Großer Kampf hat im Finale nicht gereicht
Am Ende einer fantastischen Saison, in der man sich lange Zeit mit dem Ligakrösus aus St. Pölten in der Meisterschaft ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte, drangen die SK Sturm Damen auch noch ins Cup-Finale vor, wo abermals die SKN St. Pölten Frauen Gegnerinnen sein sollten. Die Bedingungen im Stadion Amstetten, in dem das heurige Finale ausgetragen wurde, waren fast optimal, nur die Hitze machte selbst uns auf den Presseplätzen zu schaffen. Noch dazu starteten die Blackys aufgrund einiger Verletzungen mit Personalsorgen in das Finale, wodurch sogar Ex-Spielerin und mittlerweile Co-Trainerin Emily Cancienne im Kader stand. Ob Sturm trotz der eher geringen Erfolgsaussichten überraschen konnte?

(c) SturmTifo.com
Das Spiel begann praktisch mit einer schweren Verletzung von Adina Hamidovic, die bei einem Sturm-Angriff von Andrea Glibo schwer getroffen wurde und lange am Feld behandelt werden musste. Für sie kam Ex-Blacky Stefanie Enzinger in die Partie. Natürlich waren die Niederösterreicherinnen tonangebend, doch defensiv machten es die Grazerinnen gut, wodurch in der Anfangsphase keinen nennenswerten Torraumszenen zu sehen waren. Im Laufe der bislang sehr ereignisarmen ersten Hälfte verlagerte sich das Spiel zunehmend ins Mittelfeld, wodurch auch Sturm vereinzelt zu Vorstößen kam; bis zur 30. Minute ging aber hüben wie drüben noch kein Ball aufs Tor. Kurz darauf setzte auf Seiten der Wölfinnen nach einem Freistoß Stefanie Enzinger per Kopfball, der knapp vorbei ging, das erste Ausrufezeichen. Nur Sekunden später sorgte dann Julia Tabotta mit einem guten Schuss, der ebenso knapp das Tor verfehlte, für Gefahr. Doch just in dieser Phase, in der sich Sturm öfters befreien konnte, schlugen die Favoritinnen zu! Julia Hickelsberger konnte sich über rechts sehenswert gegen Leonie Tragl und Anna Malle durchsetzen und spielte daraufhin einen Querpass auf Melanie Brunnthaler die zur Führung verwertete. Aufgrund der vielen Unterbrechungen zeigte das Schiedsrichter-Team gleich sieben Minuten Nachspielzeit an und diese nutzte der SKN sogleich für einen weiteren Treffer, diesmal bediente Stefanie Enzinger per Flanke ihre Teamkollegin Julia Hickelsberger, die Mariella El Sherif im Tor von Sturm keine Chance ließ und auf 2:0 stellte. Dies war sogleich der Pausenstand. Gleich wie im quasi meisterschaftsentscheidenden Spiel im Mai in St. Pölten brachten sich die Sturm Damen kurz vor dem Pausenpfiff um eine lange Zeit konzentrierte Leistung.

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Zur zweiten Hälfte brachte Trainer Christian Lang Jasmin Reichmann für Sarah Schiemel ins Spiel. Am Spiel selbst änderte sich zunächst aber kaum etwas, auch wenn St. Pölten etwas kräfteschonender agierte. Sturm blieb aber auch zu Beginn der zweiten Hälfte in der Offensive viel zu harmlos, um ernsthaft Gefahr für einen möglichen Anschlusstreffer. Mit Fortdauer der zweiten Hälfte war einfach zu merken, dass da für Sturm nicht mehr viel gehen wird. Etwas anders sah das bei den Blau-Gelben aus, die in den Minuten 76 und 77 gleich zwei mal knapp am 3:0 scheiterten. In weiterer Folge verwaltete der Meister das Ergebnis gekonnt und ließ Ball und Gegnerinnen laufen. Kurz vor Ende der regulären Spielhälfte erreichte Andrea Glibo einen langen Ball, konnte sich sogar gegen ihre Gegenspielerin durchsetzen, doch brachte beim Abschluss nicht genügend Druck hinter die Kugel.

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Am Ende blieb es bei der 0:2 Niederlage, in der sich Sturm zwar kämpferisch stark präsentierte, jedoch aufgrund der vielen Ausfälle einfach keine Mittel fand, um dem Serienmeister tatsächlich den Cup-Titel wegzuschnappen. Alles in allem bleibt eine herausragende Saison der Sturm Damen, die zur Teilnahme an der Qualifikation zur Women’s Champions League berechtigt.
Spieldaten
SK Sturm Graz Damen vs. SKN St. Pölten Frauen 0:2
Frauen Cup 2021/22, Finale
Ertl Glas Stadion Amstetten, 300 Zuschauer*innen
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