Habemus Tormann
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie FK Rubin Kazan vs. SK Sturm Graz sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel "Man of the Match" an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Michael Esser – Note: 1,72
Alles wie immer: In den bisherigen fünf Pflichtspielen dieser Saison wurde "Bruno" Esser zum vierten Mal von sturmnetz.at-Lesern zum "Man of the Match" gekürt. Auch diesmal erreichte er relativ klar die Bestnote. Esser ist in dieser noch jungen Saison DER Lichtblick schlechthin und hat dies auch beim Auswärtsmatch in Kazan gezeigt. Ein absolut sicherer Rückhalt, der immer da ist, wenn er gebraucht wird. Hier ist der sportlichen Führung ein absoluter Glücksgriff gelungen, Hut ab!
Michael Madl – Note: 2,10
Über weite Teile des Spiels konnte Madl die Defensive erfolgreich dicht machen. Kazan kam vor allem in der ersten Halbzeit selten vors Tor der Grazer, eine Tatsache, die man mitunter auch auf die kompromiss- und humorlose Zweikampfführung des Abwehrchefs zurückführen kann. In Phasen, in denen der Gegner Druck erzeugt, hat Madl aber definitiv noch Luft nach oben. Hier wäre er als Kapitän und Routinier gefordert, mehr Sicherheit auszustrahlen. Alles in allem war seine Leistung in Russland aber schwer in Ordnung.
Josip Tadic – Note: 2,29
Der Kroate war wie immer sehr bemüht, wenngleich er sich nicht allzu oft in Szene setzen konnte. Von einem Stürmer müsste man sich mehr Abschlüsse bzw. zumindest Abschlussversuche im Spiel erwarten können. Hier kann man Tadic aber nur bedingt einen Vorwurf machen, schließlich ist er in dieser Hinsicht auch von seinen Kollegen aus der offensiven Dreierreihe im Mittelfeld abhängig. Gerade diese hat allerdings in Kazan eine, sagen wir bescheidene Leistung, geboten. Tadic hatte jeweils einen Glanzmoment pro Halbzeit: Vor der Pause tankte er sich mit einem unwiderstehlichen Dribbling über die rechte Seite durch, konnte den Ball danach auch noch mustergültig durch die Beine von Nabiullin für Dobras aufspielen, der den Ball jedoch nicht traf. Nach der Pause traf er nach einem Gestocher in Folge eines Corners zum Führungstor, welches uns vorrübergehend auf ein Happy-End hoffen ließ. Es kam anders. Seine Torquote (fünf Treffer in nur fünf Pflichtspielen) verdient sich allerdings eine Römische Eins. Sollte es ihm gelingen, diese auch nur annähernd über die ganze Saison aufrechterhalten, ist jede Kritik an ihm obsolet.
Charalampos Lykogiannis – Note: 2,38
Der Linksverteidiger wusste in seinem Pflichtspieldebüt für den SK Sturm auf Anhieb zu gefallen. Lykogiannis hat seine Rolle sehr offensiv ausgelegt, konnte sich ein paarmal gut in die Angriffe einschalten und wirkte auch voll integriert im Kombinationsspiel – keine Selbstverständlichkeit für einen Neuzugang. Der Grieche weiß zudem auch seinen Körper gut einzusetzen. Kurz vor der Halbzeitpause war das Debüt des Neuzugangs jedoch schon wieder vorbei, er zog sich eine Adduktorenverletzung zu und wurde durch Ehrenreich ersetzt. Sehr bitter für ihn, zumal er durch den Ausfall von Klem wohl seine große Chance bekommen hätte, sich in die Mannschaft zu spielen.
Wilson Kamavuaka – Note: 2,45
Der Deutsch-Kongolese, der gegen Grödig zuletzt nur auf der Bank saß, rückte für den derzeit etwas schwächelnden Simon Piesinger in die Startelf und bot im defensiven Mittelfeld eine starke Leistung. Er bestach durch eine starke Zweikampfführung, einige Ballgewinne und durch bemühtes Eingreifen in das Offensivspiel. Dem gegenüber steht jedoch eine eklatante Schwäche im Stellungsspiel, je näher das Spielgerät dem eigenen Sechzehner kommt, desto eher häufen sich hier die Fehler des Nationalspielers, der zwischenzeitlich zu schnell seine Gegenspieler aus den Augen verliert und dadurch viel zu weit weg steht. Hier ist noch einiges an Luft nach oben vorhanden, Kamavuaka konnte nichtsdestotrotz ein weiteres Mal beweisen, dass er durchaus in die Startelf gehört.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,62
Im zweiten Pflichtspieleinsatz in dieser Saison zeigte sich Spendlhofer, im Vergleich zum Spiel in Grödig, stark verbessert. Stark und sicher am Ball, hat der Innenverteidiger sowohl die Qualität, als auch den Mut zu gepflegten Spieleröffnungen und ist oftmals die erste Anspielstation bei den Angriffen der Grazer. Nichtsdestotrotz ist Spendlhofer noch weit von seiner Top-Form entfernt, fiel nicht nur durch mangelnde Schnelligkeit auf, sondern musste auch den Gegentreffer zu Teilen auf seine Kappe nehmen. Zusammengefasst fehlt im bis dato noch jene Souveränität, die ihn über große Teile der Vorsaison ausgezeichnet hat.
Thorsten Schick – Note 2,70
Für Schick spricht vor allem seine Laufleistung, er macht sehr viele Meter an der Außenbahn und hat auch bei den meisten Offensivaktionen seine Beine mit im Spiel. Nach einer Viertelstunde kam er im Strafraum zum Abschluss, seinen guten Schuss konnte Ryzhikov jedoch zur Ecke abwehren. Alles in allem hinkt der Flügelspieler in dieser Saison seiner Form jedoch noch hinterher, es schaut einfach zu wenig Zählbares heraus.
Marvin Potzmann – Note: 2,84
Potzmann erwischte in Kazan nicht seinen besten Tag und hatte in der Defensive große Probleme. Seinen direkten Gegenspieler Karadeniz hatte der Wiener zu keinem Zeitpunkt des Spiels unter Kontrolle, hatte bei der ein oder anderen Situation auch Glück, dass seine Fehler ausge(b)essert wurden. Im Offensivspiel ist Potzmann jedoch ein mehr als brauchbarer Außenverteidiger, in beiderlei Hinsicht war das Spiel in Kazan von seiner Seite eine nahezu idente Kopie des Spiels gegen Grödig.
Bright Edomwonyi – Note: 2,97
Der Nigerianer verstand es erneut, als Wechselspieler für frischen Wind in die Offensive zu sorgen. Wenngleich Edomwonyi ein völlig anderer Spielertyp ist als etwa ein Josip Tadic, so hat er jedoch das ein oder andere mit seinem Nebenmann gemeinsam: Er versteht es hervorragend, die gegnerische Abwehr durch eine enorm starke Laufleistung zu beschäftigen, verliert dann jedoch die entscheidenden Zweikämpfe viel zu einfach. Zugutehalten muss man ihm aber auch seinen Assist zum zwischenzeitlichen Führungstreffer.
Martin Ehrenreich – Note: 3,06
Ehrenreich kam zum Ende der ersten Halbzeit für den verletzten Lykogiannis in die Partie und bot eine insgesamt durchschnittliche Leistung. Der Rechtsverteidiger konnte einige Zweikämpfe durch guten Körpereinsatz für sich entscheiden, beackerte die rechte Seite recht brav. Wenngleich seine Fehler nicht so haarsträubend waren wie jene im Hinspiel, waren sie jedoch auch diesmal vorhanden. Allein in der Schlussviertelstunde kamen die Russen dreimal über seine, völlig verwaiste, Seite ungehindert in den Strafraum. Der Routinier stand, vereinfacht gesagt, "irgendwo". Insgesamt darf man sich von einem solch routinierten Spieler mehr Souveränität erwarten.
Daniel Offenbacher – Note: 3,09
19 Minuten war die Partie in Kazan alt, als den Sturmfans der Torjubel im Hals stecken blieb. Nach einer sehr guten Kombination über die linke Seite kam Offenbacher knapp außerhalb des Sechzehners an den Ball und setzte einen präzisen Schuss nur an die Außenstange. Seine definitiv beste Aktion in diesem Spiel – böse Zungen würden behaupten seine Einzige. Denn danach trat Offenbacher nicht mehr in Erscheinung. Im Defensivspiel, welches wie allgemein bekannt nicht zu den Stärken des Obersteirers zählt, war deutlich sichtbar, dass er mit der an diesem Abend maximal durchschnittlichen Qualität seiner Gegenspieler stark überfordert war. Offensiv beließ er es bis zum Spielende bei seinem Stangenschuss, trat jedoch nach der Pause noch einmal kurz in Erscheinung, als er sich seine obligatorische Gelbe Karte abgeholt hat.
Marc Schmerböck – Note: 3,70
Der Linksfuß bekam nach den Ausfällen von Avdijaj und Horvath im Mittelfeld die Chance, von Beginn an sein Können zu zeigen. Zusammengefasst muss man festhalten, dass er diese ungenutzt lies. Für mehrere vielversprechende Angriffe der Grazer war an diesem Abend bei Schmerböck Endstation, der Flügelspieler konnte keine Bälle behaupten und sich auch im Eins gegen Eins kein einziges Mal gegen seine Gegenspieler durchsetzen. Bei seinen jüngsten Auftritten fiel auf, dass Schmerböck jene Lockerheit, die ihn zu Beginn seiner Ära in der Kampfmannschaft ausgezeichnet hatte, großteils verloren hat. Er wirkt am Ball nervös und verkrampft und scheint momentan nicht mit übermäßigem Selbstvertrauen ausgestattet zu sein. Sind alle Spieler in der Offensive fit, wird es für ihn in dieser Saison sehr schwer, zu Spielzeiten zu kommen.
Kristijan Dobras – Note: 3,84
Der Neuzugang von Absteiger SC Wiener Neustadt kommt in dieser Saison bisher noch nicht in Tritt. Der Schritt von den Niederösterreichern zu Sturm war wohl doch ein größerer, als man sich dies erwartet hat. Dobras braucht offensichtlich noch Zeit, um sich im Spiel der Grazer zurechtzufinden. Zudem agiert der Mittelfeldmann, der diesmal die Rolle von Avdijaj im Zentrum übernahm, zeitweise sehr glücklos. Zweimal hatte der 22-jährige in Hälfte eins das Führungstor auf dem Fuß, zweimal vergab er kläglich, indem er den Ball verfehlte. Seit seinem starken Debüt im Cup-Spiel beim TSV Hartberg, wartet man vergebens auf weitere Nadelstiche der Neuerwerbung.
zu kurz eingesetzt:
Roman Kienast – Note: 3,65
Kienast wurde zehn Minuten vor dem Ende der Partie für Kristijan Dobras eingewechselt, konnte sich in dieser kurzen Zeit jedoch nicht mehr in Szene setzen.
Das SturmNetz.at – Team bedankt sich für 125 eingegangene Bewertungen.
Beurteilung der Fans geht ganz klar nach Sympathie, sieht man bei dieser Beurteilung -> ein Spieler mit Fehler woraus der Gegentreffer fiel wurde besser benotet wie ein Spieler der bei Tor beteiligt war, 1 gute Chance vorbereitet hat und bei einem guten Abschluss der Tormann einfach gut reagierte –>> Laufleistungen / für die Mannschaft arbeiten zählen bei den User nicht, gut ist man nur wenn man ein Tor erzielt, denn direkten Assist oder eben eine Fanlobby hat und die Beurteilung seitens Sturm Netz ist immer due gleiche -> noch nicht so stark wie letztes Jahr (gegen Grödig 2 tolle Vorlagen für Kopfbälle – Madl / Edition – wären die verwertet worden hätte er 2 Assist gehabt und wäre ein super tolles Spiel gewesen mit Note unter 2 –>> ich beurteile Leistungen nach allem was zu einem Spiel dazu gehört und nicht nach Sympathie
Dass viele nach Sympathie bewerten stimmt ganz sicher, da hast du schon Recht. Das merke ich allein beim Auswerten der Stimmen wenn ich sehe dass einer allen Österreichern 1 gibt und allen Legionären 5 😉
Allerdings muss man schon auch sagen, dass wir alles mögliche versuchen um diese Bewertungen aussagekräftiger zu gestalten. WIr haben uns bewusst dafür entschieden die Leser bzw. Fans diese Noten vergeben zu lassen weil es einfach ein seriöseres Resultat ist als wenn da nur 2 oder 3 Teammitglieder von uns darüber abstimmen. Bei der Leserbewertung haben immer im Bereich zwischen 100 und 300 Personen teilgenommen pro Spiel, das ist da schon etwas aussagekräftiger und trotz einigen Sympathie-Wertungen (die es leider immer geben wird) hast damit schon einen ungefähren Schnitt ausgerechnet, der meiner Meinung nach (aber die ist subjektiv) bisher in den meisten Fällen schon ungefähr zu dem hinkam, was man am Platz sehen konnte.
Nichts desto trotz vielen Dank für deine Anregungen 😉
Wenn es nur nach Sympathie gehen würde, wie erklärst du dir dann, dass es beispielsweise Dobras schon auf den ersten, als auch den letzten Platz geschafft hat? Perfekt kann so eine Bewertung nie sein, vergleiche dazu Churchills Aussage über die Demokratie.
Im Übrigen werden offensichtliche Spass Bewertungen (1x 1 und 10×5 beispielsweise nicht gewertet)
Sorry, war eine Feststellung meinerseits und habe niemanden angegriffen und auch nicht das System kritisiert
wenn dies als Kritik gesehen wird, dann lasse ich es in Zukunft eben Kommentare abzugeben
wir haben lediglich versucht, auf die Anregungen einzugehen, so wie wir es immer machen. Dies ist nicht als Angriff zu werten.