Haus- und Hofjournalismus oder die Sache mit den Deutschkursen

In altgewohnter Manier hat am letzten Wochenende ein Redakteur der auflagenstärksten österreichischen Tageszeitung jene Gründe erörtert, warum es beim SK Sturm derzeit überhaupt nicht läuft. Sogar ein Indikator dafür wurde gefunden, warum auch innerhalb der Spieler jeglicher Zusammenhalt verloren gegangen sei.

Natürlich darf da auch eine Aufzählung sämtlicher Topverpflichtungen aus der Foda-Ära nicht fehlen, dem werden sämtliche Transfernieten nach dem Abgang des Meistertrainers gegenübergestellt. Beispiel gefällig? So habe James Jeggo in Graz nur deswegen seinen Spind bitter enttäuscht geräumt, da ihm, so wie allen anderen prominenten Abgängen, schlicht und einfach die Wertschätzung gefehlt habe. Dass dem Australier am Verteilerkreis ein Vertrag angeboten wurde, bei dem der SK Sturm einfach nicht mithalten konnte und der ihm wöchentlich in etwa jenes Gehalt einbrachte, welches er in Graz im Monat verdient hatte, wird bewusst oder unbewusst verschwiegen. Und – die alte Leier – war Cuspieger Heiko Vogel ohnehin nur Foda-Erbe: Dass es unter dem Mainzer viel zu selten gelang, Siege gegen die damals „Großen Drei“ der Österreichischen Bundesliga einzufahren, während unter seinem Nachfolger in beeindruckender Manier im Halbfinale Rapid und im Finale sogar Salzburg hintereinander geschlagen werden konnten – geschenkt. Auch sei unter Kreissl das riesige „Scouting-Netz von Foda“ eingespart worden. Jenes Netz, das hauptsächlich genau aus einem Spielerberater bestand. 

Auch abseits des Platzes sei der SK Sturm nur noch eine Großbaustelle. Haben doch – laut Kronen Zeitung – die Legionäre die vom Klub angebotenen Deutschkurse abgebrochen. So als hätte es Corona nie gegeben. Die Wahrheit ist natürlich eine andere: Wie auf den Universitäten, auf der Wifi und auch noch fast überall anders, durften während der Pandemie keine Kurse abgehalten werden. Kein einziger Spieler hat von sich aus abgelehnt, sind sie doch zudem vertraglich dazu verpflichtet.

Haus- und Hofjournalismus ist in Österreich kein unbekanntes Phänomen. Kommt er aber dermaßen plump daher, stellt sich die Frage, ob er der betreffenden Person nicht mehr Schaden zufügt als Nutzen.  

 

 

 

19 Kommentare

  1. ballspieler sagt:

    Zum Kotzen was da geschrieben wird…
    Ich stelle dazu mal meine Meinung in den Raum, dass gerade das „System Foda“ im negativen Sinn der Hauptgrund ist, dass es so läuft wie es läuft

    • Abo420 sagt:

      Die Überschrift „Hofberichterstattung„ bezieht sich wahrscheinlich hauptsächlich auf den obigen Artikel. Es wird halt alles dafür getan, damit GK auf Grund seiner „besonderen Verdienste“ im Herbst seinen Managerposten antreten und seinen „Erfolgslauf“ fortsetzen kann.

  2. ds1909 sagt:

    Was will man denn auch anderes von einem Burghard Enzinger erwarten?
    Ich erinnere an die Redewendung des selben Tastenklopfer: „Sollte Sturm am Samstag nicht gewinnen heißt es: Sturm schießt den Vogel ab!“
    Er und Klimkeit von der KLZ sind bezüglich Journalismus nicht ernst zu nehmen.

  3. Marchanno Diaz Rabihou sagt:

    burki und seine buddies. hab schon oft hier geschrieben, dass er großen schaden anrichtet, stets öl ins feuer gießt. andererseits hat er halt von franggo und goldi braune ränder am hals -und journalistisch ist’s halt mickey mouse niveau (ja burki, niveau – die blaue dose 😉 beschimpft die nordkurve pauschal als primitivlinge, lästert über jeden dessen vor- und nachname nicht mit dem gleichen buchstaben anfangen, inhaltlich wertlos. dafür bekommt er gratis frankfurter, des wü**tl. wohlgemerkt schwoaze: zum scheissen nehmts die kronen zeitung!

  4. Schworza99 sagt:

    Unsere Krise nutzen um auf alles hinzuhauen was nicht Foda ist…bravo. Hätten wir einen fähigen Präsidenten wäre schon ein Statement rausgehauen worden als gäbe es kein morgen. Nur ist der Präsident selbst in der Fraktion Männergespräche.

  5. abisz sagt:

    Mit Jeggo hat er allerdings recht. Der Spieler erhielt von Kreissl null Wertschätzung, wollte ihn, gerade ein paar Wochen im Amt, vom Hof jagen. Schließlich einigte man sich auf weniger Gehalt, dafür hatte Sturm keine Option mehr. Ja blöd gelaufen wenn der Spieler dann doch funktioniert. Darum ist auch der Vergleich Monatsgehalt Sturm entspricht Wochengehalt bei der Austria nicht passend. Jeggo war mit der billigste Spieler im Kader. Aber man könnte ja einen Gehaltsvergleich zwischen Jeggo und Rakete Balaj aufstellen…

    Mit Alar oder Potzmann hätte es auch ganz anders laufen können, wenn man frühzeitig mit den Spielern gesprochen hätte und die dementsprechende Wertschätzung gezeigt hätte, wie von diesen gewollt. Billiger wäre niemand geworden, logisch, nachdem man aber nur Monate später noch viel mehr Geld in einen Hosiner und co. steckte, spielte Geld anscheinend eh nicht die Hauptrolle…

    Kreissl hat ab dem Jahreswechsel 17/18 sehr viel verbockt.

    Und unrecht hat der Enzinger auch punkto Mannschaftsklima nicht. Das ist keine gscheite Truppe, Egomanen, Eigenbrötler,… Da hat man zu viele Fehler gemacht. Solch eine Truppe wird nie gewinnen, nicht weil das Potential nicht dazu da wäre, da sehe ich eigentlich Ansätze, aber im Kopf happerts da gewaltig. Alleine wenn ich mir denke, wie oft man 17/18 nach Rückständen noch zurück gekommen ist, diese Mannschaft hatte Charakter.

    • bzgl Potzmann: soweit ich mich erinnere hat dieser schon Jänner od Februar GK mitgeteilt, das man mit ihm nicht sprechen braucht, weil er zu diesem Zeitpunkt schon wusste das er nach Wien geht. Aber geliefert hat er trotzdem.
      Also eigentlich korrekt der Potzi.

    • RAM6I sagt:

      Potzmann ist ein Ehrenmann und er zeigte was es heißt/bedeutet Profi zu sein. Selbst dass er schlussendlich zu den sogenannten Erzfeinden gewechselt ist. Lieferte er bis zum Schluss und ging sogar über seine Grenzen.
      Absoluter Traum in jeder Mannschaft, weil er nicht nur können hat sondern wirklich Charakter!

    • abisz sagt:

      Potzmann war der nächste Billigsdorfer im Kader. Vor der Saison hätte man eine Option auf Potzmann gehabt, Kreissl hat aber auf einen neuen Vertrag bestanden, der natürlich billiger war und nur 1 Jahr. Sicherlich, das „Explodieren“ von Potzmann war nicht unbedingt vorherzusehen, es verwundert dann halt wenig, dass sich solche Spieler gegen Sturm entscheiden, weil ihnen einfach keine Wertschätzung entgegengebracht wurde. Wieso spricht man mit solchen Leuten nicht schon im Herbst.
      Alar hätte sich auch im Herbst ein Vertragsangebot erwartet, nichts ist gekommen, weil Mastermind Kreissl davon ausging, dass die Klausel im 3. Vertragsjahr bei Optionsziehung ohnehin keiner aktivieren würde. Wieder mal falsch gedacht.
      Die Liste dieser Fehlentscheidungen ist lang…

    • Marchanno Diaz Rabihou sagt:

      kennst du alle gehälter?

    • schwoaza Peter sagt:

      Irgendwie komisch,

      einerseits beschwert man sich über seelenlose Söldner die nur auf Geld aus sind, anderseits ist es auch wieder falsch wenn so mancher nicht mit Geld zugeschüttet wurde.

      Gegen grüne Bettwäsche und violette Scheine kannst manchmal halt nichts machen

      swg

    • abisz sagt:

      Was heißt mit Geld zuschütten? Das ist wieder so weit aus der Luft gegriffen, einfach falsch. Ein Potzmann, Alar oder Jeggo sind zu Sturm gekommen, da gab es nicht viel zu verdienen. Alar hätte dann auch noch für sehr viel mehr Geld bei Rapid bleiben können, hat sich aber dank der Überzeugungsarbeit von Foda und Goldbrich (war nun mal so) für Sturm entschieden.
      Bei Sturm ist das Gehaltsbudget in den letzten Jahren explodiert, wenn ich höre was man einem Balaj überweist, wird mir schlecht! Oder was Hosiner insgesamt an Kosten verursacht hat. Spieler die nichts bewiesen haben! Bei verdienten Spielern knausert man aber. Wertschätzung ist nun mal bei einem Fußballprofi auch mit Geldscheinen abzugelten. Sicherlich, jeder ist ersetzbar, wenn man aber nichts besseres in der Hinterhand hat, sollte man vielleicht nicht zu hoch pokern und schlussendlich alles verlieren…

    • Marchanno Diaz Rabihou sagt:

      Überzeugungsarbeit von FF und GG 🙂 🙂 Alar hat nie gespielt bei Rapid und ist schon auf jedem Fetztnmarkt angeboten worden…..

    • abisz sagt:

      Wenn du es sagst, wirst du es schon wissen.
      Tatsächlich hatte Alar schon Monate Kontakt mit Sturm, Rapid wollte last minute Alar halten, nachdem sich der Trainerwechsel anbahnte. Da war er aber schon Sturm im Wort

    • schwoaza Peter sagt:

      Ja ja, manche wissen alles, manche greifen alles aus der Luft,

      habe Masser Franz persönlich gekannt also komm mir bitte bei Alar nicht mit Hintergrundinfos

      swg

    • abisz sagt:

      Na dann wird er dir sicherlich auch erzählt haben, dass Alar schon vor Weihnachten 17 verlängern wollte, natürlich für mehr Kohle und das vom Berater auch an die Krone herangetragen wurde…

  6. rio sagt:

    So lernt man guten Journalismus: Foda keinen Erfolg zugestehen, weil es da Statistiken von Punktegewinnen gegen die Top 3 gibt und seine (erfolgreichen) Verpflichtungen beruhen ausnahmslos auf einen Spielerberater. Meinungen sind frei, Gott sei Dank, und man kann alles von zwei Seiten sehen, bevorzugt von jener, die sein eigenes Verständnis am Besten untermauert. Natürlich glaub‘ ich euch und eurem investigativen Journalismus, würde mich aber trotzdem über Zahlen und Quellen betreffs Jeggo-Gehalt freuen, weil wer nichts weiß, muss alles glauben!

  7. Chris1909 sagt:

    Unglaublich, dass Foda selbst jetzt 2,5 Jahre nach seinem Abgang bei Sturm noch immer von so manchen Journalisten vergöttert wird. Nicht zu fassen! Da tut es richtig gut, wenn man Massenmedien finanziell boykottiert. Ich hoffe, dass begreifen noch viel mehr Leute, dass sie Medien nicht mit dem Kauf der Zeitung oder gar einem Abo für ihren Senf, den sie tag täglich verzapfen, auch noch belohnen!

  8. kangaroo sagt:

    Die betreffende person von der kronen zeitung kann gar nicht den schaden anrichten, was Kreissl und sein star trainer angerichtet haben!!!!!! Das traurige fuer sk sturm ist, wir haben einen president der seelenruhig da zu schaut !!!!!

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