse von Red Bull sind wir morgen krasser Außenseiter. Aber wir wissen, dass im Fußball auch krasse Außenseiter Spiele gewinnen können. Salzburg ist enorm eingespielt“, so der Coach weiter, „aber wir haben in dieser Saison schon bewiesen, dass wir sie schlagen können.“

Dass RB die Grazer morgen wohl kaum unterschätzen wird, zeigt sich auch bei einem Blick auf die Statistik: Bei den bisherigen vier Saisonniederlagen der Bullen verlor die Brause-Truppe aus der Mozartstadt nämlich zwei mal gegen Sturm. Die Schwarz/Weißen haben in dieser Saison also bereits sechs Punkte gegen den Red Bull-Konzern eingeheimst. Zwei Siege in einer Saison gegen den Ligakrösus – das gelang den Blackys bislang noch nie und macht, so wie der letzte Auftritt der Grazer gegen den WAC, Hoffnung auf Saisonsieg Nummer drei gegen den aktuellen und wohl auch künftigen Meister. 

© Martin Hirtenfellner

Baustelle Innenverteidigung

Während Salzburg personell relativ aus den Vollen schöpfen kann – Dimitri Oberlin laboriert an einem Muskelbündelriss und wird bis Saisonende ausfallen – ist die Situation bei den Grazern eine andere. Vor allem die Innenverteidigung erweist sich vor dem morgigen Match als die Baustelle schlechthin. Neben den beiden Ausfällen von Kapitän Christian Schulz (Gelbsperre) und Namensvetter Schoissengeyr (rekonvaleszent) fällt auch James Jeggo erneut aus, der laut dem Cheftrainer ebenfalls eine Option für die Innenverteidigung gewesen wäre. Foda ist morgen jedenfalls zum Umbau gezwungen und spricht bei der gestrigen Pressekonferenz von zwei möglichen Szenarien, erläutert aber drei Varianten:

  1. einen der beiden Außenverteidiger (Charalampos Lykogiannis oder FabianKoch) umfunktionieren zu wollen
  2. Simon Piesinger als Innenverteidiger aufzustellen
  3. dem jungen gelernten Innenverteidiger Dario Maresic von Beginn an die Chance zu geben.

Bei Maresic betont Foda allerdings seine, nach erst kürzlich überstandener Verletzung, fehlende Spielpraxis, weshalb Variante drei wohl als die Unwahrscheinlichste anzusehen ist. Dennoch könnte Maresic von der Bank aus auf seine ersten Bundesliga-Minuten kommen.

Neben dem Begriff der „Sechserkette“ fiel auch das Wort „Umschaltspiel“ gestern beim Mediabriefing das eine oder andere Mal – vom Trainer, sowie auch von Stefan Hierländer, der neben seinem Coach Platz nehmen durfte. Beide sprechen in diesem Zusammenhang von „den eigenen Stärken, auf die es sich zu konzentrieren gilt.“. Foda betonte zudem die immense Wichtigkeit, nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung sofort wieder kollektiv auf Defensive umzuschalten und sieht darin den Schlüssel zum Erfolg, auch morgen in Salzburg zu punkten: „Wir fahren mit der Intention nach Salzburg, um dort auch etwas mitzunehmen. Das ist unabhängig davon, welche Spieler ausfallen oder nicht. Die Spieler, die an Bord sind, haben jetzt die Chance, sich zu beweisen. Diese Spieler arbeiten oft auf diesen Tag X hin – jetzt ist es so weit, jetzt gilt es Farbe zu bekennen. Ich habe großes Vertrauen, davon konnte ich mich beim Training überzeugen. Alle sind hochmotiviert.“ Hochmotiviert zeigte sich auch Hierländer, der auch betont, wieder topfit zu sein: „Wenn jeder das zeigt, was er kann und wir unsere Leistung bringen, dann sind wir nur sehr schwer zu schlagen.“

Auch das letzte Spiel in Salzburg, das Sturm mit 1:0 und in Überzahl knapp für sich entscheiden konnte und von dem auch Sportchef Günter Kreissl bei unserem Interview vergangenen Mittwoch, das Anfang der nächsten Woche erscheinen wird, sehr angetan war, war Thema bei der gestrigen Pressekonferenz. Foda zeigte sich erleichtert, dass nach dem letzten Sieg in Salzburg nicht mehr über seine sieglose Bilanz als Sturmtrainer in Wals-Siezenheim diskutiert werden müsse. Dass der Sturm-Coach mit diesem Statement den Diskurs darüber aber erneut eröffnet, wollen wir an dieser Stelle allerdings auch nicht ganz unerwähnt lassen.

© Martin Hirtenfellner

Wir wollen euch kämpfen sehen, wir wollen euch siegen sehen!

Fakt ist jedenfalls: Gewinnt RB am Sonntag, werden die Salzburger im Kampf um die Meisterschaft nur mehr schwer zu biegen sein. Fakt ist allerdings auch: Haut Sturm alles rein und gelingt den Blackys die Überraschung, so werden wiederum die Grazer einen mächtigen Schritt Richtung Europa machen, bleiben nach diesem Wochenende doch lediglich acht Spieltage bis zur Abrechnung.

In Salzburg ist am Sonntag übrigens Damentag. Alle Frauen kommen demnach gratis ins Stadion – so auch im Gästesektor.

Spieldaten:

FC Red Bull Salzburg vs. SK Sturm Graz

Sonntag, 09.04.2017, 16:30, Red Bull Arena, Wals-Siezenheim

Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer

Mögliche Aufstellung: Gratzei; Koch, Spendlhofer, Maresic, Lykogiannis; Hierländer, Ovenstad, Piesinger, Schmerböck; Atik, Alar

Ersatz: Lück, Potzmann, Huspek, Dobras, Horvath, Gruber, Chabbi

Es fehlen: Schoissengeyr, Jeggo, Lovric, Schulz

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9 Kommentare

  1. Nimrod sagt:

    Seid ihr sicher, dass Stanko im Kader steht, Horvath aber nicht?

  2. elceezed sagt:

    nach den samstag ergebnissen (rapid lol) wäre bei den dosen punkten immens wichtig. platz 2 winkt

  3. Jolosin sagt:

    Ja Platz 2 scheint diesmal zum Greifen nah zu sein wäre da nicht Red Bull. Also auf zum Atem!!! P.s. Alar macht heute ein Kastl

  4. graz4ever sagt:

    Maresic von Beginn an!!!

    Das wär auch ein Statement: an unsere zwei verletzten „junge Juwelen“ einerseits und doch auf Mutiges+Unerwartetes sich zu setzten trauen, andererseits

    • Schworza99 sagt:

      Naja dann wär die Auferstehung Jesus Christus nur mehr as zweit größte Wunder in dem Monat…

    • abisz sagt:

      Maresic war von Anfang an nur ein Gag von Foda. Der war im Herbst monatelang verletzt und im Frühjahr wieder. Der braucht jetzt v.a. Spielpraxis bei den Amas. Vorigen Samstag (eine Halbzeit) und am Dienstag in Allerheiligen (durchgespielt) waren seine ersten Pflichtspiele 2017! Ihn jetzt auswärts in Salzburg zu bringen, bei deren Form?

    • graz4ever sagt:

      OH MEIN GOTT!!! 

      @Schworza

      Das größte Wunder überhaupt is dei Arroganz..

      Wir können gern jederzeit auf einer rationalen Ebene über Foda diskutieren, wie das zB @abisz tut , aber du haust echt nur populistische KronenZeitungs-Niveau Foda Bashings raus, um das ein od andere Like abzustauben..

    • Schworza99 sagt:

      Kronen Zeitung Niveau ist aber den Foda ohne wenn und aber zu loben…komisches Beispiel…

      Aber zeig mir den Bash?

      Ist der Gruber auch ein Basher nach dem Interview?

      Fakt ist er gibt einen hust auf die Jugend. Und des muss man scharf ansprechen. Wär ja auch kein Problem wenn die erfahrenen Spieler ihre Leistung bringen…nur das ist eben nicht der Fall.

      Und zum Thema arrogant: Ich hab nicht zum Amtsantritt gesagt außer Bayern, Real, Barca und Co kann Sturm jeden schlagen…aber hey, Selbstvertrauen ist auch wichtig

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